USA: Vermisst Susan Walsh (1996)

Das Verschwinden von Susan Walsh 

Was ist mit Susan Walsh passiert?

Im heutigen Beitrag geht es um einen amerikanischen Missing Cold Case [Vermisstenfall] aus dem Jahr 1996. Das Verschwinden ereignete sich in Nutley im Essex County, im US-Bundesstaat New Jersey. Ich habe mich seit längerem mit diesem Fall beschäftigt und möchte nun auch hier im Rahmen meiner Möglichkeiten auf den Fall aufmerksam machen. 
Bis heute ist es den amerikanischen Strafverfolgungsbehörden nicht gelungen, den Verbleib von Susan Walsh zu klären. Um diesen Fall kursieren absurde Legenden von russischen Spionen bis zu einem unterirdischen Vampirkult. [Anm. Ich werde später noch näher darauf eingehen.]

Das Verschwinden von Susan Walsh ist seit 1996 ungeklärt. Was ist mit Susan Walsh passiert?
Foto: Polizei 

Der Fall Susan Walsh 

Susan Young wurde am 18. Februar 1960 als Tochter der Eltern Martha Young und Floyd Merchant geboren. Young ist Susans Mädchenname gewesen. Sie kam aus einer bürgerlichen Familie, die jedoch zerrüttet war. Ihr Vater verließ die Familie schon früh und heiratete eine andere Frau. Insgesamt war Floyd Merchant drei Mal verheiratet gewesen. Susan ist in Wayne im Passiac County, New Jersey aufgewachsen und zur Schule gegangen. Über ihr ganz frühes Leben ist nicht viel bekannt, außer dass sie schon in jungen Jahren sehr an Literatur und vor allem Poesie interessiert war. Susan wusste schon recht früh, dass sie Schriftstellerin werden wollte. [Anm. Wayne ist eine Gemeinde im Passaic County im US-Bundesstaat New Jersey. Die Gemeinde ist die Heimat der William Paterson University und liegt weniger als 32 km von Midtown Manhattan entfernt. Sie ist ein Vorort von New York City und ein regionales Handelszentrum von North Jersey. Wayne hat heute 52.960 Einwohner.]

Susan Walsh ist in Wayne im Passiac County aufgewachsen und zur Schule gegangen. In Wayne hat sie auch an der William Paterson University Englisch und Kommunikation studiert. 
Foto: Google Maps 

Studium an der William Paterson University 

Nach der High School studierte sie Englisch und Kommunikation an der William Patterson University. Die William Patterson University ist 
eine staatliche Universität in Wayne im Passiac County, im US-Bundesstaat New Jersey. Dort war sie als Journalistin für die Universitätszeitung angestellt. Während ihres Studiums arbeitete Susan Young zeitweise als Erotiktänzerin, um sich ihr aktuelles Studium und auch ihren zukünftigen Master-Studiengang an der New York University zu finanzieren. Während dieser Zeit trank Susan Young viel und kam auch mit Drogen in Kontakt. Sie nahm in dieser Zeit regelmäßig Drogen. 

Die Hochzeit 

Es ist unklar, wann genau sie Mark Walsh kennenlernte, aber im Jahr 1984 heirateten Susan und Mark. Sie hatte den Mädchennamen Young ganz traditionell bei der Hochzeit abgelegt und den Nachnamen Walsh ihres Mannes angenommen. Sie hieß nun offiziell Susan Walsh. Mark Walsh ist der Bruder des Musikers Joe Walsh. Außerdem machte sie 1984 ihren Abschluss an der William Paterson University. Obwohl sie zu dieser Zeit ständig unter dem Einfluss von Drogen stand, hatte sie ohne Probleme ihren Abschluss gemacht. Durch die Hochzeit mit Mark und durch ihre Schwangerschaft kehrte Ruhe in Susans Privatleben ein. Zu diesem Zeitpunkt hörte sie auch auf Alkohol und Drogen zu konsumieren. Sie ging auch nicht mehr in Strip-Clubs arbeiten, um ihren Bachelor-Abschluss zu finanzieren. Sie arbeitete als Journalistin und auch Mark half bei der Finanzierung. Im Jahr 1985 wurde ihr Sohn David geboren. Sie machte 1988 ihren Bachelor-Abschluss. Zu dieser Zeit geriet ihre berufliche Karriere als Journalistin ins Stocken. Susan war Familie zwar sehr wichtig, aber sie wollte sich auch beruflich verwirklichen. 

Das ist eine recht aktuelle Aufnahme von Mark Walsh.
Foto: Twitter 

Susan Walsh trank nach der Hochzeit ŵeder Alkohol noch konsumierte sie Drogen. 
Foto: Privat 

Die Scheidung 

Für Susan standen ihr Sohn David und der Journalismus immer an erster Stelle in ihrem Leben. Ihr Ehemann Mark spielte zu diesem Zeitpunkt eine untergeordnete Rolle.
Vielleicht war das auch der Grund, warum die Ehe von Susan und Mark Walsh Anfang der 90er Jahre
eine sehr schwere Krise erlebte. Das Paar hatte sich schließlich getrennt und blieben freundschaftlich miteinander verbunden. Es gab aber auch immer wieder Spannungen in der Beziehung von Susan und Mark. Trotzdem zogen Susan und Mark nach der Trennung gemeinsam in das gleiche Haus in der 35 Washington Avenue in Nutley im Essex County, New Jersey. Die beiden leben jedoch in getrennten Wohnungen und beide machten ihr eigenes Ding. Für ihren Sohn David war die Lösung ideal, weil er immer zu seinem Vater konnte, wann er wollte. Sie fing auch wieder an, als Tänzerin im Rotlichtmilieu von New York zu arbeiten. Sie wollte sich neben ihrer freiberuflichen Tätigkeit etwas zusätzliches Geld verdienen, um etwas für den Masterstudiengang zurückzulegen. 

Nutley ist eine Gemeinde im Essex County im US-Bundesstaat New Jersey . Bei der US-Volkszählung 2020 betrug die Einwohnerzahl des Townships 30.143.
Foto: Google Maps 

Susan Walsh lebte mit ihrem Sohn David in einer Wohnung in Nutley im Essex County, im US-Bundesstaat New Jersey. 
Foto: Google Maps 

Susan Walsh lebte mit ihrem Sohn David in einer Wohnung im Obergeschoss in einem Zweifamilienhaus in der 35 Washington Avenue in Nutley im Essex County, New Jersey. Mark Walsh lebte ebenfalls in dem Haus in einer separaten Wohnung im Untergeschoss.
Foto: Google Maps 

Das ist das Haus in der 35 Washington Avenue in Nutley, in dem Susan Walsh mit ihrem Sohn bis zu ihrem Verschwinden im Juli 1996 lebte. Sie bewohnte mit David die obere Wohnung. Mark Walsh lebte in der unteren Wohnung. Mark Walsh lebte bis heute in dem Haus.
Foto: Google 

David, Mark und Susan Walsh. 
Foto: Google 

Der journalistische Durchbruch 

Susan begann zunächst mit Artikeln über Finanzen und Industrie. Im Laufe der Zeit begann sie mit der Zeitschrift Screw zusammenzuarbeiten. Es war eine pornografische Zeitschrift. Ironischerweise gab die Trennung von Mark ihrer Karriere als Journalistin den entscheidenden Auftrieb, denn sie hatte einen Praktikumsplatz bei der legendären Village Voice in New York City bekommen. Obwohl sie sich auf ihren Master-Abschluss an der New York University vorbereitete und viel lernen musste, ließ sie sich natürlich die Chance bei Village Voice nicht entgehen. Auch bei ihrer bei Village Voice war sie sehr engagiert. 

Der Wohnort von Susan Walsh in Nutley im Essex County, New Jersey und ihr Arbeitsplatz bei Village Voice in New York-Manhattan.
Foto: Google Maps 


Der Arbeitgeber Village Voice von Susan Walsh ist bis heute in New York-Manhattan zu finden.
Foto: Google Maps 


Das sind die Geschäftsräume von Village Voice in York-Manhattan. Hier arbeitete Susan Walsh bis zu ihrem Verschwinden als freiberufliche Journalistin.
Foto: Google Maps 

Recherchen für ein Buch 

Die Leute bei Village Voice merkten schnell, dass Susan talentiert war, deshalb half sie auch den Autoren James Ridgeway und Sylvia Plachy bei der Recherche für ein Buch, das sie über die Sexindustrie in New York schrieben. Susan begann daraufhin mit ihren eigenen Ermittlungen und Recherchen. Bald entdeckte sie eine großartige Geschichte über russische Gangster in New Jersey, die angeblich junge russische Frauen zwangen, wie Sklavinnen in Stripclubs zu arbeiten. Durch ihre eigene Erfahrung in den Strip-Clubs in New Jersey und New York hatte sie keine Probleme, einen Zugang in dieses Milieu zu bekommen. Anderen Journalisten war das in der Vergangenheit nicht möglich gewesen. Susan freundete sich während der Arbeit bei Village Voice auch mit James Ridgeway an.

Viel Lob und Anerkennung 

Obwohl Susan Walshs erster Artikel, der im Jahr 1995 veröffentlicht wurde, von Kollegen bei Village Voice und Lesern gleichermaßen gelobt wurde, machte sie sich Sorgen, dass die russische Mafia Vergeltung üben würde, da sie einem großen Publikum Einblicke in eine sonst so geheime Welt gegeben hat und sie angeblich auf einer schwarzen Liste stand. Ihr Artikel brachte diesen kriminellen Leuten eine Aufmerksamkeit, die sie nicht wollten. Irgendwann nach der Veröffentlichung des Artikels begann sich Susans Verhalten zu ändern. Laut ihrem Vater, Floyd Merchant, glaubte sie, dass es zwei Verträge gäbe, die darauf abzielten, sie zu töten, und sie begann zu trinken, nachdem sie über ein Jahrzehnt lang nüchtern geblieben war. Sie bekam auch psychische Probleme und nahm neben Xanax auch Medikamente gegen ihre bipolare Störung ein. 

Susan wurde angeblich verfolgt

Laut Berichten zufolge wurde Susan immer paranoider und sprach mit Freunden darüber, dass sie nicht nur vom Mob angegriffen, sondern auch gestalkt wurde. Sie erzählte Freunden, dass ihr immer wieder Autos folgten und dass sie das Gefühl hatte, beobachtet zu werden. Susan hatte wirklich Angst. Susan hatte auch einmal ihren Freunden erzählt, dass angeblich zwei "Aufträge" erteilt worden seien, um sie zu ermorden, aber es ist unklar, wie Susan Walsh an diese Informationen gelangte. Susan behauptete außerdem, sie habe immer wieder seltsame Anrufe erhalten. Walshs Vater [Floyd Merchant] sagte später, dass sie sehr angespannt war und große Angst hatte, als er sie das letzte Mal traf. Susan sagte ihm, dass jemand sie möglicherweise töten könnte und sie große Angst habe. Angeblich war Susan komplett durcheinander, aber sie konkretisierte nicht, wer genau hinter ihr her ist.

Susan Walsh fühlte sich verfolgt.
Foto: Google 

Vorschlag für einen neuen Artikel 

Nach dem Erfolg von Susan Walshs ersten Artikel und während sie James Ridgeway bei der Recherche für sein Buch half, gab James Ridgeway Susan einen Hinweis für einen neuen Artikel. Er erzählte ihr, dass immer wieder Blut aus einem örtlichen Krankenhaus verschwand. Der Hinweis führte Susan Walsh zu einer unterirdischen Vampir-Subkultur in New York-Manhattan, in der Menschen angeblich Menschenblut tranken. Laut James Ridgeway war Susan von der Kultur fasziniert und engagierte sich zunehmend für sie.

Die Vampir-Subkultur in New York 

Diese Vampir-Subkultur war zu einer großen Club-Modeerscheinung in der Stadt New York geworden und Susan Walsh interessierte sich bald zunehmend mehr für diese Subkultur. Die Vampir-Subkultur war hauptsächlich in Greenwich Village in Manhattan zu Hause. Es gab Gruppen von Vampiren, die eine Vorliebe dafür hatten, menschliches Blut zu trinken, während andere daran glaubten, die eigene Energie zu verbrauchen. Es gab Gerüchte, dass einige der Vampire Blut aus lokalen Blutbanken gestohlen hätten. Vampire kleideten sich oft in dunkler, gotischer Kleidung, trugen Reißzähne und trugen ihre Haare auf eine bestimmte Art und Weise. Susan Walsh fing sogar an, mit einem Mann auszugehen, der behauptete, er sei ein echter Vampir. Leider verzichtete die Zeitung darauf, den Artikel zu veröffentlichen, da sie glaubte, dass Susan Walshs Artikel nicht objektiv genug war. Laut der Zeitung hätte sie nicht genügend Abstand gehalten und war viel zu tief in diese Kultur eingetaucht. Nach der Ablehnung ihres Artikels hatte Susan einen beruflichen Durchhänger.

Für ihren Artikel über die Vampir-Subkultur war Susan vorwiegend in Greenwich Village unterwegs. 
Foto: Google Maps 

Susans Artikel über die Vampir-Subkultur wurde nicht veröffentlicht, weil Susan laut nicht objektiv genug war. Das gab ihrer Karriere einen kleinen Dämpfer.
Foto: Google
 

Recherchen für neues Buch 

Im Juni 1996 ging es beruflich wieder aufwärts für Susan. Sie hatte Primärrecherchen für das Buch "Red Light: Inside the Sex Industry" von James Ridgeway und Sylvia Plachy durchgeführt. Außerdem hatte sie sich auch auf ihr Master-Abschluss an der New York University konzentriert. Sie arbeitete auch weiterhin als Erotiktänzerin in verschiedenen Strip-Clubs in New Jersey und New York.

Red Light-Inside the Sex Industry von Sylvia Plachy und James Ridgeway. 
Foto: Google 

Das ist das Buch, für das Susan Walsh recherchiert hat.
Foto: Google 

Mittlerweile gibt es mehrere Auflagen von dem Buch. 
Foto: Google 

Die Verlegerparty 

Im Juni 1996 fand eine auch Verlegerparty statt. 
Susan Walsh und James Ridgeway waren auch auf der Party und amüsierten sich. Später am Abend bemerkte James Ridgeway, dass die Handgelenke von Susan bandagiert waren. Er erfuhr, dass sie Beruhigungsmittel einnahm und wieder mit dem Trinken angefangen hatte. Sie überspielte die für sie unangenehme Situation gekonnt und sagte, dass sie sich gegebenenfalls Hilfe holen würde, wenn sie glaubte, diese zu brauchen. 

Der Investigativ-Journalist James Ridgeway arbeitete mehrmals erfolgreich mit Susan Walsh zusammen. James Ridgeway und Susan Walsh waren auch miteinander befreundet. 
Foto: Google 

Mitarbeit bei Dokumentarfilm 

Schon kurze Zeit später [Juni/Juli 1996] hatte Susan ihre Karriere als Erotiktänzerin ausgeweitet. Außerdem unterstützte sie ihre alte Freundin Jill Morley bei einem Dokumentarfilm. Der Dokumentarfilm beschäftigte sich mit dem Thema "Arbeiten in der Sexindustrie und die daraus resultierenden Folgen". Susan erzählte in dem Dokumentarfilm, welchen Tribut das Strippen in ihrem Leben gefordert hatte und wie schwierig es für sie war, überhaupt am Leben festzuhalten. Susan äußerte sich auch zu ihrer Arbeit als Stripperin. Die 36-Jährige gab zu, dass sie zu Beginn sehr daran interessiert war, Geld zu verdienen, und dass ihr diese Tätigkeit sogar gefiel. Mit der Zeit hatte sie jedoch schnell genug vom Poledance und den Zuschauern, die ihr zusahen. Sie erzählte Jill Morley, dass sie Bronchitis, ein Emphysem und ein Geschwür hatte. Sie sagte auch, dass sie in dieser Woche zweimal im Krankenhaus gewesen sei. Sie sagte auch, dass sie Stimmungsschwankungen habe und depressiv sei. Während des Gesprächs erwähnte die Frau einen "Stalker", der sie angeblich belästigte. Einzelheiten dazu verriet sie jedoch nicht. Am 14. Juli 1996 hatte Jill Morley ihre Freundin Susan das letzte Mal gesehen. Zwei Tage später, verschwand sie auf mysteriöse Weise.

Ein paar Besorgungen machen 

Am 16. Juli 1996 verließ Susan kurzzeitig ihr Wohnhaus in der Washington Avenue in Nutley, New Jersey. Die 36-jährige Susan Walsh wollte 
einige Besorgungen machen. Sie wollte in etwa einer halben Stunde wieder nach Hause zurückkehren. Wie bereits erwähnt, lebte Susan mit ihrem Sohn David in einer Wohnung. 
Mark Walsh, von dem sie sich getrennt hatte, lebte im selben Gebäude, in einer der darunter liegenden Wohnungen. An diesem Tag überließ Susan den Jungen in der Obhut ihres Ex-Mannes.

Das Verschwinden 

Susan Walsh kehrte aber nicht, wie es eigentlich geplant, nach zu Hause zurück. Zunächst machte sich Mark Walsh noch keine Sorgen, da es manchmal auch länger dauern kann, aber als Susan nach Stunden immer noch nicht zurückgekehrt ist, machte er sich zunehmend Sorgen um Susan. Weitere Stunden vergingen und Susan kehrte nicht nach Hause zurück. Es stellte sich schnell heraus, dass Susan Walsh alle ihre persönlichen Gegenstände in der Wohnung zurückgelassen hatte, darunter auch ihre Geldbörse und ihr Pager. Ohne diese Gegenstände konnte sie lange Zeit nirgendwohin gehen. Ihren Angehörigen zufolge würde die Frau ihren geliebten 11-jährigen Sohn niemals verlassen. 

Bei der Polizei als vermisst gemeldet 

Schließlich meldete Mark Walsh seine Ex-Frau bei der Polizei als vermisst. Daher leitete die Polizei eine Untersuchung der Angelegenheit ein. 
Eine der ersten Personen, die die Ermittler überprüften, war natürlich Susans Ehemann. Was ihm entgegenwirkte, war, dass die Beziehung zwischen den Eheleuten nicht immer die beste war, wie ihre Trennung bewies. Die Ermittler strichen Mark Walsh jedoch von der Liste der Verdächtigen.



Die Ermittlungen 

Die Polizei führte zunächst eine Anwohner- und Nachbarschaftsbefragung rund um Susan Walshs Wohnort in der Washington Avenue in Nutley [New Jersey] durch. Diese Befragungen brachte die Polizei jedoch nicht entscheidend weiter, deshalb schauten sich die Beamten ihre Wohnung an. Sie stellten zu ihrer Überraschung fest, dass der gesamte Juli 1996 aus ihrem Kalender entfernt worden war. Es war unklar, ob Susan ihre Pläne für diesen Monat geheim halten wollte oder ob ein Dritter dies getan hatte. Schnell machten Gerüchte die Runde, dass Susan Walshs Verschwinden in direktem Zusammenhang mit ihren journalistischen Ermittlungen stehen könnte.

Was ist mit Susan Walsh passiert?
Foto: Google 

Die Theorien 

Susan Walsh ist weiterhin spurlos verschwunden. Trotzdem gibt es einige Theorien darüber, was mit ihr passiert sein könnte. Ich möchte kurz näher auf die Theorien eingehen. Es gilt natürlich wie immer die Unschuldsvermutung.

1. Theorie "Schlechter Gesundheitszustand"

Hat der schlechte Gesundheitszustand etwas mit dem Verschwinden von Susan Walsh zu tun?

Damals ging die Polizei davon aus, dass Susan irgendwo aufgrund einer Depression und eines schlechten Gesundheitszustands zusammengebrochen sein könnte. Die Polizei erkannte jedoch schnell, dass ihre Leiche in diesem Fall entweder gefunden worden wäre oder in einem Krankenhaus aufgetaucht wäre. 

2. Theorie "Überdosis"

Hat das Verschwinden von Susan Walsh etwas mit ihrem Drogenkonsum zu tun?

James Ridgeway glaubte, dass Susan Walsh eine Überdosis Drogen genommen hat und jemand dann ihren Körper entsorgt hat.

3. Theorie "Freiwilliges Verschwinden"

Hat Susan Walsh freiwillig ihr gewohntes Lebensumfeld verlassen?

Ihre Familie und Freunde schließen diese Möglichkeit komplett aus, denn sie hätte niemals ihren Sohn verlassen und auch ihr Masterstudiengang nicht abgebrochen, denn sie war schon fast damit fertig gewesen. Die Ermittler glaubten, dass Susan sich aus unbekannten Gründen für das Verschwinden entschieden hat.

4. Theorie "Arbeit"

Hat ihre journalistischen Recherchen oder ihre Arbeit als Erotiktänzerin etwas mit ihrem Verschwinden zu tun?

Diese Theorie besagt, dass ihre journalistischen Recherchen im Rotlichtmilieu oder in der Vampir-Subkultur etwas mit ihrem Verschwinden zu tun haben könnten. Andere glauben, dass ihre Arbeit als Erotiktänzerin etwas mit ihrem Verschwinden zu tun haben könnte. Wie bereits erwähnt, fühlte sich Susan nach ihren Recherchen im Rotlichtmilieu von jemandem verfolgt. Sie sagte ihren Angehörigen und Freunden mehrfach, dass sie immer wieder seltsame Anrufe erhalten habe und jemand sie töten wollte. Andere glauben, dass ihre Arbeit in der Vampir-Subkultur etwas mit ihrem Verschwinden zu tun haben könnte. Bei dieser Möglichkeit geht man davon aus, dass Susan sich entschieden hat, ein Teil der Vampir-Subkultur zu werden. Schließlich fühlte sie sich von diesen Leuten und ihrer Kultur angezogen. Dann gibt es Leute, die glauben, dass ihre Arbeit als Erotiktänzerin etwas mit ihrem Verschwinden zu tun haben könnte. 




5. Theorie "Bill Walker"

Hat Billy Walker etwas mit dem Verschwinden von Susan Walsh zu tun?

Im Jahr 2006 veröffentlichte die New York Post einen Artikel über das Verschwinden von Susan Walsh. Der Text enthielt Informationen, die die Frau ihrem Ex-Freund Christian Pepo anvertraut hatte. Die Journalistin erzählte dem Mann, dass einer ihrer Ex-Freunde, Billy Walker, sie verfolgt habe. Christian Pepo hegte einen Groll gegen die Polizei, die seiner Meinung nach der Spur des verdächtigen Mannes einfach nicht nachging.

Das war seltsam, denn Billy Walker war definitiv kein vorbildlicher Bürger. Der Mann leitete eine Motorradbande und war kokainabhängig. Er soll auch Mafia-Mitgliedern dabei geholfen haben, die Leichen ihrer Opfer zu beseitigen.

Laut Christian Pepo hatte Susan Angst vor Billy Walker. Die Frau hatte angeblich eine Tonbandaufnahme, auf dem Billy gedroht hatte, sie zu töten. Trotzdem kehrte sie zu ihm zurück. Sie schliefen miteinander und nahmen Drogen. Laut Christian Pepo entwickelte Susan Walsh einen Plan, um ihren Geliebten endgültig loszuwerden.

Die Frau kannte Gangster, die Stammgäste im Newarker Stripclub waren, in dem sie arbeitete. Susan beschloss, der Mafia zu verraten, dass Billy Walker ein Spitzel war. Sie hoffte, dass die Gangster ihn deswegen töten würden. Christian Pepo sagte seiner Freundin, dass dies ein sehr riskanter Plan sei und riet ihr von der Idee ab. Die Frau wollte jedoch nicht auf ihn hören.

Fazit:

Ich möchte mich dieses Mal kurz halten. 
Ich persönlich glaube, dass Susan Walsh nicht mehr lebt. Ihr muss etwas zugestoßen sein. 
Allerdings ist noch unklar, ob Susan Walsh verschwinden wollte oder ihr etwas Schlimmes passiert ist. Wenn Dritte an ihrem Verschwinden beteiligt waren, gibt es viele potenzielle Verdächtige. Waren es also russische Gangster? Oder vielleicht die "Vampire" aus New York? Hat die Polizei tatsächlich den Ehemann genau überprüft, von dem die 36-jährige Susan Walsh sich getrennt hat? Vielleicht war der Täter der Stalker? Könnte Billy Walker für ihr Verschwinden verantwortlich sein? Wir können auch nicht ausschließen, dass einer der Nachtclubgäste böse Absichten gegenüber Susan hatte. Viele Fragen rund um dieses Verschwinden sind bis heute unbeantwortet. Trotzdem glaube ich nicht daran, dass Susan Walsh freiwillig ihr gewohntes Lebensumfeld verlassen hat. Ich bin davon überzeugt, dass sie Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist. Die Gesamtumstände sprechen für mich eher für ein Verbrechen als für ein freiwilliges Verschwinden.
Und was denkt ihr? Ich würde gern Eure Meinung dazu hören!

Ich hoffe, dass das Verschwinden von Susan doch noch aufgeklärt werden kann und wir die Wahrheit erfahren werden, was und wer hinter ihrem Verschwinden steckt.

Beschreibung von Susan Walsh 
  • Susan Walsh wurde am 16. Februar 1960 im US-Bundesstaat New Jersey geboren. 
  • Ihr Mädchenname war Young.
  • Susan ist in Wayne im Passiac County, im US-Bundesstaat New Jersey aufgewachsen. 
  • Sie verschwand am 16. Juli 1996 aus ihrem gewohnten Lebensumfeld in Nutley im Essex County, im US-Bundesstaat New Jersey. 
  • Zum Zeitpunkt ihres Verschwindens arbeitete sie als Journalistin und Erotiktänzerin. Außerdem machte sie an der New York University ihren Master-Abschluss.
  • Zum Zeitpunkt ihres Verschwindens war sie 36 Jahre alt und Mutter eines 11-jährigen Sohnes.
  • Bis zu ihrem Verschwinden lebte sie in der 35 Washington Avenue in Nutley im Essex County, New Jersey. 
  • Sie ist von kaukasischer Abstammung.
  • Susan Walsh war von Mark Walsh geschieden.
  • Sie ist 1,65 m groß und wog damals 55 kg.
  • Susan hatte blond gefärbte Haare und blaue Augen.
  • Ihre Ohren waren durchstochen und am rechten Handgelenk hatte sie eine Narbe. 
Wo ist Susan Walsh? Lebt sie noch oder ist sie tot?
Foto: Polizei 

Die Sichtungen 

Die Ermittler haben mit mehreren Personen gesprochen, die behauptet haben, Susan nach ihrem Verschwinden noch einmal gesehen zu haben. Darunter war auch Melissa Hines, die behauptete, Susan einen Monat nach ihrem Verschwinden neben einem schwarzen Auto gesehen zu haben. Als sie nach ihr rief, stiegen Susan und die Männer, mit denen sie zusammen war, ins Auto und fuhren davon. Melissa Hines hatte sich das Nummernschild gemerkt und das Fahrzeug und der Fahrer wurden ausfindig gemacht. Der Fahrer sagte, dass Susan zum genannten Zeitpunkt möglicherweise tatsächlich bei ihm im Auto gewesen sein könnte. Er konnte sich aber nicht sicher sein, ob dies tatsächlich so zum angegebenen Zeitpunkt gewesen sein könnte.
Melissa Hines glaubt, dass Susan sich, wenn sie noch am Leben ist, möglicherweise absichtlich versteckt, weil sie in Gefahr war und böse Menschen hinter ihr her waren. Bevor sie verschwand, wurden sie und Melissa mehrmals verfolgt. Bis heute weiß niemand, was wirklich mit ihr passiert ist.

Erneute Ermittlungen 

Nach der Veröffentlichung des Artikels in der New York Post im Jahr 2006 kam wieder Bewegung in die Ermittlungen. Im Jahr 2006 begann die Polizei von New Jersey erneut mit der Befragung von Personen, die mit dem Fall in Zusammenhang standen. Einer von ihnen war der Ehemann der vermissten Frau. Mark lebte immer noch in demselben Haus, wie zum Zeitpunkt von Susans Verschwinden. Mark Walsh war jedoch nicht damit einverstanden, dass die Polizei in seiner Wohnung forensische Untersuchungen durchführte. Mark Walsh engagierte auch einen Anwalt. Der Mann behauptete, seine Weigerung, den Ermittlern zu helfen, sei aus dem Wunsch heraus entstanden, seinen Sohn David zu schützen. Allerdings betrachtete die Polizei Mark Walsh nie offiziell als Verdächtigen im Zusammenhang mit dem Verschwinden seiner Frau.

Die Suche nach der Leiche 

Die Ermittler äußerten sich darüber, warum sie glaubten, Susan Walsh sei vor einem Jahrzehnt ermordet worden. Sie glaubten, neue Beweise zu haben, die das zehnjährige Verschwinden aufklären könnten. Die Polizei hoffte, Susan Walshs Leiche mithilfe von Sonargeräten lokalisieren zu können – insbesondere am Stausee hinter dem Haus ihres Schwiegervaters [Mark Walshs Vater]in Montclair. Susan Walsh war in dieser Gegend häufig anzutreffen.

Bruder von Susan nahm Ermittlungen selbst in die Hand 

Susans Bruder versuchte, das Rätsel um das Verschwinden seiner Schwester zu lösen.
Im Jahr 2020 stellte Arthur Merchant, der Bruder von Susan Walsh, einen Antrag auf Erhalt einer Kopie der Akten zum Verschwinden seiner Schwester. Die Polizei wollte diese Dokumente jedoch nicht herausgeben. Letztlich landete der Fall vor Gericht. Im Februar 2022 wurde per Urteil die Übergabe der Akten an Arthur Merchant angeordnet. Bis heute versucht Arthur Merchant das Verschwinden seiner Schwester aufzuklären. 

Die Nachwirkungen 

Arthur Merchant sucht weiterhin nach Antworten im Verschmisstenfall seiner Schwester. Die ganze Familie leidet sehr unter der Ungewissheit und dem Verlust von Susan. Die Familie glaubt, dass Susan nicht mehr lebt. Leider hat der Vater von Susan, Floyd Merchant, die Wahrheit nicht mehr erlebt – er starb im Jahr 2013.

Die Polizei ist sich sicher, dass es Personen gibt, die mehr über das Verschwinden von Susan Walsh wissen. 

Aktuelle Einstufung des Falls 

Susan Walsh wurde als vermisste und gefährdete Person eingestuft. Aktuell wird wieder seitens der Polizei wieder aktiv in dem Fall ermittelt. Die Ermittler sind weiterhin auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen, um den Verbleib von Susan Walsh zu klären.

Fragen der Ermittler:
  1. Wer hat Susan Walsh am 16. Juli 1996 in Nutley im Essex County, New Jersey gesehen?
  2. Wer hat mit Susan Walsh am 16. Juli 1996 gesprochen?
  3. Wer hat Susan Walsh am 16. Juli 1996 in einem Strip-Club in Nutley [New Jersey] oder New York City gesehen?
  4. Wer hat Susan Walsh nach dem 16. Juli 1996 noch einmal alleine oder in Begleitung gesehen?
  5. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe ihres Verschwindens?
  6. Wer weiß,wer für das Verschwinden von Susan Walsh verantwortlich gewesen sein könnte?
  7. Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Verschwinden von Susan Walsh in Zusammenhang stehen könnten?
  8. Wer kann etwas zu Susans Ängste sagen?
  9. Wer kannte Susan Walsh und hatte vor ihrem Verschwinden Kontakt zu ihr?
  10. Wer hat Gerüchte über das Verschwinden von Susan Walsh gehört?
  11. Wer hat sonstige Informationen zu diesem Fall?
Wer Informationen hat, wird gebeten sich mit dem Nutley Police Department und der 
Kontaktperson des Falls Lt. Steven Rogers unter der Rufnummer [Vorwahl USA/New Jersey]+973-284-4940 in Verbindung zu setzen.

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