COLD CASE DER WOCHE: Tötungsdelikt z. N. von Oakey Albert Kite Jr. (2004)

Der Mord an Oakey Albert Kite Jr.

Wer hat Oakey Albert Kite Jr. getötet?

Ich beschäftige mich seit längerem mit diesem ungeklärten Mordfall und möchte im Rahmen des Formats "Cold Case der Woche" eine Woche besonders auf den Fall aufmerksam machen und den Fokus auf den Fall legen. Im heutigen Beitrag geht es um einen amerikanischen Cold Case aus dem Jahr 2004. Der Mord ereignete sich in Aurora Bisher ist es den amerikanischen Strafverfolgungsbehörden nicht gelungen, den Fall aufzuklären. 

Der Mord an Oakey Albert Kite Jr. ist seit 2004 ungeklärt. Wer hat Oakey Albert Kite Jr. getötet?
Foto: Polizei 

Der Fall Oakey Albert Kite Jr.

Oakey Albert Kite Jr. wurde am 7. Mai 1951 als Sohn von Albert Kite und Edith Davis Kite in Nash County im US-Bundesstaat North Carolina. Bereits in seiner Jugend benutzte Oakey Albert Kite Jr.  nicht seinen Namen, sondern das Pseudonym "Al Kite". Die meisten Menschen kennen ihn auch nur unter dem Namen "Al Kite". Er machte dies wahrscheinlich, um eine Verwechslung mit seinem gleichnamigen Vater zu vermeiden. Ich werde das nun auch machen, weil es für mich einfacher ist. Al hatte noch eine ältere Schwester namens Barbara Kite. Oakey Kite Sr. war ein renommierter Hundetrainer und Miteigentümer von Oakey und Hunter Grove. Edith Davis Kite war für die Erziehung der Kinder zuständig. Sie starb im Januar 1970 im Alter von nur 48 Jahren. Ihr Sohn Al war damals 18 Jahre alt.

Studium am Atlantic Christian College in Wilson 

Al wuchs im Halifax County im US-Bundesstaat North Carolina auf. Er besuchte die Weldon High School. Seine beste Freundin und Mitschülerin war damals Gail Kay. Nach der High School setzte  er seine Ausbildung am Atlantic Christian College in Wilson fort. Das ist eine Privatschule. [Anm. Wilson ist eine Stadt, die etwa eine Autostunde von seinem Wohnort entfernt war.] Sein Wahlfach war die Betriebswirtschaftslehre. Das Atlantic Christian College in Wilson hat heute den Namen Barton College.

Das Barton College ist eine christliche ausgerichtete Privatschule. Die Schule hat einen äußerst guten Ruf und gehört zu den besten Schulen des Landes.
Foto: Google 

Arbeit bei Stone & Webster 

Im Jahr 1971 begann Al Kite bei Stone & Webster zu arbeiten. Es war ein großes Ingenieurdienstleistungsunternehmen. Al Kite hat dort insgesamt einunddreißig Jahre für das Unternehmen gearbeitet. Er hatte dort in verschiedenen Bereichen gearbeitet und konnte dadurch viele Erfahrungen sammeln. Al Kite war wegen der Arbeit bei Stone & Webster mehrmals umgezogen. Er arbeitete in den Büros des Unternehmens in Massachusetts, New York, Nevada, Wyoming und Tennessee. Irgendwann war Al Kite sogar nach Algerien gezogen, wo er eines der Projekte betreut hatte. 

Durch die Arbeit bei Stone & Webster betreute Al Kite mehrere Projekte in verschiedenen US-Bundesstaaten. Er kam durch die Arbeit sehr viel rum. Außerdem betreute er sogar ein Projekt in Algerien, wo Al Kite sogar einige Zeit lebte.
Foto: Google 

Die Hochzeit 

Im Jahr 1976 heiratete Al Kite seine bereits erwähnte Highschool-Freundin Gail Kay. Die Frau hatte bereits eine Tochter namens Julie, aus einer früheren Beziehung. Al behandelte Julie wie sein eigenes Kind. Die Ehe hielt jedoch nicht und das Paar ließ sich schließlich 1988 scheiden. Nach der Scheidung blieben Al und Gail freundschaftlich miteinander verbunden. Al hat sich auch weiterhin an Julies Erziehung beteiligt.

Umzug nach Colorado 

In den frühen 1990er Jahren war Al Kite als Manager für Buchhaltungsverfahren in Kalifornien tätig. Zu seinen Kunden gehörten große Unternehmen wie Lawrence Livermore National Laboratories, Bay Area Rapid Transit und der San Francisco International Airport. Im Jahr 1998 erhielt Al Kite ein sehr gutes berufliche Angebot in Colorado. Al hat das Angebot angenommen und war nach Aurora, in den US-Bundesstaat Colorado gezogen. Mit fast 400.000 Einwohnern ist Aurora die drittgrößte Stadt Colorados. Aurora ist auch Teil der Metropolregion Denver, der Hauptstadt und größten Stadt des Bundesstaates Colorado. Al hatte sich ein zweistöckiges Haus in der 2002 B South Helena Street in Aurora gekauft, das eigentlich viel zu groß für ihn war. Nach dem Umzug hat Al deshalb den Keller in eine separate Einliegerwohnung zur Vermietung umgebaut. Dies ermöglichte es ihm, seine Hypothek schneller abzubezahlen. 

Al Kite zog 1998 nach Aurora im US-Bundesstaat Colorado. 
Aurora ist eine Stadt im Arapahoe County, Adams County und Douglas County im US-Bundesstaat Colorado. Das U.S. Census Bureau hat bei der Volkszählung 2020 eine Einwohnerzahl von 386.261 ermittelt. 
Foto: Google Maps 

Al Kite kaufte ein zweistöckiges Haus in der 2002 South Helena Street in Aurora. Sein Haus ist ein Reihenhaus. Neben seinem Haus befinden sich baugleiche Häuser. Die Häuser haben alle die Hausnummer 2002. Die einzelnen Häuser haben jedoch zusätzlich zur Hausnummer noch einen Buchstaben, damit man die Häuser besser zuordnen kann. Die Reihenhäuser sind noch einmal in die Abschnitte A bis G unterteilt. Das Haus von Al Kite hat den Buchstaben B. 
Foto: Google Maps

Das Haus von Al Kite befindet sich in der 2002 B South Helena Street in Aurora, im Arapahoe County, Adams County und Douglas County, Colorado. Das Wohngebiet heißt Horseshoe Park ist ein recht ruhiges Wohngebiet mit vielen Ein- und Mehrfamilienhäusern.
Foto: Google Google 

Die Vorderseite des Hauses von Al Kite [2002 B South Helena Street in Aurora].
Foto: Polizei 

Das ist die Rückseite des Hauses. Unter der Wohnung befinden sich die Garage und die Einliegerwohnung, die Al Kite wieder neu vermieten wollte.
Foto: Google Maps 

Kurze Arbeitslosigkeit 

Im Jahr 2002 verlor Al Kite ganz unerwartet seinen Job. Es gelang ihm jedoch schnell, eine Anstellung bei der Beratungsfirma Carter-Douglas zu finden. In seinem neuen Job gab es keine Probleme. Er galt als sehr freundlicher und stets hilfsbereiter Mensch. 
Seine Freizeit verbrachte er oft im Freien und in der Natur. Er spielte gerne Golf, fuhr Ski und wanderte auf Bergpfaden. Er genoss das Leben in Colorado. Al führte eigentlich ein recht ruhiges Leben, bis sich im Jahr 2004 mehrere bedeutende Ereignisse ereigneten.

Eine neue Beziehung und ein neuer Mieter

Zuerst lernte Al Kite eine Frau namens Linda Angelopulous kennen. Die beiden mochten sich sehr und fingen an, sich regelmäßig zu treffen. Zunächst war die Beziehung nur rein freundschaftlicher Natur, aber irgendwann wurde aus der Freundschaft mehr. Anfang 2004 erklärte der Mieter, der seit mehreren Jahren in der Einliegerwohnung von Al Kite lebte, dass er den bestehenden Mietvertrag nicht verlängern wolle. Der Mann zog im Mai 2004 aus.

Suche nach einem neuen Mieter 

Al begann daraufhin die Suche nach einem neuen Mieter. Zunächst schaltete er Anzeigen in lokalen Zeitungen. Am 19. Mai 2004 bewarb sich der erste Kandidat bei Al. Bei dem Bewerber handelte es sich um einen Mann, der sich als "Robert" vorstellte. Er teilte Al mit, dass er so schnell wie möglich in die Wohnung einziehen möchte. Er war bereit, eine Kaution und die erste Monatsmiete zu zahlen. Al erzählte Linda von dem potenziellen neuen Mieter. Anscheinend war er gerade von der Ostküste hergezogen und hatte bei Wells Fargo angefangen zu arbeiten. Er wohnte vorübergehend bei seiner Schwester, wollte aber in einer eigenen Wohnung zur Miete leben.

Mehrere Gespräche über Robert Cooper 

Linda führte mit Al mehrere Gespräche über Robert Cooper. Al gab an, dass der Mann etwa 40 Jahre alt, etwa 175 cm groß und 80 Kilogramm schwer war. Linda hatte bei ihrem kurzen Aufeinandertreffen mit Robert Cooper bemerkt, dass er dunkles, welliges Haar hatte. "Robert Cooper" fiel auf, weil er deutlich hinkte und zum Gehen einen Stock benutzte. Später stellte sich heraus, dass mehrere unabhängige Zeugen einem Mann begegnet waren, der sich ihnen gegenüber als "Robert Cooper" vorstellte und ausgab.

Phantombild von dem nicht identifizierten Mann, der sich als Robert Cooper ausgegeben hat. 
Foto: Polizei 

Hat Robert Cooper rumänische Wurzeln?

Einer dieser Leute war eine Professorin der University of Colorado, die ebenfalls nach einem neuen Mieter suchte. Ein Mann, der der zuvor gegebenen Beschreibung entsprach, traf sich mit ihr, um ihre Wohnung zu besichtigen. Diesmal hinkte der potenzielle Mieter nicht und trug auch keinen Gehstock. Allerdings bemerkte die Frau noch etwas Merkwürdigeres. Dieser Mann "Robert Cooper" sprach mit deutlichem Akzent. Die Professorin verfügte über Kenntnisse osteuropäischer Sprachen und ihrer Meinung nach stammte der Mann, mit dem sie sprach, aus Rumänien.

Mehrere Personen begegneten Robert Cooper 

Mindestens drei Personen, die im Mai 2004 ihre Wohnungen vermieten wollten, erinnerten sich an die Begegnung mit dem mysteriösen Mann. Es scheint, dass dieser Robert Cooper sich bei jeder neuen Begegnung etwas anders darstellte. 
Jedes Mal änderte er seinen Akzent oder die Art und Weise, wie er sich verhielt und bewegte. Es war, als ob er eine völlig andere Rolle spielte.
Ihrer Meinung nach löste der Mann bei ihnen seltsame und unangenehme Gefühle aus. Die Anwesenheit von diesem Mann [Robert Cooper] auf ihrem Grundstück löste bei jedem von ihnen ein Unbehagen aus. Aus diesem Grund entschloss sich keiner dieser Menschen, sein Haus oder seine Wohnung an diesen fremden Mann zu vermieten.

Weiteres Phantombild von dem nicht identifizierten Mann, der sich als Robert Cooper ausgegeben hat. 
Foto: Polizei 

Das erste Treffen 

Leider hat dieser Mann [Robert Cooper] sein Ziel bei Al Kite erreicht. Er hat Al Kite von sich überzeugt. Das erste Treffen zwischen Al Kite und Robert Cooper fand wahrscheinlich am 19. Mai 2004 statt. Jedenfalls wurde "Robert Cooper" an diesem Tag von einem Nachbarn gesehen, als er Al Kites Haus verließ. Ein oder zwei Tage nach diesem Treffen einigten sich Al und "Robert" darauf, die erste Monatsmiete zu zahlen. Bald würde ein neuer Mieter in die Einliegerwohnung von Al Kite einziehen.

Al Kite war von seinem neuen potenziellen Mieter begeistert. Al Kite hatte keine Bedenken, die Einliegerwohnung an Robert Cooper zu vermieten. 
Foto: Google 

Die Reise von Linda Angelopulous 

Am Morgen des 22. Mai 2004 [Samstag] fuhr Al seine Freundin Linda zum Flughafen. Linda Angelopulous wollte für eine Woche verreisen. Linda hatte versprochen, nach der Landung sich bei Al zu melden. Sie kam gegen 15.30 Uhr an und rief dann gleich Al an, der offenbar gut gelaunt war. Er erzählte Linda, dass er und sein Nachbar gerade ein Rohr im Keller repariert hätten. Am Ende dieses kurzen Gesprächs wünschten sie sich gegenseitig ein schönes Wochenende und verabschiedeten sich.

Das Verschwinden 

Am Morgen des 24. Mai 2004 [Montag] bemerkten Mitarbeiter des Beratungsunternehmens Carter-Douglas in Denver, Colorado, die Abwesenheit ihres Kollegen Al Kite. Der sympathische und weithin beliebte Mann war für seine Gewissenhaftigkeit und Zuverlässigkeit bekannt. Er kam eigentlich nie zu spät, und wenn doch, dann meldete er sich und sagte, dass er sich etwas später zur Arbeit kommen würde. Es verging etwas Zeit, aber Al Kite war immer noch nicht bei der Arbeit aufgetaucht. Die Kollegen begannen sich Sorgen um ihn zu machen. 
Die Kollegen versuchten mehrmals vergeblich, Al Kite auf seinem Festnetz- und Mobiltelefon zu erreichen.

Al Kite war am 24. Mai 2004 nicht zur Arbeit gekommen. Die Kollegen fanden es zunehmend seltsam und sehr ungewöhnlich, deshalb machten sich irgendwann alle Kollegen große Sorgen um Al.
Foto: Polizei 

Anruf bei der Schwester von Al Kite 

Also beschlossen die Leute von Carter-Douglas, die Schwester von Al Kite im US-Bundesstaat Virginia anzurufen. Barbara sagte, dass sie an diesem Morgen noch nichts von Al gehört hatte. Sie versuchte, Kontakt zu ihrem Bruder aufzunehmen, aber ohne Erfolg. Wie bereits erwähnt, lebte  Barbara im US-Bundesstaat Virginia, mehr als 2.500 km von Denver entfernt. Sie konnte daher nicht persönlich überprüfen, was mit ihrem Bruder passiert ist. Aber als Barbara klar wurde, dass die Abwesenheit von Al nicht normal war, kontaktierte sie sofort die Polizei von Aurora. 

Polizei fuhr zum Haus von Al Kite

Am späten Nachmittag trafen Beamte am Haus von Al Kite in der 2002 South Helena Street in Aurora ein. Sie klopften wiederholt an die Tür, erhielten aber keine Antwort. Die Beamten befürchteten, dass der Mann in Gefahr sein könnte und Hilfe bräuchte, daher beschlossen sie, gewaltsam in das Haus von Al Kite einzudringen. Dann begannen sie, die Räume des Hauses zu durchsuchen. Den Besitzer des Hauses konnten sie zwar nirgends finden und es fiel ihnen auch nichts Ungewöhnliches auf. Alles änderte sich, als sie den Keller betraten.

Zwei Polizeibeamte des Aurora Police Department fuhren zum Haus von Al Kite in der South Helena Street in Aurora, um nach dem Rechten zu sehen. 
Foto: Google 

Die Entdeckung 

Im Keller wurde die Leiche von Al Kite gefunden. Der Mann lag mit dem Gesicht nach unten und der Tatort sah grauenhaft aus. An der Wand und am Boden befanden sich überall Blutspuren. Die Beamten zogen sich zurück und riefen die Ermittler der Mordkommission zum Tatort. Anschließend sperrten sie das Haus und die Straße ab. Kurze Zeit später traf der leitende Ermittler Thomas Sobieski am Haus in der South Helena Street ein und begann mit der Arbeit. Der Ermittler des Falls sagte später, dass dieser Tatort für ihn persönlich der schlimmste Tatort war, den er jemals gesehen hatte. Als die Ermittler vor Ort eintrafen und sich die Leiche im Keller näher anschauten, bemerkten sie mehrere Gegenstände im Waschbecken. Der Abfluss war verstopft und mehrere Messer und andere Gegenstände wurden hineingeworfen, darunter: ein Glas, ein Stift und die Autoschlüssel des Opfers. Anschließend wurde das Waschbecken mit Bleichmittel gefüllt. Damit sollten wohl forensische Spuren des Täters vernichtet werden. 

Das ist das Schlafzimmer der Einliegerwohnung im Keller. Hier wurde Al Kite ermordet und später von der Polizei entdeckt.
Foto: Polizei 

Das sind die ganzen Gegenstände, die der Täter in einem mit Bleichmittel gefüllten Waschbecken eingeweicht hat, vermutlich um alle möglichen forensischen Spuren zu vernichten. 
Foto: Polizei 

Was ist mit Al Kite passiert?

Die Auffindesituation sprach dafür, dass Al Kite gefoltert wurde, bevor er getötet wurde. Al Kite wurde vom Täter gefesselt und dann gefoltert. [Anm. Ich werde im nächsten Abschnitt noch genauer auf die Sache eingehen.] Die Kriminaltechniker sammelten und sicherten über mehrere Tage Spuren und Beweise im und außerhalb des Hauses. Die Leiche von Al Kite wurde für weitere forensische Untersuchungen in das zuständige Rechtsmedizinische Institut gebracht. 

Die Autopsie 

Der zuständige Rechtsmediziner führte die Autopsie an der Leiche von Al Kite durch. Er bestätigte offiziell, dass der 53-jährige Al Kite Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist. Er bestätigte auch, dass Al Kite vor dem Tod über mehrere Stunden gefoltert worden ist. Er hielt fest, dass das Opfer weder schnell noch schmerzlos gestorben ist. Der Rechtsmediziner stellte fest, dass sich eine Wunde am Hinterkopf von Al Kite befand. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Schlag von hinten erfolgt ist, als das Opfer die Treppe zum Keller hinunterging. Die Hände von Al Kite waren mit einer Schnur auf dem Rücken gefesselt und seine Handgelenke waren an seine Füße gefesselt. Der Mann konnte sich nicht bewegen, geschweige denn verteidigen. 
Der Täter folterte sein 53-jähriges Opfer gnadenlos mit mehreren scharfen Werkzeugen. Der Täter schlug und stach auf die Fußsohlen des Opfers ein. Die Folter beschränkte sich weitgehend auf Kites Füße, aber der Täter stach auch oberhalb seiner Augäpfel sowie in seine Ohren und auf  seine Schultern ein. Die genaue Todesursache war eine scharfe Gewalteinwirkung gegen den Körper und den Kopf. Der Täter hat mindestens 22 Mal auf Al Kite eingestochen, wobei ihm fast der Kopf abgetrennt wurde. Es wurde geschätzt, dass Al Kite wenige Stunden nach seinem letzten Gespräch mit seiner Freundin Linda getötet wurde.

Die Tatwaffe 

Bei der Tatwaffe soll es sich um eines der Küchenmesser von Al Kite gehandelt haben. Das Küchenmesser konnte später im Waschbecken gefunden werden.

Die Ermittlungen 

Die Ermittler sprachen zunächst mit Linda Angelopulous. Linda erinnerte sich, dass Al ein paar Tage vor seinem Tod mit seinem mysteriösen neuen Mieter über den Liegesessel im Wohnzimmer gesprochen hatte. Die Männer planten, die Möbel in den Keller zu bringen. Es entstand die Hypothese, dass der Täter vielleicht der neue Mieter gewesen sein könnte, der die Freundlichkeit und das Vertrauen des Grundstückseigentümers ausgenutzt hatte. Es stellte sich schnell heraus, dass das Mobiltelefon, die Brieftasche und das Auto von Al Kite verschwunden waren.

Täter hat längere Zeit im Haus verbracht 

Die Ermittler stellten fest, dass der Mörder nach Kites brutaler Folter und Ermordung längere Zeit im Haus des Opfers verbrachte. Er nahm sich Essen aus dem Kühlschrank, er duschte und schlief sogar in Al's Bett und trug seine Kleidung. Es war eine schockierende Entdeckung für die Ermittler, denn das sprach für die Kaltblütigkeit des Täters. Bald kamen noch mehr seltsame Fakten ans Licht.

Befragung der Nachbarn von Al Kite 

Die Ermittler sprachen natürlich auch mit den Nachbarn von Al Kite. Nach Aussage eines Nachbarn verließ der mysteriöse Mann das Haus von Al am frühen Sonntagmorgen. Allerdings hatte der Täter vor dem Verlassen des Hauses, die Räume noch gründlich gereinigt. Die Polizei fand alle Küchenmesser, einen Wetzstab, einen Hausschlüssel, einen Stift, ein Trinkglas und Al's Autoschlüssel, die in einem Waschbecken voller Bleichmittel eingeweicht waren, um jegliche DNA zu zerstören. Der Mörder hatte Bleichmittel in die Abflüsse geschüttet und nahm sogar Müll mit. Zum Glück vergaß er zwei Dinge; seinen Blutfleck auf der Kellertreppe und einen Mietvertrag, der zerknüllt in einem Mülleimer in der Küche gefunden wurde. Dies wäre der erste Hinweis der Ermittler darauf, wer Al ermordet haben könnte.
Für die Kriminaltechniker war es sehr schwierig, überhaupt forensische Spuren zu finden und zu sichern. Letztendlich [mehrere Jahre nach der Tat] gelang es den Kriminaltechnikern doch, die im Haus gesammelten forensischen Spuren für die Erstellung eines DNA-Profils zu nutzen. Die Hauptaufgabe der Ermittler bestand darin, den Täter zu identifizieren und das Motiv für den Mord zu ermitteln. Zuerst schien es auf eine Art Rache hinzudeuten, da Al vor seinem Tod gefoltert worden war. Allerdings ging der Mann stets Konflikten aus dem Weg und galt als äußerst beliebt. Keiner seiner Familienangehörigen oder Freunde kannte einen potenziellen Feind, der ihm Schaden zufügen könnte.

Täter wurde von einer Überwachungskamera aufgezeichnet

Die Ermittler versuchten die verschwundenen Gegenstände von Al Kite ausfindig zu machen. Es stellte sich heraus, dass das Fahrzeug von Al Kite, ein blaugrauer GMC-Pickup, an dem Tag gefunden wurde, an dem Al Kite bei der Polizei als vermisst [24. Mai 2004] gemeldet wurde. Das Fahrzeug war in der Nähe des Hauses des Opfers geparkt. Die Auffindesituation und die Gesamtumstände deuteten darauf hin, dass Al Kite sein Fahrzeug dort nicht zurückgelassen hatte. Die Ermittler fanden Überwachungsaufnahmen von einem der nahegelegenen Geldautomaten von Wells Fargo. Die Kamera erfasste den Mann, als er in Al Kites Fahrzeug vorfuhr. Es war sehr schwierig, ihn zu identifizieren, da er eine Skimaske trug, die den größten Teil seines Gesichts bedeckte. Dieser Mann "Robert Cooper" trug außerdem Handschuhe, sodass die Polizei keine Fingerabdrücke auf der Tastatur des Geldautomaten oder im Inneren des Pickups finden konnte.

Das ist der blaue GMC-Pickup von Al Kite, mit dem der Täter auch unterwegs gewesen ist  
Foto: Polizei 

Aufnahme der Überwachungskamera am Geldautomaten [Wells Fargo] in Aurora [22. Mai 2004, um 21.59 Uhr].
Es gibt insgesamt drei Aufnahmen von dem Mann, der sich als Robert Cooper ausgegeben hat. Der Mann hat von einem Geldautomaten in Aurora seine 1000 Dollar abgehoben, die er als Kaution angezahlt hat. Die Aufnahmen wurden von der Überwachungskamera am Geldautomaten gemacht. Auch wenn der Täter mit einer Skimaske maskiert war, gibt es möglicherweise Personen, die den Mann trotzdem erkennen. 
Foto: Polizei 

Aufnahme der Überwachungskamera am Geldautomaten [Wells Fargo] in Aurora [22. Mai 2004, um 21.59 Uhr].
Wer kann den Mann identifizieren?
Foto: Polizei 

Aufnahme der Überwachungskamera am Geldautomaten [Wells Fargo] in Aurora [22. Mai 2004, um 21.59 Uhr].
Wer kann den Mann identifizieren?
Foto: Polizei 

Mobiltelefon gefunden 

Das Mobiltelefon von Al Kite wurde in eine Telefonzelle gefunden. Wie bereits erwähnt, wurde bei der Durchsuchung des Inhalts des Mülleimers in Al's Küche ein ausrangierter Mietvertrag gefunden. Der Antrag enthielt die grundlegenden Informationen, die in solchen Dokumenten enthalten sind. Dazu gehörten der Vor- und Nachname des zukünftigen Mieters, seine Postanschrift, seine Sozialversicherungsnummer und seine Telefonnummer. Es ist nicht schwer zu erraten, dass "Robert Cooper" in der Spalte "Vor- und Nachname" stand. Die Ermittler überprüften die Sache mit 'Robert Cooper" gründlich. Es stellte sich natürlich heraus, dass es sich dabei um fiktive Persönlichkeit handelte. Die Adresse der Schwester, die der rätselhafte Mann angab, befand sich tatsächlich auf dem Campus einer örtlichen medizinischen Universität. Die Sozialversicherungsnummer gehörte einer älteren Frau, die mit dem Fall überhaupt nichts zu tun hatte. Die im Vertrag eingetragene Telefonnummer war mit einem Pflegeheim verbunden. Es schien, dass der Täter alle diese Informationen bereits im Voraus vorbereitet hatte.

Meister der Verschleierung und Täuschung

Eine weitere Meisterleistung von "Robert Cooper" betraf die von ihm verwendete Handynummer. Zunächst einmal handelte es sich um eine Prepaid-Nummer ohne Registrierung, die er nur für die Anmietung einer Wohnung nutzte. Er kaufte die SIM-Karte in einem der 7-Eleven-Filialen. Der Laden befand sich in der Nähe der medizinischen Universität. Der mysteriöse Mann muss mit der Gegend vertraut gewesen sein, da er im Mietvertrag eine mit dieser Universität verbundene Adresse aufgeführt hat. Nach dem Kauf wartete der Mann genau dreißig Tage, um die Nummer zu aktivieren. Warum? Nach dieser Zeit wurden die Überwachungsaufnahmen in den 7-Eleven-Filialen gelöscht.

Die Theorien 

Der Mord an Al Kite ist weiterhin ungeklärt. Trotzdem gibt es einige Theorien darüber, warum er als Opfer ausgesucht und getötet wurde. Ich möchte kurz auf die Theorien eingehen. Es gilt natürlich wie immer die Unschuldsvermutung.

1. Theorie "Unbekanntes Opfer/Täter oder bekanntes Opfer/Täter"

Kannte Al Kite seinen Mörder oder wurde er zufällig vom Täter ausgewählt?

Die erste Frage ist, ob der Täter und Al Kite sich schon vorher kannten oder ob Al Kite ein zufälliges Opfer geworden ist? Ich kann die Frage nicht klar beantworten. Einerseits könnte die Brutalität des Täters auf eine persönliche Beziehung und den Wunsch hindeuten, sich für früheres Unrecht zu rächen. Wenn man den Charakter von Al Kite kennt, ist es wirklich schwer, eine solche Hypothese zu glauben. Es ist jedoch möglich, dass sich die Männer einmal beruflich kennengelernt haben. Es könnte sein, dass Al vielleicht "Robert Cooper" einmal einen Rat gegeben hat, der sich als falsch herausstellte und der Mann dadurch beispielsweise einen erheblichen Geldbetrag verloren hat. Aber würde dies die Grausamkeit des Täters rechtfertigen?

Wahrscheinlicher ist meiner Meinung nach die Hypothese, dass Al Kite ein zufälliges Opfer eines Sadisten wurde, der das Verbrechen im Voraus detailliert geplant hatte. Er brauchte einfach ein Opfer, dem er vertrauen konnte. In diesem Fall könnte gerade die freundliche Art von Al Kite, genau das gewesen sein, wonach der Mann gesucht hatte. Die anderen Personen hatten einfach Glück, dass dieser Mann bei ihnen negative Gefühle hervorrief und sie ihn als neuen Mieter ablehnten. Oder vielleicht hat er es absichtlich getan, um die Ermittler zu verwirren. Vielleicht wollte er, dass sie dachten, das Opfer sei purer Zufall gewesen. 

2. Theorie "Raubmord"

Wurde Al Kite Opfer eines Raubmordes?

Noch seltsamer war, dass der Mörder genau tausend Dollar abhob. Dies war genau die Höhe der Kaution, die er zuvor dem Opfer gegeben hatte. Al Kite hatte jedoch einen viel größeren Betrag auf seinem Bankkonto gespart. Der Täter nutzte die angesammelten Ersparnisse nicht. Nach seinem Tod wurden jedoch die Kreditkarten von Al Kite erheblich belastet. Es ist davon auszugehen, dass "Robert Cooper" lediglich sein eigenes Geld für die Kaution von dem regulären Bankkonto von Al Kite abgehoben hat. Erwähnenswert ist auch, dass auf dem Beifahrersitz von Al Kites Fahrzeug, eine Geldautomatenbestätigung über den abgehobenen Betrag vorhanden war. Es war, als ob dieser "Robert Cooper" wollte, dass die Polizei diese Entdeckung machte. Es war ein weiterer Moment, in dem der mysteriöse Mann seine Kühnheit und sein Selbstvertrauen unter Beweis stellte. Auch wenn die Kreditkarten von Al Kite nach seinem Tod erheblich belastet wurden, hat die Polizei einen Raubmord ausgeschlossen. Die Polizei argumentierte, dass Geld wohl nicht das Motiv für den Mord an Al Kite war, denn sonst hätte der Täter die erheblichen Ersparnisse von dem Bankkonto des Opfers abgehoben. Auf der anderen Seite wurden nach dem Tod von Al Kite jedoch die Kreditkarten erheblich belastet. 

3. Theorie "Osteuropäische Herkunft"

Hat der Täter eine osteuropäische Herkunft?

Kommen wir zum Schluss noch einmal zu einem Hinweis zurück, der in diesem Fall von entscheidender Bedeutung sein könnte. Die Rede ist vom ausländischen bzw. osteuropäischen Akzent des Täters. Natürlich könnte es sich wieder um eine Täuschung des Täters handeln, um die Ermittler zu verwirren. Vor einigen Jahren gelang es jedoch, die wenigen forensischen Spuren, die vom Täter am Tatort hinterlassen wurden, für die Erstellung eines DNA-Profils zu nutzen und anschließend mit den gespeicherten DNA-Profilen in den verschiedenen Datenbanken abzugleichen. Die DNA-Probe wurde in das nationale DNA-Indexsystem des FBI eingegeben, aber bis 2021 gab es keine Übereinstimmungen. Die Polizei nutzte die forensischen Spuren des Täters, um weitere Informationen über das Aussehen und die Herkunft des Täters zu erhalten. Mithilfe modernster forensischer Untersuchungsmethoden und mithilfe von Parabon NanoLabs konnte eine DNA-Phänotypisierung erstellt werden. Es stellte sich heraus, dass die Vorfahren von "Robert Cooper" höchstwahrscheinlich aus Südosteuropa stammten. Der rumänische [oder ein ähnlicher] Akzent könnte daher real sein und der Täter sollte in diesem Teil der Welt bzw. in dieser Community in den USA gesucht werden, obwohl es sich immer noch um ein sehr großes, nicht vollständig definiertes Gebiet handelt.

Die Ergebnisse der DNA-Phänotypisierung von Robert Cooper. Diese Typisierung wurde von NanoLabs durchgeführt. Auch das Phantombild wurde Mithilfe der Typisierung erstellt. Das Bild zeigt, wie der Mann, der sich als Robert Cooper ausgegeben hat, zum Zeitpunkt des Mordes ausgesehen haben könnte. Es ist verblüffend, wie sehr sie alle Phantombilder ähneln.
Foto: Polizei 

Interessant ist auch, dass sich der Täter bei seiner Folter weitgehend auf Kites Füße konzentrierte. Diese Methode wird Phalanx oder Falaka genannt. Es wurde in der Vergangenheit in vielen verschiedenen Ländern eingesetzt. Es wird auch bis heute häufig von staatlichen Stellen in Ländern verwendet, in denen die Menschenrechte nicht vollständig respektiert werden. Könnte "Robert Cooper" in der Vergangenheit ein Geheimdienstagent gewesen sein? Dies könnte durch die hervorragende Ausbildung des Mannes gestützt werden, der seine Spuren wie ein Profi verwischen konnte. 

4. Theorie "Verbindung zu seiner Arbeit"

Hat der Mord etwas mit der Arbeit von Al Kite zu tun?

Diese Theorie hängt mit dem derzeit ungelösten Mord an Lee Scott Hall zusammen, einem Kollegen von Al Kite, als er in den 1990er Jahren im Lawrence Livermore Laboratory gearbeitet hat. Lee Scott Hall entdeckte einen Fehler bei der Laserausrichtung in einem Projekt für die National Ignition Facility und erhielt eine beträchtliche Gehaltserhöhung, nachdem ein von seinem Team vorgeschlagener Lösungsvorschlag genehmigt worden war. Anschließend wurde Lee Scott Hall tot aufgefunden, nachdem er am 20. Oktober 1999 in seinem Haus geschlagen und erstochen worden war. 

Die anschließende Untersuchung ergab, dass Lee Scott Hall brutal geschlagen und erstochen worden war. Er hatte einen Schlag an der rechten Schläfe erhalten; ein Schlag, der ihn möglicherweise bewusstlos gemacht hätte. Außerdem hatte er im Gesicht einen seltsamen Kratzer, der darauf hindeutete, dass der Mörder Schleifhandschuhe oder einen Kunstring getragen hatte. Ein weiterer Schlag seines Angreifers hatte Lee Scott Halls Adamsapfel zerstört. Anschließend hatte der Täter zehnmal auf ihn eingestochen. Eine Niere und seine Leber waren perforiert und sein Herz wurde angeblich schnell von wichtigen Gefäßen abgetrennt.

Der Tatort, in Lee Halls Haus, zeigte keine Anzeichen eines Kampfes. Das Schlafzimmer war nicht unordentlich, ebenso wie der Rest des Hauses. Es schien alles normal zu sein. Tatsächlich deutete Lee Scott Halls toxikologische Untersuchungsergebnisse darauf hin, dass er früher am Abend Alkohol konsumiert hatte. Dies veranlasste die Ermittler zu der Theorie, dass der Mörder jemand gewesen sein könnte, den er kannte oder mit dem er zusammen gewesen ist. Da er jedoch ein sehr privates Leben führte, erwies es sich als nahezu unmöglich, diese Person aufzuspüren.

Ein Nachbar erzählte der Polizei, dass seine Frau und er am 18. Oktober 1999 gegen 1.00 Uhr morgens irgendwo an der Seite von Lee Scott Halls Haus Kiesbewegungen gehört hätten, ein Geräusch, das dem Knirschen unter sich bewegenden Autoreifen ähnelte. Dies war Halls ungefährer Todeszeitpunkt.

In verblüffender Ähnlichkeit mit dem Mord an Al Kite gut fünf Jahre später wurde Lee Scott Halls Fahrzeug, ein Acura Vigor Baujahr 1992, etwa einen Block von Lee Scott Halls Haus entfernt gefunden. Das Auto, das normalerweise in der Garage geparkt war, erwies sich für die Ermittler als interessanter Hinweis, da darin die Brieftasche von Lee Scott Hall gefunden wurde und keine seiner darin befindlichen Gegenstände gestohlen worden waren. Seine Autoschlüssel wurden nie gefunden.

Der Tod von Lee Scott Hall bleibt ein Rätsel. Da er ein sehr privates Leben führte, war es für die Ermittler schwierig, starke Verdächtige zu finden. Und weil aus Halls Haus nichts Wertvolles gestohlen wurde, wurde der Raub als Motiv gänzlich ausgeschlossen. Die Polizei bezeichnete das Labor als ''unkooperativ" bei den Ermittlungen.

Es könnte natürlich einen Zusammenhang zwischen den beiden Morden geben. Es gibt Parallelen, aber auch Unterschiede. Lee Scott Hall wurde nicht auf die gleiche Weise gefesselt oder gefoltert wie Al, und zwischen ihrer Ermordung lagen über vier Jahre. Das Lawrence Livermore Laboratory ist eine große Einrichtung, die derzeit über 7.000 Mitarbeiter beschäftigt, und es gibt keine Hinweise darauf, dass Al Kite und Lee Scott Hall besonders eng zusammengearbeitet haben oder sich überhaupt gekannt haben. Was das Auto betrifft, wenn ich jeden einzelnen Mord mit einbeziehe, bei dem ein Auto ein paar Blocks von der Leiche entfernt gefunden wurde, dann würde es eine lange Liste von ähnlich gelagerten Morden geben. Ich kann es trotzdem nicht ausschließen, dass es eine Verbindung zwischen den beiden Mordfällen gibt.

5. Theorie "Auftragsmörder"

Wurde Al Kite von einem Auftragsmörder getötet?

Es steht außer Frage, dass es sich bei der Tat um einen methodisch geplanten Angriff gehandelt hat. Trotzdem glaube ich nicht an einem Auftragsmord, denn "Robert Cooper" war schließlich auch bei anderen potenziellen Vermietern. Natürlich könnte man argumentieren, dass Robert Cooper dies nur zur Täuschung gemacht hat, aber ich glaube irgendwie nicht daran. Ein Auftragskiller würde sich nie so viel Mühe machen. Außerdem wurde ein Auftragskiller nie so viel 
Wirbel um seine Person machen. Er kommt unerkannt, tötet und verschwindet wieder unerkannt. Auftrag erledigt. Es stellt sich dann aber die Frage, wer Al Kite so sehr gehasst hat, dass er einen Auftragsmörder beauftragt hat, ihn zu töten?
Es gibt aber auch die Möglichkeit, dass ein Auftragsmörder einfach zu Übungszwecken Al Kite gefoltert und getötet hat.

Fazit:

Ich persönlich finde es schwierig, sich auf eine der genannten Theorien festzulegen, da zu viele Fragen bis heute unbeantwortet sind. Ich bin davon überzeugt, dass der Mord sorgfältig geplant wurde. Ich persönlich gehe davon aus, dass Al Kite ausgewählt wurde, weil er allein lebte und keine Familie in der Gegend hatte, die bei ihm vorbeischauen könnten und den Mord unterbrechen konnte. Der Standort des Hauses und die Einrichtung der Wohnung waren wahrscheinlich ein weiterer Grund, warum der Mörder ihn ausgewählt hat. Die Polizei geht davon aus, dass der Mord an Al Kite höchstwahrscheinlich nicht der erste Mord des Täters war. Der Täter verfolgte akribisch, methodisch und komplett kaltblütig sein Ziel. Der leitende Ermittler hält den Täter für einen psychopathisch veranlagten Mörder, dessen Ziel es ist, jemanden zu quälen und zu töten. Ich stimme dem Ermittler zu. Ich glaube, dass die Tötung das eigentliche Motiv des Täters ist. 
Ich denke, dass Al Kite nur ausgewählt wurde, weil er dem Täter vertraut hat, ihm freundlich begegnet ist und die restlichen Parameter einfach gepasst haben. Die anderen Vermieter haben einfach Glück gehabt, dass ihr Körper so negativ auf den Mann reagiert hat und sie ihn als potenziellen Mieter ausgeschlossen haben.

Ich glaube, dass so eine Art von Täter 
vor dem Mord an Al Kite bereits getötet hat, weil die Tat sehr methodisch und kaltblütig durchgeführt wurde. Ich denke, dass von dem Täter eine große Gefahr ausgeht und er möglicherweise bereits wieder getötet hat oder erneut töten wird. Der Täter geht kaltblütig und methodisch vor. Der Täter ist berechnend und manipulativ. 

Ich hoffe, dass wir irgendwann die Wahrheit erfahren werden, wer Al Kite ermordet hat. 

Beschreibung von "Robert Cooper"
  • Der Mann, der sich als "Robert Cooper" ausgab, war im Jahr 2004 zwischen 40 und 50 Jahre alt gewesen sein. 
  • Er soll etwa 1,75 m groß und etwa 80 kg schwer gewesen sein.
  • Er soll dunkles [braunes oder schwarzes] und welliges Haar gehabt haben. 
  • Der Mann soll braune Augen haben.
  • Er soll einen hellen oder sehr hellen Teint haben.
  • Der Mann soll einen osteuropäischen Akzent gehabt haben. Es wurde vermutet, dass der Akzent aus der Balkanregion, vielleicht aus Rumänien kommt. Möglicherweise hält er sich in der osteuropäischen Community in den Vereinigten Staaten der USA auf oder pflegt Kontakte zu Personen in dieser Community.
  • Bei einer Begegnung mit Al Kite hinkte "Robert Cooper" und benutzte einen Stock. 
  • Bei einer anderen Begegnung mit einem potenziellen Vermieter hinkte "Robert Cooper" nicht und benutzte auch keinen Stock.
  • Es gibt verschiedene Phantombilder von Robert, die Mithilfe der Erinnerungen der Zeugen angefertigt wurden. 
  • Die Beschreibung von "Robert Cooper" stützt sich hauptsächlich auf die Aussagen der verschiedenen  Vermieter, die von demselben Mann angesprochen worden waren. Zusätzlich zu den Überwachungsaufnahmen des Verdächtigen und den Zeugenaussagen wurde mithilfe von Parabon NanoLabs eine DNA-Phänotypisierung durchgeführt, um sein körperliches Erscheinungsbild festzustellen. Die genetische Genealogie wurde erfolgreich zur Identifizierung seiner Verwandten auf dem Balkan eingesetzt.
Phantombild Nummer 1 von dem Mann, der sich als Robert Cooper ausgegeben hat. 
Foto: Polizei 


Phantombild Nummer 2 von dem Mann, der sich als Robert Cooper ausgegeben hat. 
Foto: Polizei 


Phantombild Nummer 3 von dem Mann, der sich als Robert Cooper ausgegeben hat. 
Foto: Polizei 

Weitere Ermittlungen 

Seit 2021 führen die Polizei von Aurora und das FBI genealogische Tests durch und erstellen den Stammbaum des Verdächtigen. Es ist also zu hoffen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis Al's Mörder gefasst wird.

Aktuelle Einstufung des Falls 

Der Tod von Oakey Albert Kite Jr. wurde als Mord bzw. als Tötungsdelikt eingestuft. Die Polizei von Aurora ermittelt weiterhin aktiv in dem Fall. Die Polizei nutzt alle Ressourcen, um auf die Spur des Mörders von Oakey Albert Kite Jr. zu kommen. Die Ermittler sind sich sicher, dass es da draußen Personen gibt, die den Täter anhand der Aufnahmen der Überwachungskamera, der Phantombilder, der Beschreibung oder der Typisierung identifizieren können. Die Ermittler sind weiterhin auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Jeder Hinweis könnte wichtig sein. Möglicherweise ist der Täter auch noch mit weiteren Vermietern und Personen in Aurora oder woanders im Land in Kontakt getreten. 

Fragen der Ermittler:
  1. Wer kann den Mann, der sich als Robert Cooper ausgegeben hat, anhand der Überwachungskameraaufnahmen, der Phantombilder, der Beschreibung oder Typisierung identifizieren?
  2. Wer kennt einen Mann, der Ähnlichkeit mit den Aufnahmen der Überwachungskamera, dem Phantombild, der Beschreibung oder der Typisierung hat und sich in der osteuropäischen Community bewegt?
  3. Mit wem ist dieser Mann, der sich als Robert Cooper ausgegeben hat, noch in und rund um Aurora im Mai 2004 in Kontakt getreten? Er wollte sich höchstwahrscheinlich eine Wohnung mieten.
  4. Wer hat am Abend des 22. Mai 2004 gegen 22.00 Uhr einen unbekannten Mann in einem blauen GMC-Pickup am Geldautomaten bei Wells Fargo in Aurora gesehen?
  5. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe des Mordes an Al Kite?
  6. Wer weiß, wer für den Tod von Al Kite verantwortlich gewesen sein könnte?
  7. Wer hat am Abend des 22. Mai 2004 eine verdächtige Person am Haus von Al Kite in der 2002 B South Helena Street in Aurora wahrgenommen?
  8. Wer hat am 22. Mai 2004 eine verdächtige Person oder ein verdächtiges Fahrzeug in der Nähe des Tatorts wahrgenommen?
  9. Wer hat am späten Abend des 22. Mai 2004 oder in den frühen Morgenstunden des 23. Mai 2004 nur einen Block von der South Helena Street in Aurora entfernt, eine Person dabei beobachtet, wie sie dort den blauen GMC-Pickup von Al Kite abgestellt hat?
  10. Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Mord an Al Kite im Mai 2004 in Zusammenhang stehen könnten?
  11. Wer hat Gerüchte über den Mord an Al Kite gehört?
  12. Wer hat sonstige Informationen zu diesem Fall?

Jeder, der Informationen hat, wird gebeten, sich an Detective Thomas Sobieski vom Aurora Police Department unter der Rufnummer [Vorwahl USA/Colorado]+303-739-6710 zu wenden.

Kommentare

  1. Meiner Ansicht nach könnte hier nur noch John Douglas weiterhelfen.

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