JOHN UND JANE DOE DES MONATS: Tötungsdelikt z. N. von Barstow Jane Doe (2010)
Der Mord an Barstow Jane Doe
Wer hat Barstow Jane Doe getötet?
Es ist wieder so weit für den neuen "John und Jane Doe des Monats". Diesen Monat möchte ich auf einen amerikanischen Cold Case aus dem Jahr 2010 aufmerksam machen, bei dem das Mordopfer bis heute nicht identifiziert werden konnte. Der Fall hat sich in der Nähe von Barstow im San Bernardino County, im US-Bundesstaat Kalifornien, ereignet. Bis heute konnte der Fall nicht aufgeklärt werden.
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Die Gesichtsrekonstruktion von Barstow Jane Doe. Die Identität von Barstow Jane Doe ist seit 2010 unklar. Wer kann Barstow Jane Doe identifizieren? Foto: NCMEC |
Die Entdeckung
Am Nachmittag des 10. Februar 2010 [Mittwoch] suchte ein Mann in einem Wohngebiet südlich von Barstow, nach Dosen. [Anm. Barstow ist eine Stadt im San Bernardino County, im US-Bundesstaat Kalifornien. Barstow liegt am Fuße des Calico-Gebirges in der Mojave-Wüste, ungefähr auf halbem Weg zwischen den Großstädten Los Angeles und Las Vegas. Barstow hat heute 21.415 Einwohner.] Als er sich auf der Lenwood Road westlich der Tortoise Road befand, entdeckte er am Straßenrand einen schwarzen Rucksack. Der Mann öffnete neugierig den Rucksack. Im Rucksack entdeckte er einen Gegenstand, der in zwei Plastiktüten verstaut war. Der Mann öffnete die Plastiktüten und schaute hinein. Als ihm bewusst wurde, was er in den Tüten entdeckt hatte, ließ er die Plastiktüten sofort fallen. In den Plastiktüten befand sich ein abgetrennter Kopf einer jungen Frau. Er alarmierte gegen 14.55 Uhr die Strafverfolgungsbehörden.
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Der Leichenfundort befindet sich neben der Lenwood Road in Barstow im San Bernardino County, im US-Bundesstaat Kalifornien. Foto: Google Maps |
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In diesem Rucksack wurde der Kopf von Barstow Jane Doe gefunden. Der Kopf war noch in zwei Plastiktüten eingewickelt und verstaut. Foto: Polizei |
Polizei erreichte den Leichenfundort
Schon kurze Zeit später erreichte ein Streifenwagen des Barstow Police Department den Fundort. Die Beamten untersuchten den Fund des Mannes an und bestätigten, dass es sich tatsächlich um einen abgetrennten Kopf eines jungen Mädchens handelte. Anschließend sperrten die Beamten den Fundort ab und leiteten erste polizeiliche Maßnahmen ein. Kurze Zeit später erreichten die Ermittler der Mordkommission und die Kriminaltechniker den Fundort. Auch der zuständige Rechtsmediziner war vor Ort, um sich den Fund anzuschauen. Die Ermittler schauten sich den Fund an und sprachen mit dem Dosensammler. Nachdem der Fund dokumentiert und sichergestellt war, wurde der Kopf für weitere forensische Untersuchungen zur Rechtsmedizin transportiert.
Der Leichenfundort
Der Leichenfundort befindet sich neben der Lenwood Road westlich der Tortoise Road und südlich von Barstow im San Bernardino County, Kalifornien. Der Fundort befindet sich westlich von der Interstate 15 [Barstow Freeway]. Nördlich des Leichenfundortes befindet sich der Highway 58. Auch wenn der Leichenfundort optisch näher am Ort Lenwood liegt, gehört dieses Gebiet noch zu Barstow. Barstow liegt praktisch zwischen zwei abgelegenen Wüstengebieten.
Der Fundort befindet sich neben einer recht abgelegenen und wenig befahrenen Nebenstraße. Trotzdem kann man den Leichenfundort schnell erreichen und wieder verlassen. Rund um den Leichenfundort befinden sich wichtige große Straßen, wie die Interstate 15, der Highway 58.
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Der Leichenfundort befindet sich neben der Lenwood Road westlich der Tortoise Road und südlich von Barstow im San Bernardino County, Kalifornien. Foto: Google Maps |
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Der Rucksack mit dem Kopf wurde neben der Lenwood Road in Barstow, Kalifornien gefunden. Barstow liegt praktisch zwischen zwei abgelegenen Wüstengebieten. Foto: Google Maps |
Die Suche
Die Polizei hat in den Tagen nach dem Fund des Kopfes, die Umgebung nach dem Körper oder Körperteilen abgesucht. Auch wurden die Straßen abgefahren, um den Rest des Körpers zu finden. Leider konnte der Rest des Körpers bis heute nicht gefunden werden.
Die Autopsie
Eine Woche nach dem grausamen Fund wurde eine Autopsie des Kopfes vom zuständigen Rechtsmediziner des San Bernardino County durchgeführt. Forensische Untersuchungen zeigten, dass das Mädchen zum Zeitpunkt ihrer Ermordung zwischen 14 und 19 Jahre alt war.
Der Rechtsmediziner konnte bei der Autopsie die Todesursache nicht feststellen, weil der Körper fehlt. Der Rechtsmediziner konnte nicht einmal schlüssig beweisen, dass Barstow Jane Doe auch tatsächlich ermordet wurde. Der Fall wurde aufgrund der Auffindesituation und der Enthauptung als Mord eingestuft. Auch wie der Kopf entsorgt wurde, deutet auf ein Verbrechen hin. Es gibt jedoch noch weitere starke Hinweise, die auf ein Verbrechen im Zusammenhang mit ihrem Tod hinweisen. Der Kopf war allgemein in einem schlechten Zustand, wahrscheinlich aufgrund der Härte der Enthauptung. Es ist unklar, ob der schlechte Zustand des Kopfes nur auf den Verwesungsgrad und der Härte der Enthauptung zurückzuführen ist. Es wurde nicht veröffentlicht, ob der Kopf oder das Gesicht noch andere Verletzungen hatte. Offenbar muss es aber andere und vor allem schwerwiegende Verletzungen gegeben haben, denn die Ermittler hielten eine Gesichtsrekonstruktion von Barstow Jane Doe unzuverlässig. Der Rechtsmediziner stellte fest, dass das Opfer bereits drei oder vier Tage vor dem Fund gestorben war. Das Rechtsmedizinische Institut des San Bernardino County hat DNA-Proben sowie Röntgenaufnahmen der Zähne entnommen, die zur Identifizierung des Mädchens beitragen sollen.
Was ist noch über Barstow Jane Doe bekannt?
- Der Kopf von Barstow Jane Doe wurde am 10. Februar 2010 neben der Lenwood Road südlich von Barstow im San Bernardino County, Kalifornien entdeckt.
- Der Todeszeitpunkt von Barstow Jane Doe befindet sich zwischen dem 6. Februar und dem 7. Februar 2010.
- Die genaue Todesursache konnte nicht festgestellt werden. Der Fall wurde aufgrund der Auffindesituation und der Enthauptung als Mord eingestuft.
- Jane Doe war zum Zeitpunkt ihres Todes zwischen 14 und 19 Jahren alt.
- Da nur der Kopf des Opfers gefunden wurde, ist es leider unmöglich, ihre Größe und ihr Gewicht zu bestimmen.
- Barstow Jane Doe ist von hispanoamerikanischer und südeuropäischer Abstammung.
- Barstow Jane Doe hatte braune Augen und glattes, braunes, schulterlanges Haar mit roten Strähnchen.
- Sie hatte Ohrlöcher, trug aber keinen Schmuck und hatte keine erkennbaren Markierungen oder Tätowierungen.
- Zu Lebzeiten war Barstow Jane Doe regelmäßig beim Zahnarzt, denn sie hatte einige hochwertige Füllungen. Allgemein hat sie eine gute zahnärztliche Versorgung erhalten.
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Die Gesichtsrekonstruktion von Barstow Jane Doe. Wer kann Barstow Jane Doe identifizieren? Foto: NCMEC |
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Die Gesichtsrekonstruktion von Barstow Jane Doe. Wer kann Barstow Jane Doe identifizieren? Foto: NCMEC |
Die Ermittlungen
Wie bereits erwähnt, war der Kopf in zwei Plastiktüten eingewickelt. Die Ermittler stellten fest, dass eine Einkaufstüte von Walgreens und die andere von Fiesta Foods war.
Walgreens ist eine amerikanische Apothekenkette, die zur Walgreens Boots Alliance gehört. Sie ist die zweitgrößte Apothekenkette in den USA, nach CVS Pharmacy. Walgreens bietet eine breite Palette an Produkten und Dienstleistungen, darunter der Vertrieb von verschreibungspflichtigen Medikamenten über Rezepte, Verkauf von freien Medikamenten, Gesundheits- und Wellnessartikel, Gesundheitsinformationen und Fotoservices. Walgreens betreibt 8.500 Filialen in USA und Puerto Rico. Walgreens ist praktisch überall in den USA verfügbar.
Fiesta Foods ist eine Lebensmittelkette in Washington mit Filialen in Pasco, Sunnyside und Yakima. Es gibt auch einen Lebensmittelladen namens Fiesta Foods in Bakersfield, Kalifornien – nicht zu verwechseln mit Fiesta Market –, der etwa zwei Autostunden von Barstow entfernt liegt.
Fiesta Foods in Kalifornien ist ein kleines Unternehmen, daher ist es unwahrscheinlich, dass der Name des Geschäfts auf den Einkaufstüten aufgedruckt war. Der Fundort des Kopfes befand sich jedoch in unmittelbarer Nähe mehrerer Raststätten und Hotels. Es ist daher möglich, dass der Täter die Tüte von Washington nach Kalifornien gebracht hat. Die forensischen Untersuchungen der Plastiktüten brachten die Ermittler auch nicht weiter, da auf den Plastiktüten keine Fingerabdrücke gefunden werden konnten.![]() |
So ein schwarzer Rucksack der Marke Everest wurde verwendet, um den Kopf von Barstow Jane Doe zu "entsorgen". Foto: Google |
Neue Informationen zur Herkunft von Barstow Jane Doe
Im September 2021 haben die Strafverfolgungsbehörden von San Bernardino County neue Informationen zur Herkunft von Barstow Jane Doe veröffentlicht. Die DNA-Tests haben bestätigt, dass Barstow Jane Doe hispanische und italienische [südeuropäische] Vorfahren hat. Sie hat außerdem entfernte Verwandte in Mexiko.
Die Behörden gehen davon aus, dass sie möglicherweise einem Serienmörder zum Opfer gefallen ist. Es ist jedoch unklar, wie sie zu dieser Annahme gekommen sind. Auch wurde nicht veröffentlicht, zu welchen anderen Mordfällen die Ermittler eine mögliche Verbindung sehen. Die Polizei habe Hinweise auf entlaufene Teenager oder vermisste Personen erhalten, die dem unbekannten Mädchen ähneln, aber keine der Angaben habe zu einer Übereinstimmung geführt.
Bisher konnten 39 vermisste Frauen als Barstow Jane Doe ausgeschlossen werden. Die Ermittler gehen davon aus, dass es da draußen Menschen gibt, die Barstow Jane Doe lieben und sie vermissen. Es könnte sein, dass diese Personen fälschlicherweise glauben, jemand hat das Mädchen bereits bei der Polizei als vermisst gemeldet. In Wirklichkeit gibt es diese Vermisstenanzeige jedoch nicht.
Die Ermittler können nicht nachvollziehen, warum der Täter das Opfer enthauptet hat, außer möglicherweise, um ihre Identifizierung zu verhindern. Bis heute ist es den amerikanischen Strafverfolgungsbehörden nicht gelungen, Barstow Jane Doe oder ihren Mörder zu identifizieren.
Eigene Gedanken
Die Umstände dieses Falles sind zweifellos seltsam. Auch die Wahl des Leichenfundortes ist ungewöhnlich, denn der Täter hat den Rucksack mit dem Kopf neben der Straße abgelegt. Er hat sich überhaupt keine Mühen gemacht, um den Rucksack zu verstecken. Barstow liegt zwischen zwei abgelegenen Wüstengebieten, da wäre es eine Leichtigkeit gewesen, einen weniger auffälligen Ort zu wählen. Ich frage mich, warum der Täter für den Kopf gerade diese Örtlichkeit gewählt hat. Ihm muss bewusst gewesen sein, dass man den Kopf früher oder später finden wird. Er muss wohl keine Angst vor einer Identifizierung des Opfers gehabt haben, sonst hätte er den Kopf woanders deponiert. Oder ging der Täter davon aus, dass man Barstow Jane Doe sogar mit dem Kopf nicht so schnell identifizieren wird? Ich habe den Eindruck, dass der Kopf gefunden werden sollte. Wenn der Täter die Entdeckung nicht gewollt hätte, dann hätte er den Kopf genauso wie den Rest des Körpers verschwinden lassen können. Oder war es ihm einfach egal, dass man den Kopf findet? Ich glaube nicht, dass es dem Täter einfach nur um eine schnelle Entsorgung ging. Dann hätte er den Rest des Körpers auch einfach offen irgendwo entsorgen können. Der Täter könnte einen Bezug zum Leichenfundort haben, er könnte ihn aber auch zufällig gewählt haben.
Es ist auch noch anzumerken, dass sich in der Nähe des Leichenfundortes sogenannte "Lovemobile" befinden und Frauen der Prostitution nachgehen. Viele LKW sind dort in der Gegend unterwegs. Es gibt dort auch einige Raststätten. Ich weiß nicht, ob dies etwas mit dem Fall zutun hat, aber ich wollte es zumindest einmal erwähnen.
Es steht jedoch außer Frage, dass Barstow Jane Doe in einem sozialen Umfeld gelebt hat. Es muss Menschen geben, die die junge Frau kennen. Wenn man das junge Alter [14-19 Jahre]von Barstow Jane Doe berücksichtigt, dann könnte sie sogar noch in einem familiären Umfeld gelebt haben. Je nachdem, wie alt sie tatsächlich war. Ich halte es durchaus möglich, dass Barstow Jane Doe von Zuhause weggelaufen ist. Es ist dann nur seltsam, dass sie niemand vermisst. Aufgrund ihrer Herkunft könnte es sein, dass sie und ihre Familie illegal in den USA leben. Das könnte ein Grund dafür sein, dass man sie nicht bei den Behörden als vermisst gemeldet hat. Möglicherweise glauben die Angehörigen auch fälschlicherweise, dass sie Barstow Jane Doe bereits als vermisst gemeldet haben.
Ich schließe nicht aus, dass Barstow Jane Doe von Zuhause weggelaufen ist.
Ich hoffe, dass man Barstow Jane Doe irgendwann identifizieren kann und wir die Wahrheit erfahren werden, was genau mit Barstow Jane Doe passiert ist. Ohne weitere Informationen über das Opfer wird es schwierig, den Fall aufzuklären. Die Identifizierung von Barstow Jane Doe hat deshalb höchste Priorität. Es sind zu viele Fragen unbeantwortet geblieben, aber es gibt da draußen mit Sicherheit Menschen, die diese Fragen beantworten können.
Aktuelle Einstufung des Falls
Der Tod von Barstow Jane Doe wurde von den Strafverfolgungsbehörden als Mord bzw. als Tötungsdelikt eingestuft. Auch wenn seit der Entdeckung des Kopfes über 15 Jahre vergangen sind und der Fall mittlerweile als Cold Case bezeichnet wird, dauern die Ermittlungen bis heute an. Die Polizei nimmt weiterhin Hinweise aus der Bevölkerung entgegen. Die Ermittler sind sich sicher, dass es da draußen Menschen gibt, die Barstow Jane Doe identifizieren können und über wichtige Informationen verfügen.
Fragen der Ermittler:
- Wer kann Barstow Jane Doe anhand der Beschreibung und der Gesichtsrekonstruktion identifizieren?
- Wer kennt die genauen Lebensumstände von Barstow Jane Doe?
- Wer hatte vor dem 6. Februar oder 7. Februar 2010 Kontakt zu Barstow Jane Doe?
- Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe ihres Todes?
- Wer weiß, wer für den Tod von Barstow Jane Doe verantwortlich sein könnte?
- Wer hat zwischen dem 6. Februar und 10. Februar 2010 auf der Lenwood Road westlich der Tortoise Road, südlich von Barstow, eine verdächtige Person oder ein verdächtiges Fahrzeug wahrgenommen? Die Person könnte etwas aus einem fahrenden Fahrzeug geworfen haben.
- Wer hat andere Beobachtungen oder Wahrnehmungen gemacht, die mit dem Tod von Barstow Jane Doe in Zusammenhang stehen könnten?
- Wer hat sonstige Informationen zu diesem Fall?
Wer Informationen zu diesem Fall hat, wird gebeten, das Coroner's Office von San Bernardino unter der Rufnummer +909–387–2978 anzurufen. Der Ansprechpartner ist Detective Sergeant Adam Cortina.
Fallnummer: 701000992
Wer einen Hinweis anonym an die Polizei weitergeben möchten, dann kann msn sich bei "WeTip" unter der Rufnummer +800–782–7462 melden oder den Hinweis über das Online-Hinweisformular von WeTip hinterlassen. [Anm. WeTip ist ein vollständig anonymes System zur Meldung von Straftaten in den USA.]
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