COLD CASE DER WOCHE: Tötungsdelikt z. N. von Dana Lenell Stidham (1989)

Der Mord an Dana Lenell Stidham 

Wer hat Dana Lenell Stidham getötet?

Eigentlich hatte ich geplant, noch mehrere Beiträge in diesem Jahr zu veröffentlichen, aber das schaffe ich vermutlich nicht mehr. Ich wollte es aber unbedingt noch schaffen, einen letzten "Cold Case der Woche" für das Jahr 2023 zu veröffentlichen. Ich habe mich deshalb auf die Fertigstellung dieses Beitrags konzentriert. Im heutigen Beitrag möchte ich auf einen amerikanischen Cold Case aus dem Jahr 1989 aufmerksam machen. Der Mord ereignete sich in Bella Vista im Benton County, im US-Bundesstaat Arkansas. Bis heute konnte der Fall nicht aufgeklärt werden.

Der Mord an Dana Stidham ist seit 1989 ungeklärt. Wer hat Dana Stidham getötet?
Foto: Polizei 

Der Fall Dana Lenell Stidham

Dana Lenell Stidham wurde am 8. März 1971 als Tochter von Lawrence und Georgia Stidham in Gravette im Benton County, Arkansas geboren. Dana hatte noch einen drei Jahre älteren Bruder namens Larry Ray Stidham. Die Familie Stidham hatte zunächst gemeinsam in Hiwasse im Benton County, im US-Bundesstaat Arkansas. [Anm. Hiwasse ist ein kleiner Ort im Benton County, im US-Bundesstaat Arkansas und hat 497 Einwohner. Seit 2012 gehört Hiwasse zur Gemeinde Gravette.]

Die Familie Stidham lebte zunächst gemeinsam in Hiwasse im Benton County, im US-Bundesstaat Arkansas.
Foto: Google Maps 

Enge Beziehung zu Bruder Larry

Dana und Larry Stidham waren gemeinsam in Hiwasse im Benton County, Arkansas aufgewachsen. Dana und Larry waren sehr eng miteinander verbunden. Sie haben viel gemeinsam unternommen. Dana hat bereits in jungen Jahren das Tanzen sehr geliebt. Sie hat auch regelmäßig an anderen Aktivitäten in der Gemeinde teilgenommen. Sie passte regelmäßig auf die Kinder von Nachbarn und Bekannten auf. Alle mochten die freundliche und fröhliche Art von Dana.

Dana Stidham als junges Mädchen. Das Bild wurde bei einem Auftritt ihrer Tanzgruppe aufgenommen. 
Foto: Privat 

Schülerin an der Gravette High School 

Dana Stidham besuchte später die Gravette High School in Gravette, im Benton County, Arkansas. Dana Stidham war eine sehr beliebte junge Frau, die mit niemandem ein Problem hatte.
Nach dem Unterricht und am Wochenende arbeitete Dana in dem Lebensmittelgeschäft "Harps Food Store" in Bella Vista im Benton County, Arkansas. [Anm. Bella Vista ist eine Stadt im Benton County im US-Bundesstaat Arkansas. Bella Vista liegt inmitten der Ozark Mountains, einem Hochland mit tief eingeschnittenen Flusstälern, das sich von Arkansas auch in den Staaten Missouri, Oklahoma und Kansas erstreckt. Der Ort liegt am U.S. Highway 71 am Ende der Interstate 540 zwischen Bentonville und der Staatsgrenze zu Missouri. Bella Vista hat 30.104 Einwohner.] Der Harps Food Store befand sich im Jahr 1989 im Phillips Food Center. [Anm. Das Phillips Foods Center ist heute das Harps in Town Center. In dem Phillips Foods Center bzw. in dem Harps Food Stores befinden sich nicht nur verschiedene Lebensmittelgeschäfte, sondern auch Drogerien, Apotheken usw.]

Dana Stidham war Schülerin an der Gravette High School in Gravette im Benton County, Arkansas. Im Sommer 1989 hat Dana Stidham erfolgreich die High School abgeschlossen. 
Foto: Google 

Dana Stidham arbeitete nach dem Unterricht regelmäßig in dem Lebensmittelgeschäft "Harps Food Store" in Bella Vista. Der Harps Food Store befand sich im Sommer 1989 in Phillips Foods Center in Bella Vista im Benton County, Arkansas. 
Foto: Google Maps 

In diesem Lebensmittelgeschäft "Harps Food Store" ìn Bella Vista arbeitete Dana Stidham im Sommer 1989.
Foto: Google Maps 

Abschluss an der Gravette High School 

Im Sommer 1989 machte die 18-jährige Dana Stidham ihren Abschluss an der Gravette High School in Gravette im Benton County, Arkansas. 
Dana wusste noch nicht, wie es für sie weitergehen sollte. Nach ihrem Abschluss wusste Dana Stidham noch nicht, wie es für sie weitergehen sollte. Sie war sich unsicher, ob sie an einem College ein Studium beginnen oder sich einen Arbeitsplatz suchen sollte. Sie überlegte, an der Universität Betriebswirtschaft zu studieren. Dana wollte sich mit der Entscheidung noch Zeit lassen und so lange wollte sie bei "Harps Food Store" in Bella Vista arbeiten. Nach ihrem Abschluss lebte Dana einige Zeit bei ihrer Cousine Kristy Smith, bevor sie mit ihrem Bruder Larry und einem Mitbewohner in eine andere Wohnung in Centerton, Arkansas, zog. Centerton ist nur zehn Fahrminuten von Hiwasse entfernt und Dana besuchte ihre Eltern regelmäßig. [Anm. Centerton ist eine Stadt im Benton County im US-amerikanischen Bundesstaat Arkansas. Centerton ist eine Vorstadt von Bentonville. Centerton liegt in der Nähe des Zentrums von Benton County. Der Arkansas Highway 102 verläuft durch das Stadtzentrum und führt östlich 5 Meilen (8 km) nach Bentonville und westlich 11 Meilen (18 km) nach Decatur. Auch Bella Vista ist ganz einfach zu erreichen. Centerton hat 17.792 Einwohner.] 

Dana Stidham [rechts] mit ihrer Cousine Kristy Smith [links].
Foto: Privat 

Dana und Larry Stidham lebten gemeinsam mit einem weiteren Mitbewohner in einer Wohnung in Centerton im Benton County, Arkansas. 
Foto: Privat 

Centerton ist eine Kleinstadt im Benton County, Arkansas. Dort lebte Dana Stidham bis zu ihrem Tod im Sommer 1989. Der Wohnort der Eltern in Hiwasse war nur ein paar Meilen von Centerton entfernt. Dana besuchte ihre Eltern regelmäßig. 
Foto: Google Maps 

Besorgungen im Phillips Foods Center 

Am 25. Juli 1989 [Dienstag] ging es Lawrence Stidham gesundheitlich nicht sehr gut. Er hatte mit seinen chronischen Gesundheitsproblemen zu kämpfen und war angeschlagen. Dana Stidham war bei ihren Eltern in Hiwasse zu Besuch, um Zeit mit ihrem Vater zu verbringen und ihre Wäsche zu waschen. Sie wollte auch mit ihrem Vater über ihre Pläne eines Studiums an der University of Arkansas sprechen und nach möglichen Kursen suchen. Dana wollte auch mit ihren Eltern darüber sprechen, ob sie wieder bei ihnen wohnen könne, wenn sie tatsächlich ein Studium beginnen sollte. Das Geld, das sie sonst für ihre Miete ausgeben würde, könnte sie dann für das Studium einsetzen. Lawrence Stidham sagte seiner Tochter, dass sie jederzeit wieder nach Hause ziehen könnte. Anschließend fragte Lawrence Stidham seine Tochter Dana, ob sie für ihn zum Phillips Food Center in Bella Vista fahren könnte, um dort seine Medikamente abzuholen. Dana stimmte dem zu und bat ihren Vater, wenn die Waschmaschine in ihrer Abwesenheit fertig sein sollte, dann die Wäsche in den Trockner zu geben.
Lawrence Stidham versprach, die Wäsche in den Trockner zu geben. Dana verabschiedete sich noch und verließ fröhlich und gelöst das Haus, um für ihren Vater die Besorgungen zu machen. Das war das letzte Mal, dass Lawrence Stidham seine Tochter Dana lebend gesehen hat. Dana nahm ihren grauen Dodge Omni von 1984 und fuhr gegen 15.00 Uhr los. Das Haus der Familie Stidham war etwa vier Meilen vom Phillips Foods Center in Bella Vista entfernt. 

Dana Stidham wollte ein paar Besorgungen für ihren Vater im Phillips Food Center in Bella Vista machen.
Foto: Privat 

Dana Stidham verließ das elterliche Wohnhaus mit ihrem grauen Dodge Omni von 1984. Mit so einem grauen Dodge Omni von 1984 [Vergleichsmodell] war Dana Stidham am Nachmittag des 25. Juli 1989 unterwegs. 
Foto: Google 

Dana Stidham hatte im Phillips Food Center in Bella Vista noch tatsächlich ihre Einkäufe gemacht und das Center alleine wieder verlassen. 
Foto: Google Maps 

Das letzte Mal lebend gesehen 

Zunächst fuhr Dana Stidham zur Tankstelle und dann zum Phillips Food Center in Bella Vista. 
Die 18-jährige Dana Stidham wurde zuletzt am 25. Juli 1989 lebend gesehen, als sie das Phillips Food Center in Bella Vista verließ. Sie machte sich auf den Weg zu ihrem Fahrzeug auf dem Parkplatz. Dana Stidham sprach kurz mit einem älteren Mann, bevor sie losfuhr. Es war das letzte Mal, dass sie lebend gesehen wurde.

Das Verschwinden 

Gegen 16.00 Uhr war Georgia Stidham von der Arbeit nach Hause zurückgekehrt und Lawrence hat ihr sofort erzählt, dass Dana immer noch nicht nach Hause zurückgekehrt war. Lawrence und Georgia Stidham glaubten zunächst, dass ihre Tochter möglicherweise Probleme mit dem Auto hatte. Sie stiegen in ihr Auto und fuhren in der Gegend herum, um nach Dana zu suchen. Georgia sagte später, dass sie alle möglichen Routen überprüft hätten, die Dana genommen haben könnte, aber ihr Auto war nirgends zu sehen. Georgia Stidham erkundigte sich auch in Phillips Foods Center nach Dana. Es stellte sich heraus, dass Dana tatsächlich dort gewesen ist. Sie hatte eingekauft und hatte dann den Laden wieder verlassen. Anschließend waren
Danas Eltern weiter umher gefahren, fanden ihre Tochter jedoch nicht. Sie riefen alle Familienmitglieder und Danas Freunde an, aber niemand hatte an diesem Tag etwas von ihr gehört. Lawrence und Georgia Stidham konnten sich das seltsame Verhalten von Dana nicht erklären. Dana hatte sowas noch nie gemacht und rief immer zu Hause an, wenn sich ihre Pläne geändert hatten. Als Dana bis zum späten Abend nicht nach Hause zurückgekehrt war und sich auch nicht gemeldet hatte, waren ihre Eltern alarmiert und machten sich sehr große Sorgen. Dana Stidham galt als sehr zuverlässig und verantwortungsbewusst. Sie hätte ihren kranken Vater niemals so lange auf seine Medikamente warten lassen. Die ganze Familie vermutete mittlerweile, dass Dana etwas zugestoßen sein musste.

Bei der Polizei als vermisst gemeldet 

Danas Bruder Larry meldete seine Schwester noch am Abend des 25. Juli 1989 um 21.15 Uhr telefonisch beim Büro des Sheriffs im Benton County als vermisst. Um 21.43 Uhr wurden alle Streifenwagen und Polizisten über das Verschwinden von Dana Stidham informiert. Alle Polizisten im Benton County sollten nach Dana Stidham und ihrem grauen Dodge Omni Ausschau halten.

Dana Stidham wurde noch am Abend des 25. Juli 1989 bei der Polizei als vermisst gemeldet. 
Foto: Privat 

Fahrzeug entdeckt 

Am Morgen des 26. Juli 1989 um 6.30 Uhr wurde Danas grauer Dodge Omni verlassen am Highway 71 nördlich des Stadtzentrums von Bella Vista in Arkansas gefunden. Der graue Dodge Omni von 1984 stand auf der Fahrspur in Richtung Süden des Highway 71, direkt gegenüber der Wellington Road. Der Fundort des Fahrzeugs befand sich etwa eine Meile nördlich des Phillips Foods Center, heute Harps Food Stores in Bella Vista. Die Schlüssel steckten noch im Zündschloss, aber der linke Hinterreifen des Fahrzeugs war platt. Es gab keine Anzeichen eines Kampfes. Die Beamten fanden hinten im Auto eine Quittung vom Phillips Foods Center mit dem Zeitstempel 15.17 Uhr am 25. Juli 1989. Dana Stidham hatte laut der Quittung zufolge Brausetabletten, Zucker und Spülmittel gekauft. Ihre Brieftasche wurde unversehrt im Fahrzeug gefunden. Danas persönliche Gegenstände und ihre Einkäufe befanden sich jedoch nicht im Auto. Die Ermittler fanden es bemerkenswert, dass niemand das Auto dort gesehen hat. Und dann tauchte es am nächsten Morgen plötzlich dort auf. Die Arkansas State Troopers haben die Gegend bis kurz vor Mitternacht mit Radar überwacht, aber auch sie haben das Auto nicht gesehen.

Der Fundort des Fahrzeugs von Dana Stidham. Ihr grauer Dodge Omni wurde auf dem Highway 71 etwa 1 Meile nördlich des Phillips Foods Center in Bella Vista aufgefunden. Ihr Fahrzeug war verlassen und stand in Fahrtrichtung Süden gegenüber der Wellington Road.
Foto: Google Maps 

Der Pickup-Truck 

Eine Polizistin aus Bella Vista hatte jedoch auf dem Weg zur Arbeit einen Pickup-Truck gesehen, der hinter Dana Stidhams grauen Dodge Omni geparkt war. Sie sah auch einen Mann, der neben den Hinterreifen des Fahrzeugs kniete. Die Polizistin wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass das Fahrzeug Dana Stidham gehörte, bis sie in der Polizeibehörde darüber informiert wurde. Als sie zurückkam, war der Pickup weg. 

Die polizeiliche Suche

In den Tagen nach Danas Verschwinden durchkämmten Such- und Rettungstrupps, teilweise bis zu 50 Personen, darunter Hunde und Reiter zu Pferd die Gegend nach weiteren Hinweisen. Mehrere Gebiete rund um Bella Vista wurden von den Such- und Rettungstrupps durchsucht. 

Die Suche nach Dana Stidham.
Foto: Google 

Persönlichen Gegenstände entdeckt 

Kurz nach Stidhams Verschwinden begann das Büro des Sheriffs, überall in Bella Vista verstreute besorgniserregende Hinweise zu finden. Mehrere von Danas persönlichen Gegenständen wurden in verschiedenen Gegenden von Bella Vista verstreut aufgefunden. Einige ihrer Kleidungsstücke wurden am Ealing Circle gefunden, nicht weit von der Stelle entfernt, an der ihr Auto abgestellt worden war. 
Der Fundort der Kleidung am Ealing Circle war 1.700 Fuß von der Wellington Road entfernt, von wo aus das Auto gefunden wurde.  Die Behörden beauftragten einen privaten Fährtenleser und setzten einen von der Polizei ausgebildeten Deutschen Schäferhund ein, um das Gebiet zu durchsuchen.

Fundort der Kleidungsstücke von Dana Stidham am Ealing Circle in Bella Vista. 
Foto: Google Maps 

Am 5. August 1989 wurde Danas Handtasche im Bereich des Chaucer Drive und Hanover Drive in Bella Vista gefunden. Ihre anderen persönlichen Gegenstände, darunter ihr Scheckheft, ihr Führerschein und andere Dinge wurden am Straßenrand im Unkraut, einige Meilen nördlich der Stelle, an der ihr Auto gefunden wurde, am Highway 71 N gefunden. Für die Ermittler hat es so ausgesehen, als wären sie aus einem fahrenden Auto geworfen worden.

Hier am Chaucer Drive und Hanover Drive in Bella Vista wurden weitere persönliche Gegenstände von Dana Stidham gefunden. Darunter waren ihre normale Handtasche, ihr Führerschein, ihr Scheckheft und andere persönliche Dinge, die im Unkraut am Straßenrand lagen.
Foto: Google Maps 

Hier habe ich zur besseren Übersicht alle wichtigen Fundorte der persönlichen Gegenstände von Dana Stidham auf der Karte markiert.
Foto: Google Maps 

Die private Suche 

In den folgenden Wochen verbrachten Danas Freunde und Familie ihre Zeit damit, zu Fuß und mit dem Auto nach Dana zu suchen und Suchplakate von Dana zu verteilen und aufzuhängen. Danas Cousine Kristy Smith hat die Wochenenden damit verbracht, mit ihrer Mutter und ihrer Tante Georgia Stidham in umliegende Bundesstaaten zu fahren, um zu sehen, ob jemand Dana gesehen hat. Alle diese Bemühungen waren jedoch ergebnislos.

Die Sichtungen und Hinweise 

In den Tagen nach dem Verschwinden von Dana Stidham erhielt die Polizei mehrere Hinweise auf Sichtungen von Dana Stidham. Weitere Hinweise kamen, dass Dana Stidham in nahegelegenen Orten wie Bentonville oder sogar in Lamar, Missouri lebte. Die Polizei ging jedem Hinweis nach, doch keiner dieser Sichtungen hat sich jedoch als wahr erwiesen. Zahlreiche Menschen meldeten sich bei der Polizei und haben angegeben, dass sie in den frühen Morgenstunden des 26. Juli 1989, dem Tag nach dem Verschwinden von Dana Stidham, andere Fahrzeuge hinter Dana Stidhams Auto geparkt gesehen hätten. Die Ermittler begannen, Bella Vista nach weiteren Beweisen zu durchsuchen. Sie durchsuchten eine ehemalige Kiesgrube in Missouri, die nördlich des Hanover Drive liegt, den Lake Norwood ([der direkt hinter dem Lebensmittelgeschäft liegt, in dem Dana arbeitete] und einen abgelegenen Partyort in der Nähe des Newburn Drive. Alle Suchmaßnahmen waren irgendwann ins Leere verlaufen und die Ermittlungen waren mittlerweile ins Stocken geraten. Eine der lokalen Zeitungen, der Benton County Daily Record, stellte fest, dass die Suche nach Dana Stidham fortgesetzt wurde, wenn auch in einem weniger hektischen Tempo als an den Anfangstagen der Ermittlungen.

Die Entdeckung 

Am 16. September 1989 machte ein Jäger in einem abgelegenen und waldreichen Teil von Benton County eine schreckliche Entdeckung. Der Jäger fand in einem Bachbett die teilweise vergrabenen Überreste eines Menschen. Der Jäger alarmierte jedoch nicht sofort die Strafverfolgungsbehörden. Er berichtete erst am nächsten Tag der Polizei über seinen Fund, weil er sich nicht seinen Jagdtag wegen irgendwelchen Ermittlungen ruinieren lassen wollte. 

Der Leichenfundort liegt in einem abgelegenen Waldgebiet an der Beal Lane, im äußersten Nordosten von Bella Vista.
Foto: Google Maps 

Die Polizei erreichte Leichenfundort 

Am 17. September 1989, kurz nachdem der Jäger seinen Fund bei den Behörden gemeldet hatte, erreichten die Ermittler und Kriminaltechniker den Leichenfundort. Die Ermittler stellten fest, dass die Leiche nur teilweise im Bachbett vergraben war und bereits stark skelettiert war. Die Leiche wurde definitiv nackt am Leichenfundort vergraben. Die Kriminaltechniker sicherten alle Spuren am Fundort. Bereits am Leichenfundort vermuteten die Ermittler, dass es sich bei den sterblichen Überresten um Dana Stidham handeln könnte. Die Überreste bestanden größtenteils aus Knochen, die in einem trockenen Bachbett verstreut waren. 
Es gab keine offensichtlichen Anzeichen eines Traumas. Die Kriminaltechniker fanden mehrere Kleidungsstücke, die in der Nähe vergraben waren. Die Kleidungsstücke haben zu der Kleidung gepasst, die Dana Stidham am Tag ihres Verschwindens getragen hatte. An einem Hemd hat Klebeband geklebt. Die Kriminaltechniker hatten außerdem mehrere Schnürsenkel in der Nähe der sterblichen Überreste und am Rand der Sackgasse geborgen, die deutlich verknotet waren. Die Leiche wurde für weitere Untersuchungen in das Arkansas State Medical Examiner's Office in Little Rock gebracht. 

Der Leichenfundort 

Das Gebiet des Leichenfundortes befand sich weit in der östlichen Ecke von Bella Vista, nahe der Grenze zwischen Arkansas und Missouri, im Gebiet des Newburn Drive und der Beal Lane. Der Leichenfundort befand sich in einem Waldgebiet an der Beal Lane, im äußersten Nordosten von Bella Vista. Es befand sich auf der gegenüberliegenden Seite der Stadt, wo die Behörden Stidhams Kleidung gefunden hatten, und knapp vor der Grenze des US-Bundesstaates Missouri.

Der Leichenfundort befindet sich in einem abgelegenen Waldgebiet an der Beal Lane und am Newburn Drive.
Foto: Google Maps 

Die Obduktion und Identifizierung 

Der Rechtsmediziner des Arkansas State Medical Examiner's Office in Little Rock führte die Obduktion durch. Die Identität der Leiche war zu diesem Zeitpunkt noch unbekannt, doch die Ermittler vermuteten, dass es sich um die sterblichen Überreste von Dana Stidham aus Bella Vista handeln könnte, die seit ungefähr zwei Monaten verschwunden war. Der Rechtsmediziner stellte fest, dass die Überreste waren zu 90 % skelettiert waren. Der Schädel wurde intakt gefunden, ebenso wie der größte Teil ihres Kiefers. Die Knochen waren über eine 50 Fuß lange Strecke entlang des Baches verstreut. Es gab Hinweise auf eine Kerbe am linken Schulterblatt. Der Rechtsmediziner konnte nach der Untersuchung des Zahnschemas die Identität von Dana Stidham zweifelsfrei feststellen. Damit wurde die Vermutung der Ermittler bestätigt. Aufgrund des schlechten Zustand der Leiche von Dana Stidham konnte der Rechtsmediziner die genaue Todesursache nicht mit Sicherheit feststellen. [Anm. Die meisten Quellen geben an, dass die genaue Todesursache nicht bestimmt werden konnte. Es gibt jedoch eine Quelle, die als Todesursache eine Verletzung am Hals war und Dana Stidham an den Folgen eines Messerstiches in den Nacken gestorben ist. Da die offiziellen Berichte der Strafverfolgungsbehörden eine unbekannte Todesursache angeben, muss ich das auch so annehmen.] Der Tod von Dana Stidham wurde offiziell von den Behörden als Mord eingestuft, obdie genaue Todesursache nicht ermitteltwerden konnte. Den genauen Todeszeitpunkt konnte man nicht mehr genau bestimmen, da die Leiche zu sehr verwest war. Danas genaues Todesdatum bleibt unbekannt, ein Detail, das für die Familie schwer zu verstehen war.
Der Rechtsmediziner geht aber davon aus, dass sie wahrscheinlich relativ zeitnah nach ihrem Verschwinden getötet wurde. Außerdem wurden seitens des Arkansas State Medical Examiner's Office in Little Rock große Anstrengungen unternommen, um festzustellen, ob sie sexuell missbraucht worden war. Die Leiche von Dana Stidham wurde nackt aufgefunden und einer ihrer BH-Träger wurde vom Täter mit einem Messer durchtrennt. Ihre Unterwäsche wurde von dem Täter in der Nähe begraben. Das deutet darauf hin, dass Dana Stidham vermutlich sexuell missbraucht oder vergewaltigt wurde. 

Die sterblichen Überreste wurden am 16. September 1989 von einem vorbeikommenden Jäger entdeckt. Am 21. September 1989 konnte man die sterblichen Überreste Dana Stidham zuordnen, die seit dem 25. Juli 1989 als vermisst galt.
Foto: Google 

Die Ermittlungen 

Die Ermittler stellten fest, dass seltsamerweise Danas Jeanshandtasche, ein Ring, der ihrer Großmutter gehört hatte, und die Lebensmittel, die sie gekauft hatte, verschwunden waren. Sie konnten nicht gefunden werden. Die Handtasche und den Ring könnte der Täter woanders entsorgt oder bewusst als "Andenken" oder "Trophäen" behalten haben. 

Die Beerdigung 

Im Oktober 1989 hielten Danas Freunde und Familie einen Gedenkgottesdienst ab und beerdigten sie später auf dem Mt. Pleasant Cemetery. Michael McMillian [Anm. Ich werde weiter unten im Beitrag noch genauer auf ihn eingehen] konnte nicht an der Beerdigung teilnehmen, da er sich außerhalb des Staates befand.

Das Grab von Dana Stidham. 
Foto: Find a grave 

Neue Hinweise 

Im Februar 1990 haben die Strafverfolgungsbehörden die Hilfe eines Hypnotiseurs in Anspruch genommen, nachdem sich einige der Zeugen gemeldet haben. Es war aber klar, dass ihnen Details fehlten. Die Ergebnisse des Hypnotiseurs wurden nicht veröffentlicht.

Die Theorien 

Der Mord an Dana Lenell Stidham ist weiterhin ungeklärt. Es gibt einige Theorien darüber, was mit Dana passiert ist und wer für ihren Tod verantwortlich gewesen sein könnte. Auf diese Theorien möchte ich nun kurz näher eingehen. 

1. Theorie "Unbekannter Täter/Afroamerikaner 

Hat ein unbekannter Täter etwas mit dem Mord an Dana Stidham zu tun?

Die Ermittler schließen diese Möglichkeit zumindest nicht aus. Sie halten es für durchaus möglich, dass Dana Stidham von einem unbekannten Täter entführt und ermordet wurde. Eine Rolle könnte dabei ein unbekannter Mann gespielt haben, der als barmherziger Samariter bezeichnet wurde. 

Es gab mehrere Berichte aus verschiedenen Teilen der Bevölkerung. Mindestens eine Zeugin erwähnte, dass sie das Auto von Dana Stidham auf der Straße gesehen hatte, wo es schließlich verlassen vorgefunden wurde. Einem Hinweis zufolge hatte sie auf der Seite angehalten. Ihr linker Hinterreifen war leicht platt und ein unbekannter Mann kniete mit Werkzeugen daneben.

Die Polizei schließt nicht aus, dass es sich dabei um einen Trick gehandelt haben könnte, mit dem Ziel, Dana Stidham zu entführen. Diese Person könnte bereits auf dem Parkplatz am Phillips Foods Center die Luft aus dem linken Hinterreifen gelassen haben. Abschließend fuhr er dem grauen Dodge Omni von Dana Stidham hinterher, um sich als Mechaniker auszugeben und dann die Rolle des barmherzigen Samariters zu spielen.
Es wurde von mehreren Zeugen berichtet, dass es sich bei dem unbekannten Mann um einen afroamerikanischen Mann handelte, weitere Einzelheiten über den Mann wurden nicht bekannt gegeben. Die Zeugen haben außerdem berichtet, dass hinter dem grauen Dodge von Dana Stidham sich ein dreifarbiger Chevrolet Ranchero mit einem mittelgrünen Verdeck stand. Außerdem hatte der Chevrolet Ranchero eine Einlage aus dunkler Holzmaserung in der Mitte und einem weißen unteren Teil. Dieser dreifarbige Chevrolet Ranchero gehörte möglicherweise dem nicht identifizierbaren Mann und war das Auto, das der Mörder fuhr.

So ein dreifarbiger Chevrolet Ranchero wurde von mehreren Zeugen gesehen, wie er hinter dem grauen Dodge Omni von Dana Stidham stand.
Foto: Polizei 

Wenn dies der Fall war, muss er Dana Stidham von einem stabilen Ort aus aufgespürt haben. Luft aus dem Reifen abzulassen oder auf andere Weise an ihrem Auto herumzuhantieren, war nur möglich, wenn sie nicht in der Nähe war. Und dies war nur auf dem Parkplatz des Phillips Foods Center möglich. 

Es ist auch möglich, dass es sich hierbei um ein Gelegenheitsverbrechen handelte, dass der Reifen aus anderen Gründen zur Neige ging und dass der barmherzige Samariter die Situation einfach ausgenutzt hat. Keine der Versionen wurde offiziell bestätigt. Wenn der barmherzige Samariter die Person war, die sie getötet hat, war er vermutlich ein Afroamerikaner, wenn man der Richtigkeit der Zeugen Glauben schenken darf. Dieser unbekannte Mann wurde nie gefunden.

2. Theorie "Michael Earl McMillan"

Hat Michael Earl McMillan etwas mit dem Mord an Dana Stidham zu tun?

Bereits kurz nachdem der graue Dodge Omni und einige persönliche Gegenstände von Dana gefunden wurden, führten die Ermittler die Befragungen von den Freunden und Klassenkameraden von Dana Stidham durch. Besonders ein junger Mann namens Michael Earl McMillan rückte ins Visier der Ermittler, da er ein großes Interesse an Dana Stidham hatte, aber sie seine Gefühle nicht erwiderte. Er war nie mit Dana verabredet gewesen, obwohl er es immer wieder probiert hat. Dana Stidham wollte einfach nichts mit ihm zu tun haben. 

Außerdem war er auch immer wieder mit einem Pickup-Truck unterwegs. Er war ein Klassenkamerad [High School] von Dana Stidham. Bei der Befragung sagte Michael Earl McMillan aus, dass er an dem besagten Abend [25. Juli 1989] mit dem Pickup-Truck seines Vaters unterwegs gewesen ist. Michael Earl McMillan sagte den Ermittlern außerdem, dass seine Freundin ihm ein Alibi geben könnte. Die Freundin bestritt jedoch, dass sie für die besagte Zeit etwas über seinen Aufenthaltsort sagen könnte. Michael Earl McMillan wählte dann eine andere Freundin, die ihm aber auch kein Alibi geben konnte. Obwohl die Ermittler einen Anfangsverdacht hatten, konnten sie Michael Earl McMillan nicht direkt mit dem Mord an Dana Stidham in Verbindung bringen. 

Im Jahr 1996 rückte der mittlerweile 26-jährige Earl McMillan erneut ins Visier der Ermittler.  Auch Michael Earl McMillan fuhr einen Pickup-Truck, der nach dem Mord an Dana Stidham plötzlich verschwunden war. Im Jahr 1997 konnten die Behörden den Pickup-Truck ausfindig machen, den Michael McMillian an diesem Abend gefahren hatte. McMillian nahm auch an einem Polygraphentest [Lügendetektortest] teil, bei dem er jede Verbindung zu Danas Mord bestritt. Er machte gegenüber den Beamten jedoch eine kryptische Aussage: 

„Manchmal glaube ich, ich habe Dana getötet, aber ich weiß, dass ich es nicht getan habe.“ 

Sie schickten den Pickup-Truck zum Testen in ein Labor in Texas. Diese Ergebnisse wurden dann an das Arkansas Crime Laboratory in Little Rock, Arkansas, gesendet. Berichten zufolge entsprachen die erhaltenen Haarproben stark denen von Dana Stidham. Es wurde jedoch ein Gerichtsbeschluss unterzeichnet, um weitere Haarproben von McMillian zu erhalten. Den Haarsträhnen fehlte jedoch der Follikel, was eine vollständige Übereinstimmung verhinderte.

Trotz der Proben und anderer Indizienbeweise wollte der Staatsanwalt die Ermittlungen im Bezug auf Michael Earl McMillan nicht weiterführen. Es gab keine Übereinstimmung der Haare aufgrund der fehlenden Haarfollikel und niemand hatte Dana Stidham zusammen mit Earl McMillan in dieser Nacht gesehen. Er wurde auch nicht zusammen mit Dana Stidham am Phillips Foods Center in Bella Vista gesehen. Niemand konnte wirklich sagen, dass er bei ihr war, als Dana den Lebensmittelladen verließ. Der Anwalt von Michael Earl McMillan, der mittlerweile Bezirksrichter von Benton County ist, sagte immer wieder, dass man seinen Mandanten nicht mit dem Verbrechen in Verbindung bringen kann.

Das war der letzte große Durchbruch in Danas Fall.  Dennoch glauben die Ermittler, die den Fall in den letzten Jahrzehnten verfolgt haben, den richtigen Verdächtigen zu haben.

Im Jahr 1998 sprachen die Ermittler mit einem Reporter von einer lokalen Zeitung und erzählten ihm von weiteren Merkwürdigkeiten im Zusammenhang mit Michael Earl McMillan.
Sie enthüllten unter anderem, dass er Jahre nach ihrer Ermordung ein Foto von Dana Stidham  in seiner Brieftasche hatte. Er hatte nach ihrer Beerdigung das Gedenkbild von ihrem Grabstein gestohlen und eine ehemalige Freundin hatte den Ermittlern gesagt, dass er um Mitternacht auf dem Friedhof gewesen sei und geweint habe. Er trat der Marine bei, kurz nachdem Dana verschwunden war. Auch das sei eigenartig, denn die Ermittler wussten, dass er das ganze Jahr über dem Druck von Personalvermittlern entgegengewirkt hatte. Und plötzlich entschied er sich doch für die Marine.
Das sind für die Ermittler einfach zu viele Merkwürdigkeiten im Zusammenhang mit Michael Earl McMillan und dem Fall Dana Stidham. Vor allem wenn man weiß, dass Dana Stidham eigentlich nicht näher mit ihm befreundet war.

3. Theorie "Orville Mitchell Goodwin"

Hat Orville Mitchell Goodwin etwas mit dem Mord an Dana Stidham zu tun?

Ein weiterer potenzieller Verdächtiger rückte 2013 ins Visier der Ermittler, als das Büro des Sheriffs von Benton County den Fall neu aufgerollt hatte.
Bei dem potentziellen Verdächtigen handelte es sich um Orville Mitchell Goodwin. Einem Bericht des ABC-Senders KHBS/KHOG-TV aus Arkansas zufolge nutzten die damaligen Ermittler neue Technologien, um Beweise und damit verbundene Verdächtige erneut zu untersuchen. Es ist auch unklar, wie genau Orville Mitchell Goodwin mit dem Fall in Verbindung stehen könnte. Tatsache ist jedoch, dass er im Jahr 2013 beschuldigt wurde, im Mai einer Frau ins Gesicht geschossen zu haben. 
Personen, die mit dem Fall vertraut sind, haben nicht bestätigt, ob Orville Mitchell Goodwin tatsächlich als einer der Verdächtigen im Mordfall Dana Stidham angesehen wurde. 

Fazit:

Ich persönlich kann mich schwer auf eine der Theorien festlegen. Es gilt natürlich wie immer die Unschuldsvermutung. 

Ich finde den unbekannten Afroamerikaner, der am Fahrzeug von Dana Stidham von mehreren Zeugen gesehen wurde, für sehr verdächtig. Ich halte es auch für möglich, dass gezielt aus dem Reifen von Dana Stidham die Luft herausgerissen wurde, um eine Pannensituation herbeizuführen, um Dana Stidham zu entführen. Solche gezielten Situationen gab es in der Vergangenheit schon mehrfach. Dana Stidham könnte dem Täter auf dem Parkplatz des Phillips Foods Center in Bella Vista aufgefallen sein. Vielleicht hat der Täter sich dort bereits auf die Lauer gelegt, um ein passendes Opfer zu finden. Bei Dana Stidham passte vermutlich alles, denn sie war jung, unerfahren und war alleine unterwegs. Der Täter könnte die Luft aus dem Reifen abgelassen haben, während sie ihre Besorgungen machte. Der Täter musste nur noch abwarten und ihr später mit seinem Wagen folgen, wenn sie den Parkplatz in ihrem Fahrzeug verließ. Sie bekam schon bald Probleme mit ihrem Auto und er konnte als netter Helfer in Erscheinung treten. Er hat es dann geschafft, dass Dana Stidham vermutlich freiwillig und arglos in sein Fahrzeug eingestiegen ist. Dann hat er sie entführt, vermutlich sexuell missbraucht und getötet. Anschließend hat er ihre Leiche in dem abgelegenen Waldgebiet an der Beal Lane vergraben. Ich halte dieses Szenario für äußerst plausibel und realistisch. Natürlich könnte der Mann völlig unschuldig sein und nichts mit der Tat zu tun haben, aber wenn er unschuldig ist, warum hat er sich nie bei den Ermittlern gemeldet? Er könnte dann zumindest ein wichtiger Zeuge sein und zur Aufklärung des Falls beitragen. Für mich bleibt der Mann so lang verdächtig, bis etwas anderes bewiesen ist. Trotzdem bleibe ich auch für andere Möglichkeiten offen.

Ich weiß, dass die Ermittler sich auf Michael Earl McMillan festgelegt haben, weil er an Dana Stidham interessiert war und er sich nach ihrem Tod komisch verhalten hat. Ich finde es aber nicht gut, dass die Ermittler sich nur auf Michael Earl McMillan eingeschossen haben. Man kann sein Verhalten so oder so auslegen. Ich persönlich finde ihn nicht so sehr verdächtig. Nur weil er nach dem Tod von Dana Stidham ein Foto im Geldbeutel hatte und er ein Gedenkbild vom Grabstein gestohlen hat, macht es ihm zum Dieb, aber nicht automatisch zum Mörder. Er war in Dana wahrscheinlich verliebt, da finde ich es nicht besonders auffällig, wenn er ein Foto von ihr in seinem Geldbeutel hat. Auch das Gedenkbild könnte er als Andenken an Dana gestohlen haben. Das er dieses Bild von ihrem Grabstein gestohlen hat, ist moralisch verwerflich und auch der Diebstahl sollte Konsequenzen haben, aber macht es ihn gleich zu einem Mörder? 

Nein, das glaube ich nicht. Auch das er nach dem Mord zur Marine gegangen ist, kann man so oder so auslegen. Man muss aber auch die Sache von allen Seiten betrachten. Die Region rund um Bella Vista war nicht stark besiedelt. Jeder kannte jeden. Der Mord an Dana Stidham hat die ganze Region schockiert. Das Thema war immer wieder Thema in der Region. Es gab viele Hypothesen und Gerüchte.
Und dass Michael Earl McMillan als Verdächtiger von der Polizei angesehen wurde und mehrfach befragt wurde, hat überall die Runde gemacht. Viele haben ihn vorverurteilt. Für ihn war das Leben dort nicht einfach und das Beste was er machen konnte, war die Region für eine gewisse Zeit zu verlassen. Er hatte die Hoffnung, dass die Polizei irgendwann den Mörder von Dana finden würde. Leider ist das nicht passiert. Und mal ganz ehrlich, abgesehen von dem unbekannten Afroamerikaner, der bis heute nicht ausfindig gemacht werden konnte, hatten die Ermittler nur noch Michael Earl McMillan, der an Dana Stidham interessiert war und sich nicht immer korrekt verhalten hat. Da ist doch klar, dass sie sich auf Michael Earl McMillan festgelegt haben. 

Natürlich kann und will ich nicht komplett ausschließen, dass Michael Earl McMillan etwas mit dem Mord an Dana Stidham zu tun hat, aber eine Vorverurteilung und eine fehlende Offenheit auf andere Person ist einfach nicht gut. Und es ist auchc erwähnenswert, dass es den Ermittlern nie gelungen ist, Michael Earl McMillan mit dem Mord in Verbindung zu bringen. Selbst der Staatsanwalt hat irgendwann die Notbremse gezogen und die Ermittlungen an Michael Earl McMillan nicht mehr weitergeführt. Das muss man alles bedenken. Es gibt einige Indizienbeweise, aber es gibt keine Indizienkette.

Zu Orville Mitchell Goodwin kann ich nicht viel sagen, da ich nicht weiß, wie er mit dem Fall im Verbindung steht. Auch die Strafverfolgungsbehörden haben sich nie dazu geäußert, ob Orville Mitchell Goodwin tatsächlich ein Verdächtiger im Mordfall Dana Stidham ist.

Ich hoffe, dass es den Ermittlern gelingt, den Fall doch noch aufzuklären und wir die Wahrheit erfahren werden, was am 25. Juli 1989 mit Dana Stidham passiert ist und wer Dana Stidham getötet hat.

Beschreibung von Dana Lenell Stidham 
  • Dana Lenell Stidham wurde am 8. März 1971 in Gravette im Benton County, im US-Bundesstaat Arkansas geboren. 
  • Sie lebte bis zu ihrem Tod gemeinsam mit ihrem Bruder Larry und einem weiteren Mitbewohner in einer Wohnung in Centerton im Benton County, im US-Bundesstaat Arkansas. 
  • Sie hatte im Sommer 1989 gerade die High School abgeschlossen und arbeitete regelmäßig in Harps Food Store in Bella Vista. Der Harps Food Store befand sich 1989 im Phillips Foods Center, heute Harps Food Center.
  • Dana Stidham verschwand am 25. Juli 1989 während sie für ihren Vater ein paar Besorgungen im Phillips Foods Center in Bella Vista gemacht hat.
  • Dana Stidham war zum Zeitpunkt ihres Verschwindens 18 Jahre alt.
  • Dana Stidham war etwa 1,70 m groß und wog 50 kg.
  • Sie hatte braune, schulterlange Haare und braune Augen. 
  • Zum Zeitpunkt ihres Verschwindens war sie mit weißen Shorts, einem weißen Oberteil mit rotem Schriftzug, roten Socken und weißen Tennisschuhen bekleidet gewesen.
  • Sie war mit ihrem grauen Dodge Omni von 1984 unterwegs. Das Fahrzeug wurde am nächsten Morgen [26. Juli 1989] von einer Polizistin auf dem Highway 71 etwa 1 Meile nördlich des Phillips Foods Center in Bella Vista entdeckt. Das Fahrzeug stand in Fahrtrichtung Süden gegenüber der Wellington Road. Das Fahrzeug war verlassen, der Zündschlüssel steckte und der linke Hinterreifen war platt. Im Fahrzeug wurde ihre Brieftasche gefunden. 
  • Einige Tage nach ihrem Verschwinden wurden ihre persönlichen Gegenstände an verschiedenen Gegenden von Bella Vista verstreut aufgefunden. 
  • Am 16. September 1989 wurden die teilweise vergrabenen Überreste von Dana Stidham in einem trockenen Bachbett von einem Jäger entdeckt. Er meldete seine Entdeckung erst am nächsten Tag den Behörden. 
  • Das Gebiet des Leichenfundortes befand sich weit in der östlichen Ecke von Bella Vista, nahe der Grenze zwischen Arkansas und Missouri, im Gebiet des Newburn Drive und der Beal Lane. 
  • Der Leichenfundort befand sich in einem abgelegenen Waldgebiet an der Beal Lane im nordöstlichen Gebiet von Bella Vista. 
  • Am Fundort wurden auch die vergrabenen Kleidungsstücke von Dana Stidham gefunden.
  • Bis heute fehlen jedoch ihre Jeanshandtasche, ein Ring und ihre Einkäufe [Zucker,Spülmittel und die medizinischen Brausetabletten für Lawrence Stidham].
Wer hat Dana Stidham im Sommer 1989 ermordet?
Foto: Privat 

Gibt es ähnlich gelagerte Fälle?

Es gab zwei ähnliche gelagerte Fälle, die immer wieder im Zusammenhang mit dem Mord an Dana Stidham genannt werden. Bei den zwei Fällen handelt es sich um die Mordfall Patricia Guardado und den Mordfall Amanda Tusing. [Anm. Ich kann gerne, wenn gewünscht, zu diesen beiden Fällen zwei gesonderte und ausführliche Beiträge veröffentlichen. Ich bitte um Rückmeldung.]
Bisher gibt es keine konkreten Beweise dafür, dass zwischen allen dreien ein eindeutiger Zusammenhang besteht.  

Der Mord an Patricia Guardado ist weiterhin ungeklärt. 
Die Leiche der 20-jährigen Patricia Guardado wurde in einem Teich etwas außerhalb der Stadtgrenzen von Little Rock gefunden, vier Tage nachdem sie im Oktober 2011 für vermisst erklärt wurde. Die internationale Wirtschaftsstudentin verließ ihr Zuhause, um an der University of Arkansas in Little Rock Vorlesungen zu halten, und parkte ihr Auto auf der anderen Straßenseite des Campus und verschwand dann.
Foto: Google 

Der Mord an Amanda Tusing ist ebenfalls ungeklärt. 
Am 14. Juni 2000 verschwand die zwanzigjährige Amanda Tusing, nachdem sie gegen 23.30 Uhr das Haus ihres Verlobten Matt Ervin in Jonesboro, Arkansas, verlassen hatte. Nur wenige Stunden später fand Matt ihr Auto verlassen am Arkansas Highway 18, fünf Meilen östlich der St. Francis Bridge. Drei Tage später wurde Amandas Leiche in einem vom Regen angeschwollenen Graben in der Nähe von Lake City entdeckt. Es gab keine Anzeichen eines sexuellen Übergriffs. Obwohl die Polizei davon ausging, dass sie erstickt und in den Straßengraben geworfen wurde, konnte der Gerichtsmediziner dies nicht bestätigen. Er stellte fest, dass sie kein Wasser in ihren Lungen hatte, was darauf hindeutete, dass sie tot war, bevor sie ins Wasser ging.
Foto: Polizei 

Die Nachwirkungen 

Die Familie Stidham hat nie erfahren, wer für den Tod von Dana verantwortlich war.
Lawrence Ray Stidham starb am 8. Februar 1999 im Alter von nur 50 Jahren.
Larry Ray Stidham starb am 28. Juni 2015 im Alter von nur 47 Jahren.
Georgia Ellen Stidham starb am 26. Oktober 2023 im Alter von 73 Jahren. 

Georgia Stidham hat bis zuletzt gehofft, dass es ihrer Tochter Gerechtigkeit widerfahren wird. Georgia hatte sich manchmal wie eine Versagerin gefühlt, weil sie Dana nicht beschützen konnte. Sie hatte die ganzen Jahre vor ihrem Tod auf eine Verhaftung gehofft. Sie wollte, dass die richtige Person verhaftet wird. Georgia Stidham sagte vor ihrem Tod, dass eine Verhaftung niemals zu einem Abschluss führen wird, da sie Dana nie zurückbekommen werde. Aber Georgia Stidham hätte gerne gesehen, dass ihr Mörder gefasst wird. Leider ist daraus nichts geworden.

Erneute Ermittlungen 

Im Jahr 2013 hat der Sheriff von Benton County angekündigt, dass er den Fall Stidham aus einer neuen Perspektive betrachten wolle.
Er hat den Reportern erzählt, dass sein Büro die alten Akten durchforstete und plante, die gesamten Gegenstände aus allen Kartons zu digitalisieren.
Es gibt neue Technologien, die uns helfen könnten, einige neue Hinweise zu entdecken, die vielleicht vorher übersehen wurden. Der Sheriff und sein Team wollten außerdem alle sichergestellten Spurenträger von 1989 mit den neuesten Untersuchungsmethoden und Analysenverfahren überprüfen lassen, um neue Erkenntnisse aus den Spuren zu gewinnen.
Der Sheriff von Benton County und sein Ermittlerteam werden weiter nach Hinweisen und dem Mörder suchen. Der Sheriff sagte abschließend, dass wir früher oder später den Fall aufklären werden. Das ist bis heute jedoch nicht passiert und der Fall ist in Vergessenheit geraten. 

Aktuelle Einstufung des Falls 

Der Tod von Dana Stidham wurde als Entführung außerhalb der Familie und als Tötungsdelikt eingestuft. Obwohl der Fall als Cold Case bezeichnet wird, glauben die Ermittler fest daran, dass der Fall noch lösbar ist. Aktuell wird nicht aktiv in dem Fall ermittelt, aber die Ermittler überprüfen den Fall in regelmäßigen zeitlichen Abständen. Die Ermittler sind weiterhin auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen, um neue Ermittlungen anzustoßen. Jeder Hinweis könnte wichtig sein.

Die Belohnung 
Die Strafverfolgungsbehörden von Benton County haben für Informationen und Hinweise eine Belohnung von 5.000 US-Dollar ausgelobt, die zur Ergreifung des Täters oder zur Aufklärung des Falls führen. 

Fragen der Ermittler:
  1. Wer war am Nachmittag des 25. Juli 1989 kurz nach 15.00 Uhr ebenfalls im Phillips Food Center in Bella Vista und hat Dana Stidham dort beim Einkaufen wahrgenommen?
  2. Wer war am Nachmittag des 25. Juli 1989 kurz nach 15.00 Uhr auf dem Parkplatz am Phillips Foods Center in Bella Vista im Benton County, Arkansas und hat dort eine verdächtige Person oder ein verdächtiges Fahrzeug beobachtet?
  3. Wer war am Nachmittag des 25. Juli 1989 kurz nach 15.00 Uhr auf dem Parkplatz am Phillips Foods Center in Bella Vista im Benton County, Arkansas und hat dort eine verdächtige Person an dem grauen Dodge Omni von Dana Stidham gesehen?
  4. Wem ist am Nachmittag des 25. Juli 1989 kurz nach 15.00 Uhr auf dem Parkplatz am Phillips Foods Center in Bella Vista im Benton County, Arkansas eine verdächtige Person aufgefallen, die Dana Stidham oder den Ausgang des Phillips Foods Center beobachtet hat?
  5. Wer hat Dana Stidham am Nachmittag des 25. Juli 1989 kurz nach 15.17 Uhr beim Verlassen des Phillips Foods Center in Bella Vista im Benton County, Arkansas beobachtet? Ist ihr jemand gefolgt?
  6. Wer hat Dana Stidham am Nachmittag des 25. Juli 1989 kurz nach 15.17 Uhr in ihrem grauen Dodge Omni von 1984 beim Verlassen des Parkplatzes des Phillips Foods Center in Bella Vista im Benton County, Arkansas wahrgenommen? Vielleicht ist jemand einen dreifarbigen Chevrolet Ranchero oder ein Pickup-Truck aufgefallen, der ihr gefolgt ist?
  7. Wer hat Dana Stidham und ihren grauen Dodge Omni von 1984 am Nachmittag des 25. Juli 1989 etwa 1 Meile nördlich des damaligen Phillips Foods Center in Bella Vista wahrgenommen? Das Fahrzeug stand in Fahrtrichtung Süden gegenüber der Wellington Road. Das Fahrzeug könnte irgendwelche Probleme gehabt haben.
  8. Wem sind dort Fahrzeuge aufgefallen, die direkt hinter dem Auto von Dana Stidham gehalten haben?
  9. Wem ist dort am Nachmittag des 25. Juli 1989 nach 15.20 Uhr ein Afroamerikaner mit einem dreifarbigen Chevrolet Ranchero aufgefallen, der Dana Stidham mit ihrem technischen Problem an ihrem Fahrzeug geholfen hat?
  10. Wer hat Dana Stidham am späten Nachmittag des 25. Juli 1989 etwa 1 Meile nördlich des damaligen Phillips Foods Center in Bella Vista, direkt gegenüber der Wellington Road dabei beobachtet, wie sie in ein anderes Fahrzeug eingestiegen ist?Was war das für ein Fahrzeug und in welche Richtung es gefahren ist?
  11. Wer hat am 25. Juli 1989 oder in den Tagen danach eine verdächtige Person oder ein verdächtiges Fahrzeug am späteren Leichenfundort in der östlichen Ecke von Bella Vista, nahe der Grenze zwischen Arkansas und Missouri, im Gebiet des Newburn Drive und der Beal Lane wahrgenommen? Das Fahrzeug und die Person müssen sich dort für einige Zeit aufgehalten haben.
  12. Wer hat am 25. Juli 1989 oder in den Tagen danach eine Person dabei beobachtet, die im Bereich der des Ealing Circle Kleidung entsorgt hat?
  13. Wer hat in der Zeit zwischen dem 25. Juli und dem 5. August 1989 im Bereich der Chaucer Drive und Hanover Drive eine Person dabei beobachtet, die eine Handtasche und weitere Gegenstände aus einem fahrenden Fahrzeug an den Straßenrand geworfen hat?
  14. Ŵer weiß, wer für den Tod von Dana Stidham verantwortlich gewesen sein könnte?
  15. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe des Mordes an Dana Stidham?
  16. Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Mord an Dana Stidham in Zusammenhang stehen?
  17. Wer hat sonstige Informationen zu diesem Fall?

Wenn Sie Informationen zu den Umständen des Todes von Dana Stidham haben, wenden Sie sich bitte an das Büro des Sheriffs von Benton County unter (479) 271-1008 oder an die Polizei von Bella Vista unter (479) 855-3771 oder per E-Mail.

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