COLD CASE DER WOCHE: Vermisst Kimberly Ann McAndrew (1989)
Das Verschwinden von Kimberly Ann McAndrew
Was ist Kimberly Ann McAndrew zugestoßen?
Was ist Kimberly Ann McAndrew zugestoßen?
Das Wochenende steht vor der Tür und ich habe diese Woche pünktlich den neueb Beitrag für das Format "Cold Case der Woche" fertiggestellt.
Im heutigen Beitrag geht es um einen kanadischen Vermisstenfall, der schon über drei Jahrzehnte zurückliegt. Dieser Missing Cold Case stammt aus dem Jahr 1989 und ereignete sich in Halifax, im Halifax County, in Nova Scotia [Neuschottland], Kanada. Bis heute ist es den kanadischen Strafverfolgungsbehörden nicht gelungen, den Fall aufzuklären.
Zunächst lebte die Familie McAndrew in Dundee, Nova Scotia. [Anm. Dundee ist eine kleine Gemeinde in der kanadischen Provinz Nova Scotia, die sich im Richmond County auf der Kap-Breton-Insel befindet und nach der Stadt Dundee in Schottland benannt ist. Dundee ist vor allem für das Dundee Resort and Golf Club bekannt, das sich an der West Bay befindet. Heute hat Dundee ungefähr 4.000 Einwohner.]
Arbeit bei Canadian Tire
Kimberly arbeitete im Sommer 1989 bei Canadian Tire in der 6203 Quinpool Road in Halifax, Nova Scotia. Das ist ein Kaufhaus. Dort arbeitete sie als Kassiererin. Mit dem Job verdiente sich Kim etwas Geld dazu.
Das Verschwinden von Kimberly Ann McAndrew ist seit 1989 ungeklärt. Was ist Kimberly zugestoßen? Foto: Polizei |
Der Fall Kimberly Ann McAndrew
Kimberly Ann McAndrew wurde am 17. Juli 1970 als Tochter von Audrey und Cyril McAndrew geboren. Sie wurde von den meisten Leuten immer nur Kim genannt. Audrey und Cyril McAndrew stammten ursprünglich aus Irland. Insgesamt hatte die Familie McAndrew sechs Kinder, die fünf Mädchen Heather, Erin, Carla, Kimberly und Megan und im Jahr 1977 kam Sohn James zur Welt. Mutter Audrey McAndrew war Hausfrau und Mutter und Vater Cyril McAndrew war Beamter bei der Royal Canadian Mounted Police [RCMP].
Kimberly Ann McAndrew wurde am 17. Juli 1970 als Tochter von Audrey und Cyril McAndrew geboren. Sie wurde von den meisten Leuten immer nur Kim genannt. Audrey und Cyril McAndrew stammten ursprünglich aus Irland. Insgesamt hatte die Familie McAndrew sechs Kinder, die fünf Mädchen Heather, Erin, Carla, Kimberly und Megan und im Jahr 1977 kam Sohn James zur Welt. Mutter Audrey McAndrew war Hausfrau und Mutter und Vater Cyril McAndrew war Beamter bei der Royal Canadian Mounted Police [RCMP].
Heather, Carla, Erin mit Kimberly. Foto: Privat |
Familie lebte zunächst in Dundee
Zunächst lebte die Familie McAndrew in Dundee, Nova Scotia. [Anm. Dundee ist eine kleine Gemeinde in der kanadischen Provinz Nova Scotia, die sich im Richmond County auf der Kap-Breton-Insel befindet und nach der Stadt Dundee in Schottland benannt ist. Dundee ist vor allem für das Dundee Resort and Golf Club bekannt, das sich an der West Bay befindet. Heute hat Dundee ungefähr 4.000 Einwohner.]
Zunächst lebte die Familie McAndrew in Dundee, im Richmond County, Nova Scotia. Foto: Google Maps |
Das Haus der Familie McAndrew in Dundee, im Richmond County, Nova Scotia. Foto: CB |
Umzug nach Parrsboro
Im Jahr 1985 zog die Familie McAndrew nach Parrsboro. [Anm. Parrsboro ist eine Stadt im Cumberland County, Nova Scotia, Kanada mit 1205 Einwohnern (Stand: 2016). Die Stadt ist bekannt für das Ship's Company Theatre und das Fundy Geological Museum.] Zu diesem Zeitpunkt war Kimberly 15 Jahre alt. Mutter Audrey und die Kinder gingen zuerst, während Vater Cyril nur den Winter über dort lebte. Im Sommer blieb er in Dundee, im Richmond County, Nova Scotia. Das war wegen der Arbeit bei der Royal Canadian Mounted Police. Später wechselte Vater Cyril dann nach Halifax und pendelte immer nach Parrsboro, um bei der Familie zu sein. Nach 33-jähriger Karriere ging er im August 1989 in den Ruhestand.
Im Jahr 1985 zog die Familie McAndrew nach Parrsboro. [Anm. Parrsboro ist eine Stadt im Cumberland County, Nova Scotia, Kanada mit 1205 Einwohnern (Stand: 2016). Die Stadt ist bekannt für das Ship's Company Theatre und das Fundy Geological Museum.] Zu diesem Zeitpunkt war Kimberly 15 Jahre alt. Mutter Audrey und die Kinder gingen zuerst, während Vater Cyril nur den Winter über dort lebte. Im Sommer blieb er in Dundee, im Richmond County, Nova Scotia. Das war wegen der Arbeit bei der Royal Canadian Mounted Police. Später wechselte Vater Cyril dann nach Halifax und pendelte immer nach Parrsboro, um bei der Familie zu sein. Nach 33-jähriger Karriere ging er im August 1989 in den Ruhestand.
Das Bild zeigt Erin und Kimberly am Abend von Kimberly McAndrews High School Abschlussball. Foto: Privat |
Ab 1985 lebte die Familie McAndrew in Parrsboro, im Cumberland County, Nova Scotia. Foto: Google Maps |
Studium in Halifax
Im August 1989 war die 19-jährige Kimberly McAndrew eine Studentin an der Dalhousie University in Halifax. Kimberly McAndrew lebte mit zwei ihrer vier Schwestern in einer Wohnung in der Maxwell Avenue, in der Nähe der Windsor Street in Halifax, im Stadtteil North End, im Halifax County, Nova Scotia [Neuschottland]. Kimberly war sehr beliebt. Ihre Schwester sagte, dass Kimberly schüchtern war, wenn sie sich in der Öffentlichkeit bewegte und auf neue Menschen traf. Wenn Kimberly, aber in der Gesellschaft von Familie und Freunden war, dann war sie sehr lustig, albern und brachte andere gerne zum Lachen.
Im August 1989 war die 19-jährige Kimberly McAndrew eine Studentin an der Dalhousie University in Halifax. Kimberly McAndrew lebte mit zwei ihrer vier Schwestern in einer Wohnung in der Maxwell Avenue, in der Nähe der Windsor Street in Halifax, im Stadtteil North End, im Halifax County, Nova Scotia [Neuschottland]. Kimberly war sehr beliebt. Ihre Schwester sagte, dass Kimberly schüchtern war, wenn sie sich in der Öffentlichkeit bewegte und auf neue Menschen traf. Wenn Kimberly, aber in der Gesellschaft von Familie und Freunden war, dann war sie sehr lustig, albern und brachte andere gerne zum Lachen.
Kimberly McAndrew studierte und lebte ab 1989 in Halifax, im Halifax County, Nova Scotia. Foto: Polizei |
Die Stadt Halifax, im Halifax County, Nova Scotia. Foto: Google Maps |
Der Campus der Dalhousie University in Halifax. Foto: Google |
Kimberly arbeitete im Sommer 1989 bei Canadian Tire in der 6203 Quinpool Road in Halifax, Nova Scotia. Das ist ein Kaufhaus. Dort arbeitete sie als Kassiererin. Mit dem Job verdiente sich Kim etwas Geld dazu.
Kimberly arbeitete im Sommer 1989 bei Canadian Tire in der 6203 Quinpool Road in Halifax, im Halifax County, Nova Scotia. Foto: Google Maps |
Normaler Arbeitstag
Am 12. August 1989 arbeitete Kimberly im Canadian Tire und freute sich auf einen Abend mit ihrem Freund. Ihr Freund wollte seinen Geburtstag feiern und mit Kimberly, ihrer Schwester und noch einem Freund das Halifax Buskers Festival besuchen. Ihr Chef ließ sie schon um 16.20 Uhr gehen, statt wie üblich um 17.00 Uhr. Sie ging durch die Hintertür hinaus und wurde seitdem nicht mehr gesehen. Das Geschäft war etwa 15 Gehminuten von der Wohnung entfernt, in der sie lebte.
Am 12. August 1989 arbeitete Kimberly im Canadian Tire und freute sich auf einen Abend mit ihrem Freund. Ihr Freund wollte seinen Geburtstag feiern und mit Kimberly, ihrer Schwester und noch einem Freund das Halifax Buskers Festival besuchen. Ihr Chef ließ sie schon um 16.20 Uhr gehen, statt wie üblich um 17.00 Uhr. Sie ging durch die Hintertür hinaus und wurde seitdem nicht mehr gesehen. Das Geschäft war etwa 15 Gehminuten von der Wohnung entfernt, in der sie lebte.
Die Wohnung von Kimberly McAndrew in der Maxwell Avenue war nur 15 Gehminuten von ihrem Arbeitsplatz in der 6203 Quinpool Road entfernt. Foto: Google Maps |
Das Verschwinden
Ihr Partner, ihre Schwester und ein Freund sollten Kim um 17.00 Uhr von der Arbeit abholen, aber als sie ankamen, war sie nicht da. Sie waren die gleiche Strecke gefahren, die Kimberly auf ihrem Heimweg normalerweise genommen hätte, aber sie hatten Kimberly dort auf der Strecke nicht gesehen. Sie fuhren zu ihrer Wohnung, aber sie war auch nicht in ihrer Wohnung. Sie hatte nur die Kleidung dabei, die sie trug, und ihre blaue Tasche, die sie immer benutzte, um zur Arbeit zu gehen.
Ihr Partner, ihre Schwester und ein Freund sollten Kim um 17.00 Uhr von der Arbeit abholen, aber als sie ankamen, war sie nicht da. Sie waren die gleiche Strecke gefahren, die Kimberly auf ihrem Heimweg normalerweise genommen hätte, aber sie hatten Kimberly dort auf der Strecke nicht gesehen. Sie fuhren zu ihrer Wohnung, aber sie war auch nicht in ihrer Wohnung. Sie hatte nur die Kleidung dabei, die sie trug, und ihre blaue Tasche, die sie immer benutzte, um zur Arbeit zu gehen.
Kimberly teilte sich eine Wohnung mit zwei ihrer Schwestern und der Maxwell Avenue in Halifax. Foto: Google Maps |
Bei der Polizei als vermisst gemeldet
Ihr Partner und ihre Schwester machten sich große Sorgen um Kim. Kimberly McAndrew wurde noch am Abend des 12. August 1989 bei der Royal Canadian Mounted Police in Halifax als vermisst gemeldet. Die Polizei nahm das Verschwinden von Kimberly McAndrew sehr ernst und leitete umgehend erste polizeiliche Maßnahmen ein. Die Polizei wandte sich auch an die Medien, um das Verschwinden von Kimberly in den Medien zu verbreiten, in der Hoffnung, Hinweise aus der Bevölkerung zu erhalten.
Ihr Partner und ihre Schwester machten sich große Sorgen um Kim. Kimberly McAndrew wurde noch am Abend des 12. August 1989 bei der Royal Canadian Mounted Police in Halifax als vermisst gemeldet. Die Polizei nahm das Verschwinden von Kimberly McAndrew sehr ernst und leitete umgehend erste polizeiliche Maßnahmen ein. Die Polizei wandte sich auch an die Medien, um das Verschwinden von Kimberly in den Medien zu verbreiten, in der Hoffnung, Hinweise aus der Bevölkerung zu erhalten.
Kimberly wurde noch am Abend des 12. August 1989 bei der Polizei als vermisst gemeldet. Foto: Google |
Die Sichtung
Schon früh gab es eine mögliche Sichtung in den Stunden, nachdem Kimberly ihren Arbeitsplatz verlassen hatte. Sie soll in dem Blumenladen "Gardenia Flower Shop" in der Penhorn Mall [Anm. Einkaufszentrum] in Dartmouth gesehen worden sein. Das wäre für Kimberly völlig untypisch gewesen. Sie war nicht der abenteuerlustige Typ, und allein von der Quinpool Road zur Penhorn Mall zu navigieren, wäre ein ziemliches Abenteuer für sie gewesen. Außerdem hatte sie Pläne für den Abend mit ihrem Freund, ihrer Schwester und noch einem Freund, also wäre sie wahrscheinlich nicht nach Dartmouth gefahren, ohne es ihm oder einem Teil ihrer Familie zu sagen. Die Polizei konnte diese Sichtung auch nie bestätigen. Man muss auch bedenken, dass im Jahr 1989 Überwachungskameras, Mobiltelefone, SMS und Kommunikation nicht so weit verbreitet oder so einfach waren wie heute. Die Sichtung konnte nie offiziell bestätigt werden.
Schon früh gab es eine mögliche Sichtung in den Stunden, nachdem Kimberly ihren Arbeitsplatz verlassen hatte. Sie soll in dem Blumenladen "Gardenia Flower Shop" in der Penhorn Mall [Anm. Einkaufszentrum] in Dartmouth gesehen worden sein. Das wäre für Kimberly völlig untypisch gewesen. Sie war nicht der abenteuerlustige Typ, und allein von der Quinpool Road zur Penhorn Mall zu navigieren, wäre ein ziemliches Abenteuer für sie gewesen. Außerdem hatte sie Pläne für den Abend mit ihrem Freund, ihrer Schwester und noch einem Freund, also wäre sie wahrscheinlich nicht nach Dartmouth gefahren, ohne es ihm oder einem Teil ihrer Familie zu sagen. Die Polizei konnte diese Sichtung auch nie bestätigen. Man muss auch bedenken, dass im Jahr 1989 Überwachungskameras, Mobiltelefone, SMS und Kommunikation nicht so weit verbreitet oder so einfach waren wie heute. Die Sichtung konnte nie offiziell bestätigt werden.
Kimberly wurde angeblich am Abend des 12. August 1989 in einem Blumenladen im Einkaufszentrum in Dartmouth gesehen. Diese Sichtung konnte aber nie bestätigt werden. Foto: Google Maps |
Die Ermittlungen
Die Ermittler der RCMP arbeiteten mit Hochdruck an dem Fall. Schließlich war sie die Tochter eines sehr angesehenen Kollegen. Die Ermittler arbeiten natürlich an allen Fällen hochmotiviert, aber es ist doch noch was anderes, wenn die Tochter eines Kollegen spurlos verschwunden ist. Trotz intensiver Ermittlungen blieb Kimberly verschwunden. Der damalige Leiter [Tom Martin] der Ermittlungen ist heute im Ruhestand. Er hat sehr intensiv all die Jahre an dem Fall gearbeitet. Unzählige Stunden hat er an dem Fall gesessen, der offiziell noch immer als Vermisstenfall geführt wird. Inoffiziell gilt er aber als Tötungsdelikt. Er glaubt, dass Kimberly den Parkplatz freiwillig verlassen hat. Kimberly McAndrew hat seit diesem Tag keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie und ihr Bankkonto wurde auch nicht angerührt. Das sind alles sehr schlechte Zeichen.
Die Ermittler der RCMP arbeiteten mit Hochdruck an dem Fall. Schließlich war sie die Tochter eines sehr angesehenen Kollegen. Die Ermittler arbeiten natürlich an allen Fällen hochmotiviert, aber es ist doch noch was anderes, wenn die Tochter eines Kollegen spurlos verschwunden ist. Trotz intensiver Ermittlungen blieb Kimberly verschwunden. Der damalige Leiter [Tom Martin] der Ermittlungen ist heute im Ruhestand. Er hat sehr intensiv all die Jahre an dem Fall gearbeitet. Unzählige Stunden hat er an dem Fall gesessen, der offiziell noch immer als Vermisstenfall geführt wird. Inoffiziell gilt er aber als Tötungsdelikt. Er glaubt, dass Kimberly den Parkplatz freiwillig verlassen hat. Kimberly McAndrew hat seit diesem Tag keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie und ihr Bankkonto wurde auch nicht angerührt. Das sind alles sehr schlechte Zeichen.
Die private Suche
Nach Kimberlys Verschwinden wollten ihr Freund, ihre Schwestern und andere Freunde nicht untätig sein und suchten ebenfalls nach ihr. Sie hingen Flyer in der gesamten Stadt auf und sprachen mit den Menschen. Die Schwestern schalteten Anzeigen in Zeitungen. Sie wollten im Rahmen ihrer Möglichkeiten auf das Verschwinden von Kimberly aufmerksam machen. Vater Cyril McAndrew nutzte seine Polizeikontakte, um die Ermittler unter Druck zu setzen, die mehr als bereit waren, einem Kollegen zu helfen. Reporter waren empfänglich für die Geschichte des vermissten kanadischen Mädchens, und in den Jahren seitdem wurden Hunderte von Artikeln und Medienberichten über Kimberlys Verschwinden veröffentlicht. Alle wollten, dass Kimberlys Fall gelöst wird. Ihre Familie, die Öffentlichkeit wollte, und die Polizei wollte, dass der Fall gelöst wird.
Nach Kimberlys Verschwinden wollten ihr Freund, ihre Schwestern und andere Freunde nicht untätig sein und suchten ebenfalls nach ihr. Sie hingen Flyer in der gesamten Stadt auf und sprachen mit den Menschen. Die Schwestern schalteten Anzeigen in Zeitungen. Sie wollten im Rahmen ihrer Möglichkeiten auf das Verschwinden von Kimberly aufmerksam machen. Vater Cyril McAndrew nutzte seine Polizeikontakte, um die Ermittler unter Druck zu setzen, die mehr als bereit waren, einem Kollegen zu helfen. Reporter waren empfänglich für die Geschichte des vermissten kanadischen Mädchens, und in den Jahren seitdem wurden Hunderte von Artikeln und Medienberichten über Kimberlys Verschwinden veröffentlicht. Alle wollten, dass Kimberlys Fall gelöst wird. Ihre Familie, die Öffentlichkeit wollte, und die Polizei wollte, dass der Fall gelöst wird.
Die Theorien
In den vielen Jahren nach dem Verschwinden von Kimberly McAndrew wurden einige Theorien diskutiert, in Betracht gezogen, wieder verworfen und wieder in Betracht gezogen. Ich möchte nun auf die Theorien näher eingehen.
1. Theorie "Freiwilliges Verschwinden"
Hat Kimberly McAndrew freiwillig ihr gewohntes Lebensumfeld verlassen?
Diese Möglichkeit wurde von den Ermittlern in Betracht gezogen, überprüft und schnell wieder verworfen.
Megan Adams, Kimberlys jüngere Schwester, glaubt nicht, dass Kimberly freiwillig ihr gewohntes Lebensumfeld verlassen hat. Sie glaubt auch nicht daran, dass Kimberly am Tag ihres Verschwindens alleine irgendwo hingegangen ist. Wenn Kimberly irgendwo hingehen wollte oder musste, wollte sie immer in Gesellschaft von Familienmitgliedern und Freunden sein. Sie mochte es überhaupt nicht, alleine irgendwo hinzugehen, da sie immer Angst hatte, dass ihr etwas passieren könnte. Sie wollte Sicherheit. Laut ihrer jüngeren Schwester Megan war Kim nicht der Typ, der einfach alleine losziehen würde. Megan sagte, dass sie es nicht einmal besonders mochte, alleine durch die Innenstadt von Parrsboro [ihrer alten Heimatstadt] zu laufen. Es gab Berichte über eine unbestätigte Sichtung von Kimberly McAndrew in einem Blumenladen in der Penhorn Mall in Dartmouth, wo sie Blumen und einen Ballon gekauft haben soll, aber das scheint nicht wahrscheinlich, da es in Halifax einen Blumenladen gibt. Die Mall ist einige Fahrminuten von dem Canadian Tire entfernt, wo sie arbeitete. Megan glaubt nicht, dass Kimberly in einen Bus gestiegen ist, um in eine Stadt zu fahren, die sie nicht kannte. Das wäre etwas, was sie nicht getan hätte. Das war nicht Kims Art. Sie war nicht abenteuerlustig, und für sie wäre es ein Abenteuer gewesen, alleine nach Dartmouth zu fahren.
Außerdem hatte Kim vor, am Abend ihres Verschwindens mit ihrem Freund, ihrer Schwester und einem anderen Freund zum Halifax Busker Festival zu fahren.
Es glauben weder die Familie, die Freunde noch die Ermittler an die Möglichkeit, dass Kimberly freiwillig ihr gewohntes Lebensumfeld verlassen hat. Und ich glaube auch nicht, dass Kimberly freiwillig ihr Lebensumfeld verlassen hat, um irgendwo ein neues Leben zu beginnen. Es sprechen zu viele Punkte gegen diese Möglichkeit.
Erstens würde so ein Verhalten nicht zu Kimberly passen.
Zweitens hat sie weder Kleidung, persönliche Gegenstände oder Bargeld mitgenommen.
Drittens sollte Kimberly eigentlich am Tag ihres Verschwindens bis 17.00 Uhr arbeiten und dann abgeholt werden, um zum Halifax Busker Festival zu fahren. Sie konnte ja nicht erahnen, dass sie an diesem Tag schon um 16.20 Uhr ihre Arbeit beenden durfte. Das war eine ganz spontane Entscheidung von ihrem Chef und Kimberly hatte ihn auch nicht gebeten, ihre Arbeit an diesem Tag früher beenden zu dürfen.
Viertens gab es keinen einzigen Grund, der ein freiwilliges Verschwinden von Kimberly erklären würde.
Fünftens hätte Kimberly niemals mit ihrer Familie gebrochen.
2. Theorie "Verbrechen"
Wurde Kimberly McAndrew Opfer eines Verbrechens?
Davon gehen die Familie, Freunde und Ermittler aus. Der damalige Leiter der Ermittlungen, Tom Martin, geht davon aus, dass Kimberly nicht sehr weit von ihrem Arbeitsplatz entfernt gewesen sein könnte, als sie verschwand. Tatsächlich glaubt er, dass ihr etwas auf dem Parkplatz von Canadian Tire passiert ist. Tom Martin glaubt nicht, dass Kimberly tatsächlich im Gardenia Flower Shop in Dartmouth war. Er sagte, das es einfach nicht ihre Art war und zudem hatte sie an diesem Abend eine Verabredung. Und auch ich glaube persönlich, dass ihr etwas auf dem Parkplatz vom Canadian Tire passiert ist, als sie auf ihren Freund, ihre Schwester und einen Freund gewartet hat.
Sir Sandford Fleming Park in Halifax durchsucht
Die Jahre vergingen mit nur sehr wenig Fortschritt in dem Fall, bis die Polizei im Herbst 1995 plötzlich den Sir Sandford Fleming Park in Halifax durchkämmte, nachdem sie von einem Häftling den Hinweis erhalten hatte, dass Kimberlys Überreste dort begraben sein könnten. Im Frühjahr 1996 durchsuchten Strafverfolgungsbehörden Brunnen in Point Pleasant Park (ebenfalls in Halifax).
Die Verdächtigen
1. Verdächtiger Andrew Paul Johnson
Hat Andrew Paul Johnson etwas mit dem Verschwinden von Kimberly McAndrew zu tun?
In jüngerer Zeit wurde 2013 ein Grundstück in Shad Bay in der Hoffnung untersucht, Kimberly zu finden. [Shad Bay ist eine ländliche Gemeinde, etwa 25 km von Halifax entfernt.]
Das Grundstück in Shad Bay gehörte dem Bruder von Andrew Paul Johnson.
Andrew Paul Johnson. Foto: Global News |
Andrew Paul Johnson stammte ursprünglich aus Halifax, im Halifax County, Nova Scotia.
Er verbüßt derzeit eine Haftstrafe auf unbestimmte Zeit in British Columbia. Er ist eine Person von Interesse an einigen ungelösten Verbrechen im Raum Halifax, an denen vermisste und ermordete Frauen beteiligt sind. Laut Berichten zufolge ist einer dieser Fälle der von Kimberly McAndrew.
Zu Andrew Paul Johnsons früheren Verbrechen gehörten zum Beispiel die sexuelle Belästigung von minderjährigen Mädchen, das Masturbieren in seinem Auto, während er dabei junge Mädchen beobachtete und häusliche Gewalt. Sein jetziges Urteil ist darauf zurückzuführen, dass er im Jahr 1997 in Nanaimo, British Columbia, eine geistig behinderte 20-jährige Frau in sein Fahrzeug gelockt hatte. Er zeigte ihr eine gefälschte Polizeimarke und fuhr sie dann in eine abgelegene Gegend. Zufällig war die Polizei in der Nähe, die ihn sah und festnahm, nachdem die entführte Frau ihnen mitgeteilt hatte, dass Andrew Paul Johnson sie in das Auto gebracht hatte, indem er ihr sagte, dass er ein Polizist wäre. Für diese ganzen Straftaten wurde er als gefährlicher Straftäter eingestuft.
Unter den Gegenständen, die gefunden wurden, als die Polizei Andrew Paul Johnsons Auto durchsuchte, befanden sich Pornos, ein Fleischerbeil, Spielzeughandschellen, Klebeband, Gleitmittel, eine Maske und einige Karten.
Kurz bevor Andrew Paul Johnson von Nova Scotia nach British Columbia zog, verschwand er aus einem Behandlungsprogramm für Sexualstraftäter in der Gegend von Halifax, wo ein Psychiater die Teilnehmer gebeten hatte, einen Aufsatz über einen sexuellen Übergriff aus der Perspektive des Opfers zu schreiben. Andrew Paul Johnson gab einen Aufsatz ab, in dem er über die Vergewaltigung und Ermordung von Kimberly McAndrew sprach.
Psychiater alarmierte Behörden
Der Psychiater alarmierte die Strafverfolgungsbehörden und sie richteten eine Task Force ein, um mit den Ermittlungen gegen Andrew Paul Johnson einzuleiten. Laut Tom Martin, der sich für zusätzliche Ressourcen und Mittel für das Cold-Case-Team von Halifax einsetzte, gehörte zu den Ergebnissen, dass im zum Zeitpunkt von Kimberlys Verschwinden im Telefonbuch von Andrew Paul Johnson, seine damalige Freundin aufgeführt war, die in einer Wohnung gegenüber dem Parkplatz von Canadian Tire lebte.
Tom Martin sagte auch, dass die Task Force auch Beweise aufgedeckt habe, die Andrew Paul Johnson möglicherweise mit anderen Verbrechen [einschließlich eines Mordes] gegen Frauen in der Gegend in Verbindung bringen würden.
Es ging auch um den Mord an Andrea King, die zwei Jahre nach dem Verschwinden von Kimberly getötet wurde. [Anm. Über diesen Fall habe ich hier im Blog schon einen Beitrag veröffentlicht, den ich hier zum Nachlesen verlinke.] Die Strafverfolgungsbehörden konfrontierten Andrew Paul Johnson mit den Beweisen, aber er hatte sich bereits den Anklagen in British Columbia schuldig bekannt und wartete auf die Verurteilung. Er lehnte es ab, mit ihnen zu sprechen.
Halifax-Task Force aufgelöst
Im Mai 2001, kurz nachdem ein Gericht in BC Johnson zu einem gefährlichen Straftäter erklärt hatte, wurde die Halifax-Task Force, die für die Ermittlungen gegen ihn zuständig war, aufgelöst. Dann antwortete Polizeichef Frank Beazley auf Tom Martins Interview von 2009, in dem er kritisierte, wie Cold Cases in Halifax gehandhabt wurden. Frank Beazley sagte:
„Entscheidungen über die Reduzierung von Aspekten wichtiger Akten werden weder leichtfertig noch ohne Rücksprache getroffen. Tom Martin gefielen die getroffenen Entscheidungen offensichtlich nicht, aber das bedeutet nicht, dass sie falsch waren.“
Er wurde nie angeklagt.
2. Verdächtiger Michael Wayne McGray
Hat Michael Wayne McGray etwas mit dem Verschwinden von Kimberly McAndrew zu tun?
Michael Wayne McGray (* 11. Juli 1965) ist ein kanadischer Serienmörder, der zwischen 1985 und 1998 sieben Personen getötet hat.
Zum Zeitpunkt ihres Verschwindens war der Serienmörder Michael Wayne McGray in der Gegend aktiv. Er behauptet, im gleichen Zeitraum elf weitere getötet zu haben. Der Serienmörder Michael Wayne McGray war auf freiem Fuß und in der Gegend, als Kimberly verschwand. Er erinnert sich nicht, ob sie eines seiner Opfer war oder nicht.
Michael Wayne McGray. Foto: Google |
Er wurde ebenfalls nie angeklagt.
Beschreibung von Kimberly McAndrew
- Kimberly McAndrew wurde am 17. Juli 1970 in Kanada geboren.
- Sie verschwand am 12. August 1989 gegen 16.20 Uhr spurlos, nachdem sie ihre Schicht bei Canadian Tire in der 6203 Quinpool Road in Halifax, im Halifax County, Nova Scotia, verlassen hatte.
- Zum Zeitpunkt ihres Verschwindens war Kimberly 19 Jahre alt und studierte an der Universität in Halifax.
- Zum Zeitpunkt ihres Verschwindens teilte sie auch mit zwei ihrer Schwestern eine Wohnung in der Maxwell Avenue im Stadtteil North End in Halifax.
- Kimberly wurde von den meisten Leuten nur Kim genannt.
- Sie ist von kaukasischer Abstammung.
- Sie war 1,65 m groß und schlank.
- Sie hat blonde Haare und braune Augen. Sie hat eine kleine Narbe auf der Nase.
- Zum Zeitpunkt ihres Verschwindens trug Kimberly, eine plissierte, knöchellange marineblaue Baumwollhose mit Eingrifftaschen vorne und einer Tasche hinten, einen weißes kurzärmliges „Esprit“ T-Shirt mit roten und grünen Karos, eine marineblaue Oversize-Strickjacke aus Baumwolle und jadegrüne Slipper mit flachem Absatz.
- Sie hatte eine Zahnspange und freute sich sehr auf ihren Termin, die Zahnspange entfernen zu lassen.
Was ist Kimberly McAndrew zugestoßen? Werden wir jemals die Wahrheit erfahren? Foto: Google |
Neue Entwicklung im Jahr 2013
Im Jahr 2013 durchsuchten Beamte mehrere Stunden lang den Waldbereich hinter der 4063 Prospect Road. Nachbarn sagten, dass die Polizei am Morgen eingetroffen wäre.
Die Polizei durchsuchte den Waldbereich hinter der 4063 Prospect Road in Shad Bay. Foto: Google Maps |
Das Haus in der 4063 Prospect Road in Shad Bay. Dahinter wurde der Waldbereich durchsucht und nichts gefunden. Foto: Google Maps |
Im März 2013 grub die Polizei den Hof in der 4117 Prospect Road in Shad Bay auf der Suche nach menschlichen Überresten aus. Nach vier Tagen Ausgrabung gab die Polizei bekannt, dass nichts gefunden wurde.
Die Polizei durchsuchte im Jahr 2013 das Grundstück an der 4117 Prospect Road in Shad Bay. Es wurde ebenfalls nichts gefunden. Foto: Google Maps |
Das Haus in der 4117 Prospect Road in Shad Bay. Foto: Google Maps |
Das Haus gehörte dem Bruder von Andrew Paul Johnson. Johnson verbüßt derzeit Zeit in BC wegen sexueller Verbrechen. Er wird seit langem im Verschwinden von Kimberly McAndrew verdächtigt. Ihre Leiche wurde nie gefunden. In den Dokumenten zur Bewährungsentscheidung sagte Johnson, die Polizei habe zu Unrecht angedeutet, dass sich die Leiche eines Opfers auf dem Land eines nahen Verwandten befinden könnte.
Die Nachwirkungen
Kimberly's Familie denkt jeden Tag an sie und bittet jeden, der Informationen hat, sich an die Polizei zu wenden. Im August 2023 wird sich ihr Verschwinden zum 34. Mal jähren.
Cyril McAndrew starb im Jahr 2004 ohne zu erfahren, was tatsächlich mit Kimberly passiert ist und wer für ihr Verschwinden verantwortlich gewesen ist.
Bis heute sind weder der Verbleib von Kimberly noch die Umstände ihres Verschwindens geklärt.
Aktuelle Einstufung des Falls
Kimberly McAndrew wird als gefährdete vermisste Person eingestuft. Ihr Fall wird offiziell als Vermisstenfall aufgeführt, inoffiziell wird der Fall als Mordfall behandelt. Der Fall ist ein Missing Cold Case, doch die Ermittlungen wurden nur ganz eingestellt. Um neue Ermittlungen anzustoßen, ist die RCMP auf neue Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen.
Belohnung
Die Regierung der Provinz Nova Scotia hat für Informationen eine Belohnung von bis zu einhundertfünfzigtausend Dollar [150.000 US-Dollar] ausgelobt, die zur Festnahme und Verurteilung der Person(en) führen, die für das Verschwinden von Kimberly Ann McAndrew verantwortlich sind.
Fragen der Ermittler:
- Wer hat Kimberly McAndrew am 12. August 1989 gesehen oder gesprochen?
- Wer hat Kimberly McAndrew am 12. August 1989 gegen 16.20 Uhr beim Verlassen des Canadian Tire in der 6203 Quinpool Road in Halifax, im Halifax County, Nova Scotia, gesehen?
- Wer hat Kimberly McAndrew am 12. August 1989 nach 16.20 Uhr auf dem Parkplatz des Canadian Tire in der 6203 Quinpool Road in Halifax, im Halifax County, Nova Scotia, wahrgenommen?
- Wer hat Kimberly McAndrew am 12. August 1989 in Begleitung gesehen?
- Wer hat am 12. August 1989 nach 16.20 Uhr eine verdächtige Person oder ein verdächtiges Fahrzeug beobachtet?
- Wer hat Kimberly McAndrew dabei beobachtet, wie sie am Nachmittag des 12. August 1989 bach 16.20 Uhr auf dem Parkplatz des Canadian Tire in der 6203 Quinpool Road in Halifax, im Halifax County, Nova Scotia, mit einer Person sprach, in ein Fahrzeug stieg oder in ein Fahrzeug verbracht wurde?
- Wer weiß, wer für das Verschwinden von Kimberly McAndrew verantwortlich gewesen ist?
- Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe ihres Verschwindens?
- Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Verschwinden von Kimberly McAndrew in Zusammenhang stehen könnten?
- Wer hat die blaue Tasche von Kimberly McAndrew nach dem 12. August 1989 gefunden oder weiß, wo die Tasche abgeblieben ist?
- Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?
Personen, die Informationen über die Person(en) haben, die für das Verschwinden von Kimberly Ann McAndrew verantwortlich sind, sollten das Rewards for Major Unsolved Crimes Program unter der Rufnummer [Vorwahl Kanada/Nova Scotia]+1-888-710-9090 anrufen.
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