COLD CASE DER WOCHE: Tötungsdelikt z. N. von Auli Kyllikki Saari (1953)

Der Mord an Auli Kyllikki Saari

Wer tötete Auli Kyllikki Saari?


Wie ich schon erwähnt habe, möchte ich mich nicht nicht nur auf ungeklärte Vermissten- und Mordfälle aus den Vereinigten Staaten und Kanada beschränken, sondern ich möchte hin und wieder auch andere Länder einbeziehen. Da ich den neuen Beitrag für den Cold Case der Woche schon fertiggestellt habe, werde ich es wie letzte Woche machen und den Beitrag. für das Format "Cold Case der Woche" etwas früher veröffentlichen.
Da ich auch viele Leser aus Finnland habe, habe ich einen finnischen Cold Case ausgewählt. Ich hoffe das Euch das auch gefällt, wenn ich hin und wieder auch mal andere Fälle aus anderen Staaten veröffentliche.
Ich habe mich schon seit längerer Zeit mit diesem finnischen Cold Case aus dem Jahr 1953 beschäftigt. Der Mord ereignete sich auf Strecke zwischen Isuyoki und in Kortienkilä, Finnland. Der Mord ist bis heute ungeklärt.

Der Mord an Auli Kyllikki Saari ist seit dem Jahr 1953 ungeklärt.
Wer tötete Auli Kyllikki Saari?
Foto: Google

Der Fall Auli Kyllikki Saari

Auli Kyllikki Saari wurde am 6. Dezember 1935 geboren. Sie wurde in eine große Bauernfamilie hineingeboren. Eino Viljami Jaakonpoika Saari, und seine Frau Vilhelmiina Ala-Seppänen Saari hatte insgesamt sechs Kinder, vier Mädchen und zwei Jungen. Auli Kyllikki Saari lebte mit ihrer Familie in dem Dorf Isuyoki in Südfinnland. Im Jahr 1953 war Auli Kyllikki Saari 17 Jahre alt. Sie hatte ihr ganzes Leben in ihrem Heimatdorf Isuyoki verbracht.

Eino Viljami Jaakonpoika Saari.
Foto: Find a grave 

Vilhelmiina Ala-Seppänen Saari. 
Foto: Find a grave 

Die Mädchen der Familie Saari, einschließlich Auli Kyllikki Saari.
Foto: Google

Die Karte zeigt Finnland. Die rote Stecknadel markiert die Gemeinde Merikarvia, in der dich auch das Dorf Isuyoki befindet, dass das Heimatdorf der Familie Saari ist.
Foto: Wikipedia

Auli Kyllikki unterstützte die Familie

Eino Viljami Jaakonpoika Saari war ein fleißiger und frommer Mann, doch es ging dem Vater gesundheitlich nicht gut und die Familie hatte finanziell Probleme. Um die Familie finanziell zu unterstützen, arbeitete Auli Kyllikki in Teilzeit im Kirchenbüro.

Auli Kyllikki Saari unterstützte ihre Familie und sie war ein sehr gläubige junge Frau mit festen moralischen Grundsätzten.
Foto: Privat

Schüchtern und bescheiden

Laut ihren Freunden war Auli Kyllikki ein schüchterne und bescheidene junge Frau, die sich nie mit Männern an freundete und auch noch nie in ihrem Leben tanzen war.

Gebetskreis und Theaterunterricht

Am Abend des 17. Mai 1953 war die 17-jährige Auli Kyllikki mit dem Fahrrad ins Nachbardorf Kortienkilä gefahren. Im Gebäude der Grundschule traf sich regelmäßig der Gebetskreis und der Theaterkreis. Auli Kyllikki nahm an den Veranstaltungen teil, die gegen 22.00 Uhr endeten. Sie hielt sich danach nicht mehr lange Vorort auf, sondern wollte sich umgehend auf dem Heimweg machen. Auli Kyllikki stieg auf ihr Fahrrad und fuhr los.

Das ist ein Teil der Strecke, den Auli Kyllikki Saari an diesem verhängnisvollen Abend im May 1953 nehmen musste.
Foto: Polizei

Auli Kyllikki mochte den Rückweg durch den Wald überhaupt nicht. Sie erzählte einer ihrer Freundinnen, dass ihr späte Ausflüge durch den Wald richtig Angst machten. Aber Auli Kyllikki Saari konnte nichts machen, da sie den Gebetskreis und den Theaterunterricht nicht aufgeben wollte.

Eltern machten sich zunächst keine Sorgen

Eltern waren zunächst nicht besorgt
Bis zu ihrem Heimatdorf waren es nur 14 Kilometer. Aber Kyllikki kehrte weder eine Stunde später noch am nächsten Morgen nach Hause zurück. Die Eltern waren zunächst nicht gleich besorgt über die Abwesenheit ihrer Tochter. Sie zweifelten nicht an Auli Kyllikkis strengen moralischen Grundsätzen, außerdem waren sie daran gewöhnt, dass sie manchmal bei einer Freundin übernachtete, um den nächtlichen Heimweg zu vermeiden.

Bei der Polizei als vermisst gemeldet

Erst am Dienstag, dem 19. Mai 1953, wandte sich die Familie an die Polizei, da sich herausstellte, dass Auli Kyllikki zwei Tage lang nicht zur Arbeit erschienen war.

Die Zeugen

Am Mittwoch, dem 20. Mai 1953 begann die Polizei mit der Suche nach Auli Kyllikki Saari. Auch Freiwillige unterstützten die Beamten bei den Suchmaßnahmen.
Über 30 Menschen durchkämmten mehrere Tage lang den Wald, doch es wurden keine Spuren der vermissten 17-jährigen gefunden.

Ganz Finnland verfolgte die Nachrichten über den Fall

Die Nachricht vom Verschwinden von Kyllikki Saari verbreitete sich in ganz Finnland. Alle verfolgten die Nachrichten über das spurlose Verschwinden von Auli Kyllikki Saari.
Die Öffentlichkeit war sehr besorgt und verängstigt. Finnland war und ist ein ruhiges Land, mit sehr wenig schweren Verbrechen. Die finnische Bevölkerung waren es zu diesem Zeitpunkt nicht gewohnt, dass junge Mädchen einfach spurlos verschwinden.

Die Zeugen

Es gab mehrere Zeugen, die berichteten, dass in der Nacht, in der Auli Kyllikki auf den nach Hauseweg verschwunden ist, eine cremefarbene Limousine auf der Straße gesehen wurde, auf der Auli Kyllikki zuvor gefahren war. Das Auto fuhr mit einer für diese Orte ungewöhnlich hohen Geschwindigkeit. Die Scheinwerfer waren aus. Ein Mann sah sogar einen Fahrradreifen im offenen Kofferraum eines Autos. Da sich die Zeugen aber außer der Farbe der Karosserie an nichts wirklich erinnern konnten, brachte ihre Aussage der Polizei praktisch keinen Nutzen. Die Suche ging weiter, obwohl allen bereits klar war, dass es unwahrscheinlich war, dass sie das Mädchen noch lebend finden würden.

Fahrrad entdeckt

Ein paar Monate nach dem Verschwinden von Auli Kyllikki, gingen zwei Frauen in den nahegelegenen Sumpf, um Beeren zu pflücken, und stolperten dabei über ein Fahrrad, das aus dem Wasser ragte. Es war Ende Juli 1953, der Wasserstand sank und der Rahmen tauchte an der Oberfläche auf. Interessant ist, dass jemand das Fahrrad nicht einfach in den Sumpf geworfen hat, sondern vorsichtig die Reifen davon entfernt hat, damit es definitiv auf den Grund geht.

Schuh entdeckt

Im Herbst, am 10. Oktober 1953, fand ein Anwohner in der Nähe der Stelle, an der das Fahrrad gefunden wurde, den Schuh von Auli Kyllikki Saari. Im Inneren des Schuhs befand sich ein Wollschal mit Zahnabdrücken - anscheinend wurde er als Knebel verwendet - und nasse Männersocken, die mit einem Seil zusammengebunden waren. Herkunft und Zweck der Socken konnte die Polizei nicht erklären.

Der Schuh der gefunden wurde. Er gehörte Auli Kyllikki Saari, obwohl dies eher ein Herrenschuh ist. 
Foto: Polizei

Der Wollschall als Knebel und die Herrensocken.
Foto: Polizei

Die Entdeckung

Am nächsten Tag, dem 11. Oktober 1953, kam der Förster Ilmari Hietoya an denselben Stellen vorbei, wo vorher die Gegenstände von Auli Kyllikki Saari gefunden wurden. Der Förster Ilmari Hietoya wurde auf eine seltsame verdorrte Kiefer aufmerksam, die aussah als hätte sie dort jemand in die Mitte der Lichtung gesteckt.
Er zog die seltsame Kiefer und entdeckte, dass das Ende des Stammes ordentlich angespitzt worden war. Das überraschte ihn, da er mit sowas nicht gerechnet hatte. Später stellen die Experten fest, dass ein Linkshänder das Messer geführt hat, um den Stamm anzuspitzen. In der Erwartung, dass etwas nicht stimmte, begann Ilmari Hietoya zu graben. Er entfernte eine Torfschicht und entdeckte die Leiche von der vermissten Auli Kyllikki Saari. Die Leiche war etwa 50 cm tief im Torf begraben. Die Polizei wurde von dem Fund in Kenntnis gesetzt und kam sofort zum Leichenfundort.

Der Kiefernstamm den der Förster entdeckte und das angespitzte Ende des Stammes.
Foto: Polizei

Das Grab in dem Auli Kyllikki Saari entdeckt wurde.
Foto: Polizei

Ermittler und Rechtsmediziner erreichten Fundort

Die Ermittler und der Rechtsmediziner schauten sich die Leiche und den Fundort an. Auli Kyllikkis Körper lag fast ein halbes Jahr im Boden vergraben und war sehr stark verwest und entstellt. Der Leichenfundort befand sich etwa 20 Meter von dem Fundort des Schuhs und etwa 200 m von der Straße entfernt. Die Leiche wurde für weitere Untersuchungen in die Rechtsmedizin gebracht.

Ermittler und Rechtsmediziner am Grab von Auli Kyllikki Saari.
Foto: Polizei

Ermittler, Polizeibeamte, Freiwillige des Suchteams und Schaulustige am Grab.
Foto: Polizei

Die Bergung der Leiche.
Foto: Polizei

Die Autopsie

Der Rechtsmediziner stellte fest, das Auli Kyllikki Saari an den Folgen von stumpfer Gewalteinwirkung gegen den Kopf gestorben ist. Ihr wurden mehrfach mit einem stumpfen Gegenstand auf den Kopf eingeschlagen. Der Tod wurde durch mehrere Schläge auf den Kopf verursacht. Der Mörder wickelte das entstellte Gesicht des Mädchens in ihren eigenen Mantel ein, ließ aus irgendeinem Grund ihren BH an, nahm aber das Kleid und die Unterwäsche mit. Die Tatsache, dass der Unterkörper freigelegt war, ließ Experten vermuten, dass ein sexuelles Motiv bei dem Mord eine Rolle gespielt haben könnte. Man konnte dies nicht genau sagen, da die Leiche schon so stark verwest war, dass man es einfach nicht mehr genau feststellen konnte. Ihr rechtes Handgelenk war gebrochen und ihre Finger und Zehen waren nicht wiederzuerkennen. Aus diesem Grund konnten sie nicht herausfinden, ob sie vor ihrem Tod gekämpft hatte. Der Kiefernstock der als Markierung des Leichenfundortes Dienst, war so tief in den Boden gesteckt wurden, dass der Bauch der Leiche ein großes Loch aufwies. Eine Experte sollte herausfinden, wann der Stock in die Leiche und in den Waldboden gesteckt wurde.

Wer tötete Auli Kyllikki Saari?
Foto: Google

Ist der Täter noch einmal zum Leichenfundort zurückgekehrt?

Frühere Suchtrupps hatten den Schuh oder den Kiefernstock nicht bemerkt. Daher wurde vermutet, dass der Schuh und der Kiefernstamm erst später dort platziert wurden. Auf dem Gelände war zwischen dem 1. und 6. Juni 1953 (zwei Wochen nach Kyllikkis Verschwinden) Holz gepflanzt worden, aber damals wurde ebenfalls nichts Verdächtiges gefunden. Die Untersuchung ergab, dass die Leiche bereits verwest war, als der Stamm den Bauch durchbohrt hatte. Das Grab war sehr geschickt konstruiert, was die Ermittler zu der Annahme veranlasste, dass der Verdächtige eine Ausbildung als Militäringenieur hatte. Ein Experte der Universität Helsinki sagte, dass der Stock frühestens Ende August von einem Baum geschnitten worden sein konnte und in der Gegend keine Kiefern wachsen würden. Das andere Ende des Stammes wurde mit Puukko (finnisches Messer) von Linkshändern geschärft.

Die Beerdigung

An der Beerdigung des Mädchens nahmen 25.000 Menschen teil, viermal mehr als die gesamte Bevölkerung des Dorfes Isuyoki. Die Menschen waren verängstigt und wütend. Die Menschen wollten einfach, dass der Mörder identifiziert und festgenommen wird. Sie wollten Gerechtigkeit für Auli Kyllikki Saari und sie wollten ihr Sicherheitsgefühl wieder zurück.

Die Beerdigung von Auli Kyllikki Saari.
Foto: Polizei

Die Befragungen

Insgesamt verhörte die Polizei mehr als 1.000 Personen. 370 Versionen dessen, was passiert ist, wurden untersucht. Wie es bei solchen Verbrechen üblich ist, begannen die Ermittlungen bei Familienangehörigen. Einige Dorfbewohner glaubten, dass der ewig düstere Vater von Auli Kyllikki Saari am Verschwinden seiner Tochter beteiligt sein könnte. Aber es gab keine Beweise gegen ihn.

Die Verdächtigen

1. Verdächtiger "Kauko Kanervo"

Was hat der Pfarrer Kauko Kanervo mit dem Verbrechen zu tun?

Ursprünglich war der Hauptverdächtige in dem Fall Kauko Kanervo. Er war ein Gemeindepfarrer, gegen den die Polizei mehrere Jahre lang ermittelte. Kauko Kanervo war drei Wochen vor dem Mord die die Gemeinde Merikarvia gezogen und soll sich am Abend von Saaris Verschwinden in der Gegend rund um die Dörfer Kortienkilä und Isuyoki aufgehalten haben. Eine Untersuchung ergab, dass Kauko Kanervo Dekan der Partei gewesen war und die späten Nachtstunden im Pfarrhaus verbracht hatte. Die Behörden folgerten, dass der Priester nicht genug Zeit hatte, um nach Isojoki (60 Kilometer von Merikarvia entfernt) zu fahren, da er weder einen Führerschein noch ein Auto besaß.

Der Brief

Kyllikki hatte dem Pfarrer drei Tage vor ihrem Tod einen Brief über einige religiöse Probleme geschrieben, die sie hatte. Der Pfarrer wurde dreimal verhört, aber er hatte ein Alibi, das sechs Monate nach Kyllikkis Ermordung von seiner Tochter und seiner Magd gegeben wurde. Nach ihren Angaben war er zum Zeitpunkt des Mordes in Merikarvia.

Das Alibi

Die Bewegungen des Vikars in der Mordnacht wurden genau untersucht. Es stellte sich heraus, dass er an diesem Abend am Fest des Propstes teilgenommen hatte, im Pfarrhaus übernachtet hatte, um am nächsten Morgen um 8.00 Uhr einen Konfirmationsunterricht zu besuchen. Er wurde während dieser Zeit 20 Minuten lang nicht gesehen, aber Isojoki ist 60 km von Merikarvia entfernt und der Vikar hatte weder einen Führerschein noch ein Auto, also hätte er es nicht rechtzeitig hin und zurück geschafft.

Beziehungen zu minderjährigen Frauen

Später stellte sich heraus, dass der Vikar während des Krieges unangemessene Beziehungen zu mehreren Frauen hatte. Er wurde wegen einer Beziehung zu einer örtlichen Krankenschwester von der Missionsarbeit in Afrika ausgeschlossen. Es wurde berichtet, dass er die Angewohnheit hatte, mit jungen Frauen zu flirten, und dass er im Jahr 1955 in seiner damaligen Gemeinde eine Beziehung mit einem minderjährigen Mädchen hatte. Später wurde er strafrechtlich verfolgt, weil er Sex mit einer Minderjährigen hatte und sich verlobte, während er mit einer anderen Frau verheiratet war.

Die Erwähnung im Tagebuch

Der Pfarrer hat bestritten, Auli Kyllikki Saari gut zu kennen. Das ist aber seltsam, wenn man bedenkt, dass er ihr Priester war, der sie  konfirmiert hatte und sie Briefe ausgetauscht hatten. Auli Kyllikki erwähnte den Pfarrer auch in ihrem Tagebuch, aber Details über den Inhalt wurden der Öffentlichkeit nicht mitgeteilt. Einer der Verwandten des Pfarrers besaß ein Auto, das der Beschreibung des mit dem Fall verbundenen Autos entsprach. Viele Einheimische hielten ihn für den Schuldigen.

Der Gemeindepfarrer Kauko Kanervo.
Foto: Wikipedia

2. Verdächtiger "Der ehemalige Polizeibeamte"

Hat der ehemalige Polizeibeamte die 17-jährige Auli Kyllikki Saari getötet?

Der 35-jährige Mann, der eine Bar in Karijoki besaß, in dem er Gerüchten zufolge gestohlene Waren verkaufte, war eine Zeit lang auch ein Hauptverdächtiger. Laut einer Augenzeugenaussage wurden er und ein weiterer Mann in einem beige- oder cremefarbenen Auto auf der Straße nach Kauhajoki gesehen. Der Verdächtige war ein ehemaliger Polizist, der wegen einer "schlechter Lebensweise" entlassen wurde. Er war für seine Unehrlichkeit bekannt und wurde von den Einheimischen nicht gemocht.

Das Alibi

Der Mann hatte ein Alibi für die Nacht, in der Kyllikki getötet wurde. Das Auto des Mannes war damals in Reparatur.

Im City Hotel gesehen

Ein Autofahrer aus Isojoki hatte ihn mit einem Kleinunternehmer aus Pori im City Hotel von Kristinestad zwischen 22.00 Uhr und 0.00 Uhr gesehen. Der Geschäftsinhaber teilte der Polizei mit, dass er den Mann zu seinem Freund gebracht habe, wo sie die Nacht verbracht hätten. Die Bar des ehemaligen Polizisten wurde als ein "Ort der Sünde" beschrieben, an dem illegaler Alkohol ausgeschenkt wurde.

Die Polizei ließ ihn wieder frei, verhaftete ihn erneut und entlastete ihn schließlich von allen Verdachtsmomenten.

3. Verdächtiger "Vihtori Lehmusviita"

Hatte Vihtori Lehmusviita etwas mit dem Mord an Auli Kyllikki Saari zu tun?

Der 38-jährige einheimische Vihtori Lehmusviita war ein starker Verdächtiger für die Ermittler, aber er wurde freigelassen, weil es nicht genügend Beweise gegen ihn gab. Vihtori Lehmusviita arbeitete als Grabenarbeiter und Baggerfahrer, und die Einheimischen hielten ihn im Allgemeinen für einen netten Mann.

Vorbestraft wegen einem Sexualverbrechen

Die Ermittler fanden heraus, dass er in den 1940er Jahren ein Sexualverbrechen begangen hatte und wegen des Krieges an PTBS (PTBS = Posttraumatische Belastungsstörung) litt. Einige Mädchen beschuldigten ihn, auch ein Spanner zu sein. Seine Mutter und sein Bruder sagten jedoch, dass er in der Nacht des Mordes nach einigen Tagen starken Alkoholkonsums geschlafen habe.

Psychologische Begutachtung in der Psychiatrie  

Während der Ermittlungen hatte der Mann der Polizei gesagt, dass Auli Kyllikki Saari nicht mehr am Leben wäre und sie werde nie gefunden werden würde. Später erklärte er, dass er missverstanden worden ist. Er wurde zur psychologischen Begutachtung in die Psychiatrie in Mustasaari gebracht, wo ihn die Polizei zum Verhör besuchte. Die Ärzte brachen das Verhör ab, weil der Mann anfing, sich ungeordnet zu verhalten.

Der Mann wohnte etwa 1-2 km vom Tatort entfernt. Die Polizei verdächtigte ihn und seinen Schwager, das Grab geschaufelt zu haben. Beide Männer hatten einen kriminellen Hintergrund. Beide Männer kannten die Gegend, weil sie in der Nähe arbeiteten, wo Auli Kyllikki gefunden wurde. Sie fanden auch eine Schaufel an der Ausgrabungsstätte, die zum Ausheben von Kyllikkis Grab verwendet wurde. Der Verdächtige zog kurz nach seiner Vernehmung durch die Polizei nach Schweden.

Im Jahr 2002 sagte die Strafverfolgungsbehörde, dass sie starke Indizien gegen die Männer habe. Beide waren im Jahr 1972 gestorben und waren nie formell strafrechtlich verfolgt worden.

4. Verdächtiger "Runar Holmström"

Hat Runar Holmström Auli Kyllikki Saari get?

Im Jahr 1959 wurde in Heinävesi ein weiterer Mord begangen, der dem Fall Kyllikki stark ähnelte. Der Verdächtige in diesem Fall war Runar Holmström, und die Polizei hatte die Theorie, dass er auch an Auli Kyllikkis Tod schuld war, aber er saß zu dieser Zeit in einem Gefängnis.

5. Verdächtiger "Der schwarzbärtige Mann"

Was hat der schwarzbärtige Mann mit dem Fall zu tun?

Es gab einen 51-jährigen Mann aus der Gegend, der für seinen schwarzen, dichten Bart bekannt war. Die anderen hielten ihn für etwas seltsam. Er galt als sehr intelligent, erlitt aber während der Abschlussprüfungen seiner Schule einen Nervenzusammenbruch und das veränderte ihn danach. Im August 1952 wurde in einem Bericht erwähnt, dass der Mann beim Besuch eines Krankenhauses in Isojoki eine Frau, die bei einem Autounfall ums Leben gekommen war, unangemessen berührt hatte. Laut den Aufzeichnungen zufolge war der Mann irgendwann kastriert worden (Anm. In Finnland wurden Psychisch Kranke früher per Gerichtsbeschluss kastriert).

Der Mann hatte Auli Kyllikki Saari seine „Braut“ genannt. Er interessierte sich auch für eine andere Frau, die in einem öffentlichen Büro arbeitete. Es wurde berichtet, dass er sich regelmäßig in örtlichen Tanzlokalen aufhielt und die tanzenden Paare vom Wald aus beobachtete. In der Nacht, in der Auli Kyllikki verschwand, gab es einen Tanz, aber der Mann war dort nicht zu sehen. Nachts um 2 Uhr hatte der Mann Steine ​​gegen die des Rathauses geworfen und eine dort lebende Frau zu sich eingeladen. Als die Frau sich weigerte, war der Mann weggegangen. Er hatte eine Tasche dabei, die er auf der Schulter trug.

Der Angriff auf den gesetzlichen Betreuer

Am nächsten Morgen nach Auli Kyllikkis Tod hatte der Mann versucht, seinen gesetzlichen Betreuer mit einem an einer Metallkette befestigten Eisenklumpen anzugreifen. Der Betreuer schoss dem Mann zur Selbstverteidigung in die Brust. Der Mann überlebte und wurde zwei Wochen später aus dem Krankenhaus entlassen.

Es wurde spekuliert, dass der Mann, nachdem er Kyllikki getötet hatte, mit der Mordwaffe in seiner Tasche zum Rathaus gegangen war. Er ging die Straße entlang zurück und begrub dann Auli Kyllikki. Der Mann wurde von der Polizei verhört, gab aber nur oberflächliche Antworten und wurde freigelassen.

Der Mann starb im Jahr 1971 in einer Nervenheilanstalt.

6. Verdächtiger "Hans Assmann"

Was hat Hans Assmann mit dem Mord an Auli Kyllikki Saari zu tun?

Finnische Ermittler trafen Hans Assmann im Jahr 1997 auf seinem Sterbebett. Hans Assmann erzählte den Ermittlern von einem alten Autounfall, der vertuscht werden musste. Er nannte keine Namen, deutete aber stark auf Auli Kyllikkis Tod hin. Hans Assmann sagte, sein Fahrer habe versehentlich ein Mädchen die auf einem Fahrrad fuhr angefahren und gemeinsam hätten sie es wie einen Mord aussehen lassen.

Die Frau von Hans Assmann sagte, dass ihr Mann in der Tatnacht wegen der Arbeit in der Gegend gewesen wäre. Hans Assmann hatte ein Auto, das auf die Beschreibung des cremefarbenen Wagens passte, von dem viele Augenzeugen berichteten, dass gesehen worden war, wie das Fahrzeug sich vom späteren Tatort entfernte. Hans Assmanns Frau sagte auch, als ihr Mann von seinem Roadtrip nach Hause kam, habe ihm eine Socke gefehlt und seine Schuhe wären nass gewesen. Auch das Auto war beschädigt. Ein paar Tage später brachten Hans Assmann und sein Fahrer wieder auf, und nahmen eine Schaufel mit.

Hans Assmann hat gesagt, dass er mit seiner Frau an Kyllikkis Beerdigung teilgenommen hat.
Laut der finnischen Sicherheitspolizei war Hans Assmann während dieser Zeit in Deutschland. Er zog im Jahr 1953 nach Finnland, starb im Jahr 1998 in Schweden.

Hans Assmann
Foto: Google

Fazit:

Ich finde das Hans Assman, der einizige Verdächtige ist, der kein richtiges Alibi hat, der ein Geständnis am Sterbebett gemacht hat und auch seine Frau belastet ihn sehr. Und ich glaube nicht, dass er am Sterbebett mit seinen Aussagen gelogen hat. Und zudem istcauchnnichtcdas erste mal, dass Hans Assmann als Verdächtiger bei einem Mordfall genannt wird.

Auch wie der Mord an Auli Kyllikki Saari, gehören auch die Lake Bodom-Morde zu den berüchtigtsten ungelösten Mordfällen in der finnischen Kriminalgeschichte.

Am 5. Juni 1960 wurden am Bodom Lake die 15-jährigen Mädchen Maila Björklund und Anja Mäki sowie der 18-jährige Mann Seppo Boisman durch Stiche und stumpfe Gewalt am Kopf getötet, während sie in einem Zelt schliefen.  Der vierte Jugendliche, Nils Gustafsson, damals 18 Jahre alt, wurde mit gebrochenen Gesichtsknochen und Stichwunden vor dem Zelt gefunden.  Trotz umfangreicher Ermittlungen wurde der Täter nie identifiziert und im Laufe der Jahre wurden verschiedene Theorien über die Identität des Mörders präsentiert.  Nils Gustafsson wurde unerwartet unter dem Verdacht festgenommen, die Morde im Jahr 2004 begangen zu haben, aber er wurde im folgenden Jahr für nicht schuldig befunden. Und auch Hans Assmann wird auch bei diesen Mordfällen, als Verdächtiger genannt. Zufall? Es ist schon komisch, dass eine Person mit zwei ungeklärten Kriminalfällen in Verbindung gebracht wird. Jeder soll sich aber selbst seine Meinung bilden. Da aber einige Verdächtige, ein bestätigtes Alibi haben, muss man sie von der Liste der Verdächtigen streichen. 
Vielleicht werde zu einem späteren Zeitpunkt auch über die Bodom Lake Morde ausführlich berichten.

Die Nachwirkungen

Vilhelmiina Ala-Seppänen Saari (Mutter) verstarb am 12. Dezember 1992 im Alter von 92 Jahren.

Eino Viljami Jaakonpoika Saari (Vater) verstarb am 14. April 1993 im Alter von 90 Jahren.

Auch alle fünf Geschwister von Auli Kyllikki Saari sind mittlerweile verstorben. Keiner von Ihnen hst jemals erfahren, wer tatsächlich fur den Mord an ihrer Tochter und Schwester verantwortlich gewesen ist.

Auch heute ist der Fall auch über Finnland hinaus bekannt. Seit 1953 besuchen eine große Zahl von Personen den Fundort von Auli Kyllikki Saari. Die Gemeinde hat sogar einen Wegweiser der zum Fundort führt aufgestellt.

Das Schild das zum Fundort führt.
Foto: Google 

Der Fundort und Gedenkstätte.
Foto: Google

Der Fall gilt weiterhin als ungeklärt. Die Ermittler hoffen, dass es doch noch Menschen gibt, die Informationen haben, diesen Fall aufzuklären.

Wer ist für das Verbrechen verantwortlich gewesen und wo sind ihre persönlichen Gegenstände abgeblieben?
Foto: Google

Fragen der Ermittler:
  1. Wer war in den späten Abendstunden des 17. Mai 1953 nach 22.00 Uhr, auf der Strecke Kortienkilä und Isuyoki unterwegs und hat Auli Kyllikki Saari gesehen?
  2. Wer hat am Abend des 17. Mai 1953 nach 22.00 Uhr, auf der Strecke Kortienkilä
  3. und Isuyoki, eine verdächtiges Fahrzeug oder eine verdächtige Person beobachtet?
  4. Wer hat am Abend des 17. Mai 1953 nach 22.00 Uhr oder später in der Nacht, auf der Strecke Kortienkilä und Isuyoki, eine andere verdächtige Beobachtungen gemacht, die in Zusammenhang mit Mord an Auli Kyllikki Saari stehen könnten?
  5. Wer hat in den Tagen, Wochen nach dem Mord am späteren Leichenfundort oder in der Nähe, verdächtige Personen wagrgenomnen?
  6. Wer weiß, wer fur den Mord an Auli Kyllikki Saari verantwortlich gewesen sein könnte?
  7. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe des Falls?
  8. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Hinweise nimmt das
Southwestern Finland Police Department unter der Rufnummer (Vorwahl Finnland)+0295 417 259 entgegen oder senden Sie die Hinweisend per
E-mail vihjeet.lounais-suomi@poliisi.fi

Das National Bureau of Investigation
nimmt Hinweise unter der Rufnummer (Vorwahl Finnland)+0295 418 622 entgegen oder Sie senden die Hinweise per Mail an rikosvihje.krp@poliisi.fi

Kommentare

  1. Ich finde es super, dass auch Vermisstenfälle aus anderen Ländern aufgegriffen werden! Es ist wichtig daran zu erinnern. Danke auch für die Mühen die Beiträge immer so umfangreich auszuarbeiten :)
    Liebe Grüße

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  2. ein großes Lob an dich liebe Natalia. Ich lese deine Blocks immer wieder sehr gerne durch, trotz der schwere der Taten. Du lässt keinen in Vergessenheit geraten und gibst den Opfern somit ein Gesicht

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