USA: Tötungsdelikt z. N. von Dwayne Allen McCorkendale (1988)
Der Mord an Dwayne Allen McCorkendale
Wer hat Dwayne Allen McCorkendale getötet?
Im heutigen Beitrag geht es um einen amerikanischen Cold Case aus dem Jahr 1988. Ich interessiere mich für den ungeklärten Mordfall seit einigen Jahren und es ist Zeit, dass dieser Fall auch ihr im Blog seinen Platz erhält und erneute Aufmerksamkeit bekommt. Der Mord hat sich in der Nähe von Chandler im Lincoln County, im US-Bundesstaat Oklahoma. Bis heute konnte der Mord an dem Familienvater nicht aufgeklärt werden.
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| Der Mord an Dwayne Allen McCorkendale ist seit 1988 ungeklärt. Wer hat Dwayne Allen McCorkendale getötet? Foto: Polizei |
Der Fall an Dwayne Allen McCorkendale
Dwayne Allen McCorkendale wurde am 24 April 1961 als Sohn von Milford McCorkendale und Carol McCorkendale in Kansas City im Wyandotte County, im US-Bundesstaat Kansas geboren. [Anm. Leider sind nur wenige Informationen zur Person "Dwayne McCorkendale" bekannt. Ich habe mein Bestes gegeben, um wenigstens an ein paar Informationen zu kommen.] Dwayne hat noch einen Bruder namens Jeff McCorkendale. Dwayne und sein Bruder Jeff sind in Kansas City [Kansas] aufgewachsen und zur Schule gegangen.
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| Dwayne Allen McCorkendale zur Zeit seiner High School Jahre. Foto: Find a grave |
Hochzeit und Geburt
Irgendwann Mitte der 80er Jahre lernte Dwayne McCorkendale eine Frau namens Joan kennen. Für beide war es die große Liebe und sie heirateten auch kurze Zeit später. Im Jahr 1987 wurde ihre Liebe durch die Geburt ihrer Zwillingstöchter Briana und Brenna gekrönt. Im Jahr 1988 lebte die kleine Familie in Kansas City, im US-Bundesstaat Missouri. [Anm. Kansas City liegt an der Mündung des namensgebenden Kansas River in den Missouri River, direkt an der Grenze zum Nachbarstaat Kansas. Ihr Stadtgebiet erstreckt sich über die vier Countys Cass, Clay, Jackson und Platte. Zu Beginn der Besiedelung des Mündungsgebietes des Kansas River in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Missouri bereits ein eigener Bundesstaat, dessen Grenze an jener Flussmündung verlief, während Kansas noch den Status eines Territoriums innehatte und erst 1861 zum Bundesstaat wurde, als Kansas City bereits auf dem Gebiet Missouris gegründet wurde. Die Stadt wird häufig mit KCMO abgekürzt. Die beiden letzten Buchstaben MO sind der Postcode für Missouri und werden an die führenden Buchstaben KC des Städtenamens angehängt. Das vermeidet Verwechslungen mit dem deutlich kleineren Kansas City im US-Bundesstaat Kansas, das unmittelbar hinter der Grenze liegt und erst nach der Gründung des Bundesstaates Kansas gegründet wurde. Zusammen mit ihrer Schwesterstadt und den umliegenden Gemeinden lag die Bevölkerungszahl der gesamten Metropolregion Kansas City im Jahr 2009 bei etwa 2,1 Mio. Einwohnern. Kansas City im US-Bundesstaat Missouri hat aktuell 508.090 Einwohner.]
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| Dwayne McCorkendale mit seinen beiden Zwillingstöchtern Briana und Brenna. Foto: Polizei |
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| Dwayne und Joan McCorkendale lebten mit ihren Töchtern in Kansas City im US-Bundesstaat Missouri. Foto: Google Maps |
Arbeit als Fernfahrer
Dwayne McCorkendale arbeitete als Fernfahrer [Trucker] für das Unternehmen "Contractors Incorporated" und war deshalb oft Tage unterwegs. In dieser Zeit hielt er telefonisch Kontakt zu seiner Familie. Er meldete sich regelmäßig bei seiner Frau Joan, sobald er eine Möglichkeit zum Telefonieren hatte. Dwayne war ein ruhiger und zuverlässiger Familienvater, der nie Ärger suchte. Für Dwayne war seine Arbeit mehr als nur ein Job, sondern Berufung. Er liebte seine Arbeit und die Freiheit auf der Straße.
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| Für Dwayne McCorkendale war die Arbeit als Fernfahrer sein Traumjob. Er liebte die Straße, die Kollegen und die Freiheit. Foto: Google |
Die letzte Fahrt
Am 10. November 1988 startete Dwayne McCorkendale seine Tour in Detroit [Michigan]. Seine Strecke ging über Joplin bis nach Oklahoma City [Oklahoma]. Dort sollte er seine Ladung an ein General-Motors-Werk ausliefern. Dwayne McCorkendale fuhr häufig dieselbe Strecke. Er kannte die Straße und die Rastplätze sehr gut. Es gab auf dieser Strecke nie Probleme. Dwayne McCorkendale hat nicht damit gerechnet, dass er diese Fahrt nicht überleben würde.
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| Die Strecke von Detroit [Michigan] nach Oklahoma City [Oklahoma], die Dwayne McCorkendale regelmäßig fuhr. Die Länge beträgt 1.027 Meilen und geht durch fünf Bundesstaaten. Foto: Google Maps |
Die Entdeckung
Am 12. November 1988 kurz vor 20.00 Uhr fuhr der Dwayne McCorkendale mit seinem Lkw auf dem Turner Turnpike [Interstate 44] in der Nähe von Chandler, Oklahoma, von der Autobahn ab. Kurz nachdem er auf einem Rastplatz aus seinem Lkw gestiegen war, wurde er in den Rücken geschossen. Er war gerade auf dem Weg, um von einer Telefonzelle bei seiner Frau Joan anzurufen. Kurze Zeit später wurde Dwayne McCorkendale von Zeugen entdeckt. Es wurden die Polizei und die Rettungskräfte alarmiert.
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| Dwayne McCorkendale war auf dem Turner Turnpike [Interstate 44] unterwegs und fuhr machte einen Halt auf einem Rastplatz in der Nähe von Chandler im Lincoln County [Oklahoma]. Foto: Google Maps |
Polizei und Rettungskräfte erreichen Tatort
Um 20.00 Uhr erreichten die Beamten der Oklahoma Highway Patrol und die Rettungskräfte den Tatort auf dem Parkplatz des Rastplatz am Turner Turnpike in der Nähe von Chandler [Oklahoma]. Für Dwayne McCorkendale konnte nichts mehr getan werden, denn er war bereits seinen Verletzungen erlegen. Er wurde noch am Tatort für tot erklärt. Aufgrund der Auffindesituation und der Gesamtumstände wurde der Tod von Dwayne McCorkendale als Tötungsdelikt eingestuft. Die Oklahoma Highway Patrol forderte für diese Ermittlungen das Oklahoma State Bureau of Investigation an. In der Zwischenzeit wurde der Tatort abgesperrt und mit möglichen Zeugen gesprochen.
Oklahoma State Bureau of Investigation übernimmt die Ermittlungen
Als die Ermittler und Kriminaltechniker des Oklahoma State Bureau of Investigation am Tatort eintrafen, begannen sie sofort mit den ersten Ermittlungen. Sie verschafften sich einen Überblick über den Tatort, das Opfer, die Gesamtumstände und der Zeugen. Dwayne McCorkendale lag in Bauchlage auf dem Boden. Um ihn herum lag überall Kleingeld verteilt. Das Kleingeld hatte das Opfer vermutlich in der Hand, als er angegriffen wurde. Das Kleingeld war für das Münztelefon. Dwayne wollte gerade seine Frau Joan anrufen, als er getötet wurde. Die Kriminaltechniker sammelten und sicherten Spuren und Beweise am Tatort. Die Ermittler stellten fest, dass das Portemonnaie und die Schlüssel von Dwayne McCorkendale fehlten. Der Täter hat diese Gegenstände mitgenommen. Anschließend wurde die Leiche von Dwayne McCorkendale für weitere forensische Untersuchungen zum zuständigen Rechtsmediziner von Lincoln County [Oklahoma] gebracht.
Die Autopsie
Die Autopsie wurde vom zuständigen Rechtsmediziner von Lincoln County durchgeführt. Der Rechtsmediziner bestätigte, dass Dwayne McCorkendale Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist. Die genaue Todesursache war eine einzige Schusswunde. Die Kugel durchbohrte seinen Rücken und dann Herz. Dwayne McCorkendale starb sofort. Der Täter hatte das Opfer mit einer Schrotflinte in den Rücken geschossen. Der genaue Todeszeitpunkt war am 12. November 1988 gegen 20.00 Uhr.
Der Tatort und der Leichenfundort
Der Tatort ist in diesem Fall auch der Leichenfundort. Der Tatort/Leichenfundort befindet sich auf einem Parkplatz an einem Rastplatz [Rest Stop] direkt am Turner Turnpike [oder Interstate 44] am Meilenstein 31 [Mile marker 31] in der Nähe von Chandler im Lincoln County, im US-Bundesstaat Oklahoma. [Anm. Ich möchte kurz auf die Sache mit dem Meilenstein eingehen. Der Tatort/Leichenfundort liegt am Meilenstein 31. Das bedeutet, dass es von dort aus 31 Meilen bis nach Oklahoma City [Oklahoma] sind. Der Rastplatz wird von vielen Fernfahrern/Truckern und Autofahrern benutzt.
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| Der Turner Turnpike ist eine mautpflichtige Straße im US-Bundesstaat Oklahoma. Sie wird auch Interstate 44 bezeichnet. Foto: Wikipedia |
Die Ermittlungen
Die Polizei begann die Ermittlungen zum Mord an Dwayne McCorkendale mit der Überprüfung seiner Fahrstrecke. Dwayne McCorkendale begann seine Tour am 10. November 1988 in Detroit, im US-Bundesstaat Michigan. Wie bereits berichtet, fuhr er häufig dieselbe Strecke über Joplin nach Oklahoma City, um Lieferungen an ein General-Motors-Werk auszuliefern. Er kannte die Strecke, den Rastplatz und die Umgebung. In der Nacht zum 12. November kündigte er über den CB-Funk in seinem Lkw an, dass er jetzt anhalten werde, um seine Frau Joan anzurufen. Das Oklahoma State Bureau of Investigation [OSBI] vermutet, dass der oder die Täter sein Vorhaben mitgehört und beschlossen haben, ihm zum Rastplatz am Turner Turnpike bei Chandler [Oklahoma] zu folgen. [Anm. CB-Funk steht für "Citizens Band" (Bürgerfunk) und ist ein privater, nicht-kommerzieller Funkdienst, der den kostenfreien Austausch von Sprache und Daten ermöglicht. Er ist für jedermann zugänglich, da für die Nutzung keine Prüfung oder Lizenz erforderlich ist. Nutzer können damit in Reichweite von wenigen Kilometern bis zu weitreichenden Verbindungen, beispielsweise bei günstigen Ausbreitungsbedingungen, kommunizieren. Gerade bei Lkw-Fahrern ist die Kommunikation mit anderen Lkw-Fahrern über den CB-Funk sehr beliebt.]
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| Dwayne McCorkendale unterhielt sich gern über den CB-Funk mit seinen Kollegen. Wurde ihm das zum Verhängnis? Foto: Polizei |
Der braune Ford Pinto
Während die Polizei weiter in dem Mordfall ermittelte, gab es nur wenige Anhaltspunkte und kaum Beweise. In Lkw-Fachzeitschriften im ganzen Land wurden Anzeigen geschaltet, und nach und nach gingen Anrufe ein, in denen ein brauner Ford Pinto gemeldet wurde, der rücksichtslos und aggressiv gegenüber Lkw-Fahrern fuhr. Der braune Pinto hatte ein besonderes Merkmal: Er war mit einem CB-Funkgerät ausgestattet. Wenn Lkw-Fahrer den Pinto über Funk ansprachen, wurden sie bedroht und mit der unheilvollen Drohung konfrontiert, dass ihnen dasselbe widerfahren würde wie dem "anderen Lkw-Fahrer", falls man sie nicht in Ruhe ließe. Die Ermittler erhielten zehn Anrufe zu dem Pinto aus sechs verschiedenen Bundesstaaten.
Der Zeuge Ed Heitkamp
In den Wochen nach dem Tod des von Dwayne McCorkendale meldete sich ein anderer Lkw-Fahrer namens Ed Heitkamp bei den Strafverfolgungsbehörden. Er berichtete den Ermittlern, über eine Situation, die vielleicht in Zusammenhang mit dem Mord an Dwayne McCorkendale stehen könnte. Er erzählte den Ermittlern, dass er am 11. November 1988 auf dem Turner Turnpike unterwegs gewesen ist und gegen Mittag eine Pause eingelegt hatte, als ihn eine blonde Frau ansprach, die sich merkwürdig verhielt. Die Frau fragte ihn, ob er Drogen oder andere Substanzen bei sich habe, was er verneinte. Sie erklärte ihm, dass sie und ihre Freunde sich verfahren hätten und sie nach dem Weg fragen sollte. Ed Heitkamp wollte hilfsbereit sein und holte eine Karte. Die Frau stieg bis zur Hälfte in seinen Lkw, verschwand aber schnell wieder, als ein brauner Ford Pinto neben ihm hielt. Sie stieg ein, und der Wagen fuhr davon. Am 12. November 1988 wurde Dwayne McCorkendale nur 21 Kilometer südlich von dem Ort entfernt ermordet, wo Ed Heitkamp die merkwürdige Begegnung mit der Frau und dem braunen Ford Pinto hatte.
Die Theorien
Der Mord an Dwayne Allen McCorkendale ist weiterhin ungeklärt. Es gibt jedoch einige Theorien darüber, was mit ihm passiert sein und wer hinter dem Mord stecken könnte. Auf diese Theorien möchte ich nun kurz näher eingehen. Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung.
1. Theorie "Raubmord"
Ist Dwayne Allen McCorkendale Opfer eines Raubmordes geworden?
Diese Theorie ist durchaus plausibel, denn die meisten Fernfahrer haben auf ihrer Tour immer eine gewisse Menge Bargeld dabei [Verpflegung...] Die Fernfahrer erhalten von ihren Firmen für ihre Touren auch immer Bargeld fürs Tanken. Dieses Wissen über dieses Bargeld könnte für einige Menschen sicherlich ein Anreiz gewesen sein, gerade Lkw-Fahrer auszurauben. Der Täter konnte nicht ahnen, dass Dwayne McCorkendale an diesem Tag nur 25 Dollar dabei hatte. Der Täter nahm das Bargeld und die Schlüssel dennoch mit.
Manche halten den Raubwert von 25 US-Dollar für sehr gering, was Fragen aufwirft:
War der Mord tatsächlich nur ein Raub, oder diente der Raub als Ablenkung?
2. Theorie "Über Funk abgehörter Truck-Fahrer"
Wurde Dwayne McCorkendale von dem Täter oder den Tätern über den CB-Funk abgehört und als Opfer ausgewählt?
Die Ermittler haben spekuliert, dass der Täter oder Täterkreis möglicherweise Dwayne McCorkendale
über den CB-Funk abgehört hat und so wusste, wann und wo er anhalten würde.
Der braune Pinto mit CB-Antenne könnte ein Teil eines organisierten Plans gewesen sein, bei dem Trucker gezielt angesprochen, betrogen oder beraubt wurden.
3. Theorie "El Dorado Jane Doe [1991]"
Hat El Dorado Jane Doe bzw. Kelly etwas mit dem Mord an Dwayne Allen McCorkendale zu tun?
Die El Dorado Jane Doe [1991] wurde interessanterweise mit dem Mordfall Dwayne McCorkendale in Verbindung gebracht. Ich habe alle Informationen über El Dorado Jane Doe und ihren Tod zusammengetragen und hier zur Verfügung gestellt. Ich denke, dass diese Hintergrundinformationen wichtig sind, um sich von der Sache ein besseres Bild machen zu können. Die unbekannte Tote konnte lange nicht identifiziert werden. Die Verwandten des Opfers wurden mithilfe forensischer Genealogie identifiziert. Der Treffer gelang, als ein Cousin zweiten Grades aus Alabama gefunden wurde, der die Frau zwar nicht erkannte, aber eine Familienähnlichkeit bestätigte.
Es dauerte bis Mai 2022, bis ihre Identität bekannt gegeben wurde. Die überlebenden Familienmitglieder entschieden sich aus Gründen des Datenschutzes dafür, ihren Nachnamen und verschiedene andere Details nicht zu nennen. Nur ihr Vorname Kelly wurde veröffentlicht.
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| Kelly aka El Dorado Jane Doe [1991]. Foto: Polizei |
Wer war Kelly und was ist ihr zugestoßen?
Kelly wurde 1968 geboren und lebte vor ihrem Tod
in Dallas [Texas], Shreveport [Louisiana] und Little Rock [Arkansas]. Sie lebte außerdem nachweislich bei einer Familie in Irving [Texas]. Möglicherweise war Kelly ursprünglich eine Ausreißerin aus Florida. Sie erzählte verschiedenen Personen unterschiedliche Geschichten über ihre Vergangenheit. In einigen dieser Geschichten behauptete sie, zwei Kinder oder eine Tochter zu haben. Sie gab außerdem an, sich in einem Zeugenschutzprogramm zu befinden, da ihr Vater Mitglied der Mafia sei, und dass sie wegen Raubüberfällen an der Ostküste gesucht werde. Diese Angaben konnten jedoch nicht bestätigt werden.
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| Kelly lebte in verschiedenen Bundesstaaten und hatte sich verschiedene Identitäten aufgebaut. Foto: Polizei |
Die Lockvogel-Geschichte
Kelly erwähnte außerdem, einen schwarzen Mann zu Raststätten begleitet zu haben, wo sie den Auftrag erhalten hatte, Lkw-Fahrer anzulocken, um sie auszurauben. Sie behauptete, eine dieser Begegnungen sei mit dem Tod des Lkw-Fahrers geendet. Dies veranlasste die Polizei zu dem Verdacht, dass Kelly in den ungelösten Mord an dem Lkw-Fahrer Dwayne McCorkendale am 12. November 1988 verwickelt war. Eine weiße Frau wurde in der Nähe des Tatorts in einem braunen Ford Pinto zusammen mit einem weißen und einem schwarzen Mann gesehen. Es konnten jedoch keine eindeutigen Verbindungen nachgewiesen werden.
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| Hat Kelly aka El Dorado Jane Doe und ihr männlicher Begleiter etwas mit dem Mord an Dwayne McCorkendale zu tun? Foto: Polizei |
Verschiendene Pseudonyme verwendet
Im Laufe der Jahre benutzte sie verschiedene Pseudonyme, darunter Cheryl Wick, ihren richtigen Vornamen Kelly, Carr, Sharon Wiley und Mercedes. Sie wurde mehrfach wegen Delikten wie Prostitution, Erregung öffentlichen Ärgernisses und Scheckbetrug verhaftet.
Der Mord an Kelly aka El Dorado Jane Doe
Am 10. Juli 1991 wurde Kelly tot im Whitehall Motel in El Dorado im US-Bundesstaat Arkansas aufgefunden. Sie hatte einen Genickbruch erlitten und war nach ihrem Tod von ihrem Ex-Freund James McAlphin erschossen worden. James McAlphin war nicht nur ihr Ex-Freund, sondern auch ihr Zuhälter gewesen. Er wurde wegen Mordes ersten Grades und Körperverletzung zweiten Grades im Zusammenhang mit ihrem Tod angeklagt. Er bestritt jedoch, Kelly erschossen zu haben. Er beharrte darauf, dass es sich um Selbstmord gehandelt habe. Er behauptete außerdem, ihre Identität zu kennen, weigerte sich aber, diese preiszugeben, solange ihm kein Geld [4.000 Dollar] versprochen wurde. In den folgenden drei Jahrzehnten gab James McAlphin keinerlei Auskunft über die Identität des Opfers.
Kelly besaß bei ihrem Auffinden einen Ausweis aus Arkansas, der auf den Namen Cheryl Ann Wick ausgestellt war. Später stellte sich jedoch heraus, dass dies nicht ihre wahre Identität war, nachdem man die Eltern von Cheryl Ann Wick kontaktiert und erfahren hatte, dass sie noch lebte. Cheryl Ann W gab gegenüber den Behörden an, dass sie die Identität von Kelly nicht kennen würde. Man geht davon aus, dass es sich um einen Fall von Identitätsdiebstahl handelte.
In dem Besitz von Kelly ]El Dorado Jane Doe] wurde außerdem eine Bibel mit mehreren Namen gefunden. Die Namen gehörten zur Familie Stroud, die in Irving [Texas] lebte und bei der Kelly eine Zeit lang gewohnt hatte.
4. Theorie "Wiederholungstäter/Serientäter"
War der Mord und der Raub an Dwayne Allen McCorkendale möglicherweise Teil einer Serie?
Einige Zeugen [Truck-Fahrer] berichteten, dass der Pinto mehrfach aggressiv fuhr oder versuchte, andere LKWs abzudrängen. Außerdem wurden Lkw-Fahrer über den CB-Funk bedroht. Das spricht für ein vorsätzliches, systematisches Vorgehen – nicht nur einen einmaligen Raubüberfall.
Wenn es sich um ein organisiertes Raubsystem handelt, könnte das Tätertrio [Frau + zwei Männer] mehrere Opfer gehabt haben und nicht nur Dwayne McCorkendale.
Fazit:
Der Mord an Dwayne Allen McCorkendale ist ein besonderes tragischer Fall. Ein einfacher Fernfahrer und Vater von Zwillingsmädchen wird auf einem Rastplatz erschossen und ausgeraubt. Das Verbrechen erscheint besonders sinnlos, weil nur 25 Dollar gestohlen wurden. Ich bin davon überzeugt, dass es bei dem Mord nicht um Dwayne McCorkendale als Person ging. Es war keine Beziehungstat, denn die Ermittlungen haben nichts in diese Richtung ergeben. Dwayne McCorkendale hatte weder finanzielle Probleme, eine Affäre oder Ärger mit anderen Personen. Er war ein bodenständiger und freundlicher Mensch ohne Feinde.
Ich bin der Meinung, dass Dwayne McCorkendale Opfer eines organisierten Verbrechens gegen Fernfahrer geworden ist. Das ist die plausibelste Erklärung für diesen Mord. Dwayne McCorkendale wurde wahrscheinlich als Opfer ausgewählt, weil er sich über den CB-Funk mit seinen Kollegen ausgetauscht hat und erzählt hatte, dass er nun auf dem Rastplatz einen Halt machen werde, um bei seiner Frau Joan in Kansas City [Missouri] anzurufen. Ich bin davon überzeugt, dass diese Tätergruppe direkt auf Fernfahrer abgesehen hatte, weil sie vermuteten, dass diese eine große Summe von Bargeld mit sich führten. Die Ermittler vermuten, dass der Mord und der Raub an Dwayne McCorkendale kein Einzelereignis war. Ich bin auch davon überzeugt, dass der braune Ford Pinto etwas mit dem Fall zu tun hat. Leider konnte keiner der Insassen bisher identifiziert werden. Es ist nicht bekannt, ob sie tatsächlich an dem Mord beteiligt waren. Solche Verbrechen an Fernfahrern waren zu dieser Zeit nicht ungewöhnlich. Es gab ähnliche Fälle überall in den Vereinigten Staaten.
Die Theorie mit der El Dorado Jane Doe ist besonders spannend, aber nicht abschließend belegt. Sie bringt Aspekte von Menschenhandel, Kriminalnetzwerken und Truckstop-Verbrechen ins Spiel. Trotz zahlreicher Hinweise blieb der Fall ungelöst, was ihn zu einem typischen Cold Case macht. Ich hoffe, dass die Polizei den Fall doch noch aufklären kann. Ich glaube jedoch, dass die Chancen auf Aufklärung des Falls aufgrund der geringen Spurenlage doch sehr gering sind.
Trotz der vielen Berichte [Zeugen, Magazine, Funkverkehr] konnte bis heute kein Täter konkret identifiziert oder verhaftet werden.
Fall wurde allmählich kalt
Obwohl das Oklahoma State Bureau of Investigation über die vergangenen Jahre umfangreiche Ermittlungen durchgeführt hat, konnte bis heute kein Täter konkret identifiziert oder verhaftet werden. Der Fall wurde mit der Zeit allmählich kalt und die Beamten hatten alle Hinweise mehrfach überprüft. Sie erhielten irgendwann keine neuen Hinweise mehr, was die Ermittlungen erschwert hat.
Die Nachwirkungen
Für die gesamte Familie McCorkendale war der Mord an Dwayne nur sehr schwer zu ertragen gewesen. Auch Joan litt sehr unter dem Verlust ihres geliebten Mannes, doch sie musste sich zusammenreißen und sich um ihre Töchter kümmern. Die Zwillingsmädchen Briana und Brenna McCorkendale kennen ihren Vater nur von Fotos oder Erzählungen. Sie haben andere Kinder mit ihren Vätern gesehen und fragten, wo ihrer ist. Joan musste ihnen sagen, dass er im Himmel bei Jesus ist. Joan hat Jahre später nochmals geheiratet. Briana und Brenna sind heute 38 Jahre alt und haben eigene Familien gegründet. Die Eltern von Dwayne McCorkendale haben vor ihrem Tod nicht erfahren, wer ihren Sohn getötet hat.
Ich wünsche der gesamten Familie McCorkendale weiterhin viel Kraft und von Herzen alles Liebe und Gute. Ich habe im Rahmen meiner Möglichkeiten auf den Fall aufmerksam gemacht und hoffe, dass der Fall erneute Aufmerksamkeit bekommt.
Aktuelle Einstufung des Falls
Der Tod von Dwayne Allen McCorkendale wurde von den Strafverfolgungsbehörden als Mord bzw. als Tötungsdelikt eingestuft. Der Fall ist ein Cold Case. Seit 2018 ermittelt die Cold Case Unit des Oklahoma State Bureau of Investigation in Tulsa wieder aktiv in dem Fall. Die Ermittlungen dauern an. Die Akte bleibt solange geöffnet, bis der Fall aufgeklärt werden kann. Die Polizei ist weiterhin auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen, um neue Ermittlungen anzustoßen. Jeder Hinweis könnte wichtig sein.
Fragen an Zeugen:
- Wer war am 12. November 1988 kurz vor 20.00 Uhr auf dem Turner Turnpike bei Chandler im Lincoln County, im US-Bundesstaat Oklahoma unterwegs und hat dort ein verdächtiges Fahrzeug [brauner Ford Pinto] oder etwas anderes Verdächtiges wahrgenommen?
- Wer war am 12. November 1988 kurz vor 20.00 Uhr auf dem Rastplatz am Turner Turnpike bei Chandler im Lincoln County, im US-Bundesstaat Oklahoma und hat dort Dwayne McCorkendale gesehen?
- Wer war am 12. November 1988 kurz vor 20.00 Uhr auf dem dem Rastplatz am Turner Turkpike bei Chandler im Lincoln County, im US-Bundesstaat Oklahoma und hat den Mord an Dwayne McCorkendale beobachtet und noch nicht mit der Polizei gesprochen?
- Gibt es andere Fernfahrer die vor oder nach dem Mord an Dwayne McCorkendale auf dem Turner Turkpike bedroht, ausgeraubt oder angegriffen wurden und dies nicht den Strafverfolgungsbehörden gemeldet haben?
- Gibt es andere Fernfahrer, die über den CB-Funk von den Insassen eines braunen Ford Pinto bedroht wurden?
- Wer weiß, wer für den Tod von Dwayne McCorkendale verantwortlich sein könnte?
- Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe des Mordes an Dwayne McCorkendale?
- Wer hat andere Beobachtungen oder Wahrnehmungen gemacht, die mit dem Mord an Dwayne McCorkendale in Zusammenhang stehen könnten?
- Wer hat sonstige Informationen zu diesem Fall?
Wer Informationen hat, wird gebeten, sich mit den Ermittlern des Oklahoma State Bureau of Investigation unter der Rufnummer +800-522-8017 in Verbindung zu setzen.

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