POLEN: Tötungsdelikt z. N. von Elżbieta Hoszko (1995)

Der Mord an Elżbieta Hoszko

Wer tötete Elżbieta Hoszko?


Ich wollte mich schon seit längerem auch mehr mit osteuropäischen (un)ge Vermissten- und Mordfällen beschäftigen.
Ich werde deshalb hin und wieder auch Beiträge über Osteuropäische (un)ge Vermissten- und Mordfällen in diesem Blog veröffentlichen. Dies war schon länger geplant und heute habe ich den Beitrag fertiggestellt. Ich würde mich freuen, wenn ich eine Rückmeldung von Euch erhalte. Ihr könnt über die Kommentarfunktion ein Kommentar schreiben oder über die Kontaktfunktion mir eine Nachricht schreiben. Nun zurück zum Fall.

Der Fall Elżbieta Hoszko

Dieser polnische Cold Case stammt aus dem Jahr 1996. Der Mord ereignete sich in der Skwierzyna, Polen. Der Mord an der jungen verheirateten Elżbieta Hoszko aus einem Dorf in Lubuskie, empört die lokale Gemeinde immer noch. 

Der Mord an Elżbieta Hoszko ist seit 1995 ungelöst.
Wer tötete Elżbieta Hoszko?
Foto: Archiv Zeitschrift 977

Elżbieta wurde im November 1968 geboren. Sie wurde von den meisten Familienmitgliedern und Freunden einfach nur liebevoll "Ela" genannt. Sie war kein Einzelkind, sie hatte eine Schwester, die  Jadwiga heißt. Als Teenager besuchte sie ein Internat, zu dem sie immer mit dem Bus fuhr. Dadurch wurde Paweł Hoszko auf Elżbieta aufmerksam, der dasselbe Verkehrsmittel benutzte, um zur Arbeit zu gelangen. Bernadette, die Freundin des Opfers, beschrieb Ela, als eine warmherzige und hingebungsvolle Person. Vielleicht hatten die gleichen Eigenschaften auch Paweł Hoszko so von Elżbieta begeistert und gefesselt. Elżbieta und Paweł Hoszko wurden schließlich ein Paar. Es war eine richtige Jugendliebe.
Die Verliebtheit von Elżbieta und Paweł Hoszko verwandelte sich zu inniger Liebe und führte sie schließlich auch zur Heirat.

Umzug ins Dorf Dębówko

Das Paar zog nach der Hochzeit in das kleine Dorf Dębówko in der Gemeinde Przytoczna. Und kurz danach bekam das junge Paar auch bald Kinder. Die Ehe war erfolgreich und glücklich, obwohl die das Ehepaar Hoszko nicht viel Zeit hatte, zu zweit das Leben genießen oder  unbeschwert zu feiern. Die Kinder und das Familienleben hatte natürlich Vorrang. Elżbieta und Paweł Hoszko wussten jedoch, dass die Kinder eines Tages erwachsen werden und es dann einfacher sein würde, auch freie Zeit zu zweit zu verbringen. Doch ihre gemeinsame Zukunft wurde von einem brutalen und rücksichtslosen Mörder gestohlen.

Das Haus von Elżbieta und Paweł Hoszko im Dorf Dębówko in der Gemeinde Przytoczna. Dort lebtw n sie mit ihren zwei Kindern.
Foto: Magazyn Kryminalny 997

Elżbieta Hoszko und ihre zwei Kinder.
Foto: Magazyn Kryminalny 997

Arbeit als Buchhalterin

Elżbieta Hoszko blieb nicht nur Mutter und Hausfrau. Sie war eine moderne junge und ehrgeizige Frau, die auch ihr Potenzial nutzen wollte. Sie fand einen Job als Buchhalterin. Und sie bekam beide Rollen, die einer Mutter und einer vollzeitbeschäftigten Buchhalterin, sehr gut unter einen Hut. 

Arbeit bei der Gorzowska Fabryka Mebli in Skwierzyna

Wie viele andere in der Gegend war Elżbieta Hoszko in der Stadt Skwierzyna beschäftigt. Dort arbeitete sie in der "Gorzowska Fabryka Mebli" in der Poznańska-Straße 5 in Skwierzyna. In der Fabrik wurden Möbel hergestellt.
Die Fabrik lief in den 90er Jahren richtig gut, die Auftragsbücher waren voll, und zu dieser Zeit beschäftigte das Werk etwa 250 Mitarbeiter. Leider war die Fabrik 15 Kilometer von Elas Wohnort Dębówek entfernt, und die örtlichen Busse fuhren nicht sehr oft. Das Paar löste das Mobilitätsproblem so, dass Paweł Hoszko seine junge Frau auf einem Motorrad zu einer Bushaltestelle im nahe gelegenen Przytoczna brachte, wo er sie absetzte. Von dort gelang Elżbieta ohne Probleme mit dem Bus nach Skwierzyna. 

Das ist die Strecke vom Dorf Dębówek nach Skwierzyna und zurück die Elżbieta Hoszko immer an Werktagen fuhr.
Foto: Google Maps

Die Strecke vom Haus im Dorf Dębówek zur Bushaltestelle.
Foto: Magazyn Kryminalny 997

Der Arbeitsplatz von Elżbieta Hoszko in der Gorzowska Fabryka Mebli" in der Poznańska-Straße 5 in Skwierzyna.
Foto: Magazyn Kryminalny 997

Rückweg gestaltete sich schwierig

Der Rückweg von der Arbeit gestaltete sich äußerst schwierig, aufgrund des Fehlens einer guten Busanbindung. Um nicht lange nach der Arbeit, auf eine gute Busverbindung zu warten, fuhr Elżbieta  meist per Anhalter. Paweł wartete immer an der Bushaltestelle auf Ela, an der er sie morgens abgesetzt hatte, damit sie nicht mehr als drei Kilometer nach Hause laufen musste.

Ein ganz normaler Arbeitstag

Auch im Jahr 1995 arbeitete Elżbieta Hoszko weiterhin für die Gorzowska Fabryka Mebli in Skwierzyna. Sie fühlte sich dort sehr wohl, sie liebte ihre Arbeit und mochte die Arbeitskollegen sehr. Der Beginn des Kalenderfrühlings im Jahr 1995 war äußerst unangenehm, kalt und schneereich. Am Dienstag, 28. März 1995, stand die 26-jährige Elżbieta Hoszko wie üblich vor 6.00 Uhr morgens auf und fuhr eine Stunde später mit dem Bus zur Arbeit. Bekleidet war sie an diesem Tag, mit einer schwarzen Hose, Wildlederstiefeln und einem karierten Mantel in Grün und Schwarz. Sie beendete ihre Schicht in der Gorzowska Fabryka Mebli um 14.55 Uhr. 

Das letzte mal lebend gesehen

Die junge verheiratete Frau wurde zuletzt gegen 15.40 Uhr in der Poznańska-Straße am Stadtrand von Skwierzyna gesehen. Sie hob ihre Hand, um ein Fahrzeug zu stoppen. Und es stoppte ein orangefarbener (ziegelrot er) Kleinwagen, ein Fiat 126p. Dieser Kleinwagen des Autoherstellers Fiat waren zu der Zeit sehr oft auf den Straßen in ganz Polen zu sehen. Da meine Mutter aus Polen stammt, und wir in dieser Zeit den Ferien zu meiner Oma gefahren sind, erinnere ich mich persönlich noch sehr gut an diese Fahrzeuge. Die waren überall vertreten. Mir persönlich kamen sie immer äußerst klein vor, aber die Polen liebten den kleinen Fiat sehr.

Hier in der Piłsudskiego-Straße in Skwierzyna, wurde Elżbieta Hoszko zuletzt gesehen, als sie auf eine Mitfahrgelegenheit wartete.
Foto: Gazeta Lubuska

Mitfahrgelegenheit gefunden

Zeugen sagten später aus, dass der Fahrer des Fiat 126p sofort anhielt, um Elżbieta Hoszko mitzunehmen. Das Auto war ziemlich ungewöhnlich, denn es fehlte der komplette Beifahrersitz. Die Zeugen konnten sich gut an den Fahrer des Kleinwagens erinnern und konnten der Polizei eine Beschreibung des Fahres abgeben.

Beschreibung des Fahrers und des Fahrzeugs

Das Fahrzeug wurde von einem mittelgroßen, dunkelhaarigen Mann im Alter von 25 bis 30 Jahren gefahren. Der Fahrer und Elżbieta Hoszko fuhren in Richtung Przytoczna davon. Die Leute, die das Ereignis beobachteten, erinnerten sich, dass das Nummernschild des orangefarbenen (ziegelroten) Fiat 126p mit dem Buchstaben G begann, einer der folgenden Buchstaben ein W war und auch die Zahlen 7 und 3 in dem Kennzeichen enthalten waren. Heute wäre der Fahrer des Kleinwagens fünfzig Jahre (+- ein paar Jahre) alt. Wichtig ist, dass es im Auto keinen Beifahrersitz gab.

Phantombildzeichnung
So soll der Fahrer des Kleinwagens Fiat 126p ausgesehen gaben, der Elżbieta Hoszko mitgenommen hat.
Foto: Polizei

So einen Fiat 126p, aber in der Farbe orange (ziegelrot) soll der nicht identifizierte Mann gefahren sein, der Elżbieta Hoszko mitgenommen hat.
Foto: Google

Nochmal eine andere Ausführung des orangefarbenen (ziegelroten) Fiat 126p.
Foto: Google

Elżbieta Hoszko war spurlos verschwunden

An diesem Tag kam Paweł Hoszko um 15.20 Uhr zum ersten Mal an der Bushaltestelle in Przytoczna an, aber Elżbieta war noch nicht da. In den Tagen ohne Handys war es schwierig, jemanden zu erreichen. Er war zunächst mit Recht davon ausgegangen, dass Elżbieta diesmal auf den Bus wartete oder dass sie keine Mitfahrgelegenheit gefunden hatte, der sie mitnehmen wollte. Paweł Hoszko fuhr mit seinem Motorrad noch zweimal zur Bushaltestelle um Elżbieta abzuholen, doch Ela war jedes mal nicht an der Bushaltestelle. Auch zu Fuß erreichte sie nicht ihr Wohnhaus. Paweł Hoszko war sehr beunruhigt und machte sich große Sorgen, um seine Frau. Er telefonierte Freunde und Arbeitskollegen ab, aber Elżbieta blieb vorerst spurlos verschwunden.

Bei der Polizei als vermisst gemeldet

Am nächsten Tag, Mittwoch, dem 29. März 1995, meldete Paweł Hoszko seine Frau bei der Polizei als vermisst. Die Polizei nahm das Verschwinden von Elżbieta Hoszko sehr ernst und leitete umgehend polizeiliche Maßnahmen ein.

Die Suche

Die Suche begann sofort und die Gegend war in Aufruhr. Besorgte Arbeitskollegen und Freiwillige beteiligten sich auch an der Durchsuchung des Waldgebietes, wo Elżbieta Hoszko zuletzt gesehen wurde. 

Die Suchaktion wurde auf der gesamten Strecke durchgeführt, die Elżbieta Hoszko normalerweise nehmen würde, wenn sie nach Hause fuhr. 
Hier auf dem Bild wurde der Streckenabschnitt nach Chełmsko abgesucht.
Foto: Google Maps

Blick auf den Wald hinter Chełmsko.
Foto: Gorzów TVP

Die Entdeckung

Es waren zwei Arbeitskollegen von der Gorzowska Fabryka Mebli, die gegen Mittag die tote Elżbieta Hoszko fanden. Die Leiche lag in einem Waldstück außerhalb von Chełmsko, etwa 230 Meter von der Straße entfernt, auf der das Opfer zweimal täglich zur Arbeit und wieder nach Hause fuhr. Die Leiche war hier und da mit Schnee bedeckt, da es in der Nacht geschneit hatte.

Der Leichenfundort an dem die Leiche von Elżbieta Hoszko gefunden wurde.
Foto: Gorzów TVP

 Leiche von Elżbieta Hoszko teilweise mit Schnee bedeckt. So wurde sie von zwei ihrer Arbeitskollegen aufgefunden, die sich an der Suche der Polizei beteiligten.
Foto: Gorzów TVP

Die Leiche von Elżbieta Hoszko, nachdem der Schnee entfernt und freigelegt wurde. 
Foto: Gorzów TVP

Die Autopsie

Bei der durchgeführten Autopsie wurde festgestellt, dass Elżbieta Hoszko ermordet wurde und höchstwahrscheinlich kurz nachdem sie in den Fiat 126p gestiegen war. Der Täter hatte die 26-jährige Elżbieta Hoszko mit zwei Schals erdrosselt. Laut der Polizei zufolge befand sich um den Hals der Frau ein fester Seemannsknoten, der für die Lösung des Falls von großer Bedeutung sein könnte und sogar auf einen Serienmörder hinweisen könnte. Leider lösten die Polizisten laut Berichten zufolge den Knoten, anstatt den Stoff zu zerschneiden. Glücklicherweise wurde DNA-Material des Mörders gefunden und sichergestellt. Elżbieta Hoszko wurde nicht vergewaltigt oder ausgeraubt. Während ein Raubmord komplett ausgeschlossen werden konnte, könnte es sich trotzdem um ein Sexualmord gehandelt haben, auch wenn sie nicht vergewaltigt worden ist. Der Mörder könnte sich anders als durch Geschlechtsverkehr, zum Beispiel durch die Tötung selbst, befriedigt haben.

Elżbieta Hoszko wurde mit zwei Schals erdrosselt. Die Schals waren mit einem Seenannsknoten um ihren Hals gebunden.
Foto: Gorzów TVP

 Die Leiche von Elżbieta Hoszko.
Foto: Gorzów TVP 

Die Beerdigung

Die Beerdigung von Elżbieta Hoszko fand am 1. April 1995 statt. Die Beerdigung zog viele Trauernde aus der ganzen Region an. 

Die Beerdigung von Elżbieta Hoszko. An der Beerdigung nahmen sehr viele Menschen aus der ganzen Region teil.
Foto: Magazyn Kryminalny 997

 Das Grab von Elżbieta Hoszko. 
Foto: Magazyn Kryminalny 997

Gab es einen ähnlich gelagerten Fall?

Weniger als einen Monat nach dem Mord an Elżbieta Hoszko, gab es einen ähnlich gelagerten Fall.
Am 24. April 1995, versuchte eine andere junge Frau per Anhalter zu fahren. Magdalena U. versuchte ein Fahrzeug in der Koniawska-Straße in Gorzów Wielkopolski anzuhalten. Sie wollte in das nahe gelegene Trzebiszewo fahren, ein Dorf in der Gemeinde Skwierzyna. Und ein Fahrer hielt an und nahm Magdalena U. mit. Der Fahrer brachte Magdalena U. jedoch nicht zum vereinbarten Ort, sondern bog vor Trzebiszewo in einen Wald ein und versuchte sie zu vergewaltigen.

Das ist die Strecke die Magdalena U. mit ihrer Mitfahrgelegenheit fuhr.
Foto: Google Maps

Junge Frau schaffte zu flüchten

Glücklicherweise gelang der jungen Frau die Flucht auf die Straße, wo sie zufällig eine Freundin traf. Ihre Aussage ermöglichte die Erstellung einer Phantombildzeichnung eines Mannes, der dem mutmaßlichen Mörder von Elżbieta Hoszko sehr ähnlich war. Beide Fälle wurden an diesem Zeitpunkt gemeinsam bearbeitet. Die Ermittler waren sich sicher, dass es zwischen diesen zwei Fällen eine Verbindung gibt. Es gab aber auch eine Gruppe von Ermittlern, die nicht dieser Auffassung waren.

Phantombildzeichnung
Das Bild zeigt den Angreifer von Magdalena U.
Foto: Polizei

Phantombildzeichnung
Die zwei Phantombildzeichnungen im direkten Vergleich.
Das linke Bild zeigt den Fahrer des Kleinwagens Fiat 126p im Mordfall Elżbieta Hoszko.
Und das rechte Bild zeigt den Angreifer im Fall der versuchten Vergewaltigung an Magdalena U. Es gibt schon eine Ähnlichkeit zwischen den zwei Bildern.
Foto: Polizei

Belohnung ausgelobt

Außerdem wurde noch im Jahr 1995 von der zuständigen Staatsanwaltschaft für Informationen eine Belohnung in Höhe von 20 Millionen Alt-Zloty (nach dem Nennwert: 2.000 Zloty) ausgelobt, die zu der Ergreifung des Täters führen.

Die Ermittlungen

Im Zuge der Ermittlungen wurden etwa 100 Personen befragt. Dank zahlreicher Zeugen, die sahen, wie Elżbieta Hoszko in den charakteristischen Kleinwagen einstieg, waren die Ermittler dem potenziellen Täter des Mordes relativ schnell auf der Spur. Im Herbst 1995, sechs Monate nach der Tat, wurde der Besitzer eines orangefarbenen Fiat 126p mit ausgebautem Beifahrersitz gefunden. Außerdem machte der Besitzer des Kleinwagens keinen Hehl daraus, dass er oft Anhalter und Anhalterinnen mitnahm. Seine Aussage wurde von Frauen bestätigt, die Gelegenheit hatten, bei ihm mitzufahren. 

Verdächtiger war psychisch krank

Der Mordverdächtige war psychisch krank und wurde nicht angeklagt, obwohl das erstellte psychologische Profil des Täters perfekt auf ihn passte. Weitere Ermittlungen und einen Vergleich zwischen seinem DNA-Profil und dem sichergestellten DNA-Profil an der Leiche, konnten diesen Fahrer als Mörder von Elżbieta Hoszko ausschließen.

Weitere gefährliche Mitfahrgelegenheiten bekannt geworden

Bei der Untersuchung wurde festgestellt, dass zu dieser Zeit in der Region Woiwodschaft Lubuskie und insbesondere in der Nähe der Strecke, wo Elżbieta Hoszko unterwegs war und ermordet wurde, mindestens drei verschiedene Autos in Bewegung waren, deren Besitzer Frauen per Anhalter mitnahmen, sie zum Wald fuhren und versuchten sie dort zu vergewaltigen. Nicht alle Beamten glaubten, dass für die Entführung von Magdalena U. und den Mord an Elżbieta Hoszko, ein und dieselbe Person verantwortlich war. Im Jahr 1995 war die Zahl der Automarken, die auf polnischen Straßen unterwegs waren, sehr begrenzt, und der Fiat Kleinwagen feierte einen Siegeszug der Popularität. 

Fall wurde kalt

Zunächst dachte man, der Mord an Elżbieta Hoszko würde schnell aufgeklärt werden. Als sich jedoch herausstellte, dass der verdächtige Fahrer des Fiats nicht der Mörder von Elżbieta Hoszko sein konnte, kamen die Ermittlungen zum Erliegen und der Fall wurde kalt. Laut der Polizei gab es keine neuen Ermittlungsansätze. 

Ungeklärter Mord wurde nie vergessen

Trotz der langen Zeit konnten die Bewohner der Region Woiwodschaft Lubuskie die Tragödie der Familie Hoszko nicht vergessen. Dieser ungeklärte Mordfall bewegte die gesamte Region, auch viele Jahre nach der Tat, immer noch sehr. Lokale Unternehmen und normale Menschen begannen spontan, eine Belohnung für die Identifizierung des Mörders von Elżbieta Hoszko zu erhöhen und auszuloben. Heute beträgt die Belohnung rund 155.000 PLN. 

Erinnerungstafel aufgestellt

Genau an der Stelle, an der die 26-jährige Elżbieta Hoszko zuletzt gesehen wurde, hat jemand am 28. März 2021, eine Holztafel mit einem Foto von Elżbieta Hoszko und einem kurzen, emotionalen Text angebracht. Laut einer anonymen Person, die mit einem Journalisten von Lubuskie News sprach, ist der Mörder ein Bewohner des Kreises Międzyrzecz. Woher diese Annahmen stammen, ist nicht bekannt.

Die Erinnungstafel und die Gedenkstätte, an dem Ort, an dem Elżbieta Hoszko, das letzte mal lebend gesehen wurde.
Foto: Gazeta Lubuska

Die Erinnerungstafel.
Foto: Gazeta Lubuska

Die Theorien

Es gibt eigentlich nur zwei Theorien in diesem Fall auf die ich näher eingehen möchte.

1. Theorie "Zufallstat und Einzeltäter"

Wurde Elżbieta Hoszko von einem Einzeltäter ermordet?

Ja, diese Möglichkeit könnte tatsächlich korrekt sein. 

Es könnte sein, dass ein Täter einfach die Situation ausnutzte, und Elżbieta Hoszko tötete. Es kann sich dabei, um eine zufällige Einzeltat gehandelt haben. Es kann gut möglich sein, dass der Täter danach unauffällig weiterlebte, ohne ein erneutes Verbrechen zu begehen. Aber es kann genau so gut sein, das der Täter sich nach der Tat, anders als gewohnt verhalten hat. Diese Verhaltensänderung könnte jemanden in seinem sozialen Umfeld aufgefallen sein. Solche Verhaltsänderungen könnten zum Beispiel so aussehen, dass diese Person sich besonders für den Mord interessierte, angespannter war als gewöhnlich, plötzlich eine sehr niedrige Frustationstoleranz hatte, oder verschlossener war.

Da zu dieser Zeit einige Männer in der Gegend gab, die Frauen als Anhalterinnen mitnahmen, sie in ein Waldstück brachten, um sie zu vergewaltigen, könnte Elżbieta Hoszko tatsächlich an einen Einzeltäter gelangt sein. Und was mich in dieser Annahme bestärkt, ist der Punkt, das bei den versuchten Vergewaltigungen, immer der sexuelle Geschlechtsakt im Vordergrund stand, aber beim Mord an Elżbieta Hoszko, nicht der sexuelle Geschlechtsakt im Vordergrund stand, sondern vermutlich die Tötung selbst. Es wurden bei Elżbieta Hoszko auch keine Spuren, einer versuchten Vergewaltigung gefunden. Es wurde durch die Ermittlungen bestätigt, dass zu dieser Zeit, als Elżbieta Hoszko ermordet wurde, mehrere unabhängige Personen, Anhalterinnen mitnahmen, um sie zu Vergewaltigen. Die Art und Weise wie die versuchte Vergewaltigung bei Magdalena U. oder der Mord an Elżbieta Hoszko abgelaufen ist, bekräftigt diese Theorie von einem Täter der nur eine Tat begangen hat. Trotzdem möchte ich mich zu diesem Zeitpunkt nicht auf eine Theorie festlegen, da es einfach zu wenig Informationen veröffentlicht wurden.

2. Theorie "Serienmörder"

Wurde Elżbieta Hoszko von einem Serienmörder ermordet?

Ja, auch diese Möglichkeit sollte man nicht außer Acht lassen. 

Wenn man den Mord an Elżbieta Hoszko und die versuchte Vergewaltigung an Magdalena U. dem selben zuschreibt, dann könnte tatsächlich ein Serienmörder zu dieser Zeit aktiv gewesen sein und die Taten begangen haben. Ich bin noch skeptisch, ob der Fall Elżbieta Hoszko und Magdalena U. von ein und demselben
Täter begangen wurden, denn zu dieser Zeit waren mehrere Täter unterwegs, die ähnlich gehandelt haben. Alle waren mit ihren Kleinwagen unterwegs, nahmen Anhalterinnen mit und versuchten sie in einem Waldstück zu vergewaltigen. Deshalb könnten die zwei Fälle auch von zwei unterschiedlichen Tätern begangen worden sein. Wenn man sich den Fall Magdalena U. und den Fall Elżbieta Hoszko genauer anschaut, gibt es kaum Ähnlichkeiten, außer dass sie Anhalterinnen waren und die Taten in einem Waldstück begangen wurden. Man bekommt den Eindruck, das beim Fall Magdalena U. ein ganz anderes Motiv im Vordergrund stand, als beim Mord bei Elżbieta Hoszko. Im Fall Magdalena U. versuchte der Täter sie zu vergewaltigen, aber bei Elżbieta Hoszko wurden keine Spuren einer versuchten oder begangenen Vergewaltigung gefunden. Die Ermittler hielten es eher für möglich, dass beim Mord an Elżbieta Hoszko, nicht die herkömmliche sexuelle Komponente eine Rolle gespielt hat, sondern durch die Art und Weise wie Elżbieta Hoszko  ermordet wurde, der Täter seine sexuelle Befriedung erhielt. Dafür gibt es aber keinen Beweis, dass ist Spekulation seitens einiger Ermittlern. Die andere Gruppe der Ermittler glaubt nicht an die Serienmördertheorie. Ich möchte die Serienmördertheorie nicht komplett ausschließen, aber ich habe meine Zweifel.

Die Nachwirkungen

Die Bewohner der gesamten näheren Umgebung denken noch sehr an den grausamen an der jungen Ehefrau und Mutter. Sie wünschen sich eine Aufklärung des Falles.

Auch die Familie wünscht sich eine Aufklärung des Falles. Sie leben seit 1995 in Ungewissheit, wer ihre Ehefrau und Mutter getötet hat. Sie möchten endlich Antworten auf ihre Fragen.

Elżbieta Hoszko hinterließ zwei Kinder, eine Tochter und einem Sohn. Sie hoffen auf Gerechtigkeit.

Bei der Polizei in Polen heißen Cold Cases "X-Akten". Aktuell wird im Rahmen einer erneuten X-Akten Untersuchung, der Fall Elżbieta Hoszko nicht erneut untersucht. Sobald sich aber neue Hinweise ergeben, werden die Ermittlungen sofort wieder aufgenommen.

Die Aktuelle Einstufung des Falls

Der Fall wird als Mordfall und als möglicher Sexualmord eingestuft.
Obwohl es keine Hinweise auf eine Vergewaltigung gab, schließen die Ermittler ein sexuelles Motiv nicht aus.

Der Fall ist mittlerweile zwar ein Cold Case (X-Akten), aber die Akte wurde nie geschlossen. 

Im Rahmen einer großen X-Akten Untersuchung, wurde der Mord an Elżbieta Hoszko nicht ausgewählt, um erneut überprüft zu werden.

Die Ermittler sind weiterhin auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen.

Belohnung
Aktuell sind von den Strafverfolgungsbehörden und von privater Seite, für Information eine Belohnung von 155.000 ausgelobt, die zur Ergreifung des Täters oder zur Aufklärung des Falls führen.

Fragen der Ermittler:
  1. Wer hat Elżbieta Hoszko  am 28. März 1995 gegen 15.40 Uhr dabei beobachtet, wie sie in Poznańska-Straße am Stadtrand von Skwierzyna, zu einem nicht identifizierten Mann in einen orangefarbenen (ziegelrot) Fiat 126p stieg und Richtung Richtung Przytoczna davon fuhr?
  2. Wer kennt einen Mann, der im März 1995, etwa 25 - 30 Jahre alt war, dunkelhaarig und von mittlerer Statur war, einen orangefarbenen (ziegelroten) Fiat 126p besaß oder Zugriff auf so einem Wagen hatte, der keinen Beifahrersitz hatte, das Nummernschild mit dem Buchstaben G begann, einer der folgenden Buchstaben ein W war und auch die Zahlen 7 und 3 enthalten waren und in der Region Skwierzyna unterwegs war?
  3. Wer hat am 28. März 1985 nach 15.40 Uhr, am späteren Leichenfundort,  in der Nähe der Stadt Skwierzyna, in einem Waldstück außerhalb von Chełmsko, eine verdächtige Person, ein verdächtiges Fahrzeug oder einen orangefarbenen (ziegelroten) Fiat 126p, wahrgenommen?
  4. Die Polizei ist auch sehr interessiert daran mit Frauen zu sprechen, die im Jahr 1995 oder danach selbst als Anhalterinnen in der Region Skwierzyna unterwegs waren und dabei schlechte Erfahrungen gemacht haben und diese nicht bei der Polizei angezeigt haben. Dabei könnte ein orangefarbenen (ziegelroter) Fiat 126p aber auch ein anderes Fahrzeug eine Rolle gespielt haben. Die Ermittler möchten vertraulich mit diesen Frauen sprechen.
  5. Wer weiß, wer für den Mord verantwortlich gewesen sein könnte?
  6. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe dieses Mordes?
  7. Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Mord an  Elżbieta Hoszko in Zusammenhang stehen könnten?
  8. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Hinweise nimmt die
Kriminalpolizei  Skwierzyna
Chrobrego-Straße 15
66-440 Skwierzyna
unter der Rufnummer (Vorwahl Polen)+477921411 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

Komisariat Poilcji  Skwierzynie
ulica Chrobrego 15
66-440 Skwierzyna
Telefon 477921411

Kommentare

  1. Mörder entwickeln sich. Das soll heißen, dass sich seine abartigen Neigungen gesteigert haben könnten. Es ist ein Unterschied ob ich im tiefsten Winter eine Frau vergewaltigen möchte oder eher im Herbst oder Sommer Beispielsweise. Ich glaube fest, dass die Mörder von dem Opfer kein Unbekannter war. Es gab sicherlich eine Vorbeziehung...

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