NEUSEELAND: Vermisst Kirsa Jensen (1983)

Der ungelöste Fall Kirsa Jensen

Kirsa Jensen (geb. 15. Dezember 1968) war ein 14-jähriges Mädchen, aus Napier, Neuseeland.

Seit 1983 spurlos verschwunden.
Was ist mit Kirsa Jensen passiert?

Foto: Polizei Neuseeland

Am 1. September 1983 gegen 15:00 Uhr holte Kirsa ihr Pferd für einen Nachmittagsritt zu einem örtlichen Strand ab. Die letzte bestätigte Sichtung war von Kirsa mit blutigem Gesicht und ihrem Pferd in der Nähe einer alten Kanonenstellung aus dem Zweiten Weltkrieg an der Mündung des Tutaekuri-Flusses. Etwa zur gleichen Zeit wurde sie auch gesehen, wie sie mit einem Mann in einem weißen Nutzfahrzeug sprach.

Als Kirsa um 17:30 Uhr nicht nach Hause zurückkehrte, begann ihre Familie nach ihr zu suchen und alarmierte kurz darauf die Polizei.  Obwohl ihr Pferd gefunden wurde, zeigten die fortgesetzten Durchsuchungen durch Polizei und Freiwillige in den folgenden Tagen, auch durch den örtlichen Fluss und andere Wasserstraßen, keinen Erfolg.
Kirsa Jensen blieb verschwunden.

Es wurden nur wenige Spuren von Kirsa entdeckt, und der Fall bleibt ungelöst.

Die Polizei glaubte, Kirsa Jensen sei entführt und ermordet worden. Der Fall ist einer von wenigen ungelösten neuseeländischen Mordfällen.

Am 6. September 1983 wurde von einer Zeitung in Napier eine Belohnung in Höhe von 5000 US-Dollar für alle Informationen ausgelobt, die zur Auffindung von Kirsa führten.

Verschiedene Hellseher und Medien versuchten, die Polizei bei ihrer Arbeit zu unterstützen, aber diese wurden später von einem Ermittlungsbeamten als nicht besonders hilfreich beschrieben.

Eine der wichtigsten Informationen stammte von einem Passanten, der bemerkte, dass ein Mädchen, das Kirsas Beschreibung entsprach, von einem europäischen Mann, der ungefähr 1,80 Meter groß und 45 bis 50 Jahre alt war, verfolgt wurde.

Der Zeuge bemerkte auch ein weißes Nutzfahrzeug mit braunen Seiten, das in der Nähe geparkt war. Eine andere Zeugin blieb stehen und sprach mit Kirsa an der Kanonenstellung. Diese Zeugin bemerkte ihr blutiges Gesicht. Krisa  erzählte ihr, dass sie von ihrem Pferd gefallen war.  Kirsa sagte der Zeugin mit, dass jemand losgegangen war, um ihre Eltern holen und dass sie in Kürze eintreffen würden.

Ein anderer Zeuge teilte der Polizei mit, dass er gegen 16:30 Uhr an einem weißen Nutzfahrzeug vorbeigefahren sei, das von der Brücke kam. Der Fahrer wurde als braunhaariger weißer Mann beschrieben, ungefähr 20 bis 30 Jahre alt. Sein Arm war um die Schultern des Beifahres gelegt und er fuhr mit einer Hand. Der Zeuge konnte nicht erkennen, wer auf dem Beifahrersirz saß. Kirsas Pferd Commodore wurde danach von mehreren Zeugen gesehen. Es war angebunden und graßte.

Der Hauptverdächtige war John Russell, der bereits wegen Vergewaltigung verurteilt worden war. Er identifizierte sich gegenüber der Polizei als der Mann, der mit Jensen bei der Kanonenstellung gesehen wurde. Die Polizei untersuchte sein Haus und seinen Lastwagen, aber es wurden keine Beweise gefunden, dass Kirsa jemals dort gewesen war.  1985 gestand Russell, Kirsa Jensen ermordet zu haben, zog das Geständnis jedoch später wieder zurück. Es wurde nie Anklage gegen ihn erhoben.

Im Jahr 1992 beging Russell in einem Gästehaus in Hastings Selbstmord, nachdem er in die psychiatrische Einrichtung des Lake Alice Hospital gegangen war, um Hilfe bei einer Krankheit zu erhalten. Er hinterließ keine Notiz, warum er sich umgebracht hatte.
Der Fall bleibt offen und im Jahr 2009 sagte der verantwortliche Beamte, dass es wahrscheinlich mehr Beweise dafür gibt, dass Russell an diesem Verbrechen nicht beteiligt war.

1999 gestand ein Mann aus Melbourne, Australien, der Polizei, dass er Kirsa Jensen getötet hatte, aber dies konnte später ausgeschlossen werden und erwies sich als unbegründet.

2012 entdeckten Arbeiter menschliche Knochen in der Gegend und dachten zunächst, das sie Kirsa Jensen gehören könnten.  Die Untersuchung ergab, dass diese Knochen aber zu alt waren.

Laufende Fortschritte in der Forensik haben laut Medienberichten das Potenzial zur Lösung des Jensen-Falls erhöht. Dazu gehörten Pollenproben und neue DNA-Analyseverfahren.

Der Abgeordnete Stuart Nash führte den Fall als einen seiner Gründe für die Unterstützung des Änderungsgesetzes zu strafrechtlichen Ermittlungen (Körperproben) im neuseeländischen Parlament an.

Kirsa Jensen Überreste wurden nie gefunden.

Das Schicksal von Kirsa Jensen bleibt bis heute ungelöst.

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