JAPAN: Tötungsdelikt z. N. von Ikawa Jane Doe (1991)

Der Mord an Ikawa Jane Doe

Wer kann Ikawa Jane Doe identifizieren und wer hat sie getötet?


Im heutigen Beitrag geht es um einen japanischen Cold Case aus dem Jahr 1991, bei dem das Mordopfer bis heute unbekannt ist.
Der Fall ereignete sich an einer Bergstraße in Igawa-cho, in der Präfektur Tokushima, Japan. Bis heute konnten die japanischen Strafverfolgungsbehörden weder das Mordopfer noch den oder die Mörder identifizieren.

Gesichtsrekonstruktion von Ikawa Jane Doe. 
Die Identität von Ikawa Jane Doe konnte bis heute nicht geklärt werden. Auch der Fall ist seit 1991 ungelöst.
Foto: Polizei 

Die Entdeckung 

Am 21. Juli 1991 wurde eine verkohlte Leiche an einer Bergstraße [Präfekturstraße 140] in Igawa-cho, in der japanischen Präfektur Tokushima entdeckt. Die Leiche lag in einem Wartebereich für Fahrzeuge entlang der Präfekturstraße 140 etwa 10 Kilometer südlich der National Route 192.

Der Leichenfundort befindet sich im Bezirk Miyoshi in der japanischen Präfektur Tokushima. 
Foto: Google Maps 

Ich habe versucht, die genaue Lage des Leichenfundortes zu rekonstruieren. Leider ist dies keine exakte Angabe, sondern nur eine ungefähre Angabe. Der Leichenfundort liegt etwa 10 Kilometer südlich der Präfekturstraße 140.
Foto: Google Maps 

Ermittler erreichten Leichenfundort 

Die Ermittler und die Kriminaltechniker schauten sich die Leiche, den Fundort und die nähere Umgebung an. Anschließend sammelten und sicherten die Kreise Spuren und Beweise am Fundort und in der näheren Umgebung. Die Ermittler stellten fest, dass die Leiche in schwarze Müllsäcke eingewickelt war. Als Brandbeschleuniger wurde Motoröl verwendet. Die Kriminaltechniker konnten in der näheren Umgebung des Leichenfundortes einen entsprechende Ölkanne und einen Müllsack sicherstellen. Die Leiche wurde für weitere forensische Untersuchungen in das zuständige Rechtsmedizinische Institut der Präfektur Tokushima gebracht.

Die Autopsie 

Bei der Autopsie durch den Rechtsmediziner konnte festgestellt werden, dass Jane Doe großflächige Verbrennungen dritten, vierten und fünften Grades der Haut hatte. Außerdem hat Jane Doe noch gelebt, als sie in Brand gesteckt wurde. Ikawa Jane Doe starb an den der schweren Verbrennungen. Das Postmortem-Intervall beträgt mehrere Stunden vor der Entdeckung. 

Klinische Klassifikation von Verbrennungen mit schematischer Darstellung der betroffenen Haut und Hautschichten. 
Foto: Google 

Was ist noch über Ikawa Jane Doe bekannt?
  • Ikawa Jane Doe war von asiatischer Abstammung. 
  • Sie war zwischen 20 und 29 Jahre alt und 1,58 Meter groß.
  • Ikawa Jane Doe hatte einen mittleren Körperbau. 
  • Sie hatte die Blutgruppe B.
  • Ikawa Jane Doe war in zahnärztlicher Behandlung gewesen. Ich werde noch genauer auf diesen Punkt eingehen. 
  • Sie trug eine 14-karätige Goldkette mit Anhänger um den Hals, die in Italien hergestellt wurde.
Gesichtsrekonstruktion von Ikawa Jane Doe, Frontansicht.
Foto: Polizei 

Gesichtsrekonstruktion von Ikawa Jane Doe, Seitenansicht.
Foto: Polizei 

Röntgenaufnahme des gesamten Ober- und Unterkiefers [Frontansicht].
Foto: Polizei 

Der L5, der L6 und der L7 im Unterkiefer, wobei der L6 mit einem angefertigten Zahn [Dummy] überbrückt wurde.
Foto: Polizei 

Im Unterkiefer sind L5, L6 und L7 wurden überbrückt und anschließend erhielt der L7 eine Füllung mit Amalgam. 
Foto: Polizei 

Die Harzmantelkronen auf R1 und L1 sind Doppelkronen.
Foto: Polizei 


Diese Kette trug Ikawa Jane Doe. Die Kette ist aus 14-karätigen Gelbgold und wurde in Italien hergestellt. 
Foto: Polizei 

Die Ermittlungen 

Die Polizei der Präfektur Tokushima führte in den Jagren nach der Entdeckung umfangreiche Ermittlungen durch. Die Ermittler fanden heraus, dass die schwarzen Hausmüllsäcke in der Präfektur Hyōgo verkauft wurden. [Anm. Die Präfektur Hyōgo ist eine der Präfekturen Japans. Sie liegt in der Region Kinki/Kansai nordwestlich von Osaka auf der Insel Honshū, der Insel Awaji und über 100 kleineren Inseln. Sitz der Präfekturverwaltung ist die Stadt Kōbe.] Die Polizei erhielt auch mehrere interessante Hinweise aus der Bevölkerung, die alle
am Tag vor der Entdeckung der Leiche, ein Auto mit einem Nummernschild aus Kōbe gesehen worden war. Die Ermittler vermuten deshalb, dass die Frau oder der Täter in der Präfektur Hyōgo lebte. Deshalb ging die Polizei auch mit dem Fall und der Gesichtsrekonstruktion von Ikawa Jane Doe in der Präfektur Hyōgo an die Öffentlichkeit. Der Fall wurde besonders verstärkt in der Stadt Kōbe in den öffentlichen Medien verbreitet. 

Der Leichenfundort liegt im Bezirk Miyoshi in der Präfektur Tokushima. Der Wohnort von Ikawa Jane Doe befand sich möglicherweise in Kōbe in der Präfektur Hyōgo.
Die Strecke zwischen dem Leichenfundort bei Ikawa-cho und der Stadt Kōbe beträgt etwa 150 Kilometer.
Foto: Google Maps 

Das Zahnschema mit den zahnärztlichen Arbeiten und individuellen Besonderheiten wurde in zahnärztlichen Fachzeitschriften veröffentlicht. Außerdem wurden auch hunderte Zahnärzte persönlich von den Behörden auf den Fall aufmerksam gemacht. Außerdem stellte die Ermittlungszentrale ein spezielles Ermittlungsteam zusammen und setzte die Untersuchung fort, indem
sie mehr als 3.000 landesweit bei der Polizei eingereichte Vermisstenanzeigen nach Ausreißern überprüfte und neu erhaltene Informationen bestätigte. 

Die Polizei hat das Zahnschema von Ikawa Jane Doe mit allen Besonderheiten in zahnärztlichen Fachzeitschriften veröffentlicht und hunderte Zahnärzte persönlich angeschrieben. 
Foto: Polizei 

Ermittlungen wurden eingestellt 

Die Ermittlungen sind jedoch irgendwann ins Stocken geraten, da keine
wesentlichen Informationen zur Identität des Opfers erlangt werden konnten. Die Ermittlungen wurden [vorerst] eingestellt und der Fall wurde allmählich kalt.

Aktuelle Einstufung des Falls 

Der Tod von Ikawa Jane Doe wurde als Mord bzw. als Tötungsdelikt eingestuft. Aktuell ermittelt die Polizei nicht aktiv in dem Fall. Die Polizei nimmt weiterhin Hinweise aus der Bevölkerung entgegen, in der Hoffnung neue Ermittlungen anzustoßen.
Jeder Hinweis könnte wichtig sein. 

Fragen der Ermittler:
  1. Wer kann Ikawa Jane Doe identifizieren oder hat sie schon einmal irgendwo gesehen?
  2. Wer kannte eine junge Frau, die im August 1991 plötzlich aus ihrem gewohnten Lebensumfeld verschwunden ist?
  3. Wer kennt eine Familie, in der seit August 1991 plötzlich ein weibliches Familienmitglied verschwunden ist und die Familie das Verschwinden von dieser jungen Frau eigentlich nie richtig erklären konnte? Möglicherweise wurde eine Legende verbreitet, die das Verschwinden der jungen Frau erklären soll. 
  4. Wer kennt den letzten Aufenthaltsort von Ikawa Jane Doe?
  5. Wer hat eine verdächtige Person oder ein verdächtiges Fahrzeug [möglicherweise mit einem Nummernschild aus Kōbe] in der Nähe des Leichenfundortes an der Präfekturstraße 140, etwa 10 km südlich der National Route 192, wahrgenommen?
  6. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe des Mordes an Ikawa Jane Doe?
  7. Wer weiß, wer für den Tod von Ikawa Jane Doe verantwortlich gewesen sein könnte?
  8. Wer hat andere Beobachtungen oder Wahrnehmungen gemacht, die mit dem Mord an Ikawa Jane Doe in Zusammenhang stehen könnten?
  9. Wer hat sonstige Informationen zu diesem?

Wer Hinweise hat, wird gebeten, sich an das 
Ermittlungshauptquartier der Polizeistation Miyoshi der Präfektur Tokushima unter der Rufnummer +0120-110-259 zu wenden.

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