COLD CASE DER WOCHE: Vermisst Ernestyna Wieruszewska und Anna Semczuk (1993)

Das Verschwinden von Ernestyna Wieruszewska und Anna Semczuk

Was ist mit Ernestyna Wieruszewska und Anna Semczuk passiert?

Ich habe für das Format Cold Case der Woche einen polnischen Vermisstenfall ausgewählt, der sich dieses Jahr zum 30. Mal gejährt hat. Ich hatte diesen Fall schon länger auf meiner Liste, aber irgendwie bin ich immer davon abgekommen. Nun habe ich endlich diesen Beitrag fertiggestellt. Dieser Fall stammt aus dem Januar 1993 und ereignete sich in Zakopane in der Woiwodschaft Kleinpolen, Polen. Bis heute ist der Verbleib von Ernestyna Wieruszewska und Anna Semczuk ungelöst.

Das Verschwinden von Ernestyna Wieruszewska und Anna Semczuk ist seit 1993 ungeklärt. Was ist mit Ernestyna und Anna passiert?
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Der Fall Ernestyna Wieruszewska und Anna Semczuk

Ernestyna Wieruszewska 

Ernestyna Wieruszewska wurde am 14. Mai 1975 als Tochter von Krystian und Krystyna Wieruszewska 
in Legionowo in der Woiwodschaft Masowien geboren. Ernestyna und ihre Familie lebten in einer Mietwohnung in der Stadt Legionowo in der Woiwodschaft Masowien, Polen. [Anm. Legionowo ist eine Stadt in der Nähe von Warschau und gehört zur Woiwodschaft Masowien. Sie ist 23 Kilometer von Warschau entfernt. Legionowo hat heute etwa 54.000 Einwohner.] Ernestyna ist in Legionowo aufgewachsen und lebte bis zu ihrem Verschwinden im Jahr 1993 dort. Sie war das einzige Kind von Krystian und Krystyna Wieruszewska. Sie war ein ruhiges Mädchen und hatte keine pädagogischen Probleme verursacht. Sie hat das Vertrauen ihrer Eltern nie missbraucht. Sie war rücksichtsvoll, hilfsbereit und einfühlsam. Sie beteiligte sich aktiv an Aktivitäten in ihrer christlichen Gemeinde. 

Ernestyna Wieruszewska war eine sehr ruhige und religiöse junge Frau. Ihre Leidenschaft waren die Berge.
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Ernestyna Wieruszewska lebte mit ihren Eltern in Legionowo in der Woiwodschaft Masowien, Polen.
Legionowo ist etwa 23 Kilometer von Warschau entfernt. Legionowo wurde bis 1998 administrativ von Warschau verwaltet. Seit 1998 ist Legionowo eine eigenständige und unabhängige Stadt. Heute hat Legionowo rund 53.000 Einwohner. 
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Ernestyna Wieruszewska war ein sehr fleißiges und intelligentes Mädchen, deshalb besuchte sie auch ein  außerordentlich gutes Gymnasium in Warschau.
Im Jahr 1993 besuchte die 17-jährige Ernestyna Wieruszewska das Gymnasium "VIII Liceum Ogólnokształcące im. Władysława IV" in der Ul. Jagiellońska 38 im Warschauer Bezirk Praga-Północ. Ernestyna pendelte von Legionowo bei Warschau zur Schule im Warschauer Bezirk Praga-Północ. [Anm. Die Sekundarschule wurde vor über 120 Jahren gegründet. Die Schule hat einen sehr guten Ruf und gehört zu den besten weiterführenden Schulen des Landes. Die Schüler nennen das Gymnasium einfach nur "Władek". Auf der Schule gibt es vier Klassen.] Ernestyna Wieruszewska besuchte die dritte Klasse des Gymnasiums. Ein Jahr später sollte sie schon ihren Abschluss [Matura/Abitur] machen. 

Ernestyna Wieruszewska pendelte täglich von Legionowo nach Warschau. 
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Das Gymnasium "VIII Liceum Ogólnokształcące im. Władysława IV" befindet sich in der Ul. Jagiellońska 38 im Warschauer Bezirk Praga-Półno.
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Das ist das renommierte Gymnasium "VIII Liceum Ogólnokształcące im. Władysława IV" in der Ul. Jagiellońska 38 im Warschauer Bezirk Praga-Półno, das Ernestyna Wieruszewska und Anna Semczuk besuchten.
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Anna Semczuk 

Anna Semczuk wurde am 4. Februar 1975 in Warschau geboren. [Anm. Warschau ist seit 1956 die Hauptstadt von Polen und hat über 1,75 Millionen Einwohner. Warschau ist die bevölkerungsreichste Stadt des Landes. Als eines der wichtigsten Verkehrs-, Wirtschafts- und Handelszentren Mittel- und Osteuropas genießt Warschau große politische und kulturelle Bedeutung. In der Stadt befinden sich zahlreiche Institutionen, Universitäten, Theater, Museen und Baudenkmäler. Zudem liegt Warschau an der mittleren Weichsel.] Anna Semczuk ist in Warschau aufgewachsen. Sie lebte mit ihrer Familie im Warschauer Bezirk Praga-Północ. Auch Anna war eine sehr gute Schülerin. Im Jahr 1993 besuchte die 17-jährige Anna Semczuk ebenfalls das Gymnasium "VIII Liceum Ogólnokształcące im. Władysława IV" in der Ul. Jagiellońska 38 im Warschauer Bezirk Praga-Północ. Sie ging ebenfalls in die dritte Klasse des Gymnasiums. 

Anna Semczuk lebte mit ihren Eltern im Warschauer Bezirk Praga-Północ.
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Anna Semczuk lebte im Warschauer Bezirk Praga-Północ. Dort befindet sich ebenfalls das Gymnasium, das sie besucht hat. 
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Ernestyna Wieruszewska und Anna Semczuk besuchten gemeinsam die dritte Klasse des Gymnasiums im Warschauer Bezirk Praga-Północ. In den ersten zwei Jahren auf dem Gymnasium waren Ernestyna und Anna keine Freundinnen. Erst am Ende der zweiten Klasse kamen sich beide Mädchen näher und bemerkten, dass sie die gleichen Interessen haben. Ab der dritten Klasse wurde die Verbindung zwischen Ernestyna und Anna immer enger. Es entstand eine besondere Bindung zwischen den Freundinnen. Die besondere Bindung entstand größtenteils aus einer gemeinsamen Leidenschaft für den Bergtourismus. Ernestyna liebte die Berge und gab diese Leidenschaft an ihre Freundin Anna weiter. Darüber hinaus waren die beiden Mädchen sehr gute Schülerinnen und hatten ähnliche Persönlichkeiten. Angehörige beschrieben sie als ruhig, gelassen und verantwortungsbewusst. Sie hielten sich von Alkohol, Drogen und Partyleben fern. Ernestyna war auch sehr religiös und besuchte Veranstaltungen ihrer christlichen Gemeinde. 

Zunächst waren Anna und Ernestyna nicht befreundet. Erst im dritten Jahr am Gymnasium freundeten sich die Mädchen an.
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Die Winterferien 1993

Aufgrund ihrer Liebe zu den Bergen beschlossen Ernestyna Wieruszewska und Anna Semczuk, ihre Winterferien gemeinsam in der Region Podhale zu verbringen. [Anm. Das Podhale ist eine der südlichsten Regionen Polens, manchmal auch "Polens Hochland" genannt, in der Woiwodschaft Kleinpolen. Es liegt am nördlichen Rand der Tatra in den Karpaten und wird durch eine reiche Folkloretradition charakterisiert. Die Einwohner werden Podhalanie genannt, die zu den Góralen gehören. Im Winter ist das Podhale mit seinen Skihängen eines der bedeutendsten Urlaubsgebiete Polens. Seit einigen Jahren werden auch die Thermalquellen in Podhale geöffnet und oft als Thermalbäder in den Skiorten genutzt. Zu den Attraktionen der Region gehören die beliebten Wintersportorte Zakopane, Poronin, Bukowina Tatrzańska, Białka Tatrzańska, Małe Ciche, Murzasichle, Chochołów, Biały Dunajec, Szaflary. Weitere Skiorte befinden sich in der östlich angrenzenden Region Zips.]

Die Region Podhale ist grün eingezeichnet. In dieser Region befinden sich viele Ferienorte wie zum Beispiel Zakopane.
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Die Ankunft in Zakopane 

Der 22. Januar 1993 sollte auch der Beginn der Reise von Ernestyna Wieruszewska und Anna Semczuk sein. Nach dem Unterricht gingen die Mädchen zum Bahnhof in Warschau und bestiegen den Zug nach Zakopane. Sie kamen am Abend dort an. Von dort fuhren sie nach Kościelisko, wo sie eine Unterkunft gebucht hatten. Sie hatten ein Zimmer in einer Privatunterkunft in Kościelisko gemietet. [Anm. Kościelisko ist ein Fremdenverkehrsort im Powiat Tatrzański der Woiwodschaft Kleinpolen im Süden Polens. Er ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde mit etwa 6750 Einwohnern. Kościelisko liegt in der historischen Region Podhale an der Woiwodschaftsstraße 958 und grenzt im Süden an den Tatra-Nationalpark. Es liegt im Vortatragraben sowie in den Gebirgszügen der Westtatra und Pogórze Gubałowskie etwa zwei Kilometer westlich von Zakopane und zwei Kilometer östlich von Witów sowie 85 km südlich von Krakau. Es ist ein Skiort am Fuße der Westtatra mit einem großen Skigebiet und mehreren kleineren Skiliften. Kościelisko ist eine Streusiedlung, die durch das Zusammenwachsen von 21 Hirtensiedlungen entstanden ist.]

Die Unterkunft der Mädchen befand sich im Kościelisko.
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Der Ferienort Kościelisko im Winter. 
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Die Mädchen wohnten in einem großen Haus im Hochland, das einer örtlichen Geschäftsfrau gehörte. Diese Wahl war kein Zufall. Ernestyna hatte hier schon früher während der von der Kirche organisierten Ausflüge übernachtet. Das Mädchen kannte die Besitzerin des Gästehauses, das für die nächsten Tage ihr zweites Zuhause sein sollte. Ernestyna vertraute den Eigentümern des Hauses. Darüber hinaus haben die Eltern von Ernestyna Wieruszewska die Frau auch im Vorfeld getroffen. Aus diesem Grund konnten die Eltern der Mädchen sicher sein, dass ihre Töchter an einem sicheren Ort übernachten werden.

Die ersten Tage 

An den darauffolgenden zwei Tagen [Samstag und Sonntag] verbrachten die Mädchen in den Bergen. Sie bestiegen den Berg Gubałówka [Anm. Der Gubałówka ist ein 1126 Meter hoher Berg oberhalb der polnischen Stadt Zakopane. Der Berg ist der bekannteste der Gebirgskette Pogórze Spisko-Gubałowskie, obwohl er nicht der höchste ist. Sein westlicher Nachbar, der Butorowy Wierch, ist mit 1160 Metern etwas höher als der Gubałówka.] und besuchten auch die Mroźna-Höhle. [Anm. Mroźna-Höhle bedeutet "Kalte Höhle" oder "Eishöhle", weil ständig ein kalter Wind durch die Höhle im Gutensteinkalk streicht. Im Jahr 1934 wurde das Höhlensystem durch Stefan Zwolinski und Tadeusz Zahorski entdeckt und 1953 wurde sie für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Mroźna-Höhle liegt am Osthang des Kościeliska-Tales, 120 m über dessen Sohle. Sie hat sich auf einem deutlichen Spalt herausgebildet.] Gegen Ende des Wochenendes begann sich das Wetter jedoch zu verschlechtern. Am Dienstag hielt das Wetter selbst die größten Bergabenteuer-Enthusiasten davon ab, nach draußen zu gehen. Es schneite und es wehte ein starker Wind, wodurch es sehr kalt war. Dies waren sicherlich keine guten Bedingungen für die beiden Mädchen, die nicht über viel Erfahrung oder spezielle Ausrüstung verfügten, 
um bei diesem Wetter auf den Bergpfaden zu wandern.

Ernestyna und Anna haben zunächst eine Wanderung auf den Gubałówka gemacht. 
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Anschließend besuchten die jungen Frauen die Mroźna-Höhle.
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Ticket nach Warschau

Am 26. Januar 1993 standen Ernestyna Wieruszewska und Anna Semczuk gegen 9.00 Uhr auf. Sie teilten der Gastgeberin mit, dass sie nach Zakopane fahren würden, um sich schon einmal die Rückfahrkarten nach Warschau zu besorgen. Sie wollten aufgrund der schlechten Wetterbedingungen ihre Zeit einfach anderweitig nutzen. Bevor sie die Unterkunft verließen, bezahlten sie auch ihren bisherigen Aufenthalt. Sie erwähnten auch, dass sie ihre Bekannten [Männer] am Bahnhof treffen würden. Die Identität dieser Männer konnte bis heute nicht geklärt werden. Sie haben sich auch nie bei den Ermittlern gemeldet. Ernestynas Eltern behaupten, dass ihre Tochter, zu der sie sehr guten Kontakt hatten, ihnen nichts von Plänen für ein Treffen erzählt habe. [Anm. Manchmal erzählt man seinen Eltern doch nicht alles, auch wenn man eine enge Beziehung hat.] Die Vermieterin riet den Mädchen, an diesem Tag wegen der sehr schlechten Wetterbedingungen auf dem Weg nicht in die Berge zu gehen. Sie versicherten der besorgten Besitzerin des Gästehauses jedoch, dass sie an diesem Tag nicht in die Berge gehen würden. Anschließend wollten sie sich auf den Weg zur Bushaltestelle in Kościelisko machen, um nach Zakopane zu gelangen. Die Gastgeberin erlebte diesen Moment jedoch nicht, da sie sich nach Erhalt der Zahlung wieder anderen Aufgaben in einem Wirtschaftsgebäude widmete. 
Die Mädchen kündigten ihre baldige Rückkehr an. Für den Nachmittag des 26. Januar 1993 hatten sie keine Pläne. 

Das letzte Mal lebend gesehen 

Die Frau war die letzte bestätigte Person, die Ernestyna Wieruszewska und Anna Semczuk gesehen hatte. Sie war jedoch nicht Zeuge des Augenblicks, als sie das Haus verließen, denn nach dem Gespräch ging sie zum Wirtschaftsgebäude.

Das Verschwinden 

Am Abend kehrten die 17-Jährigen nicht in ihr Quartier zurück. Mit jeder Stunde wurde das Personal immer nervöser. Gegen 19.00 Uhr begann die Vermieterin, sich über die Abwesenheit der beiden Mädchen Sorgen zu machen. Bisher befanden sie sich zu dieser Zeit eigentlich immer in ihren angemieteten Räumen. Mit jeder Stunde wurde das Personal immer nervöser. Die Vermieterin informierte ihre Tochter über das Verschwinden der Mädchen, die sich sofort an den Tatra-Freiwilligennotdienst wandte. Zunächst informierte die Vermieterin die Eltern von Ernestyna Wieruszewska und Anna Semczuk noch nicht, weil sie gehofft hatte, dass die beiden Mädchen schon bald wieder auftauchen würden. 

Was ist Ernestyna Wieruszewska und Anna Semczuk nur zugestoßen? 
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Bei der Polizei als vermisst gemeldet 

Am nächsten Morgen, dem 27. Januar 1993, meldete die Vermieterin das Verschwinden von Ernestyna und Anna bei der Polizei. Sie rief dann auch die Eltern der Mädchen an. Die Eltern machten sich sofort auf den Weg nach Kościelisko. 

Die Angehörigen erreichten Zakopane 

Die Eltern von Ernestyna Wieruszewska und Anna Semczuk erreichten am nächsten Tag [28. Januar 1993] Zakopane. Anschließend fuhren sie nach Kościelisko. Die Angehörigen waren vor Ort nicht auf ihre Töchter gestoßen. Sie entdeckten jedoch ihre Sachen im Erdgeschoss. Das war ein interessanter Umstand, denn die Sachen waren im Erdgeschoss zurückgelassen worden und nicht in ihrem gemieteten Zimmer im ersten Stock des Hauses in Kościelisko, in dem sie lebten. Darüber hinaus lagen die persönlichen Gegenstände durcheinander, als wären sie in Eile eingepackt worden. Die Eltern beschlossen zu handeln und gingen sofort zur Polizeistation in Zakopane. Sie wollten ihre Töchter noch einmal offiziell als vermisst melden.

Die Suche

Allerdings ignorierten die Ermittler die Vermisstenanzeige nicht komplett. Sie gingen zu dem Gästehaus in Kościelisko, wo die Mädchen während ihres Urlaubes gelebt hatten. Als erste polizeiliche Maßnahme durchsuchten die Beamten der lokalen Polizeibehörde das Gästehaus in Kościelisko und die gemieteten Zimmer der beiden Mädchen. Es stellte sich heraus, dass Ernestyna und Anna praktisch alle ihre persönlichen Gegenstände vor Ort zurückgelassen hatten. In ihrem Zimmer wurden persönliche Dokumente (einschließlich Reisepässe), eine Kamera, viel Bargeld und warme Kleidung gefunden. Anna hinterließ zudem auch ihr Tagebuch, das ihr sehr wichtig war. 

Es wurde außerdem festgestellt, dass am Morgen des Verschwindens der Mädchen zwei Zugfahrkarten nach Warschau am Bahnhof Zakopane gekauft wurden. Es ist jedoch nicht bekannt, ob die Transaktion von Ernestyna und Anna oder von anderen Touristen getätigt wurde, von denen es während der Winterferien sicherlich viele vor Ort gab. Es war auch nicht möglich, jemanden zu finden, der bestätigen konnte, dass er die vermissten Mädchen am Morgen des 26. Januar 1993 gesehen hatte.

Sind die Mädchen am Morgen des 26. Januar 1993 tatsächlich in Zakopane angekommen und haben sich im Bahnhof die Rückfahrkarten nach Warschau gekauft?
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Die Polizei führte in dem gesamten Gebiet rund um Zakopane umfangreiche Suchmaßnahmen durch, da man nicht komplett ausschließen konnte, dass Ernestyna und Anna doch in die Berge gegangen waren. Trotz Suchmaßnahmen konnten die beiden 17-jährigen Mädchen nicht gefunden werden. 

Die Theorien 

Das Verschwinden von Ernestyna Wieruszewska und Anna Semczuk ist bis heute ungelöst. Trotzdem gibt es einige Theorien darüber, was mit Ernestyna Wieruszewska und Anna Semczuk sein könnte. Ich möchte kurz auf die Theorien in dem Fall eingehen.

1. Theorie "In die Berge gegangen"

Sind Ernestyna Wieruszewska und Anna Semczuk doch in die Berge gegangen und verschwunden?

Die erste Theorie [These] geht zumindest davon aus, dass die Mädchen gegen den Rat ihrer Vermieterin, nach dem Ticketkauf, doch in die Berge gegangen sind, wo sich dann ein Unfall ereignet hat. Allerdings ist dieses Szenario doch eher unwahrscheinlich. Sie hatten ihre Gegenstände, wie zum Beispiel ihre Kamera und warme Kleidung im Zimmer zurückgelassen. In der Küche wurde auch die Thermoskanne der Mädchen gefunden, was darauf hindeutete, dass Ernestyna und Anna ohne Proviant auf den Bergpfad gegangen wären. Auf die bisherigen Reisen waren sie diesbezüglich immer bestens vorbereitet. Sie wussten, dass es äußerst verantwortungslos wäre, ohne angemessene Kleidung und Ausrüstung auf den Bergwanderweg zu gehen.

2. Theorie ",Freiwilliges Verschwinden ins Ausland"

Haben Ernestyna Wieruszewska und Anna Semczuk freiwillig ihr gewohntes Lebensumfeld verlassen, um im Ausland ein neues Leben zu beginnen?

Zunächst vermuteten die Ermittler,dass Ernestyna und Anna freiwillig und vorsätzlich ins Ausland geflüchtet sind. In der Nähe von Kościelisko verläuft die polnisch-slowakische Grenze. Allerdings scheint auch dieses Szenario sehr unwahrscheinlich zu sein. Die jungen Frauen standen ihren Eltern sehr nahe. Sie hatten keinen Grund einfach wegzulaufen und den Kontakt abzubrechen. Sie nahmen auch nicht ihre Pässe aus ihrem Zimmer mit, die dann für den Grenzübertritt notwendig gewesen wären.

3. Theorie "Mord"

Wurden Ernestyna Wieruszewska und Anna Semczuk ermordet?

Auch ein Mord wurde von den Ermittlern in Betracht gezogen. Die Ermittler hörten von dem Gerücht, dass der Sohn eines Gästehausbesitzers etwas mit dem Verschwinden der Mädchen zu tun habe. Der Sohn eines Gästehausbesitzers soll einen Konflikt mit Ernestyna gehabt haben. Die Spannungen führten angeblich zu Morddrohungen gegen die beiden jungen Frauen. Einige Quellen sagen, dass der Grund unerwiderte Gefühle waren, die der Mann während des vorherigen Aufenthalts Ernestyna gestanden hatte.

Auch diese Version erscheint doch recht unwahrscheinlich. Der junge Mann konnte für den 26. Januar 1993 ein Alibi vorlegen. Das Haus des jungen Mannes und seiner Familie wurde gründlich durchsucht. Es wurden jedoch keine Beweise gefunden, die diese Version der Ereignisse bestätigen würden.

Und die Ermittler glauben, dass Ernestyna Wieruszewska sich nicht dazu entschließen würde, noch einmal an diesem Ort zu übernachten und ihre Ferien zu verbringen, wenn sie vor Ort auf einen Konflikt treffen würde, der ihre Sicherheit gefährden würde.

4. Theorie "Entführung/Begleitagentur

Wurden Ernestyna Wieruszewska und Anna Semczuk entführt, um im Ausland in einer Begleitagentur/Escortagentur zu arbeiten?

Diese Theorie besagt, dass Ernestyna und Anna entführt worden sind, um unter Zwang in einer Begleitagentur in Westeuropa zu arbeiten. Im Winter 1993 nahm die slowakische Polizei eine Bande fest, die an solchen Aktivitäten beteiligt war. Dieses Szenario enthält die Aussage zweier Zeugen. Der erste von ihnen sagte aus, dass er am Morgen des 26. Januar 1993 am Bahnhof in Kościelisko, von dem aus man nach Zakopane fahren konnte, zwei Teenager gesehen habe, die in ein rotes Auto mit ausländischen Kennzeichen gestiegen sind. Über das Aussehen der gesehenen Mädchen konnte diese Person jedoch keine Angaben machen. Allerdings erinnerte sich der Zeuge jedoch an die Fahrzeugnummer, die er der Polizei gegeben hatte. Da es sich nicht um eine polnische Zulassung handelte, standen die Ermittler vor einer schwierigen Aufgabe. Also wandten sie sich an Interpol. Der Nutzen war jedoch gering, da der Besitzer des Autos nicht identifiziert werden konnte. Darüber hinaus konnte nicht einmal überprüft werden, in welchem ​​Land das Auto zugelassen war. Es ist schwer zu sagen, ob die Interpol-Mitarbeiter die Angelegenheit heruntergespielt haben, ob sie nicht über die technischen Möglichkeiten verfügten, dies festzustellen, oder ob die Zahlen einfach falsch waren.

Dies war nicht die einzige verpasste Gelegenheit, die Teenager zu finden. Es stellte sich heraus, dass die Grenzbehörden erst mit erheblicher Verzögerung von dem Verschwinden erfuhren. Die Gymnasiasten konnten daher die polnische Grenze überqueren, ohne Verdacht zu erregen. Ohne Dokumente wäre es hingegen sehr schwierig gewesen, die Grenze zu überqueren.

Der zweite Zeuge sagte aus, er sei Zeuge eines Gesprächs zwischen zwei Männern gewesen, die unter Alkoholeinfluss über die jüngste Entführung zweier Frauen in Zakopane gesprochen hätten. Es war nie möglich, die in den Zeugenaussagen beschriebenen Personen zu erreichen. 

Fazit:

Man kann in diesem Fall eigentlich nur ausschließen, dass Ernestyna und Anna freiwillig ihr gewohntes Lebensumfeld verlassen haben. Alles andere muss man in Betracht ziehen, da einfach zu wenig Informationen vorliegen. Ich persönlich glaube, dass Ernestyna und Anna Opfer eines Verbrechens geworden sind und ihre Verabredung mit ihren neuen Bekannten am Tag des Verschwindens etwas mit ihrem spurlosen Verschwinden zu tun hat. Dieser Vermisstenfall war in ganz Polen sehr präsent und es ist doch sehr verwunderlich, dass die Männer, die mit Ernestyna und Anna verabredet waren, sich nicht bei der Polizei gemeldet haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie all die Jahre nichts vom Verschwinden der beiden Mädchen nichts mitbekommen haben und sich deshalb nicht bei der Polizei gemeldet haben. Es wäre aber verständlich, wenn sie irgendwie in das Verschwinden verwickelt waren. Es könnte natürlich auch sein, dass diese Männer nichts mit dem Verschwinden von Ernestyna und Anna zu tun haben und eine andere Person involviert war. Die Polizei geht mittlerweile davon aus, dass Ernestyna Wieruszewska und Anna Semczuk entführt wurden und wahrscheinlich noch leben. Sie denken, dass Ernestyna und Anna im europäischen Ausland als Prostituierte gearbeitet haben und vielleicht immer noch arbeiten. Ich kann mich mit dieser Möglichkeit nicht anfreunden. 

Das Rätsel, was mit Ernestyna und Anna Semczuk passiert ist, wartet immer noch darauf gelöst zu werden. Es besteht die Hoffnung, dass das X-Archiv [Cold Case Abteilung] sich im Rahmen einer X-Akten Ermittlung [Cold Case Ermittlung] mit dem Fall beschäftigt. Ich hoffe, dass sie die Wahrheit herausfinden werden.

Beschreibung von Ernestyna Wieruszewska 
  • Ernestyna Wieruszewska wurde am 14. Mai 1975 in Legionowo in der Woiwodschaft Masowien geboren. 
  • Sie hat bis zu ihrem Verschwinden gemeinsam mit ihren Eltern in Legionowo in der Woiwodschaft Masowien gelebt. 
  • Sie ist von kaukasischer Abstammung.
  • Sie verschwand gemeinsam mit ihrer Freundin Anna Semczuk während ihres Urlaubes in Zakopane in der Woiwodschaft Kleinpolen.
  • Ernestyna Wieruszewska und ihre Freundin Anna Semczuk wurden das letzte Mal lebend am Morgen des 26. Januar 1993 gegen 11.00 Uhr am Bahnhof in Zakopane gesehen.
  • Zum Zeitpunkt ihres Verschwindens war Ernestyna 17 Jahre alt. 
  • Sie war Schülerin eines renommierten Warschauer Gymnasiums und sollte ein Jahr später ihren Abschluss machen. 
  • Ernestyna Wieruszewska ist zwischen 1,66 und 1,70 m groß und schlank. 
  • Sie hat blaue Augen und rötliche, gelockte, lange Haare.
  • Ernestyna trug damals auch regelmäßig eine Brille. 
Was ist mit Ernestyna Wieruszewska passiert?
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Beschreibung von Anna Semczuk
  • Anna Semczuk wurde am 4. Februar 1975 in Warschau in der Woiwodschaft Kleinpolen geboren.
  • Anna hat bis zu ihrem Verschwinden gemeinsam mit ihren Eltern in Warschau im Bezirk Praga-Północ gelebt.
  • Sie ist von kaukasischer Abstammung.
  • Sie verschwand gemeinsam mit ihrer Freundin Anna Semczuk während ihres Urlaubes in Zakopane in der Woiwodschaft Kleinpolen.
  • Anna Semczuk und ihre Freundin Ernestyna Wieruszewska wurden das letzte Mal lebend am Morgen des 26. Januar 1993 gegen 11.00 Uhr am Bahnhof in Zakopane gesehen.
  • Zum Zeitpunkt ihres Verschwindens war sie 17 Jahre alt. 
  • Sie war Schülerin eines renommierten Warschauer Gymnasiums und sollte ein Jahr später ihren Abschluss machen. 
  • Anna ist 1,65 m groß und schlank.
  • Sie hat grüne Augen und blonde Haare.
  • Sie trug regelmäßig eine Brille.
Was ist mit Anna Semczuk passiert?
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Das verlorene Tagebuch

Ein wichtiger roter Faden in diesem Fall ist das Verschwinden von Anna Semczuks Reisepass und ihrem sorgfältig geführten Tagebuch. Der Diebstahl wurde am 4. März 1993 vom Stiefvater der jungen Frau bei der Polizei angezeigt. Der Stiefvater sagte aus, dass das Dokument und das Tagebuch aus seinem Auto gestohlen worden seien. Erstaunlich war, dass der Täter nach Angaben des Stiefvaters nur diese beiden Gegenstände gestohlen und keine anderen, wertvolleren Gegenstände mitgenommen hatte. 

Es ist daher wahrscheinlich, dass der oder die Täter gezielt an die persönlichen Gegenstände der vermissten Person gelangten.
Bis heute konnte die Person, die den Einbruch begangen hat, nicht identifiziert werden.

Die Medien berichteten über das Verschwinden der beiden Mädchen 

Der Fall wurde schließlich in den Medien bekannt gemacht. Das Verschwinden wurde in den nationalen Medien veröffentlicht. Daraufhin tauchten weitere Hinweise von mutmaßlichen Zeugen auf. Zwei von ihnen behaupteten, dass die vermissten 17-jährigen Schülerinnen am 28. Januar 1993 mit dem Zug von Zakopane nach Warschau unterwegs gewesen sind. Sofern das stimmt, wäre dies zwei Tage nach ihrem Verschwinden gewesen. Ich stufe diese Informationen als eher unwahrscheinlich ein.

Besonderes Interesse galt den Ermittlern die Aussage eines Anrufers. Der Anrufer beschrieb, wie er am 26. Januar 1993 gegen Mittag angeblich die zwei Mädchen gesehen, die auf dem Weg in Richtung Mała-Łąka-Tal unterwegs waren. Ende Januar/Anfang Februar 1993 durchkämmten die Strafverfolgungsbehörden das Gebiet deshalb zweimal gründlich. Die Strafverfolgungsbehörden durchsuchten das Gebiet unmittelbar nach dem Verschwinden der jungen Frauen und das zweite Mal im Frühjahr 1993, nachdem der Schnee geschmolzen war. Sie konnten jedoch keine Spur der Schülerinnen finden.

Hellseherische Visionen

Aus Hilflosigkeit baten die Eltern von Ernestyna Wieruszewska mehrere Hellseher um Hilfe. Die meisten von ihnen wiesen auf den Tod von der jungen Frau hin, doch die Visionen lagen recht auseinander. Auch in Internetforen wurde nach Hinweisen gesucht. Dabei stach besonders ein Kommentar vom 5. Oktober 2011 von einer Internetnutzerin namens Inka hervor:

„Normalerweise habe ich keine Träume, und wenn doch, dann erinnere ich mich morgens nicht daran. Aber ich erinnere mich noch heute an einen bestimmten Traum erinnern, der mich verfolgt. Im Januar 1992 war meine damals 12-jährige Tochter im Winterlager und ich hatte einen seltsamen Traum. Darin beobachtete ich zwei junge Frauen, die eine Straße in den Bergen entlang gingen. Daneben stand eine Scheune und davor standen Büsche, trocken, aber zu dieser Jahreszeit dicht. Es schneite. Die Mädchen gingen redend und lachend. Sie waren voller Freude.“

„Plötzlich kam ein großer, starker Mann aus dem Gebüsch, überwältigte die beiden Mädchen, anschließend erwürgte er sie beide und vergewaltigte sie dann. Er war nicht von hier, aber er kannte die Gegend. Er trug eine schwarze Nylonjacke und eine Baseballkappe. Er war aus dem Gefängnis oder einer Nervenheilanstalt beurlaubt. Er kam nur, um zu töten. Er fuhr ein helles, cremefarbenes oder gelbliches Auto [Wartburg, ein großer Fiat] mit einem großen Kofferraum, in den er ihre beiden Leichen steckte und mitnahm. Dann sah ich Menschen genau an dieser Stelle herumlaufen und nach den Mädchen suchen, aber die Spuren waren mit Schnee bedeckt. Genau ein Jahr später sah ich im Fernsehen einen Nachrichtenbericht über die in Zakopane vermissten Mädchen und ihre Fotos. Es waren diese Mädchen ...“ 


Natürlich ist der Eintrag der anonymen Frau nicht als verbindliche Version der Ereignisse zu verstehen. Die Akten ergaben keine Erkenntnisse, die mit dem Traum des mysteriösen Internetnutzers in Einklang stünden. Manche gehen auch davon aus, dass aufgrund der Genauigkeit der geschilderten Ereignisse die Wahrheit möglicherweise durch einen Augenzeugen oder sogar durch den Folterer selbst unter dem Deckmantel eines Traums ans Licht gekommen ist. Ich möchte jedoch betonen, dass diese Version von den Ermittlern in keiner Weise bestätigt wurde.

Zusätzliche Theorien zum Schicksal von Ernestyna und Anna 

Einer Theorie [Hypothese] zufolge könnten die verschwundenen Schülerinnen einer Sekte beigetreten sein. Die erste Hälfte der 1990er Jahre war eine Zeit, in der dies eine echte Bedrohung darstellte. Opfer von Sekten waren vor allem junge Menschen, die anfälliger für Manipulationen durch Mitglieder solcher Organisationen waren. Darüber hinaus war Ernestyna eine sehr religiöse Person und solche Leute wurden am häufigsten rekrutiert. Ein solches Szenario wurde jedoch nie bestätigt.

Im Jahr 2003 berichteten die Medien über einen aufsehenerregenden Fall der Ermordung eines Studenten aus der Provinz Lubuskie. Eine Frau wurde in der Tatra von einem Mann vergewaltigt und anschließend ermordet, der sich als Bergführer ausgab. Es stellte sich heraus, dass es sich bei dem Täter um Paweł H. handelte, der drei Wochen zuvor eine andere Frau vergewaltigt hatte. Die Polizei prüfte, ob der Mörder auch mit dem Verschwinden der Schülerinnen in Zusammenhang stand. Diese Möglichkeit wurde jedoch ausgeschlossen.

Ernestynas mysteriöses Foto

Im Jahr 2019 kam ein weiteres interessantes Detail ans Licht. Ernestynas Eltern wurden in die Sendung "Magazyn Kryminalny 997" eingeladen. Während der gesamten Sendung wurden Fotos ihrer Tochter Ernestyna gezeigt. Ein Foto von ihnen weckte das Interesse der Familie Wieruszewska der vermissten Ernestyna. Es stellte sich heraus, dass sie zum ersten Mal ein Foto sahen.

Natürlich macht heute, im Zeitalter der Smartphones, jeder von uns Hunderte von Fotos pro Jahr. Zu Beginn der 1990er Jahre gab es jedoch keine derartigen technischen Errungenschaften. Fotos wurden oft zu besonderen Anlässen gemacht. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Eltern praktisch jedes Foto kennen, auf dem Ernestyna zu sehen war. Außerdem trug das Mädchen eine Jacke, die sie zum ersten Mal auf einer Reise nach Zakopane mitnahm.

Es gab Spekulationen, dass es sich um das letzte Foto der Oberschülerin gehandelt habe, das kurz vor oder nach ihrem Verschwinden aufgenommen worden sein könnte. Es stellte sich heraus, dass das Foto schon seit längerem in den Medien kursierte. Es ist jedoch nicht bekannt, wer der Fotograf oder der Besitzer des Fotos war. Leider ist dies bis heute nicht geklärt. 

Die Nachwirkungen 

Auch wenn die Jahre vergangen sind, glauben Krystian und Krystyna Wieruszewska immer noch an eine positive Lösung des Falles. Es gibt ein Zimmer, das auf Ernestyna wartet, und im Haus gibt es viele Fotos von ihr. Sie sind weiterhin aktiv an der Suche nach ihrer geliebten Tochter beteiligt. Sie haben sich auch dafür eingesetzt, dass von Ernestyna ein Bild mit Altersverlauf erstellt werden soll. Dies ist dann auch tatsächlich passiert. Von Anna Semczuk wurde dies jedoch nicht gemacht. Auch von der Familie Semczuk hat man allgemein eigentlich nichts in den Medien gehört. Möglicherweise möchten sie sich einfach nicht in den Medien äußern oder sie sind mittlerweile verstorben.

Das Bild zeigt Ernestyna Wieruszewska, wie sie als Erwachsene aussehen könnte.
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Aktuelle Einstufung des Falls 

Ðas Verschwinden von Ernestyna Wieruszewska und Anna Semczuk wurde als Entführung außerhalb der Familie eingestuft. Der Fall ist ein Missing Cold Case und mittlerweile auch verjährt. Trotzdem möchte die Polizei den Fall aufklären und die Frage beantworten, was mit Ernestyna und Anna passiert ist, auch wenn es keine strafrechtlichen Konsequenzen für einen Täter gibt. 

Fragen der Ermittler:
  1. Wer hat Ernestyna Wieruszewska und Anna Semczuk am 26. Januar 1993 in Zakopane gesehen?
  2. Wer weiß, mit wem Ernestyna Wieruszewska und Anna Semczuk sich am Bahnhof in Zakopane treffen wollten? Wer waren diese Männer?
  3. Wer war im Januar 1993 ebenfalls im Urlaub rund um Zakopane und den Berggebieten unterwegs? Wem sind Ernestyna Wieruszewska und Anna Semczuk aufgefallen? Wer hat mit den beiden Mädchen gesprochen?
  4. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe ihres Verschwindens?
  5. Wer weiß, wer für das Verschwinden von Ernestyna Wieruszewska und Anna Semczuk verantwortlich gewesen sein könnte?
  6. Wer hat am 26. Januar 1993 eine verdächtige Situation, eine verdächtige Person oder ein verdächtiges Fahrzeug rund um Zakopane und Umgebung wahrgenommen?
  7. Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Verschwinden von Ernestyna Wieruszewska und Anna Semczuk in Zusammenhang stehen könnten?
  8. Wer kennt den derzeitigen Aufenthaltsort von Ernestyna Wieruszewska und Anna Semczuk?
  9. Wer hat sonstige Informationen zu diesem Fall?

Hinweise nimmt der zuständige Ermittler Karol Gajda aus Polen per Mail entgegen.  

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