POLEN: Tötungsdelikt z. N. von Kamila Szarmach (1997)

Der Mord an Kamila Szarmach

Wer tötete Kamila Szarmach?


Im heutigen Beitrag geht es um einen ungeklärten Mordfall aus Polen. Mit diesem Mordfall beschäftigte ich mich schon mehrere Jahre und jetzt möchte ich auch im Rahmen meiner Möglichkeiten auf diesen Cold Case aufmerksam machen. Dieser Cold Case stammt aus dem Jahr 1997 und der Mord ereignete sich in Danzig, in der Woiwodschaft Pommern, Polen. Den polnischen Strafverfolgungsbehörden ist es bis heute nicht gelungen, den Fall aufzuklären.

Der Mord am Kamila Szarmach ist seit 1997 ungeklärt. Wer tötete Kamila Szarmach?
Foto: Polizei

Der Fall Kamila Szarmach

Kamila Szarmach wurde im Jahr 1990 in Danzig, Polen, geboren. Im Jahr 1997 lebte Kamila Szarmach mit ihrer Familie in der Wspólna-Straße 20 in Danzig-Śródmieście. Das Wohnhaus von Kamila Szarmach und ihrer Familie befand sich in der Nähe des Zentrums von Danzig, im Stadtteil Śródmieście, neben dem Nebenfluss Mottlau. Der Wohnort von Kamila ist ein wenig urbanisiertes Gebiet, das eher einem Dorf ähnelt. In der Nähe, jedoch etwa ein Dutzend Gehminuten entfernt, befindet sich die Altstadt von Danzig. [Anm. Danzig ist die Hauptstadt der Woiwodschaft Pommern an der Ostseeküste im Norden Polens. Danzig ist auch das Zentrum der geografischen und kulturellen Region Kaschubei. Die ehemalige Hansestadt ist mit ihren zahlreichen Werften und dem größten Seehafen des Landes ein bedeutender Handelsstandort. Die kreisfreie Stadt liegt am südlichen Ende der Danziger Bucht an der Mündung der Mottlau. Dieser verbindet Danzig über die Weichsel mit der 285 km südöstlich gelegenen Hauptstadt Warschau. Mit über 468.000 Einwohnern ist Danzig die sechstgrößte Stadt des Landes. Zusammen mit der prächtigen industriellen Hafenstadt Gdynia und dem Erholungsort Sopot bildet Danzig das Zentrum der viergrößten Metropolregion des Landes, der sogenannten Dreistadt (Trójmiasto). Im gesamten Stadtgebiet von Danzig (Aglomeracja Gdańska) leben mehr als 1,2 Millionen Menschen.]

Danzig ist der Teil sogenannten Dreistadt. Zu der Dreistadt gehören die Städte Gdynia, Sopot und Danzig. Die Städte liegen an der Ostsee und gehören zu der Woiwodschaft Pommern.
Foto: Michelin

Kamila Szarmach lebte mit ihrer Familie in der Wspólna-Straße 20 in Danzig-Śródmieście.
Foto: Google Maps

Das ist die Wspólna-Straße 20 in Danzig-Śródmieście In diesem Haus lebte Kamila und ihre Familie.
Foto: Google Maps

Das ist das ehemalige Wohnhaus von Kamilas Familie in der Wspólna-Straße 20 in Danzig. Heute lebt in diesem Haus keiner mehr, aber schon im Jahr 1997 sah das Haus nicht besser aus.
Foto: Google Maps

Schwierige Familienverhältnisse

Kamila Szarmach lebte in einer Patchwork-Familie. Kamila lebte mit ihrer Schwester, Mutter und ihrem neuen Lebensgefährten in dem Haus. In der Familie gab es große Probleme. Kamila und ihre Schwester wurden vernachlässigt. Kamila war deshalb sehr selbstständig und offen gegenüber anderen Menschen. In der Familie gab es Probleme mit Alkohol, die Wohnverhältnisse und Lebensbedingungen waren angespannt. Kamila Szarmach war ein resolutes und kluges Mädchen. Sie war sehr beliebt. Die ganze Umgebung kannte die aufgeschlossene 7-jährige Kamika Szarmach und auch die Nachbarn mochten das aufgeweckte Mädchen sehr. Sie hatte einen zutraulichen Charakter und knüpfte leicht Kontakte zu Fremden.

Kamila erledigte viele Arbeiten zu Hause

Die 7-jährige Kamila Szarmach konnte leider häufig nicht draußen spielen oder für die Schule lernen, denn ihre Mutter verlangte von ihr, dass sie Arbeiten im Haushalt erledigte. Eigentlich ist es nicht schlecht, wenn auch die Kinder mal kleinere Arbeiten erledigten, aber bei Kamila war dies anders. Ihre Mutter und der Lebensgefährte der Mutter, wältzen fast alle Arbeiten im Haus auf Kamila ab. Die Dinge, die eigentlich die Mutter zu erledigen hatte, wurden komplett auf das Mädchen übertragen. Sie putzte den gesamten Haushalt, ging Einkaufen und bediente ihre Mutter und ihren Freund. Kamilas Abwesenheit störte die Mutter und ihren Freund, denn sie wollten lieber in Ruhe feiern und trinken. Da blieb nur ein kleines Zeitfenster an Freizeit für Kamila übrig.

Der Einkauf

Am Dienstag, dem 11. November 1997 fanden in jeder Stadt in Polen friedliche Demonstrationen von Bürgern statt, die ihre Freiheit in einer fröhlichen und feierlichen Atmosphäre feierten. Wahrscheinlich war es an diesem Tag in Danzig nicht anders. Aber keiner der Bewohner des Hauses in der Wspólna Straße 20 machte sich nicht die Mühe, der gelegentlichen Rede des Stadtpräsidenten in der patriotischen Kulisse zuzuhören. Die Mutter schickte Kamila Szarmach in ein Geschäft in der Nähe gehen und etwas Kohl kaufen. Kamila machte sich zwischen 11.00 und 12.00 Uhr auf dem Weg zum Geschäft. Der Laden in der Łanowa Straße war aber geschlossen. Also beschloss das Mädchen, einen anderen Laden zu besuchen.

Mutter machte sie Sorgen

Eine Stunde, nachdem Kamila das Haus zum Einkaufen verlassen hatte, machte sich Kamilas Mutter Sorgen. Es stellte sich heraus, dass das Geschäft, in das sie gehen sollte, an diesem geschlossenen Tag war. Die Mutter des Mädchens suchte sie in der Gegend und fragte Nachbarn und Anwohner, ob sie Kamila gesehen hatten, aber niemand hatte das Mädchen gesehen.

Bei der Polizei als vermisst gemeldet

Am Abend meldete Kamilas Mutter sie bei der Polizeiwache Danzig-Śródmieście als vermisst. Die Polizei nahm das Verschwinden von Kamila sehr ernst. Sie leiteten sofort erste polizeiliche Maßnahmen ein.

Die Suche

Es wurde eine große Suche organisiert. An der Suche waren Beamte der Polizei sowie Anwohner benachbarter Straßen beteiligt. Auch ein Spürhund wurde eingesetzt, der die unmittelbare Umgebung des Wohnortes der 7-jährigen Kamila Szarmach sowie die Route ihres Weges zum Geschäft absuchte. Doch alle Maßnahmen waren erfolglos. Das Mädchen blieb zunächst spurlos verschwunden.

Suche wurde ausgeweitet  

In den nächsten Tagen begann eine intensive Suche nach dem Mädchen. Etwa 100 Personen von Stadtwache, Polizei und Feuerwehr suchten die Umgebung ab. Taucher suchten den Grund der Mottlau ab. Mehrere Spürhunde wurden eingesetzt und auch viele Freiwillige schlossen sich erneut der Suchaktion an. Grundstücke, Häuser und Bunker in der Nähe wurden durchsucht. Beamte suchten auch bei ihrer Großmutter in Dolne Miasto nach einem Mädchen.

Befragung von Kamilas Freunden 

Auch Kamilas Freunde wurden befragt, die sie an diesem Tag gesehen haben, allerdings in einem ganz anderen Bereich der Stadt. Dies brachte die Polizei jedoch nicht weiter.

Zeuge konnte ermittelt werden

Die Bewohner wurden verhört, es wurde ein Zeuge ermittelt, der Kamila am 11. November 1997 gegen Mittag noch einmal gesehen hatte. Dieser Zeuge war für die Polizei ein sehr wichtiger Zeuge.

Das letzte Mal lebend gesehen

Kamila wurde von einem Zeugen gegen Mittag auf der Fußgängerbrücke über die Mottlau gesehen, die die Olszynka mit der Łąkowa-Straße verbindet. Sie unterhielt sich damals mit einem Mann. Auch ein anderer Zeuge konnte später ermittelt werden, der Kamila ebenfalls mit einem Mann sah. Danach hat niemand das Mädchen gesehen.

Wer tötete Kamila Szarmach und wie wurde sie ermordet?
Foto: Google

Phantombilder erstellt

Die Polizei erstellte anhand der Aussagen der Zeugen jeweils ein Phantombild. Auch die Beschreibungen der Zeugen ähneln sich, aber es gibt auch Unterschiede, deshalb wurden beide Phantombilder und Beschreibungen veröffentlicht.

Beschreibung des Mannes [von Zeuge Nr. 1]
  • Der Mann war etwa 28-30 Jahre alt.
  • Er war etwa 175 cm groß, hatte einen stämmigen Körperbau und hatte ein rechteckiges Gesicht. 
  • Er trug eine schwarze Mütze und schien stark gebräunt zu sein.
Phantombild von dem unbekannten Begleiter von Kamila Szarmach. 
Foto: Polizei 

Beschreibung des Mannes [von Zeuge Nr. 2]
  • Der Mann war etwa 40 Jahre alt. 
  • Er war 180 cm groß und hatte eine schlanke Statur. 
  • Der Mann hatte glattes, schulterlanges blondes Haar, das nach hinten gekämmt war.
  • Er hatte eine lange Nase, die leicht schief war. Bekleidet war der Mann mit einer braunen Lederjacke.
Phantombild von dem unbekannten Mann, den der Zeuge Nr. 2 gesehen haben will. 
Foto: Polizei

Förmliche Untersuchung eingeleitet

Am 14. November 1997 leitete die Polizei eine förmliche Untersuchung wegen der Entführung der Minderjährigen Kamila Szarmach ein, d. h. eine Handlung nach Art. 165 § 1 des damaligen Strafgesetzbuches. Die Ermittlungen wurden von der damaligen Bezirksstaatsanwaltschaft Danzig-Południe geleitet. Obwohl die Bezirksstaatsanwaltschaft und die Polizei sehr intensive Ermittlungen durchführten, blieb Kamila Szarmach verschwunden.

Untersuchung eingestellt

Im März 1998 wurde die Untersuchung der damaligen Bezirksstaatsanwaltschaft Danzig-Południe jedoch eingestellt, da der Täter des Verbrechens nicht ermittelt werden konnte. Im Beschluss der Staatsanwaltschaft vom 31. März 1998 (Az. 1 Ds 7138/97) lesen wir:

„Die Beschreibung des Sachverhalts in diesem Fall ist äußerst schwierig, da im Rahmen der Ermittlungen nicht geklärt werden konnte, was der tatsächliche Hergang der Tat [Entführung] war und was mit Kamila Szarmach seit ihrem Verlassen ihres Wohnhauses am 11. November 1997 geschehen war. Daher die Adoptierte rechtliche Qualifizierung der Handlung - Art. 165 § 1 StGB - kann sich in Zukunft je nach offengelegten tatsächlichen Tatsachen ändern. Bei Aufdeckung neuer Umstände des Auffindens des Kindes oder Ermittlung des Täters wird das Verfahren eingeleitet und fortgesetzt.“ 

Die Entdeckung

Am Samstag, dem 5. September 1998, wurde der diensthabende Beamte des Bezirkspolizeipräsidiums Danzig von einem anonymen Anrufer über eine im Mottlau-Kanal treibende Kinderleiche informiert. Der Hinweisgeber hatte vergessen sich vorzustellen, doch er brachte seinen makabren Fund sofort mit dem Fall der vermissten Kamila in Verbindung. Der Fundort der Leiche sollte sich auf Höhe der Chłodna Straße befinden. Der zuständige Staatsanwalt und das Ermittlungsteam wurden zum Leichenfundort entsandt, um die notwendigen Untersuchungen durchzuführen. Tatsächlich konnten die Beamten etwa einen halben Meter vom Ufer entfernt, die Leiche einer Person erkennen. Die Leiche wurde geborgen und kurz am Ufer angeschaut, bevor die Leiche in das Rechtsmedizinische Institut Danzig gebracht wurde.

Der Leichenfundort befand sich auf Höhe der Chłodna Straße.
Foto: Google Maps

Der Zustand der Leiche

Der Körper befand sich in einem fortgeschrittenen Fäulnisstadium, sodass der erfahrene Anatomopathologe das Geschlecht nicht bestimmen konnte. Die Größe entsprach der Leiche eines Kindes im Alter von 7-12 Jahren. Es wurden zahlreiche und ausgedehnte Defekte der Weichteile und teilweise der Knochen gefunden. An der Leiche wurden auch Kleidungsstücke gefunden.

Anonymer Hinweisgeber identifiziert

Im Zuge einer operativer Untersuchung konnte zwar ermittelt werden, wer den grausamen Fund gemacht hat, doch diese Person hatte mit dem Fall nichts zu tun. In den Tagen nach dem Fund der Leiche, suchten Beamte der Wasserschutzpolizeibehörde den Ort, an dem die Leiche entdeckt wurde, den Fluss und das Ufer ab, jedoch ohne Ergebnisse.

Die Autopsie

Die Autopsie, wurde von Wissenschaftlern und Rechtsmedizinern in Danzig durchgeführt. Es wurde festgestellt, dass die Liegezeit der Leiche im Wasser etwa ein halbes Jahr oder sogar bis zu einem Jahr betrug. Es war die Leiche eines Kindes im Alter von etwa 7 Jahren. Es gab keine pathologischen Veränderungen im Skelettsystem. Die genaue Todesursache konnte nicht mehr bestimmt werden. Aufgrund der Auffindesituation geht die Polizei aber von einem Tötungsdelikt aus. Zudem ging der Rechtsmediziner davon aus, dass ein sexuelles Motiv bei dem Fall eine Rolle gespielt hat. Experten zufolge wurde die Leiche entkleidet und dann zusammen mit der Kleidung ins Wasser geworfen. Es wurde auch offenbart, dass Höschen und Strumpfhosen fehlten. Es wurden viele Maßnahmen unternommen, um die Identität des oder der Verstorbenen festzustellen. Die Kleidung der Leiche wurde der Mutter von der vermissten Kamila gezeigt. Leider bestätigte sie, dass es sich um Kleidung ihrer Tochter handelte.

DNA-Untersuchung bestätigte Vermutung

Durch die Untersuchung des genetischen Codes konnte festgestellt werden, dass die Untersuchung der Leiche einer weiblichen Person gehörte. Es wurden auch Allele im Code von Kamilas Mutter und Vater aufgedeckt, was nach Ansicht von Genetikern mit hoher Wahrscheinlichkeit darauf hindeutete, dass die Leiche der 7-jährigen Kamila Szarmach gefunden wurde.

Die Theorien

In den vielen Jahren nach dem Mord gab es einige Theorien, die immer wieder diskutiert wurden.

1. Theorie "Minderjähriger Täter"

Wurde Kamila Szarmach von einem noch minderjährigen Täter ermordet und in den Fluss geworfen?


Die erste Theorie basierte auf den Aussagen mehrerer Kinder und Jugendlichen, die in den umliegenden Straßen lebten und angaben, dass ihre minderjährigen Kollegen, die 7-jährige Kamila Szarmach ermordet haben. Sie haben Kamila angeblich von der Fußgängerbrücke in die Mottlau geworfen, weil Kamila sie beleidigt hatte. Zuvor sollen sie jedoch Kamila mit einem Knüppel mehrmals auf den Kopf geschlagen haben. Danach wurden ihre Taschen durchsucht, wobei nur 2 Zloty gefunden wurden. Den Kohl, der von einem Mädchen getragen wurde, wäre dann ebenfalls in den Fluss geworfen worden. Der bestellte Fachpsychologe untergrub jedoch teilweise die Glaubwürdigkeit der Aussagen der Kinder und Jugendlichen, sodass die Polizei diese Möglichkeit nicht weiterführte.

2. Theorie "Pädophiler"

Wurde Kamila Szarmach von einem Pädophilen ermordet?


Das besagt zumindest die zweite Theorie. In dieser Theorie gehen die Ermittler davon aus, dass Kamila Opfer eines Pädophilen wurde. Da bei der Leiche keine Unterhosen und Strumpfhosen gefunden wurden, die das Mädchen beim Verlassen des Hauses aber sicher getragen hatte, würde für diese Theorie sprechen. Und die Tatsache, dass die Leiche entkleidet und in Kleidung gehüllt war, deutet auch auf ein sexuelles Motiv des Täters hin.  Natürlich wurden mehrere potenzielle Täter ausgewählt und ihre mögliche Beteiligung an der Tat operativ und gerichtlich überprüft, jedoch ohne Erfolg.

3. Theorie "Mann aus der Nachbarschaft"

Hat der Mann aus der Nachbarschaft, etwas mit dem Mord an Kamila Szarmach zu tun?


Aufgrund der Zeugenaussagen wurde auch festgestellt, dass der Mord an Kamila auch etwas mit einem in ihrer Nachbarschaft lebenden Mann zu tun haben könnte, der in der Gegend von Dolne Miasto häufig Alkohol trank. In dieser Gegend lebte die Großmutter von Kamila und sie war oft in der Gegend unterwegs. Er wurde festgenommen und seine Wohnung durchsucht. Unter anderem wurden auch mehrere Mädchenstrumpfhosen gefunden. Eine Strumpfhose wurde Kamilas Mutter gezeigt. Die Mutter sagte, dass dies die Strumpfhose ihrer Tochter wäre. So schien der Täter des Mordes schnell gefunden worden zu sein, aber die Eigentümerin der Wohnung sagte, das die Strumpfhose ihrer Enkelin gehören würde. Ein Versuch, diese Behauptungen zu überprüfen, erwies sich jedoch als so wirkungslos. Der Mann wurde aus der Untersuchungshaft entlassen, ohne wegen Mordes angeklagt zu werden.

Weitere Ermittlungen und Befragungen

Zusätzlich zu diesen Versionen wurden eine Reihe anderer Aktivitäten durchgeführt, Hunderte von Menschen wurden befragt, Dutzende von Verhören durchgeführt und zahlreiche Expertenmeinungen verschiedener Fachgebiete eingeholt.

Versuch die letzten Stunden von Kamila zu rekonstruieren

Trotz dieser Aktionen war es nicht möglich, die letzten Stunden und Momente in Kamilas Leben zu rekonstruieren oder die Identität ihres Mörders zu bestimmen. Mit Verfügung vom 30. April 1999 wurden die Ermittlungen wegen Mordes an dem 7-jährigen Mädchen wegen fehlender Ermittlung der Täter eingestellt.

Fall in Fernsehsendung vorgestellt

Am 6. Mai 1999 stellte das Kriminalmagazin "997" eine filmische Rekonstruktion der wichtigsten Umstände des Falls vor. Der Mord an der siebenjährigen Kamila Szarmach ist eines der ungeheuerlichsten Verbrechen, die in der 997-Sendung dargestellt wurden. Leider führte die Sendung nicht dazu, Informationen zu erhalten, um eine erneute Untersuchung einzuleiten.

Die aktuelle Einstufung des Falls

Der Tod von Kamila Szarmach wurde als Mord eingestuft. Man vermutet, dass Kamila Opfer eines Sexualverbrechens wurde. Der Fall ist ein Cold Case und die Ermittlungen sind eingestellt. Die Akte ist aktuell geschlossen. Sobald sich aber neue Hinweise ergeben, würde die Polizei die Ermittlungen wieder aufnehmen. Deshalb sind Informationen aus der Bevölkerung sehr wichtig, damit neue Ermittlungen angestoßen werden.

Die Nachwirkungen

Die Familie von Kamila Szarmach wartet seit 25 Jahren auf Antworten. Sie hoffen alle, dass der Täter doch noch identifiziert wird und es zu einer Verurteilung kommt.



Ich bitte die Ermittler des X-Archives Danzig, sich den Fall von Kamila Szarmach anzuschauen und die Ermittlungen wieder aufzunehmen. Ich bin mir sicher, dass diese Abteilung nicht nur die Ressourcen hat, sondern auch die besten Ermittler in dieser Abteilung hat, um den Fall doch noch aufzuklären. [Anm. Das X-Archiv ist in Polen eine gesonderte Abteilung, die sich ausschließlich mit der Untersuchung von X-Akten beschäftigt. (X-Akten = Cold Cases, Altfälle, Kaltfälle) In Polen gibt es in jeder Woiwodschaft mehrere X-Archive, in Deutschland gibt es leider noch nicht so viele Cold Case Abteilungen, wie in Polen.]

Es würde mich sehr freuen, wenn das X-Archiv diesen Fall bearbeitet.

Fragen der Ermittler:
  1. Wer hat Kamila Szarmach in den Mittagsstunden des 11. November 1997 gesehen oder gesprochen?
  2. Wer hat Kamila Szarmach am 11. November 1997 gegen Mittag in Begleitung eines unbekannten Mannes auf der Fußgängerbrücke in Danzig gesehen, die über die Mottlau führt und die Olszynka mit der Łąkowa-Straße verbindet?
  3. Wer hat Kamila Szarmach am Nachmittag des 11. November 1997 in Begleitung eines Mannes in Danzig gesehen?
  4. Wer weiß, wo Kamila und der Mann hingegangen sind?
  5. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe dieser Tat?
  6. Wer weiß, wer für den Tod von Kamila Szarmach verantwortlich gewesen sein könnte?
  7. Wer hat am 11. November 1997 oder in den Tagen danach, am späten Abend oder in der Nacht, eine verdächtige Person dabei beobachtet, die eine Bündel irgendwo in die Molltau in Danzig warf?
  8. Wer hat am 11. November 1997 oder in den Tagen danach andere Beobachtungen gemacht, die mit der Entführung und dem Tod von Kamila Szarmach in Zusammenhang stehen könnten?
  9. Wer weiß, wo sich der genaue Tatort damals befunden hat?
  10. Wer war damals mit Kamila Szarmach befreundet und kann mehr Angaben zu ihren Kontakten oder Gewohnheiten sagen? Besonders interessant wären Kontakte zu Erwachsenen, die Kamila hatte?
  11. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Wer Informationen zu dem Mord an Kamila Szarmach hat, wird gebeten sich bei der Polizei Danzig, bei mir über das Kontaktformular oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.

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