COLD CASE DER WOCHE: Tötungsdelikt z. N. von Familie Pauls (1958)

Der Mord an Familie Pauls

Wer tötete David, Helen und Dorothy Pauls?


Es ist schon fast wieder Wochenende und ich habe den neuen Beitrag für das Format "Cold Case der Woche" fertiggestellt. Ich habe diese Woche einen kanadischen Cold Case aus dem Jahr 1958 ausgewählt, bei dem eine dreiköpfige Familie ermordet wurde. Der Fall ereignete sich in Vancouver, British Columbia, Kanada. Auch wenn der Fall schon über 60 Jahre zurückliegt, hat die Polizei nicht aufgegeben, den Fall doch noch aufzuklären.

Der Mord an Familie Pauls ist seit 1958 ungeklärt.
Wer tötete Helen, Dorothy und David Pauls?
Foto: Polizei

Der Fall Familie Pauls

David Pauls wurde im Jahr 1905 in Russland geboren. Seine Familie wanderte im Jahr 1923 in die USA aus. Zunächst lebte er in Saskatchewan. Im Jahr 1940 heiratete David Pauls seine Frau Helena Pauls und sie zog 1940 nach der Hochzeit mit British Columbia. Er war Mennonit, gehörte aber keiner bestimmten Gemeinde an.

Von russischer Abstammung

Helen Pauls wurde 1911 in Russland geboren und ist wie David von russischer Abstammung. Ihre Familie wanderte ebenfalls nach Kanada aus, als Helen eine Jugendliche war. Nach der Hochzeit mit David zog das Paar nach British Columbia. Sie lebten zu diesem Zeitpunkt in Aldergrove, British Columbia. [Anm. Aldergrove ist ein Ort in der Gemeinde Langley in British Columbia, Kanada. Aldergrove liegt etwa 59 km östlich von Vancouver entfernt.] Obwohl Helen Pauls keine Mennonitin war, wurde sie als "aggressiv religiös" beschrieben.

Geburt von Dorothy Pauls

Im Jahr 1947 wurden David und Helen Pauls Eltern. Helen Pauls brachte eine Tochter Dorothy zur Welt. Die ersten 9 Jahre wuchs Dorothy Pauls in Aldergrove, British Columbia, auf. Dorothy Pauls war ein sehr kluges und ruhiges Mädchen. Für ein Kind war Dorothy wirklich sehr ruhig und folgsam. Das lag wohl hauptsächlich an der Erziehung. Helen Pauls war sehr streng in Bezug auf die Erziehung ihrer Tochter.

Zunächst lebten David, Helen und Dorothy Pauls in Aldergrove, British Columbia.
Foto: Google

Der Umzug

David und Helen Pauls haben im Jahr 1956 ein Wohnhaus in Vancouver gekauft. Im September 1956 zog die dreiköpfige Familie in das Haus in der 1014 East 53rd Avenue in Vancouver ein. [Anm. Die Stadt Vancouver ist ein geschäftiger Seehafen an der Westküste in British Columbia, Vancouver ist eine von Kanadas am dichtesten besiedelten und ethnisch vielfältigsten Städten. Als beliebte Filmkulisse ist die Stadt umgeben von Bergen und bietet auch eine blühende Kunst-, Theater- und Musikszene. Die Vancouver Art Gallery ist bekannt für ihre Werke regionaler Künstler, während das Museum of Anthropology einzigartige First Nations-Sammlungen zeigt. Vancouver hat etwa 675.000 Einwohner.]
David war zu diesem Zeitpunkt 51 Jahre, Helen Pauls war 45 Jahre und Dorothy Pauls war 9 Jahre alt. Die nächsten zwei Jahre lebte die Familie Pauls sein ganz unauffälliges Leben. Die Familie Pauls besuchte bis kurz vor ihrem Tod regelmäßig die deutsche Mennonitische Kirche in Vancouver.

Die Familie zog im Jahr 1956 nach Vancouver, British Columbia.
Foto: Google

Das ist die heutige 1014 East 53rd Avenue in Vancouver. In diesem Haus lebte die Familie Pauls bis zu ihrem Tod im Jahr 1958.
Foto: Google Maps


Das ist das Haus der Familie Pauls im Jahr 1958. Sie hatten das Einfamilienhaus im Jahr 1956 gekauft und renoviert. Das Haus stand in der 1014 East 53rd Avenue in Vancouver. Das Haus wurde im Juni 1958 auch zum Tatort.
Foto: Courtesy Vancouver Police Museum

In der Nachbarschaft integriert

Im Jahr 1958 hatte sich die Familie Pauls gut eingelebt und sie waren in der Nachbarschaft integriert und geschätzt. Der mittlerweile 53-jährige David Pauls arbeitete in einem Lagerhaus des Ladens von Woodward in der Innenstadt von Vancouver. Die mittlerweile 47-jährige Helen Pauls arbeitete abends im Home Fancy Sausage Shop in der East Hastings Street in Vancouver. Die 11-jährige Dorothy Pauls besuchte die 6. Klasse der Walter Moberly School, wo ihre Mitschüler sie als sehr ruhiges und liebes Mädchen beschrieben. Ein Nachbar beschrieb die Familie Pauls später als sehr freundliche, hilfsbereite und sehr angenehme Personen.

David, Dorothy und Helen Pauls waren in der mennonitischen Gemeinde aktiv und führten ein ganz normales Leben. Die Pauls waren in der Nachbarschaft sehr beliebt. Alle drei waren immer sehr freundlich und hilfsbereit.
Foto: Polizei

 Gewohnheitsmenschen

Die Pauls waren Gewohnheitsmenschen. David Pauls beendete seine Arbeit immer vor seiner Frau. Er fuhr direkt nach Hause, wo Dorothy in der Regel entweder ein Buch las oder ihre Hausaufgaben machte. Helen Pauls arbeitete in der Nachmittagsschicht und verließ die Arbeit gegen 23.00 Uhr. Sie nahm dann immer den Bus, der sie vier Blocks von ihrem Zuhause entfernt absetzte. David Pauls holte seine Frau entweder zu Fuß, wenn das Wetter passte, oder in seinem Pick-up Truck ab.

Nachbarn alarmierten Polizei

Am 11. Juni 1958 wurde die Polizei gerufen, nachdem die Familie den ganzen Tag nicht das Haus verlassen hatte und niemand die Tür öffnete. Die Nachbarn machten sich einfach große Sorgen, weil dieses Verhalten nicht zu ihren Gewohnheiten passte. Die Nachbarn riefen dann die Polizei, da die Pauls den ganzen Tag nicht auf das Klingeln und Klopfen der Nachbarn reagierten, obwohl sie eigentlich Zuhause sein mussten.

Die Entdeckung

Es war 17.30 Uhr als die zwei Constables Reid und Engles von der Polizei Vancouver in der 1014 East 53rd Avenue ankamen. Die beiden Beamten kamen zum Haus, weil die Nachbarn sich Sorgen um die Pauls machten. Die beiden Beamten klopften zunächst an die Haustür, erhielten aber keine Antwort, also ging Reid zur Rückseite des Hauses. Eine Tür von der hinteren Sonnenterrasse war angelehnt, und er trat ein. Die Innentür war zu, aber unverschlossen. Constable Reid ging hinein und betrat die saubere und aufgeräumte Küche. Auf dem Tisch stand eine Damenhandtasche mit verstreuten Inhalt.

Die Küche im Haus der Familie Pauls. Die Küche war sauber, nur auf dem Tisch stand die Damenhandtasche von Helen Pauls mit verstreuten Inhalt.
Foto: Courtesy Vancouver Police Museum


Constable Reid ging in den Flur, rief dabei und stolperte beinahe über die Leiche von der 47-jährigen Helen Pauls, die mit dem Gesicht nach unten in einer großen Blutlache lag.

Der Beamte Reid ließ seinen Kollegen Constable Engles herein und beide untersuchten Helen. Sie war vollständig angezogen und schon seit einiger Zeit tot. Die Constables begannen mit der Durchsuchung des restlichen Hauses.

Am Ende des Flurs, in einem Schlafzimmer, entdeckten sie die Leiche der 11-jährigen Dorothy Pauls. Im Keller lag die Leiche des 53-jährigen David Pauls.

Die Autopsie

Bei den drei Autopsien wurde festgestellt, dass der Täter sehr brutal bei der Tat vorging. David und Helen Pauls hatten schwere Verletzungen am gesamten Körper, die durch eine massive stumpfe Gewalteinwirkung hervorgingen. [Anm. Unter stumpfer Gewalteinwirkung werden Schläge mit der Hand (flache Hand, Faust) oder mit nicht schneidenden bzw. nicht scharfkantigen Gegenständen und Tritte zusammengefasst.]

Nachdem David und Helen massiv geschlagen und verprügelt wurden, hat der Täter sie erschossen. Bei David und Helen Pauls waren die Schüsse todesursächlich. Bei der Autopsie von Dorothy Pauls wurde festgestellt, dass ihr Schädel regelrecht zerschmettert war. Das bedeutet, dass der Täter auch bei Dorothy Pauls mit stumpfer Gewalteinwirkung auf das Mädchen massiv einschlug. Die Todesursache bei Dorothy Pauls war eine stumpfe Gewalteinwirkung. Auf sie wurde weder geschossen noch wurde sie sexuell angegriffen.

Die Tatwaffen

Die spezifischen Tatwaffen bzw. Tatwerkzeuge konnten nie mit Sicherheit identifiziert werden. Ein schwerer Gegenstand wurde verwendet, um auf die Opfer einzuschlagen. Die aus den Leichen geborgenen Kugeln wurden an mehr als ein Labor geschickt, das zu dem Schluss kam, dass sie von einem Revolver des Kalibers .22 stammen. Bei dem Revolver handelte es sich wahrscheinlich um einen Röhm RG-10 im Colt-Stil mit sechs Schüssen.

Die Tatwaffe, eine Röhm RG-10 im Colt-Stil mit sechs Schüssen, Kaliber .22.
Es wurden aber nicht nur die Schusswaffe bei der Tatausführung benutzt, sondern es wurden noch andere schwere und stumpfe Gegenstände, um auf die Pauls einzuschlagen.
Foto: Polizei

Die Rekonstruktion der Tat

Die Ermittler versuchten, die Tat genau zu rekonstruieren. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Familie Pauls in der Nacht des 10. Juni bis in die frühen Morgenstunden des 11. Juni 1958 in ihrem Haus in der 1014 East 53rd Avenue in Vancouver, British Columbia, ermordet. Am 10. Juni 1958 verließ der 53-jährige David Pauls gekleidet mit Mantel und Hut gegen 23.30 Uhr die Wohnung, um seine Frau Helen nach Feierabend von der Bushaltestelle abzuholen. Er wurde von einem Angreifer direkt vor der hinteren Kellertür überrascht, der ihm sofort in den Hinterkopf schoss. Die Kugel ging durch die Krempe von Pauls Hut und wurde leicht abgelenkt. Der Mann wurde bewusstlos geschlagen, aber die Kugel drang nicht in den Knochen ein. Der Täter nahm dann Davids Schlüssel, um in das Wohnhaus der Familie einzudringen.

Der Mord an Dorothy Pauls

Die kleine Dorothy Pauls schlief in ihrem Schlafzimmer im Obergeschoss, als der Verdächtige ihr Zimmer betrat, sie verprügelte und ihr junges Leben beendete.

Die 11-jährige Dorothy Pauls wurde in ihrem Bett zu Tode geprügelt.
Foto: Polizei

Das Originalbild von Dorothy Pauls Kinderzimmer und Bett. Auf dem Bett erkennt man eine große Blutlache und darunter befindet sich ein nasser Fleck von Körperflüssigkeiten [Urin]. Dorothy hatte sich im Todeskampf eingenässt. Das ist überhaupt nicht ungewöhnlich. 
Foto: Foto: Courtesy Vancouver Police Museum

Der Mord an David Pauls

Zurück unten schleppte der Mörder David Pauls in den Keller. Der Täter nahm einen Schnürsenkel von Davis Pauls Schuhe und fesselte ihn an den Handgelenken. Dann kam David Pauls wieder zu Bewusstsein und versuchte sich zu wehren. Sein Angreifer schlug erneut auf ihn ein und feuerte dann zwei weitere Schüsse in den Kopf des Mannes ab. Der Angreifer war jedoch immer noch nicht zufrieden und schlug dem nun toten Mann weiterhin brutal auf den Kopf. Der Angreifer benutzte den Kolben seiner Waffe oder einen schweren und stumpfen Gegenstand. Der Täter ging wieder nach oben, zog Dorothys Schlafanzughose aus und ließ sie neben dem Bett auf dem Boden liegen.

Von David Pauls wurde das Tatortfoto von ihm nicht veröffentlicht, da der Kopf so massive Schäden durch die drei Schusswunden hatte. 
Foto: Polizei

Der Mord an Helen Pauls

Die 47-jährige Helen Pauls kehrte nach Feierabend um 23.30 Uhr nach Hause zurück. Ein Zeuge berichtete, dass er Helen Pauls dabei beobachtet hatte, wie sie von der Bushaltestelle nach Hause rannte, weil es regnete und ihr Mann es offensichtlich nicht schaffte, sie abzuholen. Sie wurde im vorderen Flur erschossen und dann zu Tode geprügelt. Sie hatte immer noch ihren Hausschlüssel in der Tasche.

Helen Pauls wurde ebenfalls erschossen.
Foto: Polizei

Originalbild der Polizei.
Helen Pauls wurde in einer großen Blutlache im Flur aufgefunden.
Foto: Courtesy Vancouver Police Museum


Was für Hinweise und Beweise gibt es?

Es gab nie solide Hinweise und die einzigen zurückgelassenen Beweise am Tatort waren ein verschmierter, blutiger Handabdruck an einer Wand und ein großer Stein im Garten, der mit Füßen getreten worden war.

Eine der besten Beweise kurz nach dem Verbrechen waren Haare und Fasern aus Helens Mantel, aber sie brachten die Ermittler auch nicht weiter.

Der Verdächtige "Harvey Thompson"

Ein Mann namens Harvey Thompson war ein Verdächtiger in dem Fall, der im Juni 1958 in Bellingham, Walsh, festgenommen wurde. Mr. Tussing fand seine Frau bewusstlos in ihrem Haus vor, sie starb schließlich. Die Polizei von Bellingham stellte die Ähnlichkeiten zwischen den Pauls und Mrs. Tussing fest. Mrs. Tussing wurde angegriffen, nachdem sie ihre Tochter zu einem Babysitting-Job mitgenommen hatte. Sie ist am Samstag aus Vancouver angereist.  [Anmerkung, Mrs. Tussing starb an einem Sonntag]

In einem anderen Nachrichtenartikel vom Juni 1958 stand das Harvey Thompson festgenommen wurde. Harvey wurde wegen Mordes an den Pauls und wegen Mordes an Mrs. Tussing verhört. Diese Vernehmungen führten jedoch zu nichts.

Harvey Thompson wurde für keinen der beiden Morde angeklagt und wieder freigelassen. Ich bin mir nicht sicher, ob der Mord an Mrs. Tussing jemals aufgeklärt wurde.

Die Theorien

Die Ermittler diskutierten und verfolgten viele Theorien. Auf diese Theorien möchte ich kurz näher eingehen. Um auf die Spur des Täters zu kommen, mussten die Ermittler herausfinden, was das Motiv dieses Dreifach-Mord war. Nur so könnte man die Tat besser verstehen und Personen von der Liste der Verdächtigen streichen, oder sie auf diese Liste setzen und näher überprüfen.

1. Theorie "Sexuelles Motiv"

War das eigentliche Ziel des Mordes Dorothy Pauls und war die Tat sexuell motiviert?


Einige Ermittler waren der Ansicht, dass Dorothy Pauls das eigentliche Ziel des Mörders gewesen sein könnte und dass das Verbrechen sexuell motiviert war. Zumindest zog der Täter Dorothy nach dem Tod die Schlafanzughose aus. Möglicherweise wollte er sie missbrauchen und wurde dabei gestört. Es gab aber keine Beweise dafür, dass das Mädchen sexuell missbraucht wurde.

2. Theorie "Raub"

War der Mord an der Familie Pauls ein Raubmord?


Auch diese Möglichkeit wurde von den Ermittlern in Betracht gezogen. David Pauls Brieftasche, Schlüssel für das Haus und das Fahrzeug wurden vom Täter mitgenommen. Helen Pauls Handtasche wurde geöffnet, aber es ist nicht bekannt, ob etwas fehlte.

3. Theorie "Politisches Motiv"

War der Mord an der Familie Pauls eine politisch motivierte Tat?


Die Ermittler diskutierten sogar darüber, ob die Morde möglicherweise mit den politischen Unruhen in ihrem Heimatland Russland in Verbindung standen. Die Pauls waren Mennoniten und es kursierten Gerüchte, dass die Kirchengemeinde bei der Untersuchung nicht kooperieren würde. Es gab aber keine Beweise dafür, dass die Familie Pauls aus politischen Gründen ins Visier des Täters geriet.

Fazit:

Ich kann mich mit keinen der Theorien richtig anfreunden, aber es muss definitiv ein Motiv gegeben haben. Ich kann mich aber eher mit einer sexuell motivierten Tat mit dem eigentlichen Ziel Dorothy Pauls anfreunden. Der Täter zog ihr die Schlafanzughose post mortem aus. Warum sollte der Mörder es tun, wenn nicht ein sexuelles Motiv im Vordergrund stand. Die anderen Opfer wurde kein Kleidungsstück entzogen. Auch wenn keine Spuren an Dorothy gefunden wurden, die darauf hinweisen, dass sie sexuell missbraucht wurde, kann der Täter trotzdem sexuell motiviert gehandelt haben. Vielleicht war die Tötung an sich das [sexuelle] Motiv. Auch wenn es keine eindeutigen Beweise für diese Möglichkeit gibt, kann ich sie noch am ehesten  nachvollziehen.

Mit den anderen beiden Theorien werde ich nicht so richtig warm. Ja, es wurden der Geldbeutel und die Schlüssel von Haus und Fahrzeug von David Pauls entwendet, jedoch wurden andere wertvolle Gegenstände wie Geld und Schmuck nicht entwendet. Ich tendiere eher dazu, dass es sich bei den entwendeten Gegenständen, um Trophäen handelte.

Ein politisches Motiv finde ich schon sehr weit hergeholt. David und Helen Pauls lebten seit 30 Jahren in Kanada. Sie lebten schon länger in Kanada als in ihrem Heimatland. Dorothy wurde in Kanada geboren. Die Familie Pauls war sehr gut in Kanada integriert und sie fühlten sich sehr wohl. Es wurde nicht ein Beweis gefunden, dass die Pauls politisch aktiv waren. Sie waren nur in ihrer Kirchengemeinde aktiv. Sonst führte die Familie ein ganz normales Leben. Bis heute gibt es weit mehr Fragen als Antworten.

Warum wurde diese Familie ins Visier genommen?

Wo und wie wurde der Mörder auf die Familie aufmerksam?

Wer würde ein junges Mädchen brutal zu Tode prügeln, während es in seinem Bett schlief?

Was war das Motiv?

Ich hoffe wirklich, dass diese Fragen doch noch beantwortet werden. Ich sehe es aber sehr realistisch. Die Chance, dass der Fall aufgeklärt wird, ist doch sehr gering. Nur wenn ein Mitwisser noch lebt und  sein Schweigen bricht, werden wir wohl Antworten erhalten.

Die Nachwirkungen

Dieser Fall frustriert die Ermittler seit Jahrzehnten und die Familie Pauls verdient Gerechtigkeit. Der Dreifachmord ist über 60 Jahre her, aber die Ermittler sind sich sicher, dass jemand da draußen etwas über den Mord an der Familie Pauls weiß.

Zwar ist die Wahrscheinlichkeit, dass derjenige, der für den Dreifachmord verantwortlich ist, noch am Leben ist, wahrscheinlich sehr gering. Die Person hat wahrscheinlich den größten Teil ihres Erwachsenenlebens im und außerhalb des Gefängnisses verbracht und ist wahrscheinlich schon vor Jahren gestorben.

Trotzdem haben wir nun erneut den Fall in den Medien publik gemacht und noch einmal die Ermittlungen aufgenommen. Da der Fall sich im Jahr 1958 ereignete, sind die Ressourcen begrenzt. Trotzdem ist es der Polizei Vancouver ein großes Anliegen, diesen Fall aufzuklären.

Aktuelle Einstufung des Falls

Der Tod der Familie Pauls wurde als Mord eingestuft. Obwohl der Fall ein Cold Case ist, wurden die Akten geschlossen. Aktuell macht die Polizei von Vancouver wieder auf den Fall aufmerksam und bittet die Bevölkerung um Hinweise.

Fragen der Ermittler:
  1. Wer hat in den Tagen vor dem 10./11. Juni 1958 eine verdächtige Person oder ein verdächtiges Fahrzeug rund um die 1014 East 53rd Avenue in Vancouver wahrgenommen?
  2. Wer hat in den späten Abendstunden des 10. Juni 1958 oder in den frühen Morgenstunden des 11. Juni 1958 in der 1014 East 53rd Avenue in Vancouver, eine verdächtige Person beobachtet, die das Haus betrat oder verließ?
  3. Wer weiß, wie der Täter auf die Familie Pauls aufmerksam wurde und warum der Täter sie ausgewählt hat?
  4. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe dieses Dreifachmordes?
  5. Wer weiß, wer für die Tat im Juni 1958 verantwortlich gewesen sein könnte? 
  6. Wer kannte die Familie Pauls und hat noch nicht mit den Ermittlern gesprochen?
  7. Wer kennt die Gewohnheiten, das Umfeld und die sozialen Kontakte der Familie Pauls?
  8. Wer hat Gerüchte über den Mord gehört?
  9. Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Mord in Zusammenhang stehen könnten?
  10. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Wenn Sie Informationen zu diesen Morden haben, rufen Sie bitte die Polizei von Vancouver unter der Rufnummer [Vorwahl Kanada]+604-717-3321 an.
Wenn Sie anonym bleiben möchten, rufen Sie die Crime Stopper unter +1-800-222-8477 an oder besuchen Sie die Website.

Kommentare

  1. Unglaublich,brutal unmenschlich.
    Was mir außerdem auffiel,ist der Fleck in Form eines Totenschädels auf der Hose des Vaters(auf dem obersten Foto)
    Findet ihr das nicht auch sehr unheimlich?

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  2. Hier würde ich dem Motiv "Persönlicher Grund" doch den Vorzug geben. Wenn das kleine Mädchen das Ziel gewesen sein sollte, warum haben der oder die Täter die Eltern nicht einfach erschossen, um sie aus dem Weg zu räumen? Es erfordert doch eine Menge großen Hasses, die Eltern zu Tode zu prügeln und danach erst zu erschießen.

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  3. Der Name "Pauls" ist ebenso wie die Waffe der Marke Röhm deutscher Abstammung. Vielleicht ist hier ein Motiv zu sehen.

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