DÄNEMARK: Tötungsdelikt z. N. von Emilie Anine Skovgård Meng (2016)

Der Mord an Emilie Anine Skovgård Meng

Wer tötete Emilie Anine Skovgård Meng?


Der Fall für den heutigen Beitrag hat mich nach Dänemark geführt. Dieser Cold Case stammt aus dem Jahr 2016. Der Fall ereignete sich in dem Ort in Korsør und in der Gemeinde Køge. Dieser Kriminalfall erhielt nicht nur in Dänemark eine große mediale Aufmerksamkeit. Auch die Medien in anderen Ländern berichteten immer wieder über den Fall. Ich hatte bereits im Jahr 2017 angefangen einen Beitrag über diesen Mordfall zu verfassen, doch ich bin wieder davon abgekommen. Nun möchte ich auf diesen Cold Case aufmerksam machen. Leider ist es den dänischen Ermittlern nicht gelungen, den Mordfall aufzuklären.

Der Mord an Emilie Skovgård Meng ist seit dem Jahr 2016 ungeklärt. Wer tötete Emilie Skovgård Meng?
Foto: Google

Der Fall Emilie Anine Skovgård Meng

Emilie Anine [ Anm. Skovgård = Skovgaard (in Deutsch), ich verwende aber die dänische Variante des Namens] Meng wurde am 31. Juli 1998 in in Korsør, Dänemark, geboren. [Anm. Korsør liegt an der Westküste Dänemarks und auf der Insel Seeland. Korsør ist eine kleine Stadt mit nur 14.608 Einwohnern, die ein aufstrebendes Touristenziel in dem Land voller skandinavischem Charme ist.] Wie Emilie Meng aufwuchs ist nicht viel bekannt. Sie wuchs in der Stadt Korsør auf und lebte auch bis zu ihrem Tod dort.
Als Emilie Skovgård Meng 8 Jahre alt war, trennte sich ihr Vater, Nicolai Skovgård, von seiner Frau und zog nach Aalborg. Emilie war seine einiziges Kind. 
Ab diesem Zeitpunkt lebte Emilie Skovgård Meng gemeinsam mit ihrer Mutter und ihren [Halb]-Geschwistern in einem Wohnhaus. Im Jahr 2016 war Emilie Skovgård Meng 17 Jahre alt und war eine ganz normale junge Frau, die sich sehr gern mit ihren Freunden traf.

Emilie Skovgård Meng lebte in Korsør, auf der Insel Seeland, Dänemark.
Foto: Google

Schülerin auf dem Slagelse-Gymnasium

Emilie Meng besuchte im Schuljahr 2015/2016 das Slagelse-Gymnasium in der Nachbarstadt Slagelse. [Anm. Slagelse ist eine Stadt auf Seeland, Dänemark. Die Stadt ist der Sitz der Gemeinde Slagelse und die größte Stadt der Gemeinde. Es liegt 15 km östlich von Korsør, 16 km nordöstlich von Skælskør, 33 km südöstlich von Kalundborg und 14 km westlich von Sorø.] Sie war erst im Schuljahr 2015/2016 auf die Schule gekommen, um dort ihr Abitur zu machen.

Emilie Skovgård Meng besuchte in Slagelse, der Nachbarstadt von Korsør, das Gymnasium.
Foto: Michelin

Das Slagelse-Gymnasium in Slagelse, Seeland, Dänemark.
Hier machte Emilie Skovgård Meng im Sommer 2016 ihr Abitur.
Foto: Google

 Sehr beliebte junge Frau

Emilie Skovgård Meng war untern ihren Mitschülern und Freunden sehr beliebt. Sie war einfach eine sehr liebe und fröhliche junge Frau. Auch wenn Emilie Skovgård Meng fast volljährig war, sprach die alles mit ihrer Familie ab, sie war immer zuverlässig und pünktlich. Sie hatte eine sehr enge Beziehung zu ihrer Familie. Auch zu ihrem Vater, Nicolai Skovgård, hatte sie regelmäßig Kontakt.

Emilie Skovgård Meng war eine sehr beliebte junge Frau.
Foto: Google

Ein Abend mit Freundinnen

Die 17-jährige Emilie Skovgård Meng traf sich am Abend des 9. Juli 2016 mit ihren Freundinnen. Die jungen Frauen fuhren gemeinsam von Korsør in die Nachbarstadt Slagelse. Die Freunde feierten das Ende ihrer Sommerexamen 2016 und den Erhalt des Abiturs.

Emilie Skovgård Meng fuhr mit ihren Freundinnen am Morgen des 9. Juli 2016 nach Slagelse.
Foto: Michelin

Ausgelassene und gute Atmosphäre

Die Atmosphäre während der Nacht zum 10. Juli 2016, als die drei ein Shisha-Café und McDonald's besuchten,
wurde später von ihren Freundinnen als fröhlich und ausgelassen beschrieben. Die Mädchen wurden als freundlich, wohlerzogen und respektvoll beschrieben. Emilie trank ab und zu Alkohol, aber in Maßen. Drogen lehnte sie aber komplett ab.  

Emilie Skovgård Meng bei einer Feier mit ihren Freunden.
Foto: Google

Die Facebook-Nachricht

Allerdings änderte sich bei McDonald's gegen 1.30 Uhr, schlagartig die Atmosphäre. Emilie Skovgård Meng soll sehr darüber verärgert gewesen sein, als sie eine Facebook-Nachricht von einem Jungen erhielt, der ihre Beziehung beendete. Obwohl die beiden kein formelles Paar waren, hatte sich ein gegenseitiges Interesse entwickelt, und Emilie war sichtlich verärgert über diese Nachricht. Die jungen Frauen machten sich dann irgendwann auf die Rückfahrt mit dem Zug nach Korsør.

Ankunft in Korsør

Gegen 4.00 Uhr morgens an diesem 10. Juli 2016 erreichten die Freundinnen den Bahnhof in Korsør. Kurz danach verabschiedete Emilie Skovgård Meng sich von ihren beiden Freundinnen. Die beiden jungen Frauen nahmen ein Taxi um nach Hause zu fahren. Die Frauen hatten zuvor noch auf Emilie eingeredet, dass sie sich auch ein Taxi nehmen sollte, aber Emilie lehnte dies ab.

Emilie entschied sich gegen ein Taxi


Emilie wollte nicht mit dem Taxi fahren. Sie beschloss, die 2,5 km zu ihrem Haus zu Fuß zu gehen. Emilie Skovgård Meng schrieb ihren Freundinnen immer wieder Kurznachrichten [SMS] von ihrem Handy aus, bis plötzlich ihr Akku leer war. Bevor der Akku leer war, schrieb Emilie ihnen, dass sie beabsichtigte, eine Straße zu nehmen, die an einigen Schrebergärten vorbeiführte und auf eine kleine Straße zwischen dem Bahnhof und der Autobahn führte. Was danach mit Emilie Meng passiert ist, war zunächst unklar.

Die Karte zeigt in Heimweg von Emilie, vom Bahnhof zu ihrem Wohnhaus in Korsør.
Foto: Google

Das Bild zeigt den Weg den Emilie Skovgård Meng vom Bahnhof Korsør genommen hat. Das Foto zeigt den Weg, hinter dem Rücken befindet sich der Bahnhof Korsør.
Foto: Google Maps

Das Verschwinden

Ihre Familie stand auf und bemerkte, dass Emilie nicht Zuhause war. Das kam der Mutter von Emilie sofort komisch vor, denn Emilie war total zuverlässig und sie hätte ihrer Familie eine Nachricht hinterlassen, wenn sie bei einer ihrer Freundinnen übernachtet hätte. Zudem sollte Emilie sollte am Morgen in der 
Skt Povls-Kirke [Sankt Pauls Kirche) in Korsør singen, aber kam auch dort nie an. Als erstes rief die Mutter von Emilie auf ihrem Mobiltelefon an, doch da sprang sofort die Mailbox an. Die Mutter von Emilie suchte überall nach ihrer Tochter und telefonierte alle Freunde ab, aber niemand wusste etwas. Die zwei Freundinnen sagten der Mutter von Emilie, dass sie sich zu Fuß auf dem Heimweg gemacht hätte und sie auch noch Kurznachrichten ausgetauscht hatten.

In der Skt Povls-Kirke [Sankt Pauls Kirche) in Korsør, sollte Emilie Skovgård Meng am Morgen nach ihrem Besuch in Slagelse singen.
Foto: Wikipedia

Bei der Polizei als vermisst gemeldet

Als die Mutter von Emilie das hörte, geriet sie in Panik und sie schlug sofort bei der Polizei Alarm. Sie meldete ihre Tochter offiziell als vermisst.

Die Suche

Die Polizei begann sofort die 17-jährige Emilie Meng im gesamten Stadtgebiet von Korsør. Freiwillige unterstützten die lokale Polizei bei den Suchmaßnahmen. Trotz größter Bemühungen der Einheimischen war keine Spur von Emilie zu finden. Es war die umfangreichste Freiwilligensuche in der dänischen Geschichte, bei der sich Hunderte auf die Suche nach der 17-jährigen Frau machten.


 
Zeugen meldeten sich bei der Polizei

Das Verschwinden von Emilie Meng verbreitete sich schnell in Korsør und die gesamte Stadt sprach davon und Zeugen meldeten sich bei der Polizei. Besonders eine Aussage war für die Polizei interessant. Ein Zeuge aus Korsør erzählte, dass er und ein paar Freunde jeden Morgen laufen gehen würden. Und dies taten sie auch in den frühen Morgenstunden des 10. Juli 2016. Und an diesem Morgen beobachteten sie einen weißen Lieferwagen, der mit hoher Geschwindigkeit durch Korsør fuhr. Da die Straßen an dieser Stelle eng waren, mussten sie zur Seite springen, damit sie nicht vom Lieferwagen niedergemäht wurden. Ein anderer Zeuge sagte, er habe in einem Geschäft nur wenige hundert Meter vom Bahnhof entfernt etwas gesehen, was möglicherweise derselbe Lieferwagen gewesen sein könnte. An diesem Nachmittag brach in einem Fabrikkomplex in der Stadt ein Feuer aus, von dem einige spekulierten, dass es mit dem vermissten Mädchen in Verbindung stehen könnte. Ein 15-jähriger Junge wurde später wegen Brandstiftung festgenommen. Die Polizei bekundete auch ihr Interesse an einem weißen Hyundai I30, Modell 2011–2016. Das Auto wurde zum Zeitpunkt des Verschwindens gesehen, als es um den Bahnhof herumfuhr.

Aufnahme einer Überwachungskamera am Bahnhof von Korsør, der rote Pfeil zeigt im Hintergrund ein weißes Auto.
Foto: Polizei

Vergleichsmodell
So ein weißer Hyundai I30, Modell 2011–2016, könnte eine wichtige Rolle in dem Fall gespielt haben.
Foto: Autobild

Die Theorien

Die Polizei arbeitete an drei Theorien, auf die ich kurz näher eingehen möchte.

1. Theorie "Freiwilliges Verschwinden"

Hat Emilie Meng freiwillig ihr gewohntes Lebensumfeld verlassen?


Diese Theorie musste von der Polizei berücksichtigt und überprüft werden. Die Polizei hielt es für möglich, dass Emilie Meng sich unerwartet dazu entschlossen hatte, freiwillig ihr gewohntes Lebensumfeld zu verlassen, um woanders hinzugeben, weil sie über die Facebook-Nachricht verärgert war.

2. Theorie "Unfall"

Ist Emilie Meng auf ihrem Heimweg verunglückt?

Auch mit dieser Möglichkeit beschäftigte sich die Polizei. Der Heimweg von Emilie führte sie über einen Kanal. Die Beamten hielten es für möglich, dass Emile ausgerutscht und ins Wasser gefallen sein könnte.

3. Theorie "Verbrechen"

Ist Emilie Meng, Opfer eines Verbrechens geworden?


Auch mit dieser Theorie befasste sich die Polizei, obwohl sie zunächst sehr optimistisch waren, dass diese Möglichkeit eigentlich nicht in Frage kommt. Leider ließ der Optimismus aller Beteiligten m im Laufe der Wochen zweifellos nach und die dritte Theorie schien immer wahrscheinlicher zu werden.

Die Verdächtigen

Die Polizei erhielt nur etwa 45 Hinweise aus der Bevölkerung, von denen nur drei als stark genug angesehen wurden, um einen Verdächtigen zu identifizieren.

1. Verdächtiger "33-jähriger Lastwagenfahrer"

Der erste Verdächtige war ein 33-jähriger Mann. Er stammte aus der Gegend von Kolding und arbeitete als Lastwagenfahrer. Er stand fast unmittelbar nach dem Verschwinden unter Verdacht, nachdem ein ehemaliger Freund des Mannes ihn nach einem Gespräch, das er merkwürdig fand, bei der Polizei anzeigte. Der Mann war wegen eines Sexualdelikts gegen Minderjährige vorbestraft  und die Polizei hielt seine Täterschaft im Fall Emilie Meng für möglich. Sie hielten seine Täterschaft für so sehr wahrscheinlich,  dass die Beamten sein Haus und sein Garten sofort nach einem Grab durchsuchten. Der Verdächtige wurde in Gewahrsam genommen und von den Behörden in Slagelse verhört. Er konnte dann als Verdächtiger im Fall Emilie Meng ausgeschlossen werden, da  das GPS seines Lastwagens bewies, dass er in der Nacht von Emilie Mengs Verschwinden nicht in Korsør oder der näheren Umgebung war. Er sagte:

„Ich habe es wirklich satt. Es tut meiner Familie weh, und ich bin es leid. Und ich möchte [der Öffentlichkeit] davon erzählen, dass die Polizei die Meldungen natürlich ernst nehmen muss, aber ich denke, sie haben eine zu große Sache daraus gemacht. Sie sollten zwei und zwei zusammenzählen und zunächst mein Alibi überprüfen, bevor sie mit 16 Männern zu mir herauskommen und meine Wohnung durchsuchen.“

Trotz seiner Proteste wurde der Lkw-Fahrer 2018 erneut wegen Vergewaltigung eines neunjährigen Mädchens festgenommen.

2. Verdächtiger "Finn Petersen"

Der zweiter Verdächtige, war der 67-jährige Finn Petersen Korsør, dessen Haus fünfmal von den Beamten durchsucht worden war, ohne dass dies die Polizei irgendwohin führte. 

Als im Oktober 2016 in der Öffentlichkeit bekannt wurde, dass die Polizei mehrfach das Haus eines 67-jährigen in Korsør durchsucht hatte, war allen klar, dass Polizei sich mit der Theorie befasste, dass Emilie Meng entführt worden war und irgendwo als Gefangene festgehalten wurde. Die Presse beschwor die Natascha-Kampusch-Affäre herauf, die die Welt zehn Jahre zuvor, im Jahr 2006, schockiert hatte. 

Der Verdächtige, Finn Petersen, ließ sein Eigentum bei vier verschiedenen Gelegenheiten durchsuchen, wobei Nachbarn berichteten, sie hätten Schreie und Klopfen aus dem Haus gehört. Die Durchsuchungen haben Finn Petersen scheinbar von jeglicher Beteiligung befreit, wobei die Polizei darauf hinwies, dass die Publizität rund um den Fall dazu führte, dass Bürger harmlose Ereignisse als verdächtig missinterpretierten. Trotz der Kommentare würde die Polizei das Grundstück jedoch später erneut durchsuchen. Zusätzlich wurden auch im selben Monat der fünften Hausdurchsuchung, noch die Wände und der Boden aufgebohrt. Danach wurde Finn Petersen schließlich als Verdächtiger ausgeschlossen, da der 67-jährige Rentner behauptete, dass er Opfer von Belästigungen und Schikanen geworden wäre. 

Die Analyse des Handyverkehrs

Die Polizei analysierte auch den Handyverkehr in der Umgebung und identifizierte etwa 200 Datensätze, die sie als interessant bezeichneten.

Später wurde jedoch bekannt, dass ein Datenverlust die Nummer des Mörders zusammen mit anderen, die zu diesem Zeitpunkt möglicherweise in der Gegend aktiv waren, gelöscht haben könnte. Es wäre nicht die einzige Kritik an der Bearbeitung des Falls durch die Polizei. Die Behörden hatten es auch versäumt, die Aufnahmen von Überwachungskameras zu sichern, das Fahrzeuge gezeigt haben könnte, von denen behauptet wurde, dass sie von Interesse gewesen wären. Ebenso versäumten die Beamten es, Zeugen unmittelbar nach dem Verschwinden zu befragen. Die Polizei verteidigte ihre Aktionen, indem sie sagte, sie habe zunächst geglaubt, dass Emilie nach der schlechten Facebook-Nachricht, lediglich von zu Hause weggelaufen wäre. Die fehlenden Daten wurden im Jahr 2019 wiederhergestellt, hatten  die ursprüngliche Untersuchung jedoch möglicherweise stark behindert.

Eltern waren äußerst besorgt

Die Publizität um den Fall veranlasste Eltern in Dänemark dazu, ihre Kinder immer abzuholen, um sie direkt nach Hause zu bringen, oder ihnen Geld für ein Taxi zu geben. Es gab sogar eine lokale Aktionsgruppe namens Natteravnene ["Die Raben der Nacht'], die Fahrräder bestiegen und die Bürgerpatrouillen rund um den Bahnhof verstärkten, wo sich junge Männer versammelten, um junge Mädchen anzusprechen. Eine Gruppe von Bürgerwehren glaubte sogar, sie hätten das Mädchen gefunden, ein Haus abgesteckt, einen Bürger überwacht, und ihn schließlich öffentlich beschuldigt, die 17-jährige Emilie Meng in seinem Haus festgehalten zu haben. Einige, wie das ehemalige Mitglied Helle Flintholm, hielten die Aktion für selbstzerstörerisch und unmoralisch und kontaktierten die Polizei wegen des Verhaltens der Gruppe. Helle Flintholm sagte später:

„Ich erfahre plötzlich, dass seit August ein älteres Ehepaar an einer Adresse in Korsør überwacht wird, weil die Nachbarin dachte, dass eine Frauenstimme nach ihrer Mutter und um Hilfe rief. Zudem hätte sie eindeutige Klopf- und Trittgeräusche gehört.“

Polizei sprach mit der Bürgerwehr

Die Polizei erklärte, dass sie zwar die tiefen Gefühle in der örtlichen Gemeinde in Korsør verstehe, die Bürgerwehr wäre aber definitiv zu weit gegangen. Das Gesetz müsse in Frieden arbeiten. Die Bürgerwehr stimmte dem zu, und zog sich zurück. Polizeiinspektor Kim Kliver
sagte:

„Wir empfehlen, dass wir die Untersuchung der vermissten Emilie Meng übernehmen. Dafür sind wir in die Welt gesetzt, und wir haben sowohl die Werkzeuge als auch die Ausbildung dafür. Wir möchten Sie daher bitten, wirklich gründlich nachzudenken, bevor Sie mit losen Gerüchten loslegen. Es schadet sowohl den Ermittlungen, anderen unbescholtenen Bürgern, als auch Emilies Verwandten. Wir arbeiten immer noch intensiv daran, herauszufinden, was am 10. Juli 2016 passiert sein könnte.“ 

Die Facebook-Gruppe "Offensimentum"

Der Vorfall verdeutlichte lediglich die intensiven Emotionen, die in der ganzen Stadt und Umgebung des Falls zu spüren waren. Allerdings war nicht jeder von Trauer um die vermisste Emilie verzehrt, noch wollte er bei der Suche helfen. Die Facebook-Gruppe Offensimentum ist in Dänemark für die geteilten Inhalte berüchtigt, die oft mit 4-Chan vergleichbar sind. Trotz der Bemühungen des kleinen Admin-Teams von 15 Personen, dass versuchte positiv auf die 42.000 Follower der Gruppe einzuwirken, wurde in der Gruppe auf Kosten des Mädchens Witze gemacht, wobei ihr Verschwinden weithin verspottet wurde. Die Postings zeigten vielleicht den Nihilismus unserer Zeit, der alle Grenzen rund um den Globus überschreitet.

Vertrauliches Hinweistelefon eingerichtet

Da die Polizei immer verzweifelter nach Informationen suchte, wurde schließlich eine persönliches und vertrauliches Hinweistelefon 
eingerichtet, damit sich mögliche Zeugen ihren Verdacht anonym melden konnten. 

Belohnung ausgelobt

Zusätzlich lobte die Familie Skovgård Meng für Informationen eine Belohnung von 200.000 Kronen aus, die zur Auffindung von Emilie oder zur Aufklärung des Falls führen würden. 

Emilies Daten auch an Interpol weitergeleitet

Emilies Daten wurden an Interpol weitergeleitet, da die Polizei spekulierte, dass sie ins Ausland gereist oder sogar entführt und über die Grenze nach Deutschland gebracht worden sein könnte.

Die Entdeckung

Da die Fallakte fast leer war und es wenig zu tun gab, sah es so aus dass der Fall Emilie Meng dazu bestimmt zu sein könnte, einer der unzähligen Missing Cold Cases in Dänemark werden. Möglicherweise würde Emilie Meng nie gefunden werden. Doch das änderte sich am 24. Dezember 2016. Am Heiligabend 2016 entdeckte ein Passant, der mit seinem Hund in einem Waldgebiet von Regnemarks Bakke in der Nähe von Borup spazieren ging, die Leiche von Emile, die in einen See entsorgt worden war. Die Polizei glaubt, dass das Mädchen kurz nach seinem Verschwinden am 10. Juli 2016 ermordet und anschließend an dem Ort etwa 40 Meilen von ihrem Haus entfernt entsorgt wurde.

Der Leichenfundort.
Der Leichenfundort befand sich im Dezember 2016 in einem See in der Nähe von Borup, Seeland, Dänemark.
Foto: Google

In diesem See, in der Nähe von Borup, wurde die Leiche von Emilie Skovgård Meng gefunden.
Foto: Wikipedia

250 neue Hinweise

Die Entdeckung der Leiche brachte 250 neue Hinweise und Hinweise aus der Öffentlichkeit, aber auch hier ging es in dem Fall nicht weiter. Die Polizei glaubte immer noch, dass die Sichtungen des weißen Lieferwagens unmittelbar nach der Entführung bedeutsam waren, ebenso wie der weiße Hyundai. Die Polizei bestätigte, dass der See frei von forensischen Beweisen war, die sie zu Emiles Mörder geführt haben könnten. 

Beerdigung Skt Povls-Kirke in Korsør

In Korsør fand ein Fackelzug zum Gedenken an Emilie statt, bevor sie am 19. Januar 2017 in Skt Povls-Kirke [Sankt Pauls Kirche) in Korsør beerdigt wurde. In der Povl's Church hatte Emilie früher gesungen.

Wer tötete Emilie Skovgård Meng?
Foto: Google

Polizei veröffentlicht nur sehr wenige Informationen

Seit dem Fund der Leiche von Emilie Meng an Weihnachten 2016 hat die Polizei sich nicht in ihre Karten gucken lassen. Sie haben kaum über die Ermittlungen oder die Ergebnisse der Ermittler preisgegeben und nicht einmal veröffentlicht, wie die 17-Jährige Emilie Meng getötet wurde. Der einzige Hinweis auf die Entwicklung war die Pressemeldung, dass ein Zeuge gesehen habe, wie jemand einen schweren Gegenstand aus einem weißen Auto in der Nähe des Sees gehoben habe, wo die Leiche gefunden wurde. Eine Frau hatte einen Mann beobachtet, der etwas schweres aus einem weißen Auto gehoben hatte.

Brief an Boulevardzeitung BT

Nach fast zwei Jahren des Schweigens in dieser Angelegenheit schickte eine anonyme Quelle im Jahr 2018, einen Brief an die Büros der dänischen Boulevardzeitung BT. In dem Brief hieß es, sie hätten Informationen zu dem Fall. Der Brief, der zwei DIN-A4-Seiten lang war, enthüllte Details über den Fall, die nie öffentlich gemachte wurden. Im Januar 2019 führte die Polizei DNA-Tests in Mengs eigener Nachbarschaft durch, was möglicherweise darauf hindeutete, dass sich in dem Fall eine neue Theorie durchgesetzt hat, die näher an ihr Zuhause führte, als ursprünglich vermutet.

Die Festnahme

Im Jahr 2019 wurde ein 42-jähriger Mann im Zusammenhang mit dem Mord an Emilie Meng festgenommen. Der Mann besaß einen weißen Hyundai, eines der Fahrzeuge, die die Polizei unbedingt verfolgen wollte. Er war bereits im
Zusammenhang mit zwei anderen Morden in Untersuchungshaft, beides ältere Männer. Der Mann hatte die Ermordung des 68-jährigen Münzsammlers Kiehn Andersen in Ruds Vedby im April 2019 und die Ermordung des 80-jährigen Poul Frank Jørgensen in Vemmelev im Juni 2019 gestanden. Beide Morde haben jedoch deutlich andere Merkmale als der von Emilie Meng, da es sich bei beiden um ältere Männer handelt, die in ihren eigenen Häusern erstochen worden, die anschließend niedergebrannt wurden. Eines der Opfer wurde jedoch aus seinem Haus geholt und in einen See geworfen. Der Mann wurde später von Ermittlungen abgewiesen.

Peter Madsen

Es ist auch eine neue Theorie aufgetaucht, die den „U-Boot-Killer“ Peter Madsen mit dem Fall in Verbindung bringt. 

Der verurteilte Mörder Peter Madsen.
Foto: Wikipedia

Peter Madsen, hat die schwedischen Journalistin Kim Wall an Bord seines privat gebauten U-Bootes ermordet. 

Die Journalistin Kim Wall wurde ermordet.
Foto: Wikipedia

Er wurde angeblich dreimal wegen Mordes an Emilie Meng von der dänischen Polizei überprüft und befragt. Die Polizei hat mehrere Ähnlichkeiten bei der Ermordung von Wall und Meng hervorgehoben, wobei Peter Madsen bekanntermaßen zum Zeitpunkt von Emilies Entführung einen weißen Lieferwagen gefahren hat. Peter Madsen soll auch enge Verbindungen zu Korsør haben, und der Mord hätte weniger als ein Jahr vor seinem Mord an Wall stattgefunden. Peter Madsen wurde in seinem Prozess als narzisstischer Psychopath beschrieben, der gesehen worden war, wie er Videos von Enthauptungen und Erstickungssex von Kollegen gesehen hatte.

Peter Madsen hat Kim Wall auf bestialische Weise ermordet.
Foto: Google

Dokumentarserie im Jahr 2019 erschienen

Am 22. August 2019 wurde auf TV 2 und TV2 eine Dokumentarserie ausgestrahlt, die sich mit dem Mord an Emilie Meng beschafft. Hier enthüllte  TV 2 der Öffentlichkeit neue und unbekannte Informationen. 

In der Serie kam auch Sonny Thomsen, der im Jahr 2016 auf Corona Camping by Regnemarks Bakke lebte. Er kennt die Gegend sehr gut und er sagte, dass er einige Monate nach Emilies Verschwinden eine unheimliche Entdeckung gemacht hat. Er hatte im September 2016 Bekleidungsstücke gefunden, während Emilie im Juli 2016 verschwand.

Sonny Thomsen lebte im Jahr 2016 in Regnemarks Bakke.
Foto: Google Maps

Sonny Thomsen ist davon überzeugt, dass die Kleidung von Emilie Skovgård Meng erst kurz vor der Entdeckung im September 2016 dort am Straßenrand in der Nähe von Regnemarks Bakke entsorgt worden ist. Der Fundort der Kleidung ist nicht weit vom späteren Leichenfundort in der Nähe von Borup entfernt.
Foto: Google

Er fand einige Kleidungsstücke, die am Straßenrand lagen. Die Kleidung bestand aus einem strickjackenartigen schwarzen Pullover, einer leichten Hose und einem BH. Der schwarze Pullover wurde um die andere Kleidung gewickelt, die somit im Pullover lag.

Auf dem gefundenen BH waren rotbraune Spritzer, die wie Blut aussahen. Sonny Thomsen erklärte: 

„Es war kein großer Fleck, aber es sah aus, als wäre Blut darauf gesprenkelt worden.“

Sonny Thomsen sagte auch, dass die Klamotten nicht lange dort gelegen zu haben können. Nach seiner Wahrnehmung, sah es eher so aus, als wären sie erst kürzlich dorthin geworfen worden.

Die Polizei hatte im Januar 2017 zuvor gesagt, dass Emilie Mengs Leiche ungefähr zu der Zeit, als sie verschwand, in den See gelegt wurde.

Sonny Thomsen hält es für möglich, dass die Kleidung erst viel später dort auf die Straße geworfen worden sein könnte. Er glaubt, dass die Kleidung bis dahin woanders war.

Wie kommt er zu dieser Annahme?

Die Kleidung sah einfach zu frisch und zu gut aus. Wenn sie tatsächlich seit dem Verschwinden von Emilie Meng dort am Straßenrand gelegen haben soll, dann müsste die Kleidung doch viel verdreckter ausgesehen haben. Sie lag dann für drei Monate dort und war dem Wetter ausgesetzt. Die Kleidung sah aber viel frischer aus, als hätte sie jemand erst kürzlich dort entsorgt, bevor ich die Kleidung schließlich im September 2016 entdeckt habe. Die Polizei hat sich dazu bis heute nicht geäußert.

Neue Zeugin aufgetaucht

Es war auch eine Zeugin aufgetaucht, von der die Öffentlichkeit noch nichts wusste. Die Zeugin möchte nicht mit ihrem Namen genannt werden, deshalb nenne ich sie "Louise". Ich finde die Aussage von Louise sehr interessant.

Drei Stunden bevor Emilie Meng zuletzt gesehen wurde, befand sich die Zeugin "Louise" [falscher Name] an einem anderen Bahnhof, dem Bahnhof Roskilde [76 km/47 Meilen/1 Stunde Fahrt vom Bahnhof Korsør entfernt). Sie war auf einer Party, und der Onkel ihrer Freundin setzte sie am Bahnhof Roskilde ab, wo sie den Zug nach Kopenhagen genommen hatte. 

Der Bahnhof Korsør, der Bahnhof Roskilde, das Waldstück Regnemarks Bakke und der Leichenfundort bei Borup.
Foto: Google Maps

Sie stieg am Taxistand aus. Als der Onkel losfuhr, entdeckte sie, dass sie ihr Handy in sein Auto gelegt hat und vergessen hatte. Sie versuchte auf sich aufmerksam zu machen, aber er sah sie nicht im Rückspiegel. Unmittelbar danach fuhr ein Auto neben ihr vor und kurbelte sein Fenster herunter. Ein männlicher Fremder fragte, ob sie Hilfe brauchen würde. Sie war zunächst überrascht, dass das Auto überhaupt da war, als wäre es aus dem Nichts gekommen. Er versuchte, die junge Frau davon zu überzeugen, in sein Auto einzusteigen. Wenn sie es tut, dann er könnte sie zu dem anderen Auto fahren und es anhalten. Sie sagte, dass das Auto schon zu weit weg ist, dass es offensichtlich wäre, dass sie es nicht mehr einholen könnten. Louise weist den unbekannten Mann ab und ging weiter zum Bahnsteig.

Sie sagte, die ganze Situation wäre ihr komisch vorgekommen, weil der Bahnhof komplett leer war und er weder jemanden abgesetzt noch jemanden abgeholt hatte. Und er fuhr weg, als sie zum Bahnsteig ging. Sie sagte:

„Ich kann nicht wirklich sagen, was es war, aber irgendetwas an ihm machte mir klar, dass ich auf keinen Fall in sein Auto steigen sollte.“

Beschreibung des Unbekannten 
  • Er war Familienmenschentyp. 
  • Er war zwischen 40 und 50 Jahre alt und zwischen 170 und 180 cm groß. 
  • Er war kräftig gebaut, aber nicht übergewichtig. 
  • Er fuhr ein weißes Auto.

Die Polizei machte die Möglichkeit, dass ein weißes Auto im Fall Emilie Meng beteiligt war, erst fast ein Jahr nach Emilies Verschwinden bekannt. Als sie dies öffentlich machten, kontaktierte die Zeugin Louise die Polizei, um mit den Beamten über ihre Begegnung auf dem Bahnhof von Roskilde zu berichten. Einer der Ermittler des Falls kontaktierte sie auch. Louise sagte aber, dass die Erklärung, die sie dem Ermittler gab, richtig  schlecht war, und sie die Begegnung mit einer späteren Begegnung mit einigen betrunkenen Typen vermischt hatte. Louise sagte, dass sie die Begegnung mit dem Mann nicht ausreichend erklärt hatte. Danach hatte sie nicht wieder von der Polizei gehört.

Nun, ich möchte die dänische Polizei hier nicht schlecht machen (sie hat definitiv Fehler gemacht), aber ich möchte darauf hinweisen, dass dieser Fall eine unangenehme Anzahl von Hinweisen/Sichtungen hervorgebracht hat. Manches davon hat wohl auch die Ermittlungen behindert. Wenn also Louise den Punkt ihrer Begegnung nicht beim ersten Mal richtig dargestellt hat, könnte das der Grund für die Polizei sein, warum sie nie wieder zu kontaktiert wurde.

Aber natürlich gibt es noch so, so viele Fragen, und die wichtigste ist natürlich, wer zum Teufel ist dieser Typ?

Die Nachwirkungen 

Nach sechs Jahren ist schwer einzuschätzen, wie nah die Polizei einem Durchbruch in dem Fall ist, seit dem Fund der Leiche schweigen die Ermittler. Die Verbindung zu Peter Madsen scheint auf einer Vermutung zu beruhen, da sich zuvor keine Berichte über seine Beteiligung entwickelt haben, selbst während der Sensationslust seines Prozesses. DNA-Tests vor Ort scheinen jedoch darauf hinzudeuten, dass irgendwo ein DNA-Profil des Mörders gefunden wurde und die Polizei möglicherweise nicht mehr an eine zufällige Entführung glaubt. 

„Wenn Emilies Mörder nie gefunden wird, würde es mir das Herz brechen. Sie verdient Gerechtigkeit und der Täter muss identifiziert und bestraft werden.“

Natalia

Fragen der Polizei:
  1. Wer hat Emilie Skovgård Meng am 10. Juli 2016 nach 4.00 Uhr im Stadtgebiet von Korsør gesehen?
  2. Wer hat in den frühen Morgenstunden des 10. Juli 2016, eine verdächtige Beobachtung auf Emilies Heimweg vom Bahnhof Korsør nach Hause gemacht?
  3. Wer kann Angaben zu einem weißen Lieferwagen oder einem weißen Hyundai I30, Modell 2011–2016 machen, der in den frühen Morgenstunden des 10. Juli 2016 durch Korsør gefahren sein soll?
  4. Wert hat am 10. Juli 2016 oder kurz danach an dem See in der Nähe von Borup, eine verdächtige Person oder verdächtiges Fahrzeug wahrgenommen?
  5. Wer hat am 10. Juli 2016 oder im September 2016 in Regnemarks Bakke, eine verdächtige Person dabei beobachtet, wie sie Kleidung am Straßenrand entsorgt hat?
  6. Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Verschwinden von Emile Skovgård Meng oder dem Mord an Emilie Skovgård Meng in Zusammenhang stehen könnten?
  7. Wer kennt eine Person, die seit dem Verschwinden im Juli 2016, sich besonders für den Fall interessiert oder die ihr Verhalten deutlich verändert hat?
  8. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe dieser Tat?
  9. Wer weiß, der für das Verschwinden von Emilie Skovgård Meng und den Mord an Emilie Skovgård Meng verantwortlich gewesen sein könnte?
  10. Gibt es Frauen, die vor dem Juli 2016 oder danach in der Umgebung von Korsør, von einem unbekannten Mann angesprochen wurden und eingeladen wurden, in sein Auto zu steigen?
  11. Wer hat Gerüchte über den Fall gehört?
  12. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Wer Informationen zu dem Fall hat, wird gebeten sich bitte mit dem
Korsør Police Office
Dahlsvej 3
4220 Korsør
unter der Rufnummer +45 5531 1448 oder per Mail in Verbindung zu setzen.

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