COLD CASE DER WOCHE: Tötungsdelikt z. N. von Krzysztof Siudziński (2007)

Der Mord an Krzysztof Siudziński

Wer tötete Krzysztof Siudziński?


Ich habe für das Format "Cold Case der Woche" den neuen Beitrag fertiggestellt. Ich habe für diese Woche erneut einen polnischen Cold Case aus dem Jahr 2007 ausgewählt. Der Mord ereignete sich in der Stadt Posen. (Anm. Polnisch heißt die Stadt Posen = Poznań. Ich werde aber den deutschen Namen verwenden.) Der polnischen Polizei ist es nicht gelungen, den Fall aufzuklären.

Der Mord an Krzysztof Siudziński ist seit Juni 2007 ungelöst.
Wer tötete Krzysztof Siudziński und warum?
Foto: Polizei

Der Fall Krzysztof Siudziński

Der 30-jährige Krzysztof Siudziński lebte im Jahr 2007 in Posen, genauer gesagt im Stadtteil Starołęka direkt am Ostufer der Warthe. Posen ist eine Stadt an der Warthe im Westen Polens. Sie ist bekannt für ihre Universitäten und für die Altstadt mit den im Renaissancestil erbauten Gebäuden am Alten Markt. Im Posener Rathaus ist das Stadtmuseum mit Ausstellungen zur Stadtgeschichte untergebracht. Krzysztof lebte zusammen mit seiner Schwester und seinen Eltern lebte in einem kleinen Haus, in der Żorska-Straße. Die Straße ist sehr ruhig. 

Die Żorska-Straße in Posennist eine ruhige Straße.
Foto: Google

Die Nachbarn sagten alle, dass die Familie Siudziński eine sehr freundliche und friedliche Familie wäre. Das Haus der Familie war eher einfach ausgestattet und auch Krzysztof selbst hob sich nicht von der Masse ab. Er kam nie in Konflikt mit dem Gesetz und er war war ein ganz normaler junger Mann. Nur das er noch bei seinen Eltern wohnte und er noch keine eigene Familie gegründet hatte, störte ihn sehr. Aber seinem Auszug stand sein geringes Einkommen im Weg und er fühlte sich eigentlich auch recht wohl im Haus seiner Eltern. Freunde beschrieben Krzysztof Siudziński als freundlich, aufrichtig, loyal, verantwortungsbewusst, verlässlich, fröhlich, und immer hilfsbereit. Krzysztof Siudziński hatte einen Arbeitsplatz, wo er sehr viel körperlich arbeiten musste. Er arbeitete für ein Unternehmen für Abfalltrennung. Er arbeitete körperlich hart, aber leider verdiente man dort nicht viel. Seine Mutter war in einer Firma beschäftigt, während sein Vater sich bereits im wohlverdienten Ruhestand befand.

Krzysztof Siudziński lebte mit seiner Familie in Posen, Polen.
Foto: Google

Krzysztof Siudziński lebt in der Żorska-Straße im Stadtviertel Starołęka von Posen.
Foto: Google 

Krzysztof Siudzińska hatte keine Freundin


Krzysztof hatte keine Freundin, wollte aber gerne eine feste Freundin haben. Unter seinen Freunden galt er immer als sehr gepflegt und elegant. Trotz seines bescheidenen Gehalts schaffte er es immer gepflegt und gut gekleidet auszusehen. Das einzige im Internet verfügbare Foto zeigte ihn, mit einer damals modischen Frisur, die damals sehr angesagt war. Die Mutter von Krzysztof Siudzińska wusste nicht viel darüber, mit wem ihr Sohn befreundet oder bekannt war. Er war gern zu Hause, er musste nicht immer unterwegs sein. Nachdem seine Schicht beendet war, entspannte er sich entweder in der Privatsphäre seiner Familienwohnung oder ging hinaus an die Warthe, die etwa nur zehn Autominuten entfernt war. Unterwegs kaufte er in einem Geschäft Bier und nahm es mit zur Warthe. Danach verbrachte er an der Warthe eine angenehme Zeit in der Natur.

Treffen am Fort I in Posen

Krzysztof Siudziński spazierte allein oder mit Freunden an der Warthe entlang, er sprach mit Anglern oder traf seine Freunde auf den sogenannten Forts. Die Rede ist von dem historischen Fort I aus dem 19. Jahrhundert in Posen. Das teilweise renovierte Gebäude ist auch heute noch von einem Wald umgeben. Dort, zwischen dem Fluss und der alten Festung, genossen die Freunde zusammen ein paar Biere. Es sollte jedoch erwähnt werden, dass Krzysztof nie länger als eine Nacht von zu Hause weg war. Ab und zu spielte er auch Karten in der Garage eines Freundes, der in ganz der Nähe wohnte, aber nicht für Geld, sondern nur zum Spaß.

Das Fort I in Posen.
Foto: Google

Das Fort I in Posen.
Das war ein beliebter Treffpunkt.
Foto: Wikipedia

Arbeit gekündigt

Am 30. April 2007 kündigte der 30-jährige Krzysztof Siudziński, aus unbekannten Gründen und völlig unerwartet seinen Job bei dem Unternehmen für Abfalltrennung. Interessanterweise bekam er nicht einmal die letzten 150 PLN seines Gehalts ausgezahlt, die ihm zugestanden hätten. Ab diesem Zeitpunkt blieb der Mann arbeitslos und verbrachte seine Freizeit zu Hause oder bei einem Bierchen an seinem Lieblingsplatz an der Warthe neben der Festung.

Einladung zum Grillen

Am Sonntag, dem 24. Juni 2007, telefonierte er dreimal mit einem Gütern Freund, aber er verließ die Wohnung in der Żorska-Straße nicht. Um 23.00 Uhr erschien eine Gruppe von Freunden mit einer Einladung zum Grillen vor dem Grundstück der Familie Siudziński. Krzysztof ging nicht zu seinen Freunden raus. Er öffnete das Fenster und weigerte sich, an dem Grillabend teilzunehmen.

Der letzte Tag von Krzysztof Siudziński

Am Montagmorgen, dem 25. Juni 2007, ging Krzysztof Siudziński eine Zeitung kaufen und kehrte sofort wieder nach Hause zurück. Den Rest des Tages verbrachte er mit seinen Eltern und kontaktierte nicht einmal jemanden telefonisch. Erst am Abend gegen 19.10 Uhr verließ er das Grundstück mit der Aussage, dass er wieder gleich wieder da sei. Bekleidet mit einem marineblauen Cordhemd und einer dunklen Jogginghose mit Streifen ging er in die Żorska-Straße entlang. Dort sah ihn einer der Nachbarn zum letzten Mal. Krzysztof Siudziński hatte zwar seine Brieftasche mit einem kleinen Geldbetrag dabei, sein Mobiltelefon und seine Unterlagen hatte er jedoch zu Hause gelassen. Danach verlor sich zunächst seine Spur. Niemand konnte etwas zum Verbleib von Krzysztof Siudziński sagen.

Die Entdeckung

Zwei Tage später, am Mittwoch, dem 27. Juni 2007, wurde die Polizei von einem Angler alarmiert, der in der Nähe des Dorfes Czerwonak fischte. Diese Stadt liegt fast 15 Kilometer nördlich der Żorska-Straße in Poznań und wurde leider nicht nur dieses Mal mit dem Fund menschlicher Leichen in Warta in Verbindung gebracht. Im Jahr 2012 wurde Mariusz, ein vermisster Student der University of Life Sciences in deren Nähe, gefunden. Vier Jahre später, im Juli 2016, war es ein Einwohner von Czerwonak, der die Leiche von Ewa Tylman entdeckte, deren Fall viele Monate in allen Medien in ganz Polen vertreten war und diskutiert wurde. Die 2007 gefundene Leiche war definitiv anders als die nächsten beiden. Die Beamten mussten sich einem äußerst brutalen Anblick stellen. Der Identität des Mannes war zunächst unklar.

In der Nähe des Dorfes Czerwonak wurde die Leiche entdeckt.
Foto: Michelin

Bei der Polizei als vermisst gemeldet

Zwei Tage nachdem Krzysztof Siudziński verschwunden war, wollte die besorgte Mutter von Krzysztof, ihn am 27. Juni 2007 als vermisst melden, doch die Polizeibeamten wollten die Vermisstenanzeige noch nicht aufnehmen. Sie sagten, dass Krzysztof  sicherlich bald wieder von alleine auftauchen würde. Die Mutter sollte zu einem späteren Zeitpunkt erneut zur Dienststelle kommen, falls ihr Sohn dann immer noch verschwunden ist, um eine Anzeige aufzunehmen. Und Krzysztofs Mutter kam ein paar Tage später wieder in die Dienststelle und meldete ihren Sohn als vermisst. 

Die Identifizierung

Der John Doe aus der Warthe machte in allen Dienststellen in der Umgebung die Runde und jeder Polizeibeamte hatte über den Fund gehört. Auch in den umliegenden Dienststellen wurde nach einem aktuellen Vermissten gefragt, der John Doe ähnelte, doch im gesamten System passte niemand aus den aktuellen Vermisstenfällen.
Aufgrund das Krzysztof nun offiziell als vermisst gemeldet wurde, und wirklich jeder Beamte von dem Fall gehört hatte und auch die Beschreibung und der Zeitraum des Verschwindens passte, wurde diese Vermisstenmeldung zu den Ermittlern des nicht identifizierten Mordopfers aus der Warthe geschickt. Dann ging alles sehr schnell. Die Ermittler nahmen Kontakt zu den Eltern auf und sprachen mit ihnen über ihre Vermutung. Und  Krzysztof Siudziński's Vater konnte den John Doe aus der Warthe tatsächlich als seinen Sohn identifizieren. Dem Vater wurde eine Tätowierung gezeigt, weil der Körper furchtbar deformiert und entstellt war. Und er hat anhand der Tätowierung seinen Sohn identifiziert. 
Krzysztof Siudziński's Familie hatte tagelang vergebens nach ihm gesucht.

Anhand dieser Tätowierung konnte Krzysztof Siudziński identifiziert werden.
Foto: Polizei

*(Anm. Der Ausdruck John Doe oder Jane Doe wird im englischsprachigen Raum benutzt, um einem identifizierten Mann oder einer nicht identifizierten Frau einen "Namen" zu gegen.)

Die Autopsie

1. Innere und äußere Untersuchung


Dem im Fluss gefundenen Körper fehlte das linke Bein und der linke Arm, der nebenher schwamm. Bei der Autopsie stellte sich heraus, dass die Amputationen mit einem Messer erfolgten, das auch die Knochen durchtrennte, um sie später zu brechen. Spuren der Klinge an anderer Stelle deuteten darauf hin, dass Krzysztof Siudziński in Stücke geteilt werden sollte. Der Rechtsmediziner stellte zudem fest, dass das Opfer vom Täter oder den Tätern in vier Teile zerlegt wurde. Eine Leiche zu vierteln, insbesondere ohne die richtigen Werkzeuge und das Wissen, wo man genau die Schnitte setzen muss, ist nicht nur sehr zeitaufwändig, sondern auch schnell ermüdend. Vielleicht beendete der Mörder deshalb sein Vorhaben und überließ den verstümmelten Körper der Warthe. Bevor Krzysztof Siudziński so eine bestialische Behandlung widerfuhr, wurde er wahrscheinlich auch mit Stöcken massiv geschlagen. Er hatte Knochenfrakturen im Schädel und in allen Rippen. Jemand muss dem Toten, mit voller Wucht, auf die Brust gesprungen sein. Krzysztof Siudziński wurde nicht einfach "nur getötet", sondern auch vorher  gequält. Die Ermittler und der Rechtsmediziner sprachen von einer Art Folterung. Die Ermittler konnten, den eigentlichen Tatort nicht finden. Er muss aber irgendwo ermordet worden sein, wo man relativ ungestört ist.

2. Die Toxikologische Untersuchung

Die toxikologischen Tests zeigten das Alkohol im Körper des Opfers vorhanden war. Die Eltern haben nicht bemerkt, dass ihr Sohn zu Hause etwas Alkoholisches getrunken hatte.

Die Theorien

Warum Krzysztof Siudziński getötet wurde, ist bis heute ein Rätsel geblieben. Es gibt einige Spekulationen, seitens der Polizei, über mögliche Theorien, auf die ich versuche näher einzugehen.

1. Theorie "Kriminelle Aktivitäten und kriminelles Milieu"

Wurde Krzysztof Siudziński getötet, aufgrund möglicher kriminellen Aktivitäten oder wegen Verbindungen ins kriminelle Milieu?


Ja, klar könnte dies möglich sein.

Es gibt keine Beweise dafür, dass Krzysztof Siudziński in kriminellen Aktivitäten verwickelt war oder Verbindungen zum kriminellen Milieu hatte. Nur weil die Polizei nichts gefunden hat, was in diese Richtung deutet, könnte es trotzdem sein, dass er in kriminelle Aktivitäten verwickelt war oder Kontakte ins kriminelle Milieu hatte. Auch die Ermittler schließen diese Möglichkeit nicht komplett aus. Sie halten es trotzdem für möglich, dass er an irgendwelchen kriminellen Aktivitäten beteiligt war. Er kündigte plötzlich seinen Job, bekam sein letztes Gehalt nicht und dann wurde er zerstückelt im Fluss treibend aufgefunden. Auch wenn die Ermittler nichts gefunden haben was auf kriminelle Aktivitäten hinweist, heißt es nicht dass dies komplett ausgeschlossen ist. Er könnte an irgendwas beteiligt gewesen sein, was schief lief. Hinweise darauf könnten sein, dass er trotz seines geringen Gehaltes, immer sehr gut gekleidet und gepflegt war. Klar, er brauchte Zuhause nur einen kleinen Teil für Lebensmittel etc. abgeben, daher konnte er sein Lohn für diese Dinge ausgeben. Aber warum hat er dann sein Job so plötzlich gekündigt, wenn die Aussicht auf eine längere Arbeitslosigkeit sehr groß war. Ich kann mir es nur erklären, dass er seinen Lebensunterhalt anders bestreiten wollte oder Angst vor irgendwelche Personen hatte, die wissen wo er arbeitet. Dafür würde sprechen, dass er sich immer mehr aus seinem Freundeskreis zurück zog und fast nur noch seine Zeit alleine zu Hause verbrachte. Es könnte aber gut sein, dass der Täter oder die Täter dachten, dass Krzysztof Siudziński über wichtige Informationen verfügte, die der Täter oder die Täter unbedingt von ihm wissen wollten und ihn deshalb massiv quälten, um an diese Informationen zu kommen. Höchstwahrscheinlich verfügte Krzysztof Siudziński überhaupt nicht über diese wichtigen Informationenen.  

2. Theorie "Freunde,  Bekannte oder Arbeitskollegen"

Wurde Krzysztof Siudziński von einem Freund, einem Bekannten oder Arbeitskollegen getötet?


Auch dies könnte möglich sein. 

Die Ermittler haben niemanden im Freundes- und Bekanntenkreis gefunden, der ein Problem oder einen Konflikt mit Krzysztof Siudziński hatte. Manche Leute glauben, das die Arbeit etwas mit dem Mord zu tun haben könnte, da er von heute auf morgen seinen Job gekündigt hatte. Es konnte nie geklärt werden, warum Krzysztof Siudziński gekündigt hat und ob es Probleme auf der Arbeit gab. Vielleicht war er auf der Arbeit in krumme Sachen verwickelt oder er hatte Angst vor Personen auf der Arbeit. Es ist auch unklar, warum er seinen ausstehenden Lohn nicht erhalten hatte. Er hatte laut den Ermittlern keine Feinde, aber trotzdem hat ihn jemand getötet.

3. Theorie "zufälliger Zeuge"

Wurde Krzysztof Siudziński ermordet, da er zufällige Zeuge eines Verbrechens wurde oder etwas gesehen hat, was er nicht sehen sollte?


Ja, dies könnte ebenfalls möglich sein.

Zumindest gehen einige der Ermittler davon aus, dass Krzysztof Siudziński, ein zufälliger Zeuge eines Verbrechens gewesen sein könnte, beispielsweise eines Drogendeals, und von rücksichtslosen, aber unerfahrenen Personen eliminiert wurde. Aber erklärt dies die brutale Vorgehensweise des Mörders oder der Mörder? Hätte man ihn dann nicht einfach getötet und dann seine Leiche schnell in der Warthe entsorgt? Wenn es keine Opfer- Täter- Beziehung gab, wäre dies sich die einfachere und schnellere Lösung gewesen. Hat man die Leiche möglicherweise nur zerteilt, damit die Entdeckung und Identifizierung der Überreste erschwert werde?

4. Theorie "Treffen"

Hat Krzysztof Siudziński sich, auf ein Bier, mit seinem Mörder verabredet und endete dieses Treffen in einem Mord?


Ja, auch diese Theorie könnte möglich sein.

Eine andere Hypothese der Ermittler ist, dass er an einem zunächst harmlosen Treffen teilnahm, das dann in einem brutalen Mord endete. Möglicherweise hat Krzysztof Siudziński den Mörder getroffen, kurz nachdem er das Haus verließ. Vielleicht hat ihn jemand auf ein Bier eingeladen. Die Ermittler sind sich aber nicht sicher, ob Krzysztof Siudziński seinen Mörder oder seine Mörder kannte. Die Polizei weiß nicht, wo Krzysztof auf seinen Mörder traf oder wo er genau hin wollte, als er nur kurz das Haus verließ und gleich wieder zurück sein wollte. Er hatte sich an diesen Tag, mit niemanden telefonisch verabredet, da er an diesem Tag nicht ein Telefongespräch führte. Es könnte sein, dass Krzysztof als er zum Laden kam, um Zeitung und Bier kaufte auf seinen späteren Mörder traf oder bei seinen Spaziergängen an der Warthe mit dem späteren Mörder in Kontakt kam. Vielleicht wurde er auf ein Bier eingeladen und man kam ins Gespräch und verabredete sich für ein kurzes Gespräch oder auf ein Bier. Wenn er sich tatsächlich mit seinem Mörder getroffen hat, bleibt die Frage offen, warum es dann in so einer brutalen Tat endete. Ich denke aber, das der Mörder oder die Mörder gut vorbereitet waren. Sie hatten ein Tatort, wo man ungestört ist und man ein Opfer ungestört quälen kann. Und der oder die Täter hatten keine Hemmung, den Körper zu zerlegen. Und es stand ein Fahrzeug zu Verfügung, um die Leiche zur Warthe zu transportieren.
Und die Polizei ist sich sicher, das der Mörder oder die Mörder, Krzysztof Siudzińskis Leiche mit dem Auto zur Warthe brachten und in der Nähe des Dorfes Czerwonak beseitigten. Dies ist mit der Tatsache belegt, dass abgetrennte Glied und der Körper nahe beieinander im Wasser lagen und nicht durch die Flussströmung getrennt waren.

5. Theorie "sexuelles Motiv"

Stand bei Krzysztof Siudziński Tötung, ein sexuelles Motiv im Vordergrund?

Ja, dies halte ich für möglich.


Entweder war Krzysztof Siudziński als er das Haus verließ mit seinem Mörder verabredet oder er traf zufällig auf den späteren Mörder. Der Täter könnte homosexuell gewesen sein und auf Krzysztof aufmerksam geworden sein, da er immer gut gekleidet und gepflegt war. Krzysztof könnte nicht mal bemerkt haben, dass er von einem Homosexuellen angesprochen wurde und er ganz andere Absichten verfolgte. Es könnte auch sein, dass die Tötung und die Zerstückelung selbst, das Hauptmotiv für diese Tat war, wobei auch die Quälereien dabei eine Rolle gespielt haben. Es gibt eine Gruppe von Ermittlern und anderen Personen, die vermuten, dass der Täter durch die Tötung und Zerteilung eine Art sexuelle Befriedigung erhielt. Möglicherweise hatte der Täter eine homosexuelle-sadomasochistische Sexualpräferenz hatte und Krzysztof Siudziński war ein einfaches Opfer. Der Täter war nach deren Ansicht gut auf die Tat vorbereitet, er konnte ungesehen und ungestört, sein Opfer quälen, töten und zerstückeln. Auch alle Werkzeuge, die für diese Tat nötig sind, waren für den Täter greifbar. Es kann aber auch gut sein, dass das Quälen von Krzysztof Siudziński als Hauptmotiv für diese Tat war und die Tötung und Zerteilung der Leiche nur Mittel zum Zweck war. Wenn der Täter alleine gehandelt hat, dann könnte dies logistische  Gründe haben. Der Täter könnte bei der Zerteilung der Leiche gestört und er musste dann die Leiche schnell entsorgen. Es könnte aber auch sein, dass er körperlich damit überfordert war, die Leiche zu zerteilen, da es anstrengender war, als der Täter gedacht hatte. Er hatte zwar Werkzeug für seine Tat, aber wahrscheinlich waren diese Werkzeuge nicht gut geeignet, für eine einfache und schnelle Zerlegung, deshalb der Täter sein Vorhaben abbrach.
Der Ort, an dem die Leiche gefunden wurde, ist ziemlich weit von der Żorska-Straße und der Festung an der Warthe entfernt, daher wurde angenommen, dass der Mörder oder die Mörder Krzysztof mit dem Auto transportierten und erst in der Nähe von Czerwonak die Leiche beseitigten. Wie ich schon erwähnt hatte,  wird es auch durch die Tatsache belegt, dass das abgetrennte Glied und der Körper nahe beieinander im Wasser lagen und nicht durch die Flussströmung getrennt waren.

Fazit:

Ich finde eigentlich das keine der Theorien richtig rund ist, daher ist es schwer, sich auf eine Theorie festzulegen. Es gibt für keine der Theorien einen Beweis, der eine dieser Theorien belegt oder widerlegt. Alles könnte hier möglich sein. Ich persönlich kann es mir vorstellen, dass Krzysztof Siudziński in irgendwas verwickelt war, sei es aus seiner freien Entscheidung, bei etwas mitzumachen oder unabsichtlich. Er könnte in etwas verwickelt gewesen sein, was schief lief und er dafür die Schuld bekam.

Er hatte ohne Angaben von Gründen seinen Job gekündigt und wusste dass ihm dadurch Arbeitslosigkeit drohte, da es nicht viele Jobs in der Region gab. Und jeder braucht Geld zum Leben. Auch wenn er Zuhause lebte, möchte man sich doch auch einige Sachen selber kaufen und sein eigenes Geld haben. Und in Polen gibt es nicht so ein soziales System, wie bei uns in Deutschland, wo man aufgefangen wird, wenn man arbeitslos und mittellos ist. Das könnte ein Zeichen dafür sein, dass er nun anders seinen Lebensunterhalt bestreitete oder beschreiten wollte.

Es kann aber auch sein, dass auf der Arbeit etwas vorgefallen war, dass ihm Angst machte. Vielleicht hatte er deshalb auch dem ausstehenden Lohn nicht erhalten. Entweder hatte er vor seinem Chef und seinen Kollegen Angst oder er hatte Angst das irgendwelche Personen ihn bei seiner Arbeit abfangen würden. Das würde auch erklären, warum er sich immer mehr aus seinem Freundeskreis zurück zog und fast nur noch zu Hause blieb. Vielleicht war aber alles auch ganz harmlos und er hatte sich einfach mit seinem Chef gestritten, wegen der geringen Bezahlung, der körperlichen harten Arbeit und dann hat Krzysztof Siudziński einfach gekündigt, weil er einfach keine Lust mehr auf diesen Job hatte. Die Polizei sagte, dass sie keine Beweise dafür gefunden haben, dass Krzysztof Siudziński in kriminelle Aktivitäten verwickelt war, Kontakte ins kriminelle Milieu hatte. Er hatte laut den Ermittlern keine Feinde oder einen Konflikt mit einer Person hatte. Wenn dies tatsächlich so ist, warum wurde Krzysztof Siudziński dann ermordet? 
Ich kann mir tatsächlich vorstellen, dass der Mord an Krzysztof Siudziński, eine sexuell motivierte Tat war. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die "Folterung", die eigentliche Tötung und Zerlegung, die  Hauptmotivation für diesen brutalen Mord war. Der Täter oder die Täter könnten der Fetischszene zugehörig sein und eine homosexuelle und sadomasochistische Sexualpräferenz haben. Und Krzysztof Siudziński war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Es ist für mich aber unklar, ob Krzysztof Siudziński mit seinem Mörder verabredet war oder ob er zufällig auf seinen Mörder traf. Vielleicht traf Krzysztof Siudziński bei seinen Spaziergängen am Fort I, einige Tage vor dem Mord, zum ersten mal auf seinen späteren Mörder. Der Mörder hat ihn auf ein Bier eingeladen und man kam ins Gespräch und verabredete sich für den Abend. Der Täter könnte sich auf die Tat gut vorbereiten. Das würde erklären, warum der Täter oder die Täter sehr gut vorbereitet waren, denn der Täter hatte oder die Täter hatten einen Ort gewählt, wo man fast ungestört, die Tat ausführen konnte. Der Täter oder die Täter wurden bei der Zerlegung der Leiche gestört oder waren mit der Zerlegung überfordert, und deshalb wurde der Körper schnell in der Warthe beseitigt. Und dadurch wurden auch alle möglichen forensischen Spuren zerstört.

Wie ich schon erwähnt habe, es gibt viele mögliche Erklärungen und Motive für die Tat. Da die Polizei keine Beweise hat, die eine der Theorien belegt oder widerlegt, ist es schwer sich für eine Theorie festzulegen oder eine komplett ausschließen.

Ich denke, wir werden wohl erst erfahren, was tatsächlich hinter der Tat steckt, wenn der Fall aufgeklärt wird. Aber jeder soll sich selbst seine Meinung bilden. 

Die Ermittlungen

Während der Ermittlungen wurden mehrere Dutzend Personen aus der Wohnsiedlung in der Żorska-Straße befragt, darunter die Freunde und die Bekannte, die den Mann am 24. Juni 2007 zu einem Grillfest eingeladen hatten. Aber alle die Überprüfung der Freunde und Bekannte verlief ergebnislos.

Die Nachwirkungen

Der Fall von Krzysztof Siudziński erschien zweimal im Kriminalmagazin 997, und im Jahr 2013 wurde in der Wochenzeitung Angora an den schockierenden Mord erinnert.

Leider wurden bis heute der Täter oder die Täter des Verbrechens nicht vor Gericht gestellt.

Aktuelle Einstufung des Falls

Der Fall wird als Mord eingestuft.

Der Fall ist ein Cold Case und die Ermittlungen  stehen derzeit still, da es keine neuen Ermittlungsansätze mehr gibt.

Deshalb sind die Ermittler auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen, um neue Ermittlungen anzustoßen.

Fragen der Ermittler:
  1. Wer weiß, wohin Krzysztof Siudziński am Abend des 25. Juni 2007 gegen 19.10 Uhr hin wollte, als er angeblich nur kurz das Haus verlassen hatte?
  2. Wer weiß, ob Krzysztof Siudziński am Abend des 25. Juni 2007 mit jemanden verabredet war? Wenn ja, mit wem war er verabredet?
  3. Wer hat Krzysztof Siudziński am Abend des 25. Juni 2007 nach 19.10 Uhr, allein oder Begleitung, im Stadtviertel Stadtteil Starołęka, in Posen gesehen?
  4. Wer hat Krzysztof Siudziński am 25. Juni 2007 nach 19.10 Uhr, irgendwo anders im Stadtbereich von Posen gesehen?
  5. Wer weiß, wer für den Tod von Krzysztof Siudziński  verantwortlich sein könnte?
  6. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe dieses Mordes? 
  7. Wer weiß, wo der Tatort war?
  8. Wer hat den oder die Täter in der Nähe von Czerwonak an der Warthe bei der Entsorgung der Leiche beobachtet? Wer kann etwas zum Täter, den Tätern oder zum Fahrzeug sagen, indem die Leiche transportiert worden ist?
  9. Wer hat Krzysztof Siudziński am 25. Juni 2007 gesehen oder gesprochen?
  10. Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Mord an Krzysztof Siudziński in Zusammenhang stehen könnten?
  11. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Hinweise nimmt das
Komisariat Policji Stare Miasto
al. Marcinkowskiego 31, 
61-745 Poznań, Polen, unter der Rufnummer 
+48 47 771 24 11 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.
 

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