USA: Vermisst Melanie Jo Melanson (1989)

Das Verschwinden von Melanie Jo Melanson

Was ist Melanie Jo Melanson zugesprochen?


Dieser amerikanische Missing Cold Case stammt aus dem Jahr 1989. Der Fall ereignete sich in der Stadt Woburn, im Middlesex County, Massachusetts. Leider sind nur sehr wenige Informationen über den Fall verfügbar. Die Umstände des Verschwindens sind unklar und der Fall ist ungeklärt.

Melanie Jo Melanson ist seit Ende Oktober 1989 spurlos verschwunden.
Foto: Polizei

Der Fall Melanie Jo Melanson

Melanie Jo Melanson wurde am 1. November 1974 in Woburn, im Middlesex County, Massachusetts, geboren. Ihre Eltern, John und Irene Melanson, hatten Alkoholprobleme, deshalb wurde Melanie von ihrer Großmutter und ihren Tanten großgezogen. Bei der Großmutter hatte Melanie Jo Melanson ein stabiles und sicheres Umfeld. Auch wenn Melanie bei ihrer Großmutter lebte, hatte sie weiterhin regelmäßig Kontakt zu ihren Eltern.

Melanie Jo Melanson lebte mit ihrer Familie in Woburn, Massachusetts.
Foto: Best Places

Melanies Tanten, Mary Ann Masciulli und Joanne Lawson. 
Foto: Youtube

Melanie war einmal von Zuhause weggelaufen

Melanie war einmal von zu Hause weggelaufen, hatte aber Kontakt zu ihrer Familie aufgenommen, um sie wissen zu lassen, dass sie in Sicherheit war und es ihr gut ging.

Was ist mit Melanie Jo Melanson passiert?
Wer oder was ist für das Verschwinden von Melanie verantwortlich?

Foto: Polizei

Melanie freute sich auf die Zukunft

In der Zeit vor ihrem Verschwinden im Jahr 1989 berichtete Melanies Familie, dass sie mit dem Leben zufrieden war und es keinen Grund gab, von Zuhause wegzulaufen. Im Gegenteil Melanie freute sich auf ihren Geburtstag und das dann endlich ihres Zahnspange entfernt werden würde. Sie war zum Zeitpunkt ihres Verschwindens im Oktober 1989, in ihrem ersten High School Jahr an der Woburn High School und freute sich auch darauf, bald an die Northeast Vocational High School zu wechseln.

Die Einladung zur einer Party

Melanie Jo Melanson wurde zu einer Party eingeladen, die am Abend des 27. Oktober 1989 stattfinden sollte. Da Melanie aber erst 14 Jahre alt war, wusste sie genau, dass ihre Großmutter ihr niemals erlauben würde, die Party zu besuchen. Melanie wollte aber unbedingt an der Party teilnehmen und musste sich deshalb etwas einfallen lassen, um irgendwie doch auf die Party zu gehen.

Am Tag ihres Verschwindens

Am Mittag des 27. Oktober 1989 verließen Melanie Jo Melanson und eine Freundin die Schule vorzeitig und beschlossen, nach Hause zu gehen. Melanie erzählte ihrer Großmutter, dass sie heute bei einer Freundin übernachten würde (die Freundin war auch ihre Nachbarin). Melanie Jo Melanson benutzte die Geschichte, um ihre Teilnahme an der Party zu decken.

Das Verschwinden

Die Party fand in einem Waldstück in der Nähe eines Industrieparks statt. Die 14-jährige Melanie Jo Melanson war dort der jüngste Gast. Sie ging mit einer Gruppe von fünf männlichen Freunden. Die Party endete erst am nächsten Morgen. Melanie Jo Melanson wurde danach nie wieder gesehen oder gehört.
 
Ich habe versucht die wichtigsten Orte des Falls zu markieren.
Ganz oben im Bild befindet sich die Montvale Avenue (pink), und in der Mitte befindet sich der Industriepark (pink markiert). Seitlich neben dem Industriepark befindet sich das bewaldete Gebiet (lila markiert). Dort befand sich am Abend des 27. Oktober 1989 die Party. Melanie wurde in den  frühen Morgenstunden des 28. Oktober 1989 in der Nähe des Aberjona Rivers gesehen (blau markiert).
Foto: Google Maps 

Alle Partyteilnehmer angerufen

Am Nachmittag des 28. Oktober 1989, fand die Familie von Melanie heraus, dass sie auf der Party war und nicht bei ihrer Freundin übernachtet hatte. Nachdem Melanies Familie herausgefunden hatte, dass sie auf der Party war, riefen sie verzweifelt fast jeden Teilnehmer der Party an, den sie erreichen konnten. Sie erfuhren nichts von Melanie Jo Melansons Aufenthaltsort. Dann einigen ergebnislosen Telefonaten verständigten sie schließlich die Polizei und meldeten sie als vermisst.

Die ersten Befragungen

Die Polizei stellte fest, dass sie zuletzt mit zwei Jungen gesehen wurde, die sie kannte. Die zwei Jungen erzählten aber widersprüchliche Geschichten darüber, was mit ihr passiert sein könnte. Nach ihrem Verschwinden erzählten sie widersprüchliche Geschichten, wobei jeder behauptete, der andere sei der letzte gewesen, der Melanie gesehen hatte. Einer sagte, er habe sie zuletzt in den frühen Morgenstunden des 28. Oktobers am Ende des Pfades gesehen. Von diesen beiden Jungen soll sich einer auch geweigert haben, Melanie nach Hause zu fahren, weil er nur einen Helm für sein Motorrad dabei hatte.

Hier wurde Melanie das letzte mal lebend gesehen.
Foto: Google

Die Ermittlungen

Das Woburn Police Department dachte ursprünglich, dass Melanson nach Florida abgehauen war, wie sie es schon einmal zuvor gemacht hatte. Aber Melanie hatte sich bei ihren Angehörigen gemeldet und ihren mitgeteilt, dass es ihr gut gehe und alles in Ordnung sei. Melanie nahm dieses mal auch keine persönlichen Gegenstände oder zusätzliche Kleidung mit, als sie verschwand. Deshalb schloss die Polizei, nach einer genaueren Betrachtung der Fakten aus, dass Melanie auch diesmal abgehauen sein könnte. Sie hat ihre Familie auch nicht kontaktiert, seitdem sie das letzte Mal gesehen wurde. Die Polizei geht mittlerweile davon aus, dass Melanie Jo Melanson Opfer eines Verbrechens wurde.

Die Suche

Das Waldgebiet, in dem der junge Teenager zuletzt gesehen wurde, organisierte die Polizei eine massive Suchaktion bei der auch Leichenspürhunde und Hubschrauber eingesetzt wurden. Es wurden auch umfangreiche Ausgrabungen durchgeführt. Keine der Maßnahmen war erfolgreich, Melanie Jo Melanson blieb verschwunden. In dem Fall gab es bis heute keine Festnahmen, da die Beamten nicht in der Lage waren, genügend Beweise zu sammeln, um jemanden in dem Fall anzuklagen.

Der anonyme Anrufer

Im August 1992 schlug ein anonymer Anrufer der Polizei vor, einen Teich in der Nähe des Partygeländes zu durchsuchen. Obwohl die Polizei der Sache nachging, wurde nichts gefunden.

Der Anrufer schlug vor den Teich in der Nähe der Party Location abzusuchen. Der Teich ist unter den Namen Walker Pond bekannt und befindet sich direkt an der Montvale Avenue in Woburn, Massachusetts.
Foto: Google Maps

Zeitungsartikel aus "The Boston Globe" (1994)

Der folgende Ausschnitt stammte von einem Artikel der in der Zeitung "The Boston Globe" am 11. September 1994 erschienen ist. In dem Artikel wurde der damaligen Polizeichef Philip Mahoney zum Fall Melanie Jo Melanson zitiert. Er sagte:

„Wir glauben es handelt sich, um ein Tötungsdelikt und wir glauben zu wissen, wer dies getan hat. Und wir sind gerade dabei, den Fall eventuell aufzuklären.“


Im selben Artikel stand zudem, dass die Polizei sechs Monate nach ihrem Verschwinden einige wichtige Informationen erhielt, die darauf hindeuteten, dass Melanie Jo Melanson getötet wurde. 
An einigen Stellen gab es aber wieder Spekulationen, dass sie eine Ausreißerin war. Auf diesen Punkt werde ich aber im Abschnitt "Theorien" näher darauf eingehen.

Fall wurde kalt

Ab 1994 wurde es ruhig um den Fall. Die Polizei hatte alles versucht, was ihr damals zur Verfügung stand. Da die Polizei keine neuen Anhaltspunkte hatte, wo man noch nach Melanie suchen konnte, wurde der Fall langsam aber sicher kalt.

Erneute Ermittlungen im Jahr 2009

Im Frühjahr 2009 kündigten die Behörden an, erneut den Fall zu untersuchen.

Erneute Berichterstattung

Auch in der Zeitung wurde im Frühjahr 2009 wieder vermehrt über den Fall berichtet. Der Fall bekam dadurch wieder mehr Aufmerksamkeit. 

Die Hinweisgeberin

Durch die neuen Ermittlungen und Berichterstattung erhielt die Polizei auch neue Hinweise. Eine  Hinweisgeberin gab den Hinweis, dass Melanie Jo Melansons Körper möglicherweise bewegt wurde. Angeblich sei eine Person, aufgrund der neuen Ermittlungen und der vermehrten Berichterstattung,) sehr nervös geworden und hätte dann den Körper von Melanie Jo Melanson umgelagert. Es wurde aber nie öffentlich mitgeteilt, ob dieser Hinweis als glaubhaft eingestuft oder von den Ermittlern wieder verworfen wurde. In solchen Fällen ist es schwierig solche Hinweise, als glaubhaft oder nicht glaubhaft einzustufen.

Der Privatermittler

Da auch die erneuten Ermittlungen wieder ergebnislos blieben, hatte die Familie von Melanie den Privatermittler Michael Garrigan beauftragt, nach neuen Hinweisen zu suchen. Dieser Privatdetektiv, beschäftigte sich intensiv mit diesem Fall. Aber auch seine Bemühungen waren ergebnislos. Darüber hinaus haben sich auch Amateure-Ermittler ausgiebig mit dem Fall beschäftigt. 

Im Jahr 2012 wurde die Decomposition Odor Analysis (DOA) verwendet

Im Jahr 2012 hat ein in dem Fall engagierter Arzt eine neue wissenschaftliche Methode namens Decomposition Odor Analysis (DOA) verwendet, um Melanies sterbliche Überreste zu finden. (Anm. Ich werde versuchen Decomposition Odor Analysis (DOA) zu erklären. In den Umweltwissenschaften wird ein chemisches Profiling des Zersetzungsgeruchs durchgeführt, um übelriechende Zielquellen in Luft, Wasser oder Boden zu erkennen. Proben werden aus dem Boden darunter und der Luft (Kopfraum) über den zersetzten Überresten mit Sorbensröhrchen entnommen und mittels Gaschromatographie-Massenspektrometrie analysiert, um so zu Beispiel vergrabene Leichen zu lokalisieren. Es ist ganz interessant, wenn man sich etwas damit beschäftigt.)

Die Theorien

1. Theorie "Weggelaufen"

Hat Melanie Jo Melanson freiwillig ihr gewohntes Lebensumfeld verlassen?

Auch wenn diese Theorie sehr unwahrscheinlich ist, möchte ich trotzdem näher auf sie eingehen. Ich persönlich halte die Möglichkeit für ein freiwilliges Verschwinden nahezu ausgeschlossen. Ein plötzliches freiwilliges Verschwinden, ohne dass sie sich über drei Jahrzehnte bei ihrer Familie gemeldet hat, passt einfach nicht zu ihr. Melanie war einmal von Zuhause weggelaufen, aber sie hatte sich bei ihren Angehörigen gemeldet und sie hatte damals auch Kleidung, Geld und persönliche Gegenstände mitgenommen, aber dieses mal hatte sie sich weder bei ihren Angehörigen gemeldet noch Kleidung, Geld und persönliche Gegenstände mitgenommen. 
Sie war zum Zeitpunkt ihres Verschwindens sehr glücklich und zufrieden mit ihrem Leben, sie freute sich auf die Zukunft. Auch für  ihre Freunde, gab es keine Anzeichen, dass Melanie vorhatte erneut wegzulaufen.
Es passt es einfach nicht das Melanie freiwillig ihr gewohntes Lebensumfeld verlassen hat. Und es gibt einige Personen, die glauben das Melanie noch lebt und irgendwo ein neues Leben angefangen hat, da ihre Leiche bis heute nicht gefunden wurde. Eine fehlende Leiche ist aber nicht zwangsläufig ein Beweis, dass Melanie noch lebt. 

2. Theorie  Verbrechen

Wurde Melanie Jo Melanson Opfer eines Verbrechens?

Davon geht zumindest die Polizei aus. Die Umstände ihres Verschwindens sind unklar. Zum letzten mal wurde Melanie von den zwei Jungen lebend in dem bewaldeten Gebiet in der Montvale Avenue in Woburn, gesehen. Die Polizei suchte deshalb dieses Gebiet vergebens mehrmals ab.
Ich möchte noch anmerken, dass Melanie auch etwas auf ihrem Heimweg zugestoßen sein könnte. Es muss ja nicht zwangsläufig im bewaldeten Gebiet des Industrieparks etwas passiert sein. Wenn Melanie vielleicht tatsächlich etwas auf dem Heimweg zugestoßen ist, dann ist es auch verständlich, warum die Polizei in dem bewaldeten Gebiet (Industriepark) noch keine Leiche gefunden hat. Melanie könnte freiwillig in ein Fahrzeug gestiegen sein oder jemand hat Melanie gegen ihren Willen in ein Fahrzeug verbracht. Wenn dem so war, dann kann ihr Körper überall sein. Ohne Anhaltspunkte oder durch einen Zufallsfund, wird es sehr schwer sein, Melanies sterbliche Überreste zu finden oder den Täter zu identifizieren. 

Die Nachwirkungen

Die Großmutter von Melanie ist schon verstorben. 
Auch Melanies Eltern, John und Irene Melanson, sind ebenfalls schon verstorben. 

Die Polizei hat Bilder von Melanie anfertigen lassen, wie sie als Erwachsene ausgesehen haben könnte.

Dieses Bild zeigt Melanie Jo Melanson im Alter von 42 Jahren. 
Foto: Polizei

Aktuelle Einstufung des Falles

Melanie Jo Melanson wird als gefährdete vermisste Person eingestuft.
Der Vermisstenfall ist weiterhin offen und ungeklärt. Die Polizei vermutet, dass Melanie Opfer eines Verbrechens wurde.

Wenn Melanie Jo Melanson doch noch lebt, wäre sie heute 47 Jahre alt.

Belohnung
Es wurde für Informationen eine Belohnung von 5000 USD ausgelobt, die zur Aufklärung des Falles führen.

Fragen der Ermittler:
  1. Wer war am 27. Oktober 1989 auch auf der Party in einem bewaldeten Gebiet in der Nähe eines Industrieparks, an der Montvale Avenue an der Grenze Woburn/Stoneham?
  2. Wer hat Melanie Jo Melanson auf dieser Party gesehen und noch nicht mit der Polizei gesprochen? Mit wem hat sie in dieser Nacht Kontakt gehabt?
  3. Wer hat Melanie Jo Melanson in frühen Morgenstunden des 28. Oktober 1989 noch auf der Party gesehen?
  4. Wer hat Melanie Jo Melanson, am 28. Oktober 1989, auf ihrem Heimweg gesehen? Gibt es Personen, die Melanie Jo Melanson möglicherweise dabei beobachtet haben, wie sie in ein Fahrzeug einstieg?
  5. Wer hat in den frühen Morgenstunden des 28. Oktober 1989, in der Montvale Avenue in der Nähe des Industrieparks, an der Grenze Woburn/Stoneham, ein verdächtiges Fahrzeug, eine verdächtige Person oder eine andere verdächtige Beobachtung gemacht? 
  6. Wer hat Melanie Jo Melanson nach dem 27. Oktober 1989 gesehen oder gesprochen?
  7. Wer weiß, was mit Melanie Jo Melanson passiert ist?
  8. Wer kennt die genauen Umstände ihres Verschwindens?
  9. Wer weiß, wer für das Verschwinden von Melanie Jo Melanson verantwortlich sein könnte?
  10. Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die in Zusammenhang mit dem Verschwinden von Melanie Jo Melanson stehen könnten?
  11. Wer hat Gerüchte über den Fall gehört?
  12. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Wenn Sie Informationen zu diesem Fall haben, wenden Sie sich bitte an das
Woburn Police Department unter der Rufnummer (Vorwahl USA)+1-781-933-1212. 

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