KANADA: Tötungsdelikt z. N. von Manuel Desa (2000)

Ðer Mord an Manuel Desa 

Warum musste Manuel Desa sterben?

Im heutigen Beitrag geht es um einen kanadischen Cold Case, den ich schon seit längerem verfolge. Der Fall stammt aus dem Jahr 2000 und der Mord ereignete in der Stadt Vaughan in der Regionalgemeinde York, in der kanadischen Provinz Ontario. Bis heute konnte der Fall nicht aufgeklärt werden. 

Der Mord an Manuel Desa ist seit 2000 ungeklärt. Wer hat Manuel Desa getötet?
Foto: Polizei 

Der Fall Manuel Desa 

Manuel Desa wurde im Jahr 1967 geboren. Leider gibt es kaum Informationen über Manuel Desa. Im Jahr 2000 lebte der 33-jährige Manuel Desa mit seiner Ehefrau, ihrer 6-jährigen Tochter in Vaughan in der Regionalgemeinde York, in der kanadischen Provinz Ontario. Manuel Desa war Vater eines 4-jährigen Jungen aus einer vorherigen Beziehung. Der Junge lebte bei seiner Mutter, aber Manuel Desa kümmerte sich auch regelmäßig um seinen Sohn. Manuel Desa lebte mit seiner Lebensgefährtin und ihrer Tochter in einem Haus im 25 Royal Colwood Court in Vaughan. [Anm. Vaughan ist eine Stadt in der Regional Municipality of York (Regionalgemeinde York) nördlich von Toronto in der Provinz Ontario in Kanada. Sie ist eine der am schnellsten wachsenden Städte in Kanada. Vaughan hat 288.301 Einwohner und gehört zur Metropolregion Toronto.]

In diesem Haus lebte Manuel Desa im Juni 2000. Das Bild zeigt, wie das Haus im 25 Royal Colwood Court in Vaughan aktuell aussieht. Es hat sich natürlich etwas verändert.
Foto: Google Maps 

Manuel Desa lebte und arbeitete bis zu seinem Tod in Vaughan in der Regionalgemeinde York, in der kanadischen Provinz Ontario. 
Foto: Google Maps 


Manuel Desa war Bauunternehmer 

Manuel Desa besaß im Jahr 2000 mehrere Bauunternehmern in Vaughan. Dazu zählten Blue Star Construction, Ridge 2000 und das Rahmenbauunternehmen namens Camarites Construction. Alle Bauunternehmen betrieb Manuel Desa gemeinsam mit seinem Bruder. Manuel Desa war auch mit verschiedenen Ortsgruppen und der Zimmerergewerkschaft verbunden. Er war Mitglied der Gewerkschaften Union Local 183 [jetzt bekannt als Liuna Local 183] und Carpenters Union Local 27.

Besuch beim Nachbarn 

In den frühen Abendstunden des 25. Juni 2000 besuchte der 33-jährige Manuel Desa mit seiner Lebensgefährtin und ihrer 6-jährigen Tochter die Nachbarn. Der 4-jährige Sohn war an diesem Abend nicht dabei, weil er bei Verwandten war. Der Besuch bei den Nachbarn war ein sehr entspannter Abend mit gutem Essen und netten Gesprächen. 

Der Mord 

Gegen 22.15 Uhr kehrten Manuel Desa, seine Frau und seine Tochter wieder in ihr Haus im 25 Royal Colwood Court in Vaughan zurück. Als sie den Weg zu ihrem Haus hinaufgingen, näherten sich ihnen über die Veranda zwei gut gekleidete Männer. Laut der Aussage der Lebensgefährtin rief einer der Männer in der Dunkelheit:

„Mach dir keine Sorgen, Manny, ich bin’s, Chris!“

Manuels Lebensgefährtin und ihre Tochter gingen an den Männern vorbei bis zur Haustür. Als Manuel Desa auf die Männer traf, kam es sofort zu 
einer Auseinandersetzung, bei der Manuel Desa tödlich verletzt wurde. Die Täter hatten mehrfach auf Manuel Desa eingestochen. Die Mörder rannten zu einem wartenden Auto und fuhren davon. Die Lebensgefährtin lief zu Manuel Desa, um ihm zu helfen. Als sie die schwere von Manuels Verletzungen erkannte, rief sie den Rettungsdienst. 
Als der Rettungsdienst den Royal Colwood Court in Vaughan erreichte, lebte Manuel Desa noch. Leider starb er später auf dem Weg ins Krankenhaus.

Die Eingangstür von Manuel Desas Wohnhaus im 25 Royal Colwood Court in Vaughan [Provinz Ontario]. 
Foto: Polizei 

Die Einfahrt vom Haus von Manuel Desa und der Tatort im 25 Royal Colwood Court in Vaughan [Ontario]. Hier wurde Manuel Desa von zwei Tätern angegriffen. 
Foto: Polizei 

Der Tatort im 25 Royal Colwood Court in Vaughan. Hier ereignete sich am 25. Juni 2000 der Mord. Der Tatort liegt in einem Wohnviertel. Möglicherweise könnten die Täter im Vorfeld der Tat jemandem aufgefallen sein.
Foto: Google Maps 

Polizei erreichte Tatort

Als der Rettungsdienst am Tatort angekommen war, erreichte auch ein Streifenwagen den Tatort. Der Beamte sperrte sofort großflächig den Tatort ab und nahm den Fall auf. Als bekannt wurde, dass Manuel Desa verstorben ist, wurde der Fall an die Ermittler der Mordkommission übergeben. Kurze Zeit später erreichten die Ermittler und die Kriminaltechniker der York Regional Police den Tatort. Die Kriminaltechniker sammelten und sicherten alle Spuren und Beweise. Die Kriminaltechniker konnten einen schwarzen Stiefel mit hellbrauner Sohle sicherstellen, der einer der Männer während der Auseinandersetzung fallen ließ. 

Einer der Täter ließ seinen Stiefel am Tatort zurück.
Foto: Polizei 

Der schwarze Stiefel mit hellbrauner Sohle von einem der beiden Täter. 
Foto: Polizei 

Die Ermittler sprachen mit der Lebensgefährtin, Nachbarn und Anwohnern. Die Lebensgefährtin von Manuel Desa konnte der Polizei eine kurze Beschreibung der Täter geben. Außerdem konnte von einem der beiden Täter ein Phantombild erstellt werden.

Beschreibung der Täter 
  • Beide Täter waren von kaukasischer Abstammung [weiße Männer].
  • Beide Männer waren breitschultrig und hatten eine stämmige Statur.
  • Beide Täter waren etwa 25 bis 29 Jahre alt. 
  • Der erste Täter hatte helle Augen und kurzes und helles Haar.
  • Der zweite Täter hatte kurzes und dunkles Haar. 
  • Beide Täter flüchteten in einem weißen oder beigen Auto vom Tatort. Das Auto hatte bereits auf die Männer gewartet.
Das ist ein Phantombild vom ersten Täter.
So soll der Täter im Juni 2000 ausgesehen haben. Wer kann den Mann identifizieren?
Foto: Polizei 

Die Autopsie 

Bei der Autopsie der Leiche von Manuel Desa durch den zuständigen Rechtsmediziner wurde festgestellt, dass er Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist. Die genaue Todesursache war Erstechen. An der Leiche konnten mehrere Schnitt- und Stichverletzungen festgestellt werden. Teilweise wurden wichtige Gefäße und Organe verletzt. Es konnten auch Abwehrverletzungen festgestellt werden. Manuel Desa hatte versucht, sich bei der kurzen Auseinandersetzung zu schützen, aber er hatte keine Chance gegen zwei Angreifer mit einem Messer. 

Die Ermittlungen 

Die York Regional Police führte eine umfangreiche Untersuchung des Falls durch. Durch die Abgaben der Lebensgefährtin stand fest, dass Manuel Desa seine Mörder kannte. Schließlich hatte der Täter Manuel mit seinem Spitznamen angesprochen. Es muss eine Verbindung und eine Vorbeziehung zwischen Täter und Opfer bestanden haben, deshalb überprüften die Ermittler das gesamte berufliche und private Umfeld von Manuel Desa. 

Die Theorien 

Der Fall Manuel Desa ist weiterhin ungeklärt. Es gibt jedoch einige Theorien darüber, wer Manuel Desa getötet haben könnte. Auf diese Theorien möchte ich nun kurz näher eingehen. Es gilt natürlich wie immer die Unschuldsvermutung. 

1. Theorie "Freund/Bekannter"

Wurde Manuel Desa von einem Freund oder Bekannten getötet?

Diese Möglichkeit wurde von den Ermittlern zunächst in Betracht gezogen und überprüft. Der gesamte Freundes- und Bekanntenkreis wurde von den Ermittlern überprüft, aber es konnte weder ein Freund noch ein Bekannter von Manuel Desa mit dem Verbrechen in Verbindung gebracht werden. 

2. Theorie "Bruder"

Hat der Bruder von Manuel Desa etwas mit dem Mord zu tun?

Es gab das Gerücht, dass der Bruder von Manuel Desa etwas mit dem Mord zu tun hatte, weil er die Bauunternehmen für sich alleine haben wollte. Die Ermittler überprüften auch diese Möglichkeit, aber es konnte schnell ausgeschlossen werden, dass der Bruder von Manuel Desa weder etwas mit dem Mord zu tun hatte noch sich die Bauunternehmen für sich allein haben wollte. Es ist wirklich schlimm, dass Angehörige in ihrer Trauer mit solchen Gerüchten konfrontiert werden. 

3. Theorie "Geschäftspartner"

Hat ein Geschäftspartner von Manuel Desa etwas mit dem Mord zu tun?

Natürlich schauten sich die Ermittler auch die beruflichen Aktivitäten von Manuel Desa an und sprachen mit seinen Geschäftspartnern und seinen Angestellten. Es stellte sich schnell heraus, dass mehr als ein Dutzend Subunternehmer einen Groll auf Manuel Desa hatten. Es gab regelrechte Streitigkeiten wegen ausstehender Lohnzahlungen. Dir Ermittler halten es für durchaus möglich, dass dies ein Motiv für den Mord an Manuel Desa sein könnte. Es konnte aber keine Person aus dem Kreis der Subunternehmer ermittelt werden, den man direkt mit dem Mord in Verbindung bringen konnte. 

Fazit:

Ich werde mich dieses Mal sehr kurz halten, weil es einfach zu wenig Informationen gibt. Ich persönlich halte es für durchaus plausibel, dass ein verärgerter Subunternehmer hinter dem Mord steckt. Meist sind die Subunternehmer kleine Betriebe ohne große finanzielle Rücklagen. Sie treten häufig mit dem Kauf der Materialien in Vorkasse und erhalten erst nach Beendigung des Auftrags ihre Lohnzahlungen. Es besteht ein Vertrauensverhältnis. Wenn ein Auftraggeber nun diese Lohnzahlungen nicht bezahlt und man immer wieder vertröstet wird, kann ein kleines Subunternehmen schnell in finanzielle Schwierigkeiten kommen. Und diese finanziellen Probleme können natürlich weitere und schwerwiegende Probleme im geschäftlichen Bereich sowie auch im privaten Bereich auslösen. Ich halte es für durchaus möglich, dass jemand sich rächen wollte und den Mord in Auftrag gegeben hat. 

Ich schließe auch nicht aus, dass es im Fall Manuel Desa überhaupt nichts mit den Streitigkeiten wegen ausstehender Lohnzahlungen zu tun hatte, sondern der Mord ganz andere Gründe hatte, die uns bisher unbekannt sind.

Die Nachwirkungen 

Die Familie von Manuel Desa, insbesondere sein mittlerweile 28-jähriger Sohn, möchte endlich Antworten erhalten, wer Manuel Desa getötet hat und warum er sterben musste. 

Dank neuer Informationen zum Cold Case Manuel Desa ist die Mordkommission der York Regional Police nun sehr zuversichtlich, den Fall doch noch aufklären zu können. Die Ermittler sind hochmotiviert, den Angehörigen von Manuel Desa endlich Antworten geben und Gerechtigkeit verschaffen zu können. 

Warum musste Manuel Desa sterben?
Foto: Polizei 

Aktuelle Einstufung des Falls 

Der Tod von Manuel Desa wurde als Mord bzw. als Tötungsdelikt eingestuft. Der Fall ist zwar mittlerweile ein Cold Case, aber die Polizei ermittelt aktuell wieder in dem Fall. Die Ermittler nehmen weiterhin Hinweise aus der Bevölkerung entgegen. Außerdem wurde von den Strafverfolgungsbehörden eine hohe Belohnung zur Verfügung gestellt. 

Die Belohnung 
Die Staatsanwaltschaft und die York Regional Police York haben für Informationen eine Belohnung von 50.000 Dollar ausgelobt, die zur Ergreifung der Mörder oder zur Aufklärung des Falls führen. 

Fragen der Ermittler:
  1. Wer hat die Auseinandersetzung und den Mord am Abend des 25. Juni 2000 gegen 22.15 Uhr in der Einfahrt der 25 Royal Colwood Court in Vaughan beobachtet und noch nicht mit den Ermittlern gesprochen?
  2. Wer hat die Flucht der Täter mit einem weißen oder beigen Auto beobachtet? Möglicherweise ist das Fahrzeug durch eine rasante Fahrweise in dem Wohngebiet aufgefallen?
  3. Wer kann den Fahrer des Fahrzeugs oder das Fahrzeug näher beschreiben?
  4. Wer hat am Abend des 25. Juni 2000 vor 22.15 Uhr ein weißes oder beiges Auto im Bereich des 25 Royal Colwood Court wahrgenommen? Das Fahrzeug könnte dort einige Zeit gestanden haben.
  5. Wer hat die zwei Haupttäter und den Fahrer des Fluchtautos am Abend des 25. Juni 2000 im Bereich des 25 Royal Colwood Court wahrgenommen?
  6. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe des Mordes an Manuel Desa?
  7. Wer weiß, wer für den Tod von Manuel Desa verantwortlich gewesen sein könnte? Wer hat den Mord möglicherweise in Auftrag gegeben?
  8. Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Mord an Manuel Desa in Zusammenhang stehen könnten?
  9. Wer hat nach dem Tod von Manuel Desa irgendwelche Gerüchte über den Mord gehört?
  10. Wer hat sonstige Informationen zu diesem Fall?

Wenn sie Informationen über den Fall haben, wenden Sie sich bitte telefonisch an die Ermittler der Cold Case Unit der York Regional Police unter der Rufnummer +1-866-876-5423 oder mit der Durchwahl 7865 oder schicken Sie den Ermittlern direkt eine E-Mail coldcase@yrp.ca.
Außerdem steht auch das Hinweisformular der Crime Stoppers zur Verfügung. 

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