COLD CASE DER WOCHE: Vermisst Wendy Rene Smith (1995)

Das Verschwinden von Wendy Rene Smith 

Was ist mit Wendy Rene Smith passiert?

Ich habe mich erneut mit dem neuen "Cold Case der Woche" verspätet. Ich war ziemlich krank und einfach nicht in der Lage, diesen Beitrag fertigzustellen. Diese Woche möchte ich auf einen kanadischen Missing Cold Case aus dem Jahr 1995 aufmerksam machen, den ich schon seit einigen Jahren verfolge. Als ich das erste Mal mit dem Fall in Berührung kam, gab es diesen Zweitblog noch nicht. Nun möchte ich auch hier über den Fall berichten. Der Fall stammt aus dem Jahr 1995 und ereignete sich in Richmond Hill, in der Regionalgemeinde York, in der kanadischen Provinz Ontario. Bis heute konnten die kanadischen Strafverfolgungsbehörden den Fall nicht aufklären. 

Das Verschwinden von Wendy Rene Smith ist seit 1995 ungeklärt. 
Was ist mit Wendy Rene Smith passiert?
Foto: Familie Smith 

Der Fall Wendy Rene Smith 

Wendy Rene Smith wurde am 16. August 1962 als Tochter von Roy und Olive Smith in der kanadischen Provinz Ontario geboren. Ŵendy ist mit ihren fünf Geschwistern in dem kleinen Dorf Burwash aufgewachsen. Sie ist das jüngste der insgesamt sechs Kinder der Familie Smith. [Anm. Burwash war der Name einer kleinen Gemeinde in der kanadischen Provinz Ontario. Burwash lag damals etwa 48 km südlich von Sudbury. Heute gibt es die Gemeinde Burwash nicht mehr. Das Dorf Burwash mit einer Wohnanlage wurde im Jahr 1914 für das Personal und die Familien des Provinzgefängnis "Burwash Industrial Farm" (auch Burwash Correctional Centre genannt) errichtet. Das Gefängnis hatte im Laufe seiner Zeit zwischen 180 und zu Spitzenzeiten bis zu 840 Häftlinge beherbergt. Im Jahr 1975 wurde das Gefängnis geschlossen, weil es zu kostenintensiv war, obwohl es sich um eine autarke Einrichtung handelte. Vor dem Bau des Highway 69 war Burwash ein isolierter Ort im Tal des Wanapitei River, der nur von einem nahegelegenen Bahnhof der Canadian Northern Railway (heute Canadian National Railway) erreichbar war. Nach dem Bau des Highway 69 war die Anlage weniger isoliert und entlang des Highways wurden Schilder aufgestellt, die Autofahrer davor warnten, in der Gegend Anhalter mitzunehmen, da die Möglichkeit einer Flucht von Sträflingen bestand. Da das Gefängnis aufgrund seiner geografischen Isolation nicht jeden Tag von Sudbury oder Killarney aus pendeln konnte, war ein Ort für die Wächter und das Hilfspersonal erforderlich, die auf der Gefängnisfarm arbeiteten. Die von den Häftlingen errichtete Gemeinde beherbergte bis zu 1.000 Einwohner. Es gab eine öffentliche Schule, die einst vom Kindergarten bis zur 10. Klasse reichte, eine Kirche, ein Postamt, einen Friseursalon, eine Schneiderei und eine Schuhmacherei. Es gab auch einen Lebensmittelladen, der von den Häftlingen gebackenes Brot, Fleisch vom Bauernhof und von den Häftlingen angebautes Gemüse sowie andere Lebensmittel verkaufte, die aus Sudbury gebracht wurden. Milch wurde mit Pferdewagen an die Tür geliefert und der Müll wurde mit einem anderen Pferdewagen abgeholt. Es gab ein voll funktionsfähiges Sägewerk, in dem die von den Häftlingen gefällten Bäume verarbeitet wurden. Das Dorf wurde aus dem Holz gebaut und alle Provinzparks waren mit Picknicktischen ausgestattet, die ebenfalls dort hergestellt wurden. Burwash galt als nahezu autark, die Insassen gingen verschiedenen Berufen nach und erhielten eine Ausbildung.] 

Das stillgelegte Gefängnis in Burwash in der kanadischen Provinz Ontario. 
Foto: Google Maps 


Das Bild zeigt den Zellentrakt im ehemaligen Gebäude des Camp Bison Prison Farm oder des Burwash Correctional Centre.
Foto: Google 

Das stillgelegte Camp Bison Prison Farm oder Burwash Correctional Centre in der ehemaligen Gemeinde Burwash in der kanadischen Provinz Ontario. 
Foto: Google Maps 

Wendy wuchs zunächst in der damaligen Gemeinde Burwash in der kanadischen Provinz Ontario auf. Burwash war ein kleines Dorf mit Wohnanlage, das extra für das Gefängnispersonal des Camp Bison Prison Farm [auch Burwash Industrial Farm oder auch Burwash Correctional Centre genannt] errichtet worden ist. Im Jahr 1975 wurde das Gefängnis geschlossen und alle Angestellten wurden auf andere Gefängnisse verteilt.
Foto: Google Maps 

Arbeit als Sergeant im Camp Bison Prison Farm

Roy Smith [Wendys Vater] war Sergeant im Camp Bison Prison Farm [auch Burwash Industrial Farm oder Burwash Correctional Centre genannt], dessen Sträflinge nicht nur das Dorf erbaut haben, sondern auch eine Farm, eine Schneiderei und einen Holzfällerbetrieb betrieben haben. Als das Gefängnis im Jahr 1975 endgültig geschlossen wurde, zog die Familie Smith nach Coldwater im Simcoe County, in der kanadischen Provinz Ontario. Die Familie Smith wurde wegen der Arbeit von Vater Roy Smith nach Coldwater versetzt, weil er dort in der Nähe in der Justizvollzugsanstalt Hillsdale arbeiten sollte. Auch die Justizvollzugsanstalt Hillsdale wurde mittlerweile auch geschlossen. 

Die Familie Smith zog 1975 von Burwash [Ontario] nach Coldwater [Ontario]. Coldwater ist eine Gemeinde in Ontario, im Simcoe County gelegen. Die heutige Stadt wurde im Rahmen einer Neustrukturierung des County im Jahr 1994 durch Zusammenlegung mit zwei anderen Gemeinden gegründet. Historisch reichen die Wurzeln von Coldwater aber bis in das Jahr 1830 zurück. Nur einige Minuten von Coldwater entfernt befindet sich das Skiresort Mount St. Louis Moonstone. Hier warten 40 Pisten und hervorragende Skibedingungen auf die Besucher. Das Horseshoe Resort ist ebenfalls in der Nähe, nur knapp 32 km entfernt, auch hier kann man den kanadischen Winter in vollen Zügen genießen.
Foto: Google Maps 

Liberaler erzogen als die älteren Geschwister 

Wie bereits erwähnt, war Wendy das jüngste Kind von Roy und Olive Smith. Sie war das erste Kind, das außerhalb des geschlossenen Raums von Burwash zur Schule ging. Der ältere Bruder Robert Smith ist davon überzeugt, dass Wendy anders erzogen wurde als ihre älteren Brüder und Schwestern. Wendy hat nicht immer so auf ihre Eltern gehört, wie die anderen Geschwister. Wendy war ein bisschen rebellisch und hatte schon immer ihren ganz eigenen Kopf. Das kann manchmal sehr positiv sein, aber es kann sich auch ins Gegenteil entwickeln. Wendy war kein "Problemkind" oder so, aber sie war sehr stur und ließ sich nicht gern von anderen Menschen korrigieren. Man kann sagen, dass Wendy Rene Smith einfach "liberalerķü erzogen worden ist und dadurch auch mehr Freiheiten hatte. 

Wendy Rene Smith als junges Mädchen. 
Foto: Familie Smith 

Leicht beeinflussbar 

Nicht nur Bruder Robert Smith, der später als forensischer Psychologe arbeitete, machte sich um Wendys Entwicklung sorgen. Auch Schwester Betty Beach, die bereits mit ihrem Ehemann in Orillia lebte, machte sich ebenfalls Sorgen, dass Wendy sich nicht zu einer starken, gefestigten und widerstandsfähigen Person entwickelt hatte, und dies möglicherweise später noch zu Problemen führen könnte. Wendy Smith hatte eine enge Beziehung zu ihrer älteren Schwester Betty Beach. Trotzdem ließ sich Wendy auch nichts von Betty sagen. Betty beschrieb Wendy als eine schwache Person, die eine Mitläuferin war und immer den einfachsten Weg mit dem geringsten Widerstand wählte und ging. Außerdem ließ sie sich wohl von den falschen Personen beeinflussen. 

Die erste Schwangerschaft 

Als Wendy Smith 18 Jahre alt war, wurde sie schwanger und bereits mit ihrer Highschool-Liebe Aaron Laughlin verheiratet. Beide waren noch sehr jung und verfügten nicht über die finanziellen Mittel, um eine große Hochzeitsfeier auszurichten, deshalb fiel die Hochzeit und die Feier sehr klein und bescheiden aus. Wendy und Aaron hatten nicht einmal Geld für ein anständiges Hochzeitskleid, deshalb hatte Wendys Mutter Olive auch das Hochzeitskleid genäht. Am 16. September 1980 bekam Wendy ihre erste Tochter, die sie Crystal nannte.

Wendy Rene Smith möglicherweise bei ihrer Hochzeit. 
Foto: Familie Smith 

Wendy mit ihrer Tochter Crystal.
Foto: Familie Laughlin-Rice

Die Trennung und der Tod von Olive Smith 

Kurz bevor Wendys Mutter Olive im Jahr 1984, nur wenige Monate nach der Diagnose Lungenkrebs starb, war Wendys Ehe in die Brüche gegangen und sie trennte sich von Aaron Laughlin. 
Für Wendy war der Tod ihrer Mutter Olive sehr schwer, denn Olive war diejenige, die sie während dieser Beziehung immer unterstützt hatte.

Umzug nach Sault Saint Marie 

Nach der Trennung von Aaron Laughlin und dem Tod von Mutter Olive Smith ist Wendy nach Sault Saint Marie gezogen. Wendy wollte bei ihrer älteren Schwester Alice sein, die nun die starke Rolle der verstorbenen Mutter Olive übernehmen sollte. [Anm. Sault Saint Marie ist eine Stadt in der Region Nord-Ontario der Provinz Ontario in Kanada. Sie ist der Hauptort des Algoma District und am Saint Marys River gelegen, der im Süden die Grenze in die USA bildet. Auf der Südseite des Flusses liegt die gleichnamige amerikanische Stadt Sault Saint Marie (Michigan), die ursprünglich zusammengehörige Stadt wurde als Folge des Britisch-Amerikanischen Krieges geteilt. Sault Saint Marie hat 73.368 Einwohner.] 

Wendy zog nach Sault Saint Marie [Ontario].
Foto: Google 

Zweite Hochzeit und zweite Geburt 

Als Wendy in Sault Saint Marie mit ihrer ersten Tochter Crystal lebte, lernte sie ihren zweiten Ehemann Frank Rocchetta kennen. Zusammen bekamen sie im Jahr 1985 eine Tochter namens Charissa Smith.

Wendy Rene Smith mit ihrer Tochter Charissa Smith.
Foto: Familie Smith 

Umzug nach Brampton 

Nachdem Wendy und Frank dort die Schule besucht und eine Ausbildung zum Sozialarbeiter abgeschlossen hatten, zogen Wendy und Frank mit den Kindern nach Brampton. Sie hofften, dass sie dort bessere Chancen auf einen guten Arbeitsplatz haben. Und Wendy bekam tatsächlich eine Anstellung bei Elizabeth Fry, einer Organisation für soziale Gerechtigkeit für Frauen. 
Dort lernte sie laut Betty eine Frau namens Vicki kennen, eine Klientin der Organisation. Wendy und Vicky wurden richtig gute Freundinnen. Obwohl nicht genau bekannt ist, wie das geschah, ist Bruder Robert Smith davon überzeugt, dass die Frauen, denen Wendy eigentlich helfen wollte,  einen größeren Einfluss auf Wendy hatten, als Wendy auf die Frauen. [Anm. Brampton ist eine Stadt in der kanadischen Provinz Ontario, nordwestlich der Stadt Toronto. Brampton hat knapp 594.000 Einwohner.]

Wendy Rene Smith zog gemeinsam mit ihrem zweiten Ehemann und den beiden Töchtern nach Brampton. Brampton ist etwa 638 Kilometer von Sault Saint Marie entfernt. 
Foto: Google Maps 

Konsum von Drogen 

Nach Aussagen von Familienmitgliedern begann Wendy Rene Smith irgendwann Drogen zu nehmen, darunter eine Reihe stark süchtig machender Straßendrogen wie Methamphetamin und Crack-Kokain. Vermutlich begann der Drogenkonsum 1986 oder 1987. Ich konnte das leider nicht ganz genau recherchieren.

Die Trennung von Frank Rocchetta 

Der Drogenkonsum hatte natürlich negative Auswirkungen auf ihre Beziehung mit Frank.
Im Jahr 1988 zerbrach die Beziehung und Ehe zwischen Wendy Rene Smith und Frank Rocchetta endgültig. Frank Rocchetta verließ Brampton und zog wieder zurück nach Sault Saint Marie. Für Charissa Smith war die Trennung ihrer Eltern sehr schlimm. Charissa blieb zunächst bei ihrer Mutter. Frank Rocchetta versuchte mit dem Thema offen umzugehen. Er hatte Charissa auch erzählt, dass ihre Mutter sich in einem negativen Umfeld mit schlechten Menschen bewegte. 

Missbräuchliche und toxische Beziehungen

Nach dem Auszug von Frank versank das Leben von Wendy komplett im Chaos. Ihr Leben befand sich in einer Abwärtsspirale. Für die beiden Töchter [Crystal und Charissa] von Wendy veränderten sich auch die häuslichen Lebensbedingungen ins Negative. Crystal kam beispielsweise einmal nach Hause und sah, wie die kleine Charissa mit gebrauchten Nadeln spielte, die Wendy einfach überall in der Wohnung und auf dem Boden liegen gelassen hatte. Dann gibt es noch die Geschichte, dass Wendy die beiden jungen Mädchen in einem Schrank versteckte, nachdem irgendwelche Männer mitten in der Nacht begonnen hatten, an ihre Tür zu hämmern. 
In dieser Nacht wurde Wendy von ihrem damaligen Partner verprügelt und regelrecht misshandelt. Nach der Ehe mit Frank Rocchetta befand sich Wendy eigentlich immer wieder in missbräuchlichen und toxischen Beziehungen. Das bekamen die beiden Mädchen natürlich auch alles mit. Ich denke, man kann heute zu Recht sagen, dass die beiden Töchter traumatisiert,  verängstigt und verstört waren. Obwohl Charissa zu diesem Zeitpunkt noch ein Kleinkind war, litt sie bis ins Erwachsenenalter unter Albträumen aufgrund dieser ganzen Erlebnisse. 

Anruf von Schwester Vicki 

Wendys Schwester Betty erhielt plötzlich einen leicht panischen Anruf von ihrer Schwester Vicki. Vicki war richtig sauer auf Wendy, denn Wendy hatte Crystal und Charissa bei Vicki gelassen und nicht wie abgesprochen zum vereinbarten Termin wieder abgeholt. Vicki bat Betty darum, die beiden Mädchen abzuholen, weil sie zur Arbeit musste. Betty machte sich sofort auf den Weg, um die Mädchen abzuholen. 

Anruf aus dem Krankenhaus von Brampton 

Kurze Zeit später erhielt Betty einen besorgniserregenden Anruf von dem medizinischen Personal aus dem Krankenhaus Brampton. Es ging natürlich um Wendy. Betty fuhr sofort ins Krankenhaus nach Brampton, wo sie Wendy in einem Krankenhausbett vorfand. Wendy war wirklich heftig verprügelt worden. Das Gesicht von Wendy hatte schwere Verletzungen. Der Kiefer musste rekonstruiert werden. Kiefer und Augenhöhle mussten miteinander verbunden werden und ihr Kiefer wurde verdrahtet. Betty sagte, dass man Wendy überhaupt nicht mehr erkennen konnte, weil die Verletzungen und Schwellungen so massiv waren. 

Arbeit als exotische Tänzerin und im Escortservice

Bei einem weiteren Besuch im Krankenhaus erzählte Wendy ihrer Schwester Betty, dass sie als exotische Tänzerin und im Escortservice arbeiten würde. Es ist unklar, ob Wendy zu diesem Zeitpunkt bereits einen Zuhälter hatte, aber es wird behauptet, dass sie irgendwann einen Zuhälter hatte. 

Entzug des Sorgerechts und Wegnahme der Töchter 

Bald nach diesem Vorfall schritt Betty ein, da sie sehr um die Sicherheit der Mädchen besorgt war. Alle in der Familie waren sich einig, dass Wendy ihre Töchter zwar liebte, aber nicht mehr in der Lage war, ihren Töchtern ein ruhiges und vor allem ein sicheres Zuhause zu bieten. Schließlich erhielten beide Väter, Aaron Laughlin und Frank Rocchetta jeweils das Sorgerecht für ihre Kinder. Der Entzug des Sorgerechts und die Wegnahme ihrer Töchter führte dazu, dass Wendy ihr zunächst Leben noch mehr entgleitete. Wendy wollte den Entzug des Sorgerechts aber nicht wirklich akzeptieren, denn sie glaubte, dass sie weiterhin eine gute Mutter sei und ihren Töchtern nichts fehlen würden. Wendy war sehr sauer auf ihre Familie, weil sie an der Wegnahme ihrer Töchter und dem Entzug des Sorgerechts maßgeblich beteiligt waren. Sie fühlte sich regelrecht betrogen und hintergangen, deshalb brach sie den Kontakt zu Betty ab. Auch zu den anderen Familienmitgliedern brach sie den Kontakt ab.
Wendy rief Betty nur noch einmal jährlich an, und zwar an ihrem eigenen Geburtstag.

Der Kontaktabbruch zur Familie 

Die Wegnahme ihrer Töchter und der Kontaktabbruch zu ihrer Familie führte dann auch dazu, dass Wendy sich Hilfe außerhalb ihrer Familie suchte. Es ging im Leben von Wendy langsam wieder aufwärts und die gesamte Situation stabilisierte sich anscheinend. 

Die dritte Geburt 

Im Jahr 1991 wurde Wendys dritte Tochter namens Cherise Smith geboren. Sechs Monate später sprach Wendy eine 20-jährige Frau an, die eine Jugendgruppe in der Queensway Cathedral in Mississauga leitete, und fragte sie, ob sie auf ihre Tochter aufpassen könne, während diese ihre Gefängnisstrafe absäße. Die Eltern der 20-jährigen Frau erklärten sich schließlich bereit, die kleine Cherise bei sich aufzunehmen. 

Wendy mit Baby Cherise.
Foto: Familie Smith 

Übergabe von Baby Cherise

Als Wendy ihre Tochter Cherise im Alter von etwa sieben Monaten dem Ehepaar abgab, war die kleine Cherise untergewichtig und es gab einige Anzeichen dafür, dass Cherise schon ab der Geburt drogenabhängig war. Das passiert, wenn die Mutter während der Schwangerschaft regelmäßig harte Drogen oder auch verschreibungspflichtige Medikamente konsumiert hat. Das Kind konsumiert praktisch die ganze Zeit mit. Bei der Geburt muss das Kind einen sanften Entzug machen. Das ist wirklich sehr schlimm für die kleinen Kinder. Außerdem kann man noch nicht sagen, ob und welche Auswirkungen der Drogenkonsum während der Schwangerschaft, auf die Entwicklung des Kindes hat. Die Kinder könnten beispielsweise sich langsamer entwickeln. Sie könnten zum Beispiel auch später Verhaltensstörungen oder Probleme beim Lernen bekommen. 

Falsche Ernährung 

Wendy hat Cherise auch komplett falsch ernährt. 
Statt Muttermilch oder Säuglingsnahrung bekam Cherise von Wendy nur ganz normale Kuhmilch. Wendy müsste  eigentlich wissen, dass Kuhmilch nichts für Babys ist, denn sie hatte bereits zwei Kinder. Kuhmilch ist ideal auf die Bedürfnisse von Kälbchen zugeschnitten. Durch den höheren Eiweißgehalt ist sie für Babys jedoch ungeeignet und könnte die kleinen Nieren komplett überlasten. Auch andere Nährstoffe sind in der Kuhmilch nicht in der richtigen Menge vorhanden. Auch könnten die Babys allergisch mit verschiedenen Symptomen auf die Milch reagieren. Das würde auch erklären, warum Cherise untergewichtig war. Cherise hat aber wirklich Glück gehabt, bei diesem Ehepaar zu landen. Sie liebten Cherise, wie ihre eigene Tochter und wurden zu ihrem ständigen Vormund, ohne dass sie Cherise jemals offiziell adoptiert haben. 

Gelegentliche Besuche von Wendy 

Wendy kam gelegentlich zu Besuch und verpasste nie den Geburtstag von Cherise. Einmal nahm Wendy die kleine Cherise sogar mit nach Centre Island und übernachtete bei ihr zu Hause. Dem wurde jedoch schnell ein Ende gesetzt, nachdem jemand aus der "Adoptivfamilie" sah, dass in Wendys Haus überall gebrauchte Nadeln verstreut waren. Irgendwann zwischen ihrem dritten und vierten Lebensjahr kam Wendy nicht mehr vorbei. Sie verlor das Interesse an dem Kind.

Wendy mit ihrer Tochter Cherise.
Foto: Familie Smith 

Was ist über den leiblichen Vater von Cherise bekannt?

Eigentlich ist nicht besonders viel über den leiblichen Vater von Cherise bekannt. Cherise glaubt, dass ihr Vater und Wendy einen ähnlichen Lebensstil pflegten, als sie zusammen waren. Cherise wurde gesagt, dass Wendy Schluss gemacht hat, weil sie sich nicht mehr fest binden wollte.
Alles, was sie zunächst über ihren Vater wusste, war, dass er ein großer, dunkelhaariger Afroamerikaner war. Später erfuhr sie, dass er im Jahr 2014 an Prostatakrebs gestorben war.

Die vierte Geburt 

Im Jahr 1994 brachte Wendy Rene Smith noch eine vierte Tochter namens Danielle zur Welt. Auch die Geburt ihrer vierten Tochter änderte nichts an Wendys Lebensstil. Wendy hat ihre Töchter sehr geliebt und sie wollte auch den Absprung von den Drogen schaffen, aber es klappte einfach nicht. Wendy fiel trotz guter Vorsätze in ihre alten Muster zurück. Die Behörden hatten Danielle dann kurz nach ihrer Geburt in Obhut genommen. Wendy konnte ihre Tochter regelmäßig besuchen, was sie auch zunächst machte. Im Alter von 18 Monaten wurde Danielle von einem Ehepaar aus Toronto adoptiert. Ab diesem Zeitpunkt hatte Wendy keinen Kontakt mehr zu Danielle. 

Wendy mit ihrer Tochter Danielle. 
Foto: Familie Smith 

Wendy lebte bei einem älteren Mann 

Im Jahr 1995 lebte die 33-jährige Wendy Rene Smith bei einem älteren Herren. Der Mann war sehr fürsorglich und mochte Wendy sehr. Er wollte Wendy einen sicheren Rückzugsort geben. Das war damals wohl der einzige Mensch, zu dem Wendy Vertrauen hatte. 

Wendy Rene Smith lebte im April 1995 gemeinsam mit einem älteren Herren in einem Haus in Toronto und arbeitete als exotische Tänzerin in Richmond Hill. 
Foto: Polizei 

Neue Arbeit im Club Fantasia 

Am 13. April 1996 sollte die 33-jährige Wendy Rene Smith in dem Nachtclub "Fantasia" in Richmond Hill [Ontario], das erste Mal als "exotische Tänzerin" [Stripperin] arbeiten. Der Club "Fantasia" lag in der Yonge Street 10097 in Richmond Hill. Im Jahr 1995 waren dort wohl mehrere solcher Clubs, aber heute befinden sich dort kleine Läden, wie zum Beispiel ein Friseur, ein Nagelstudio, eine Boutique, ein Waxing-Studio, eine Wechselstube und viele andere kleine Geschäfte. Die gesamte Gegend rund um die Yonge Street hat sich verändert, was die Anwohner sehr begrüßt haben.

Der Nachtclub "Fantasia" befand sich 1995 in Richmond Hill. Richmond Hill ist eine Stadt im Großraum Toronto in der kanadischen Provinz Ontario. Richmond Hill hat etwa 190.000 Einwohner.
Foto: Google Maps 


Der Nachtclub "Fantasia" befand sich im Jahr 1995 in der 10097 Yonge Street in Richmond Hill [Ontario]. Der Club und das gesamte Gebäude brannten 2003 bis auf die Grundmauern nieder.
Foto: Google Maps 



Dieses Gebäude wurde nach dem Brand des Nachtclubs gebaut. Die Stadt wollte dort keinen Nachtclub mehr haben.
Foto: Google 


An der Stelle des Nachtclubs befinden sich heute ein Friseur und viele andere kleine Geschäfte. Hier wurde Wendy Rene Smith am Abend des 13. April 1995 das letzte Mal lebend gesehen. Seitdem fehlt von Wendy Rene Smith jede Spur. 
Foto: Google Maps 

Bei der Polizei als vermisst gemeldet 

Wendy Rene Smith sollte von 22.00 Uhr bis 3.00 Uhr in dem Club arbeiten. Der ältere Mann fuhr Wendy auch an diesem Abend kurz vor 22.00 Uhr mit dem Auto zum Nachtclub "Fantasia". Wendy sollte nach der Arbeit in ihr Haus in Toronto zurückkehren, aber sie kehrte nicht zurück. Der ältere Mann machte sich große Sorgen um Wendy und meldete sie schließlich am 16. April 1995 bei der York Regional Police als vermisst. 

Die Befragungen 

Die Polizei befragte zunächst den älteren Mann, um sich ein besseres Bild von Wendy und ihrem Verschwinden zu machen. Er erzählte den Ermittlern alles, was sie wissen wollten. Er erzählte auch von Wendys neuen Arbeitsplatz im Nachtclub Fantasia. Wendy soll am besagten Abend des 13. April 1995 zum ersten Mal dort arbeiten. Der Mann gab an, dass er Wendy am Fantasia kurz vor 22.00 Uhr abgesetzt hatte. Anschließend sei er nach Hause gefahren. Der ältere Mann, der mittlerweile verstorben ist, hatte Wendy auch noch etwas Geld gegeben, damit sie sich nach ihrer Schicht ein Taxi oder die U-Bahn nach Hause nehmen konnte.

Die Ermittlungen 

Die Ermittler fuhren zum Nachtclub "Fantasia", um sich mit dem Arbeitgeber und den anderen Angestellten zu unterhalten. Der Arbeitgeber gab an, dass Wendy überhaupt nicht im Club aufgetaucht sei. Auch keiner der Angestellten hatte Wendy an dem Abend weder gesehen noch gesprochen. 
Laut der Polizei war Fantasia nicht nur ein Striplokal, sondern auch ein Ort der Prostitution. Während der Ermittlungen kam es zu einer Reihe von Verdächtigen, von denen die Polizei zwei weder durch ein Alibi noch durch einen Polygraphentest [Lügendetektortest] entlasten konnte. Es habe in dem Nachtclub "Fantasia" auch Vorwürfe wegen Erpressung, Körperverletzung, Drogen und Diebstahl gegeben. Im April 1995 wurden 50 Mitarbeiter und Besucher wegen Straftaten im Zusammenhang mit der Prostitution angeklagt. Drei Jahre später wurden bei einer separaten Razzia 46 Frauen und 22 Männer festgenommen. Der Eigentümer Riccardo DiGiuseppe wurde schließlich wegen Steuerhinterziehung zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Im Jahr 2003 brannte der Club bis auf die Grundmauern nieder. Danach wollte die Stadt und die Anwohner dort keinen Nachtclub mehr, sondern Yonge Street und Umgebung sollten ein schönes Wohnviertel werden. 

Alle Väter von Wendys Kindern wurden ebenfalls befragt 

Die Polizei hat auch alle vier Väter von Wendys Kindern im Zusammenhang mit Vermisstenfall befragt. Durch die Gespräche mit den Männern konnten sich die Ermittler noch ein besseres Bild von Wendy Persönlichkeit machen. Es konnten alle vier Männer im Zusammenhang mit Wendys Verschwinden entlastet werden. Keiner der Männer hatte etwas mit dem spurlosen Verschwinden von Wendy Rene Smith zu tun. Man kann sagen, dass die Männer teilweise schon Jahre keinen Kontakt mehr zu Wendy hatten. 

Fall wurde allmählich kalt 

Die York Regional Police hatte umfangreiche Ermittlungen durchgeführt, trotzdem ist bis heute unklar, was mit Wendy an dem besagten Abend des 13. April 1995 passiert ist. Auch wenn es eine Reihe von Verdächtigen gab, konnten fast alle als mögliche Tatbeteiligte ausgeschlossen werden. Zwei Verdächtige konnten bis heute nicht als Tatbeteiligte ausgeschlossen werden, aber es konnte auch nicht nachgewiesen werden, dass einer der beiden Verdächtigen etwas mit dem Verschwinden von Wendy Rene Smith zu tun hat. Für die Ermittler sind zu viele Fragen bis heute unbeantwortet geblieben. Alle Ermittlungsansätze und Hinweise verliefen immer wieder im Sande. Irgendwann gab es keine neuen Ermittlungsansätze und Hinweise und der Fall wurde allmählich kalt. 

Die Theorien 

Das Verschwinden von Wendy Rene Smith ist weiterhin ungeklärt. Trotzdem gibt es einige Theorien darüber, was mit ihr passiert sein könnte. Auf diese Theorien möchte ich nun kurz näher eingehen. Es gilt natürlich wie immer die Unschuldsvermutung.

1. Theorie "Überdosis"

Ist Wendy Rene Smith an einer Überdosis gestorben?

Bei dieser Theorie geht man davon aus, dass Wendy Rene Smith irgendwo eine Überdosis genommen hat und daran verstorben ist. Man vermutet, dass Wendy zu diesem Zeitpunkt bei jemandem war und er mit der Sache überfordert war oder einfach kein Aufsehen mit der Polizei wollte oder Angst vor möglichen Konsequenzen hatte, deshalb hat diese Person den toten Körper von Wendy verschwinden lassen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, dass Wendy sich die Überdosis in einem verlassenen Haus genommen hat und sie bis heute nicht entdeckt wurde. 

2. Theorie "Freiwilliges Verschwinden"

Hat Wendy Rene Smith freiwillig ihr gewohntes Lebensumfeld verlassen?

Diese Theorie besagt, dass Wendy Rene Smith freiwillig ihr Lebensumfeld verlassen hat, um irgendwo ein neues Leben zu beginnen. Es gibt keine Beweise für diese Theorie. Außerdem gibt es auch seit 1995 kein Lebenszeichen von Wendy Rene Smith.

3. Theorie "Verbrechen"

Ist Wendy Rene Smith Opfer eines Gewaltverbrechens geworden?

Diese Möglichkeit muss man definitiv in Betracht ziehen. Wendy bewegte sich in einem Milieu, das gefährlich ist, besonders für Frauen. Möglicherweise hat Wendy nicht nur als exotische Tänzerin gearbeitet hat, sondern ist auch der Prostitution nachgegangen ist. Wahrscheinlich hat sie das nicht regelmäßig gemacht. Wie bereits erwähnt, steht der Nachtclub auch im Zusammenhang mit Prostitution und anderen Delikten. Wendy wurde an dem besagten Abend vor dem Club abgesetzt, aber niemand hat Wendy an diesem Abend im Club gesehen, noch ging sie dort ihrer Arbeit nach. Es besteht die Möglichkeit, dass Wendy vor dem Club auf eine Person getroffen ist, die nichts Gutes im Sinn hatte. Die lange Zeit ohne ein Lebenszeichen von Wendy Rene Smith deutet darauf hin, dass ihr etwas zugestoßen sein muss. Die Wahrscheinlichkeit, dass Wendy Rene Smith Opfer eines Gewaltverbrechens geworden sein könnte, ist sehr hoch.

Fazit:

Ich halte nichts von der Theorie, dass Wendy Rene Smith an einer Überdosis gestorben ist und jemand dann ihre Leiche aus Überforderung und Angst vor den Strafverfolgungsbehörden an einem unbekannten Ort versteckt hat. Man macht sich doch viel größere Probleme, wenn man eine Leiche versteckt und es später rauskommt. Wenn sich in meiner Anwesenheit jemand eine Überdosis genommen hat und daran verstorben ist, dann bin ich doch dafür nicht verantwortlich und brauche keine Angst vor rechtlichen Konsequenzen zu haben. Es sei denn, dass ich keinen Notarzt gerufen habe. Ich glaube, wenn Wendy an einer Überdosis gestorben ist, hätte man sie früher oder später gefunden.

Ich schließe auch aus, dass Wendy Rene Smith irgendwo ein neues Leben angefangen und den Kontakt zu ihrer Familie bewusst abgebrochen hat. 

Ich persönlich gehe von dem Schlimmsten aus. Ich bin davon überzeugt, dass Wendy Rene Smith Opfer eines Verbrechens geworden ist und höchstwahrscheinlich nicht mehr lebt. Das ist für mich einfach die plausibelste Erklärung. 

Ich glaube, dass Wendy vor dem Club von einem Mann angesprochen wurde und sie für ihre sexuellen Dienste gut bezahlen wollte. Möglicherweise ist sie mitgegangen, um noch vor ihrer Schicht im Fantasia etwas Geld verdienen wollte. Das könnte ihr dann zum Verhängnis geworden sein. Das ist aber nur meine persönliche Meinung.

Beschreibung von Wendy Rene Smith 
  • Wendy Rene Smith wurde am 16. August 1962 in der kanadischen Provinz Ontario geboren. 
  • Sie verschwand am 13. April 1995 aus ihrem gewohnten Lebensumfeld. 
  • Wendy Rene Smith wurde das letzte Mal lebend am Abend des 13. April 1995 gegen 22.00 Uhr vor dem Nachtclub "Fantasia" in der Yonge Street in Richmond Hill gesehen. Danach verliert sich ihre Spur. 
  • Zum Zeitpunkt ihres Verschwindens war Wendy Rene Smith 33 Jahre alt und lebte in Toronto [Ontario].
  • Wendy Rene Smith ist von kaukasischer Abstammung. 
  • Sie ist 1,60 m groß und wog damals 56 Kilogramm. 
  • Wendy Rene Smith hat grüne Augen und braune Haare. 
  • Sie trug damals immer Ohrringe. 
  • Wendy Rene Smith könnte möglicherweise auch den Namen Wendy Rene Laughlin benutzen. 
  • Sie hat eine 15 cm lange Narbe auf dem linken Arm. 
  • Sie hatte damals ein Nasenpiercing in Form eines Rings.
  • Zuletzt war Wendy Rene Smith mit einem schwarzen Rock, einem schwarzen Pullover und schwarzen Schuhen bekleidet. Außerdem führte sie eine Handtasche mit unbekanntem Inhalt mit.
  • Fingerabdrücke liegen für einen Vergleich vor. 
Was ist mit Wendy Rene Smith passiert? 
Foto: Polizei 


Die Nachwirkungen 

Im Alter von 13 Jahren machte sich Cherise [3. Tochter] auf die Suche nach Einzelheiten über ihre leibliche Mutter, von deren Existenz sie gehört hatte, aber an eine tatsächliche Begegnung sie sich jedoch beim besten Willen nicht erinnern konnte. Sie fand zu Hause einen Aktenordner mit zahlreichen Dokumenten über Wendy und entdeckte anschließend deren Stammbaum, den Betty Beach online gestellt hatte, bevor sie mit 19 Jahren ihre Halbschwestern Charissa und Crystal kennenlernte.

Cherise hatte viele Jahre keine guten Gefühle für ihre leibliche Mutter übrig. Sie habe Wendy jahrelang regelrecht gehasst, aber als sie älter wurde, sah sie die Dinge aus einem anderen Blickwinkel. Cherise erkannte, dass Wendy viel durchgemacht hatte und die Liebe zu ihrer leiblichen Mutter kam langsam wieder. Cherise sagte, dass Wendy einfach krank und nicht in der richtigen Verfassung war, um sich um ihre Kinder zu kümmern. Cherise wünschte sich nur, dass sie in der Zeit zurückgehen und ihr helfen könnte. 

Im Jahr 2018 erfuhr Danielle über die Identität ihrer leiblichen Mutter. Danielle kann sich an ihre leibliche Mutter nicht mehr erinnern. Sie weiß nichts über die ersten Monate ihres Lebens, die sie bei ihrer leiblichen Mutter verbracht hat.
Sogar das genaue Datum ihres Geburtstags ist unklar, aber Danielle konnte ihn auf zwei Daten eingegrenzen– entweder den 6.  Februar oder den 26. Februar 1994. 

Danielle kann sich jedoch sicher sein, dass Wendy an ihrem ersten Geburtstag dabei war, da sie eine Geburtstagskarte von Wendy mit einer Notiz und Lippenstiftabdrücken von ihr hat.

Cherise sagte, die Familienmitglieder hätten ihr erzählt, dass auch sie an Danielles erstem Geburtstag bei der Toronto Children’s Aid Society gewesen sei, wo Danielle betreut wurde. Cherise kann sich daran aber nicht erinnern. 

Danielle wurde schließlich im Alter von 18 Monaten von einer Familie in Toronto adoptiert. Auch sie war ein kränkliches Kind, das wahrscheinlich an Wendys damaligen Lebensstil lag. Sie kennt ihren leiblichen Vater noch nicht, aber sie hofft, dass sie ihn irgendwann kennenlernen kann.

Danielle hatte immer das Gefühl, dass sie als Kind nicht wirklich wusste, wer sie war. Für sie war es wirklich sehr wichtig gewesen, die anderen Familienmitglieder und vor allem ihre Halbschwestern kennenzulernen. Viele Fragen konnten beantwortet werden, viele Rätsel sind noch ungelöst geblieben und neue Fragen sind dazu gekommen. Danielle könnte nun die ganze Situation besser verstehen, warum ihre Mutter sie abgegeben hat. 

Die Nachforschungen von Cherise und Danielle haben dazu geführt, dass die Polizei sich erneut für den Fall interessiert hat. Die Polizei hat im Jahr 2019 die Ermittlungen im Fall Wendy Rene Smith aufgenommen. 

Aktuelle Einstufung des Falls 

Wendy Rene Smith wurde als vermisste und gefährdete Person eingestuft. Die Polizei schließt ein Verbrechen nicht mehr aus. Seit 2019 untersucht die York Regional Police den Fall wieder aktiv. Die Ermittlungen dauern bis heute an. Auch wenn die Polizei aktiv in dem Fall ermittelt, wird der Fall als Missing Cold Case klassifiziert. Die Ermittler nehmen weiterhin Hinweise aus der Bevölkerung entgegen. 

Fragen der Ermittler:
  1. Wer hat Wendy Rene Smith am Abend des 13. April 1995 gegen 22.00 Uhr im Bereich des Nachtclubs "Fantasia" in der 10097 Yonge Street in Richmond Hill gesehen?
  2. Wer weiß, warum Wendy Rene Smith nicht zu ihrer Schicht im Fantasia gekommen ist?
  3. Wer weiß, ob Wendy Rene Smith jemanden vor dem Club in der Yonge Street getroffen hat?
  4. Wer weiß, wie und mit wem Wendy Rene Smith den Bereich der 10097 Yonge Street in Richmond Hill verlassen hat?
  5. Wer hat Wendy Rene Smith  am Abend des 13. April 1995 nach 22.00 Uhr noch einmal gesehen oder gesprochen?
  6. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe ihres Verschwindens?
  7. Wer weiß, wer für das Verschwinden von Wendy Rene Smith verantwortlich gewesen sein könnte?
  8. Wer kennt den derzeitigen Aufenthaltsort von Wendy Rene Smith?
  9. Wer hat andere Beobachtungen oder Wahrnehmungen gemacht, die mit dem Verschwinden von Wendy Rene Smith in Zusammenhang stehen könnten?
  10. Wer hat Gerüchte im Zusammenhang mit dem Verschwinden von Wendy Rene Smith gehört?
  11. Wer hat sonstige Informationen zu diesem Fall?

Wenn Sie Informationen zu diesem Fall haben, dann wenden Sie sich bitte an die Cold Case Unit der York Regional Police unter der Rufnummer 
+1-866-876-5423 oder +1-866-876-7865. Sie können den Ermittlern auch direkt eine E-Mail unter coldcase@yrp.ca schicken. 
Sie können auch das Hinweisformular der Crime Stoppers York benutzen.

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