COLD CASE DER WOCHE: Vermisst Thomas Dean Gibson (1991)

Das Verschwinden von Thomas Dean Gibson

Was ist tatsächlich mit Thomas Dean Gibson passiert?


Ich habe gerade den neuen Beitrag für das Format "Cold Case der Woche" fertiggestellt. Im heutigen Beitrag geht es um einen amerikanischen Missing Cold Case [Vermisstenfall] aus dem Jahr 1991. Dieses Mal geht es um ein vermisstes Kind. Solche Fälle liegen mir besonders am Herzen. Der Fall ereignete sich in Azalea im Douglas County, im US-Bundesstaat Oregon. Dieser Fall soll eine Woche im Fokus stehen. Bis heute konnten die amerikanischen Strafverfolgungsbehörden den Fall nicht aufzuklären.

Das Verschwinden von Thomas Dean Gibson ist seit 1991 ungeklärt, obwohl es in dem Fall eine Verurteilung gab.
Foto: Polizei 

Der Fall Thomas Dean Gibson

Thomas Dean Gibson wurde am 5. Juli 1988 als Sohn von Judith und Larry Gibson geboren. Thomas hat noch eine ältere Schwester namens Karen, die ein Jahr älter als Thomas war. Thomas wurde von den meisten Menschen nur liebevoll "Tommy" genannt. Die Familie Gibson lebte in Azalea im Douglas County, im US-Bundesstaat Oregon. Dort arbeitete sein Vater Larry als Hilfssheriff für das Douglas County, in Oregon.

Die Familie Gibson lebte 1991 in Azalea im Douglas County, im US-Bundesstaat Oregon. 
Foto: Google Maps 

Azalea ist eine kleine Stadt im Douglas County, Oregon. Die Familie Gibson lebte dort in einem Haus mit Garten.
Foto: Google Maps 

Das Verschwinden

Am Morgen des 18. März 1991 wollte Larry Gibson gegen 11.30 Uhr sein Haus in Azalea verlassen, um joggen zu gehen. Larry behauptete, dass er seine 45er-Automatik zum Joggen mitgenommen habe. Zu dieser Zeit spielte der 2-jährige Thomas Gibson mit seiner 4-jährigen Schwester Karen im Garten des Hauses. Als Larry Gibson über einen Zaun in seinem Garten stieg, bemerkte er eine streunende Katze, die in der Nähe herumlief. Er und seine Nachbarn hatten seit mehreren Wochen Probleme mit streunenden Katzen. Sie versuchten, die Katzen zum Tierheim zu bringen, aber dort war kein Platz für sie. Deshalb beschloss er, auf die Katze zu schießen, die er sah. Er verfehlte sie jedoch offensichtlich und sie rannte den Hügel hinunter. Seine Frau Judith behauptete, dass sie den Schuss gehört habe. Anschließend habe sie dann Thomas auf der Veranda spielen gehört. Laut Larry suchte er, nachdem die Katze weggelaufen war, die Gegend nach der gebrauchten Patronenhülse ab, konnte sie jedoch nicht finden. Larry Gibson ging dann zum Laufen und verließ das Grundstück der Familie. Nach etwa 45 Minuten erreichte Larry Gibson wieder das Grundstück der Familie.

Der 2-jährige Thomas Dean Gibson verschwand am 18. März 1991 aus dem Garten der Familie Gibson in Azalea im Douglas County, Oregon. Seitdem ist er spurlos verschwunden. 
Foto: Google 


Bei der Polizei als vermisst gemeldet 

Kurz nachdem Larry Gibson seine Frau Judith bemerkt hatten, dass ihr Sohn Thomas verschwunden war, suchten sie überall nach ihm. Als sie ihn nicht finden konnten, alarmierten sie die Behörden von Douglas County. Larry und Judith Gibson sagten den Beamten, dass sie das Gefühl gehabt hätten, als hätte jemand Thomas entführt. Die Polizei hatte zunächst die gleichen Gedanken, wurde jedoch bald nach Beginn ihrer Ermittlungen misstrauisch.



Die Suche

Die Polizei suchte überall in der Umgebung nach dem 2-jährigen Thomas Gibson. Auch die Familie, Freunde und Freiwillige unterstützten sie Suchmaßnahmen. Die Suchmaßnahmen verliefen ergebnislos und der kleine Tommy blieb spurlos verschwunden.


 
Neue Informationen?

Zwei Wochen nach dem ersten Gespräch mit dem Nachbarn war die Polizei schockiert, als sich die Person erneut bei ihnen meldete und diesmal behauptete, dass sie am Morgen von Thomas Gibson Verschwinden einen hellbraunen oder goldfarbenen Pickup-Truck in der Einfahrt der Familie Gibson gesehen hätte.

Karen machte neue Angaben

Einige Tage später meldete sich die 4-jährige Karen Gibson mit neuen Informationen bei den Ermittlern. Obwohl sie in drei vorherigen Vernehmungen immer behauptet hatte, dass sie nicht wisse, was mit ihrem Bruder passiert sei, machte sie nun eine komplett andere Aussage. Karen Gibson behauptete nun, dass sie Zeugin gewesen sei, wie eine blonde weiße Frau und ein dunkelhaariger weißer Mann ihren Bruder aus dem Garten gezerrt hätten. Damit bekräftigte sie praktisch die neuen Angaben des Nachbarn.

Beschreibung des nicht identifizierten Paares

Laut der Zeugenbeschreibung bestand das nicht identifizierte Paar aus einer blonden weißen Frau und einem dunkelhaarigen weißen Mann, die einen älteren, goldfarbenen oder hellbraunen Lastwagen fuhren.

Polizei hielt nichts von den neuen Informationen

Die Polizei glaubte die Geschichten von dem Nachbarn und Karen Gibson nicht. Die Ermittler vermuteten, dass Larry seine Tochter Karen dazu überredet hatte, diese Geschichte bei der Polizei zu erzählen, nachdem der Nachbar angegeben hatte, er habe zum Zeitpunkt des Verschwindens ein Auto in der Einfahrt gesehen. Die Ermittler mussten den Angaben von dem Nachbar und Karen Gibson natürlich trotzdem nachgehen. Sie sprachen mit den Nachbarn der Familie Gibson und den Anwohnern in der näheren Umgebung, aber niemand bemerkte etwas Ungewöhnliches und auch keinen hellbraunen oder goldfarbenen Pickup-Truck in der Gegend.

Larry Gibson wurde zum Hauptverdächtigen

Sechs Wochen später wurde Larry Gibson als Hauptverdächtiger im Vermisstenfall Thomas Gibson benannt. Larry Gibson bestritt hartnäckig, an dem Verschwinden seines Sohnes beteiligt gewesen zu sein. Er und Judith beharrten beide darauf, dass sie glaubten, jemand hätte das Kleinkind aus dem Vorgarten entführt.

Larry Gibson wurde zum Hauptverdächtigen im Vermisstenfall seines Sohnes Thomas. 
Foto: Google 

Der Brief

Kurz nach dem Verschwinden von Thomas Gibson erhielt die Polizei einen mysteriösen Brief mit der Unterschrift "Spot in the Road". Dieser Brief enthielt Informationen, die nach Ansicht der Behörden bei der Aufklärung des Falls hilfreich sein könnten. Später stellte sich heraus, dass der Brief von einer Frau verfasst worden war, die "Visionen" über Tommys Verschwinden hatte.

Thomas Gibson blieb spurlos verschwunden

Wochen und Monate vergingen, ohne dass es Hinweise auf Thomas Gibson oder seinen Aufenthaltsort gab. Ohne jegliche Hinweise wurde Tommys mysteriöses Verschwinden zu einem ungelösten Fall.

Von Thomas Dean Gibson fehlt bis heute jede Spur. 
Foto: Polizei 

Polizei überprüfte erneut die Angaben von Larry Gibson

Die Beamten waren sich sicher, dass die Angaben von Larry Gibson einfach nicht passen. Bevor Larry Gibson an diesem Tag bei der Suche nach dem kleinen Thomas half, duschte er und zog seine Polizeiuniform an. Er blieb Zuhause zurück, während andere nach Thomas suchten. Es gibt aber Berichte, dass Larry Gibson während der ersten Suchmaßnahmen das Anwesen der Familie für etwa 25 Minuten in Uniform verlassen hatte. Während der Suche forderte er mehrere Personen auf, die Suche nach Thomas endlich einzustellen, da er im Schnee nicht mehr zu finden sei. Die Polizei bezweifelte auch den Kilometerstand seines Streifenwagens.

Der Vorgesetzte von Larry Gibson hatte ihn angewiesen, an diesem Tag zu Hause zu bleiben und nicht zur Arbeit zu kommen. Trotz der Anweisung fuhr er den Streifenwagen und behauptete, dass er zu einem nahegelegenen Rastplatz gegangen wäre, um nach Thomas oder dem Paar zu suchen. Obwohl der Streifenwagen von Larry Gibson zunächst nicht durchsucht wurde, stellte sich später heraus, dass sein Kilometerzähler am Tag des Verschwindens von Thomas etwa 7 Meilen [11 km] angezeigt hatte, die nicht erfasst wurden. Larry Gibson erklärte, dass die nicht erfassten Meilen gespeichert wurden, als er auf der Suche nach Thomas zum nahegelegenen Rastplatz fuhr. Die Polizei stellte außerdem fest, dass Larry Gibson nur eine Meile statt der von ihm behaupteten zwei Meilen gejoggt war. Sie kamen zu dem Schluss, dass eine Meile etwa 20 Minuten dauern würde. Larry war an diesem Morgen 47 Minuten "joggen". Für die Ermittler galt Larry Gibson innerhalb der ersten sechs Wochen der Ermittlungen als Hauptverdächtiger im Zusammenhang mit dem Verschwinden seines Sohnes.

Umzug im Jahr 1992

Anfang 1992 war Judith Gibson mit dem dritten Kind schwanger. Kurze Zeit später kündigte Larry Gibson nach 12 Jahren seinen Job als Deputy bei der Sheriffbehörde von Douglas County. Nachdem Judith ein weiteres Kind, eine Tochter namens Lisa geboren hatte, zog die Familie nach Montana. Larry Gibson und seine Frau Judith zogen mit den beiden Töchtern nach Avon im Powell County, im US-Bundesstaat Montana. [Anm. Avon ist ein kleiner Ort im Powell County, im US-Bundesstaat Montana. Im Jahr 2000 hatte der Ort 124 Einwohner. Der kleine Ort liegt am Little Blackfoot River und ist das Tor zum Beaverhead-Deerlodge National Forest.]
Es sollte für die Familie ein Neuanfang werden. Judith konnte sich nicht so recht in Montana einleben und hatte großes Heimweh.

Die Familie Gibson. Vorne im Bild befinden sich Judith und Karen Gibson. Hinten im Bild befinden sich Larry und Lisa Gibson. 
Foto: Thomas Bauer 

Die Trennung

Im Jahr 1993 trennte sich Judith Gibson von Larry. Anschließend kehrte Judith mit den beiden Mädchen nach Oregon zurück. Larry Gibson blieb in Montana, wo er als Versicherungsvertreter [Anm. Es gibt Quellen die angeben, er hätte als Sicherheitsberater in Montana gearbeitet.] in Townsend im Broadwater County, Montana arbeitete. [Anm. Townsend ist eine Stadt und Verwaltungssitz des Broadwater County im US-Bundesstaat Montana. Im Jahr 2020 hatte Townsend 1.787 Einwohner. 

Ab 1992 lebte die Familie Gibson gemeinsam in Avon im Powell County, im US-Bundesstaat Montana. Im Jahr 1993 trennten sich Judith und Larry Gibson. Judith ging mit Karen nach Oregon zurück. Larry blieb in Montana und arbeitete in Townsend im Broadwater County, Montana.
Foto: Google Maps 

Die Erinnerungen einer Schwester

Kurz nach der Trennung der Eltern und Rückkehr nach Oregon, begann die mittlerweile 7-jährige Karen Gibson ihre wahren Erinnerungen an den Tag von Thomas Verschwinden zu erzählen. Sie erzählte den Ermittlern, dass sie gesehen habe, wie ihr Vater Tommy an diesem Tag körperlich angegriffen habe, bevor er ihn in den Streifenwagen gesetzt und weggefahren sei.

Die Festnahme

Die Aussage von Karen Gibson bekräftigte die Ermittler weiter in ihrem Verdacht. Für die Ermittler war Larry Gibson immer der Hauptverdächtige im Zusammenhang mit dem Verschwinden von Thomas. Die Ermittler hatten aber nie genug Beweise für eine Anklage. Nach der Aussage von Karen Gibson sah die Sache anders aus, denn sie stellte die gesamten Angaben von ihm in Frage. Am 14. April 1994 wurde Larry Gibson wegen vorsätzlichen Mordes an seinem Sohn angeklagt, obwohl die sterblichen Überreste seines Sohnes nicht gefunden werden konnten.

Der Prozess

Die Strafverfolgungsbehörden nahmen Larry Gibson in Montana fest, wo er weiterhin lebte und als Versicherungsvertreter arbeitete. Die Strafverfolgungsbehörden in Montana haben Larry Gibson nach Oregon ausgeliefert. Im Januar 1995 startete die Gerichtsverhandlung in Oregon. Larry Gibson beteuerte die ganze Zeit seine Unschuld. Auch die Halbschwester von Larry Gibson wurde als Zeugin aufgerufen. Sie wurde als Zeugin vereidigt und sagte aus, dass Larry sie angerufen und den Mord an Thomas gestanden habe. Außerdem erzählte sie dem Gericht von einem Besuchs von Karen und Mutter Judith. Sie gab an, dass Karen während des Besuchs eine Bemerkung machte, die sie erschaudern ließ. Karen sagte, dass ihr Vater sie in ein Loch geworfen habe, genauso wie Thomas. Weitere Zeugen, darunter Familienmitglieder und Mitkirchgänger, sagten ebenfalls bei Gericht aus. Alle behaupteten, dass Larry Gibson gedroht habe, seine Frau Judith und seine Tochter Karen umzubringen, nachdem erstere ihn verlassen hatte. 

Die Verurteilung 

Im März 1995 wurde Larry Gibson, aufgrund der Aussage seiner Halbschwester und der Aussage von Karen, wegen Totschlags zu einer doch relativ geringen Haftstrafe von 15 bis 18 Monaten verurteilt. Er saß nur ein Jahr ab und wurde 1996 wieder freigelassen. Larry Gibson hat stets seine Unschuld am Verschwinden und am mutmaßlichen Tod seines Sohnes beteuert.

Die Theorien

Das Verschwinden von Thomas Dean Gibson ist weiterhin ungeklärt. Trotzdem gibt es einige Theorien darüber, was mit ihm passiert sein könnte. Auf diese Theorien möchte ich nun kurz näher eingehen. Es gilt natürlich wie immer die Unschuldsvermutung.

1. Theorie "Entführung außerhalb der Familie"

Wurde Thomas Dean Gibson von einem nicht identifizierten Paar entführt?


Diese Theorie besagt, dass Thomas Dean Gibson von dem nicht identifizierten Paar in einem goldfarbenen oder hellbraunen Pickup-Truck entführt wurde. Larry Gibson hatte ja bei der Polizei angegeben, dass dieses Paar in die Einfahrt der Familie fuhr und Thomas entführte. Das zumindest soll Karen beobachtet und ihrem Vater erzählt haben. Auch wenn Karen diese Aussage drei Jahre später revidiert hat, gibt es auch heute noch Menschen, die an dieser Theorie festhalten.

2. Theorie "Larry Gibson"

Hat Larry Gibson etwas mit dem Verschwinden von Thomas Dean Gibson zu tun?

Davon geht zumindest die Polizei aus. Die Behörden gehen weiterhin davon aus, dass Larry auf eine streunende Katze geschossen und das Tier getötet hat, da eine tote Katze auf dem Grundstück der Gibsons in der Nähe des letzten bekannten Aufenthaltsorts von Thomas gefunden wurde. Die tote Katze hatte Schusswunden an Kopf und Brust. Die Ermittler vermuten, dass die Kugel durch die Katze hindurchgegangen war und ebenfalls Thomas beim Spielen traf und tötete. Die Ermittler vermuteten, dass Larry Gibson zum Joggen ging, ohne zu wissen, dass sein Sohn angeschossen worden war.
Die Beamten gehen davon aus, dass Larry Gibson erst die Leiche von Thomas bemerkte, als er vom Joggen nach Hause zurückkam. Anschließend geriet er in Panik und versuchte, das Verbrechen zu vertuschen. Er nahm die Leiche von Thomas, legte sie in den Streifenwagen und fuhr davon. Dann begrub er die Leiche an einem unbekannten Ort.

Larry Gibson bestritt die Vermutung der Ermittler über den Ablauf der Ereignisse und beteuerte während der gesamten Untersuchung seine Unschuld. Wie bereits erwähnt, revidierte Karen Gibson später ihre erste Aussage gegenüber den Strafverfolgungsbehörden. Karen sagte nun, dass sie vom Fenster aus gesehen habe, wie ihr Vater ihren Bruder Thomas geschlagen hat. Larry Gibson steckte die Leiche des Kindes in einen schwarzen Plastikmüllsack, verstaute den Sack auf dem Rücksitz seines Streifenwagens und fuhr davon.
Larry sah Karen vom Fenster aus. Sie sagte, sie habe solche Angst vor ihm gehabt, dass sie sich in ihrem Schlafzimmerschrank versteckt habe. Als er zurückkam, fand Larry sie im Schrank und forderte sie auf, der Polizei zu sagen, dass jemand anders ihren Bruder entführt habe. Karen Gibson behauptete, dass sie der Polizei diese Geschichte zunächst nicht erzählt habe, weil er ihr gesagt hatte, dass er ins Gefängnis gehen würde, wenn sie rede. Er sagte auch, dass er zurückkommen und sie töten würde, wenn sie das täte.

Die Behörden vermuteten, dass Larry den Müllsack mit den Überresten von Thomas entsorgt hatte, als sich Freiwillige in der Nachbarschaft versammelten, um nach dem vermissten Kleinkind zu suchen. Angeblich hatte Larry Gibson das Grundstück für eine halbe Stunde verlassen, als andere nach Thomas suchten. Bis heute hat er nicht gesagt, wo er in dieser Zeit war und was er gemacht hat. 

Die Staatsanwälte argumentierten, dass Larry seine Kinder in der Vergangenheit misshandelt hatte und zum Zeitpunkt des Verschwindens von Thomas unter Stress stand, da er sich um die Kinder kümmern musste, während seine Frau ihre Kurse am College absolvierte. Sie vermuteten, dass Larry, wenn er seinen Sohn nicht versehentlich erschoss, die Fassung verloren und das Kind zu Tode geprügelt hat.

Fazit:

Ich habe mich nun intensiv mit dem Fall und auch mit dem Prozess und Urteil beschäftigt. Ich konnte das gesamte Urteil lesen und studieren.
Nach allem, was in diesem Fall vorgefallen ist, sind sich die Strafverfolgungsbehörden und die meisten Menschen ziemlich einig, dass Larry Gibson ihn am Morgen, als er das letzte Mal gesehen wurde, tatsächlich ermordet hat. Viele Punkte von  Larry Gibsons Geschichte ergibt einfach keinen Sinn. Er hat unbedingt erwähnt, dass er auf eine streunende Katze geschossen hat. Das würde die fehlende Kugel aus seiner Waffe erklären, ebenso wie jeden Schuss, den man möglicherweise mitgehört hat. Der Kilometerzähler seines Streifenwagens zeigte auch, dass er elf Kilometer zurückgelegt hatte, die nicht offiziell erfasst wurden. Larry Gibson erklärte später, dass die nicht erfassten Meilen gespeichert wurden, als er auf der Suche nach Thomas zum nahegelegenen Rastplatz fuhr. Als er die ersten Male von der Polizei befragt wurde, hatte er diesen Punkt in keiner seiner Aussagen erwähnt. Leider scheinen die Puzzleteile zusammenzupassen, dass Larry Gibson seinen Sohn Thomas geschlagen und erschossen hat – entweder absichtlich oder versehentlich – und seine Überreste in einem Umkreis von fünf Kilometern um das Haus versteckt hat [was eine elf Kilometer lange Hin- und Rückfahrt erklärt]. Thomas Dean Gibson gilt immer noch offiziell als vermisst, weil seine Überreste nicht gefunden wurden.

Beschreibung von Thomas Dean Gibson
  • Thomas Dean Gibson wurde am 5. Juli 1988 in Azalea im Douglas County, im US-Bundesstaat Oregon geboren.
  • Thomas Dean Gibson ist seit dem 18. März 1991 spurlos verschwunden. 
  • Zum Zeitpunkt seines Todes lebte Thomas Dean Gibson mit seinen Eltern und seiner älteren Schwester in einem Haus in Azalea im Douglas County, Oregon. 
  • Er verschwand beim Spielen aus dem Garten seiner Eltern in Azalea im Douglas County, Oregon. 
  • Zum Zeitpunkt seines Verschwindens war Thomas 2 Jahre alt. 
  • Er ist von kaukasischer Abstammung. 
  • Er war damals 74 cm groß und wog 35 Pfund.
  • Thomas Gibson hat braune Haare und braune Augen. 
  • Thomas hatte zum Zeitpunkt seines Verschwindens im Jahr 1991 eine Lücke zwischen den oberen Vorderzähnen. 
  • Sein Spitzname ist Tommy.
  • Zuletzt war er mit einem lila Sweatshirt, einer grauen Hose und schwarz-weiß karierten Sneakers bekleidet gewesen. 
  • Thomas Dean Gibson wäre aktuell 35 Jahre alt.
Was ist tatsächlich mit Thomas Dean Gibson passiert?
Foto: Google 

Die Nachwirkungen

Larry Gibson hat eine Website eingerichtet, auf der er um Informationen zum Aufenthaltsort seines Sohnes bittet. Die Website war bis letztes Jahr noch aktiv, heute ist die Website inaktiv. 

Die Polizei hat ein Bild von Thomas Dean Gibson erstellen lassen, wie er als erwachsener Mann aussehen könnte.

So konnte Thomas Dean Gibson als erwachsener Mann aussehen. 
Foto: Polizei 

Aktuelle Einstufung des Falls 

Thomas Dean Gibson wurde als vermisste und gefährdete Person eingestuft. Obwohl Larry Gibson für das Verschwinden seines Sohnes und Totschlags verurteilt worden ist, wird der Fall weiterhin als Entführung außerhalb der Familie klassifiziert. Die Ermittler nehmen weiterhin Hinweise im Vermisstenfall Thomas Dean Gibson entgegen. 

Fragen der Ermittler:
  1. Wer hat Thomas Dean Gibson am 18. März 1991 auf dem Grundstück der Familie Gibson in Azalea im Douglas County, Oregon gesehen?
  2. Wer hat am späten Vormittag des 18. März 1991 auf dem Grundstück der Familie Gibson in Azalea [Oregon] eine verdächtige Wahrnehmung gemacht?
  3. Wer hat Larry Gibson am 18. März 1991 irgendwo im Bereich von Azalea im Douglas County, Oregon wahrgenommen?
  4. Wer kennt den derzeitigen Aufenthaltsort von Thomas Dean Gibson?
  5. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe seines Verschwindens?
  6. Wer hat am 18. März 1991 oder kurz danach andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Verschwinden von Thomas Dean Gibson in Zusammenhang stehen könnten?
  7. Wer hat Thomas Dean Gibson nach dem 18. März 1991 noch einmal lebend gesehen?
  8. Wer hat sonstige Informationen zu diesem Fall?

Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, weitere Informationen zu den sterblichen Überresten von Tommy Gibson haben, wenden Sie sich bitte an das Douglas County Sheriff Office unter der Rufnummer [Vorwahl USA/Oregon]+541-440-4470.

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