SCHWEDEN: Tötungsdelikt z. N. von Michael Ljunggren (1995)

Der Mord an Michael Ljunggren

Wer ist für den Tod von Michael Ljunggren verantwortlich?

Im heutigen Beitrag geht es um einen schwedischen Cold Case aus dem Jahr 1995. Der Fall bewegt sich im schwedischen Rocker- und Bikermilieu.
Der Mord ereignete sich in der Gemeinde Markaryd in der Provinz Småland, Schweden. Bis heute ist es den schwedischen Strafverfolgungsbehörden nicht gelungen, den Mordfall aufzuklären. Leider gibt es nur wenige Informationen über diesen Mordfall.

Der Mord an Michael Ljunggren ist seit 1995 ungeklärt. Wer hat Michael Ljunggren getötet?
Foto: Polizei 

Der Fall Michael Ljunggren

Michael Ljunggren wurde am 22. März 1962 als Sohn von Inger Ljunggren in Helsingborg in der Provinz Skåne län [Schweden] geboren. Über den Vater von Michael Ljunggren ist leider nichts bekannt. Michael Ljunggren lebte bis zu seinem Tod in Helsingborg in der Provinz Skåne län, Schweden. [Anm. Helsingborg ist eine Stadt im südschwedischen Schonen in der Provinz Skåne län. Sie hat 104.250 Einwohner (Stand 31. Dezember 2015). Damit ist sie die achtgrößte Stadt Schwedens und nach Malmö die zweitgrößte Stadt Schonens. Helsingborg ist der Hauptort der gleichnamigen Gemeinde. Die Stadt ist ein bedeutender Industriestandort und hat den zweitgrößten Hafen des Landes.]

Michael Ljunggren lebte bis zu seinem Tod in Helsingborg in der Provinz Skåne län, Schweden.
Foto: Google Maps 

Michael Ljunggren war Mitglied des Rebels Motorcycle Club, der 1981 in Helsingborg gegründet wurde. Michael wurde dort von allen nur "Joe" genannt. Die Rebels waren mit der Hells-Angels-Abteilung auf der anderen Seite der Öresundstraße in Helsingør verbunden. Michael Ljunggren lernte durch diese Verbindung das Hells-Angels-Mitglied Jan "Face" Krogh Jensen kennen.

Jan Krogh Jensen
Foto: Google 

Jan Krogh Jensen wurde in Norwegen geboren und wuchs in Dänemark auf. [Anm. Ich werde zu Jan Krogh Jensen noch einen gesonderten Beitrag hier im Blog veröffentlichen und genau auf ihn eingehen, denn er wurde nur ein Jahr nach dem Mord an Michael Ljunggren ebenfalls ermordet.] Michael Ljunggren hatte zwei Söhne. Sein erster Sohn wurde 1985 und sein zweiter Sohn wurde 1989 geboren. 

Gründung des White Trash MC

Im Jahr 1984 gründete Michael Ljunggren mit Jan Krogh Jensen und einem anderen dänischen Biker, der nach Helsingborg gezogen war, den White Trash MC mit der Absicht, dann eine Hells-Angels-Abteilung in Schweden zu gründen. The White Trash wurde eng mit dem Black Sheep MC verbunden, einem Hells Angels-Anwärterclub in Roskilde [Dänemark], der später zum South-Chapter der Hells Angels wurde. Zwei Black Sheep-Mitglieder, darunter Jan "Clark" Jensen [Anm. Nicht zu verwechseln mit Jan "Face" Krogh Jensen], flüchteten nach dem Kopenhagener Biker-Krieg zu den White Trashs in Helsingborg. Der White Trash MC hatte auch gute Beziehungen zu den Hells Angels in Helsingør und ihrem damaligen Präsidenten Michael Garcia "Lerche" Olsen. Das Kapitel Helsingør Hells Angels wurde jedoch im Frühjahr 1986 nach einem internen Streit geschlossen. 

Das Bild zeigt Jan "Clark" Jensen in den 90er Jahren.
Foto: Google 

Inhaftierung von Michael Ljunggren im Jahr 1984

Im selben Jahr durchsuchte die Polizei das Clubhaus des White Trash auf der Suche nach Jan "Clark" Jensen. Die Polizei entdeckte Waffen und gestohlene Waren, was dazu führte, dass Michael Ljunggren zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Der Polizeieinsatz und Michael Ljunggrens Inhaftierung führten zur Auflösung des White Trash MC und Michael beantragte die Rückkehr zum Rebels Motorcycle Club. 

Rückzug aus der Biker-Club-Szene

Nach der Geburt seines zweiten Sohnes im Jahr 1989 zog Michael Ljunggren sich aus der Biker-Club-Szene zurück. Im Jahr 1991 machte Michael Ljunggren mit seinem Freund Lasse "Kalle Fist " Karlsson, einem weiteren ehemaligen Rebels-Mitglied, eine Art Zeitreise durch die Vereinigten Staaten der USA.

Michael Ljunggren zog sich zunächst nach der Geburt seines zweiten Sohnes aus der Biker-Club-Szene zurück, jedoch kehrte er bald wieder zurück. 
Foto: Polizei 

Mitglied beim Morbids MC

Nach seiner Rückkehr nach Schweden schloss sich Michael Ljunggren dem Morbids MC an, der Anfang des Jahres in Helsingborg gegründet worden war.
Im Jahr 1993 kam es in Stockholm zu einem Kampf zwischen den Morbids und den Rebels, bei dem mehrere Morbids-Mitglieder zusammengeschlagen wurden. Einige Zeit später boten die Hells Angels in Malmö den Rebels and Morbids einen Weg zur Mitgliedschaft an, unter der Bedingung, dass die Clubs fusionierten und Michael Ljunggren und sein Freund Lasse Karlsson keine Mitglieder sein werden. Die Morbids, ein Club mit nur sechs Mitgliedern, lehnten die Einladung ab und begannen stattdessen eine Zusammenarbeit mit dem Undertakers MC in Seeland, der Kontakte zum ersten Bandidos-Chapter in Europa hatte, da sie Unterstützung in ihrer Fehde mit den Hells Angels in Marseille benötigten. Die Undertakers wurden im Dezember 1993 von den Bandidos aufgenommen, und die Morbids folgten diesem Beispiel im Januar 1995, nachdem sie zunächst ein Jahr lang als Probechapter gedient hatten. 
Michael Ljunggren wurde der nationale Präsident von Bandidos in Schweden. Bei seiner Gründung wurde der Bandidos-Chapter in Helsingborg von den Hells Angels angegriffen, was schließlich den Nordischen Biker-Krieg auslöste.

Besuch in Finnland 

Am 17. Juli 1995 kehrte Michael Ljunggren mit Jan "Clark" Jensen, der sich den Bandidos angeschlossen hatte, von einem Besuch in der finnischen Niederlassung der Undertakers MC in Helsinki zurück, die im darauffolgenden Monat zu einem Probechapter der Bandidos werden sollten. Michael Ljunggren und Jan "Clark" Jensen bestiegen in Finnland eine Fähre nach Stockholm und fuhren dann mit ihren Harley-Davidson-Motorrädern in Richtung Helsingborg. Jan "Clark" Jensens Motorrad hatte jedoch in der schwedischen Gemeinde Ljungby im Kreis Kronoberg eine Panne und Michael Ljunggren setzte die Reise alleine fort. 

Michael Ljunggren und Jan "Clark" Jensen waren in Helsinki bei einem Treffen mit dem Undertakers MC. Am 17. Juli 1995 nahmen beide mit ihren Motorrädern die Fähre von Helsinki [Finnland] nach Stockholm [Schweden]. Anschließend wollten beide auf der E4 bis nach Helsingborg fahren. Michael Ljunggren sollte sein Zuhause nicht mehr erreichen.
Foto: Google Maps 

Die beiden erreichten noch gemeinsam Ljungby im Kreis Kronoberg. Dieser Ort liegt auch direkt an der E4. Das Motorrad von Jan "Clark" Jensen hatte dort eine Panne und er konnte nicht mehr die Fahrt versetzen. Michael Ljunggren fuhr alleine auf der E4 in Richtung Helsingborg, als er bei Köphult südlich von Markaryd in der Provinz Småland erschossen wurde und einen Unfall hatte.
Foto: Google Maps 

Der Mord

Nachdem Michael Ljunggren mit seinem Motorrad die schwedische Gemeinde Markaryd in der Provinz Småland passiert hatte, wurde er ermordet. Der 33-jährige Michael Ljunggren fuhr gerade gegen 16.30 Uhr mit seinem Motorrad auf der E4 bei Köphult südlich von Markaryd in der Provinz Småland, als mehrmals auf ihn geschossen wurde. Man hatte ihn mehrmals in den Rücken geschossen. Zeugen beobachteten, wie Michael Ljunggren auf der Fahrbahn der E4 fuhr, sich dann überschlug und anschließend von einem Auto überfahren wurde. Ein Autofahrer, der hinter Michael Ljunggren fuhr, sah den Unfall und rief sofort die Polizei und einen Krankenwagen. Die Behörden gingen zunächst von einem Verkehrsunfall aus. Ein Krankenwagen brachte Michael Ljunggren in ein nahegelegenes Krankenhaus, wobei die Ärzte zunächst davon ausgingen, dass es sich um einen einfachen Verkehrsunfall handelte. Erst im Krankenhaus stellte sich heraus, dass er mehrmals mit einer Schusswaffe, wahrscheinlich einer Carl Gustaf M/45, angeschossen worden war. Er trug zwar eine Schutzweste, aber einer der Schüsse durchschlug die Schutzweste, traf ihn im Rücken und tötete ihn. Nach Angaben seiner Mutter Inger lebte Michael Ljunggren seit drei Jahren in ständiger Angst vor den Hells Angels. Seit Kurzem trug er auch immer eine Schutzweste. Die Leiche von Michael Ljunggren wurde für weitere forensische Untersuchungen in das zuständige Rechtsmedizinische Institut gebracht.

Die Obduktion 

Bei der Obduktion durch den zuständigen Rechtsmediziner wurde offiziell bestätigt, dass Michael Ljunggren ermordet wurde. Er starb an den Folgen des Schusses in den Rücken und dem daraus resultierenden Verkehrsunfall. 

Die Tatwaffe

Die Tatwaffe war vermutlich eine Carl Gustaf M/45.
Die Carl Gustaf M/45 ist eine schwedische Maschinenpistole. Sie war mehrere Jahrzehnte lang im Arsenal der schwedischen Streitkräfte und wurde in großen Mengen exportiert.

Mit so einer Maschinenpistole Carl Gustaf M/45 wurde Michael Ljunggren erschossen. 
Foto: Google 

Die Ermittlungen 

Die schwedische Polizei nutzte eine Methode zur Lokalisierung von Mobiltelefonen, die darauf basierte, in welchem ​​Funkturm die Telefone verbunden waren.Dank dieser Methode konnte man schnell zu dem Schluss kommen, dass Michael Ljunggren von Stockholm bis Skåne von Mitgliedern der Hells Angels beschattet worden war. Es gibt Polizisten, die in dem Fall umfangreich ermittelt haben, und fest davon überzeugt sind, dass jemand auf Michael Ljunggren zugefahren ist und dann von hinten auf ihn geschossen hat.
Gleichzeitig sahen die Zeugen jedoch nur, wie Michael Ljunggren von der Straße abgekommen ist.

Die Beerdigung 

Die Beerdigung fand in der Kirche Gustav Adolfs in Helsingborg statt. Mitglieder vieler Bandidos-Clubs in ganz Europa besuchten die Beerdigung von Michael Ljunggren in Helsingborg und die Polizei half sogar bei der Organisation eines Motorradparkplatzes für die zahlreichen Besucher. So etwas hatte es in Schweden noch nie gegeben und viele waren verwirrt, wie ein Motorradclub die größte und prächtigste Kirche der Stadt in Beschlag nehmen konnte.

In der Kirche Gustav Adolfs in Helsingborg fand die Beerdigung von Michael Ljunggren statt.
Foto: Wikipedia 

Racheanschlag geplant?

Die Polizei hatte die Straßen rund um die Kirche gesperrt und der Aufruhr rund um die Kirche war groß. Die MC-Gangs hatten schon vor dem Mord gestritten und jetzt konnte man die Spannung deutlich spüren. An den Fassaden der Häuser in der Gegend standen einfache Menschen und sahen mit Faszination und Entsetzen zu, wie die Männer in Jeans und Lederwesten die Kirche betraten.
Die Blumenarrangements waren riesig und auf einem Zettel in einem der Arrangements stand "keine Gnade". Es sah so aus, als sei bereits Racheanschlag geplant gewesen.

Der Grabstein und das Grab von Michael Ljunggren. 
Foto: Google 

Clubhaus beschossen

Die Polizei war in Form von Sicherheitskräften, Verkehrspolizisten und Zivilpolizisten mit zahlreichen Leuten vor Ort. Die Beerdigung verlief friedlich. Doch am Tag nach der Beerdigung gingen die Unruhen weiter. Ein Clubhaus im Stadtteil Stapelstaden von Helsinki wurde von einer Panzergranate beschossen. Die Polizei geht davon aus, dass die Person, die geschossen hat oder den Schießbefehl gegeben hat, unter den Trauergästen in Helsingborg gewesen sein könnte und dass es sich um die Rache an der finnischen Motorradbande handelte, die vermutlich an dem Mord beteiligt gewesen sein sollte.

Die Pressekonferenz der Polizei am 31. Juli 1995

Die Ermordung des Bandido-Anführers Michael Ljunggren und die Schießerei mit einer Panzergranate in Helsinki veranlasste die Polizei, auf einer Pressekonferenz am 31. Juli 1995 öffentlich das Wort "Krieg" über die Machtkämpfe zwischen den Motorradbanden zu verwenden.
Anschließend setzten sich die Unruhen in Skandinavien fort und erreichten im Jahr 1997 in Oslo ihren Höhepunkt, als in der norwegischen Hauptstadt eine Autobombe explodierte. Doch dann reichte es auch ihnen und am 25. September 1997 hielten die Hells Angels und Bandidos eine gemeinsame Pressekonferenz im dänischen Fernsehen ab. Jim Tinndahn von den Bandidos und Bent Svane Nielsen von den Hells Angels schüttelten sich die Hände und erklärten, dass sie eine Einigung erzielt hätten. Es wurde erklärt, dass die Kämpfe und der Krieg nun beendet seien.

Jim Tinndahn von den Bandidos und Bent Svane Nielsen von den Hells Angels bei den Friedensverhandlungen.
Foto: Google 

Fall wurde kalt 

Die Ermittlungen wurden dann auch im Jahr 1997 offiziell von der Staatsanwaltschaft eingestellt, da es keine neuen Hinweise und Ermittlungsansätze mehr gab. Allen Hinweisen wurde nachgegangen, aber das brachte die Ermittler nicht auf die Spur des Mörders und der Auftraggeber. Natürlich hatte man Theorien darüber, wer für den Tod von Michael Ljunggren verantwortlich gewesen sein könnte, aber es fehlten die Beweise. Außerdem tendierte die Kooperation in diesen Kreise gegen Null. Die Polizei traf auf eine große Mauer des Schweigens. Somit wurde der Fall kalt und der Mord ist bis heute ungeklärt. 

Wer hat Michael Ljunggren getötet? Warum musste er sterben?
Foto: Polizei 

Die Theorien 

Der Mord an Michael Ljunggren ist weiterhin ungeklärt. Trotzdem gibt es einige Theorien darüber, wie der Mord abgelaufen ist und wer für den Tod von Michael Ljunggren verantwortlich gewesen sein könnte. Auf diese Theorien möchte ich nun kurz näher eingehen. Es gilt natürlich wie immer die Unschuldsvermutung.

1. Theorie "Scharfschütze"

Wurde Michael Ljunggren von einem Scharfschützen erschossen?

Diese Theorie wurde durch die Aussage zweier Zeugen, eines dänischen Ehepaares gestützt. Es könnte tatsächlich sein, dass ein Scharfschütze auf der E4 in Richtung Helsingborg auf Michael Ljunggren gewartet hat und dann auf ihn geschossen hat. Eine Auswertung der technischen Untersuchung der Flugbahn der Kugeln hat ergeben, dass tatsächlich ein Scharfschütze auf Michael Ljunggren geschossen hat.

2. Theorie "Auto"

Wurde Michael Ljunggren von einem hinter ihm fahrenden Auto erschossen?

Auch diese Möglichkeit wurde in Betracht gezogen und überprüft. Nach Abschluss der technischen Untersuchung kam die Polizei zu dem Ergebnis, dass auch aus einem Auto heraus auf Michael Ljunggren geschossen worden sein könnte. Diese Theorie wurde von Zeugen und ihren Wahrnehmungen gestürzt. Ein weiterer Grund für diese Theorie ist, dass diese Möglichkeit durch die polizeiliche technische Untersuchung der Flugbahn der Kugeln gestützt wurde. Die schwedischen Strafverfolgungsbehörden gehen heute eher davon aus, dass Michael Ljunggren von einem Auto aus, erschossen wurde.

3. Theorie "Hells Angels"

Waren die Hells Angels, die Auftraggeber für den Mord an Michael Ljunggren?

Diese Theorie muss definitiv in Betracht gezogen werden. Michael Ljunggren lebte seit drei Jahren vor seinem Tod in großer Angst. Er hatte so große Angst vor einem Anschlag der Hells Angels, dass er nur noch mit einer Schutzweste nach draußen ging. Michael hat zum Beispiel darauf geachtet, nicht alleine draußen zu bleiben. Er sei sehr nervös gewesen und immer sehr vorsichtig gewesen. Er hat ständig über die Schulter geschaut und hatte eigentlich immer jemanden bei sich. 

4. Theorie "Andere Motorradclubs"

Wurde Michael Ljunggren im Auftrag von einem anderen Motorradclub getötet?

Auch diese Theorie ist nicht ganz von der Hand zu weisen, obwohl es keine eindeutigen Beweise für diese Theorie gibt. Es könnte sich auch um Machtkämpfe innerhalb des eigenen Motorradclubs gehandelt haben, schließlich war Michael Michael Ljunggren der nationale Präsident von Bandidos Schweden. Jemand könnte es auf sein Amt abgesehen haben. Und Machtkämpfe innerhalb der verschiedenen Motorradclubs waren überhaupt keine Seltenheit.

Fazit:

Ich persönlich finde es sehr schwierig, sich auf eine der Theorien festzulegen. Ich bin jedoch fest davon überzeugt, dass irgendein Motorrad Club etwas mit dem Mord zu tun hat. Besonders verdächtig sind natürlich die Hells Angels, weil sie Michael Ljunggren überwacht haben und sie definitiv Michael Ljunggren den Tod gewünscht haben. Als ich mich mit den Umständen von Michael Ljunggrens Tod näher beschäftigt habe, ist mir eine bestimmte Person ins Auge gefallen. Wie wir wissen, war Michael Ljunggren gemeinsam mit Jan "Clark" Jensen auf der Rückreise von Finnland nach Schweden. Ich finde es schon sehr auffällig, dass das Motorrad von seinem Freund Jan "Clark" Jensen an diesem verhängnisvollen Tag eine Panne hatte, Michael Ljunggren dann alle die Fahrt fortsetzte und dann erschossen wurde. Die Panne ereignete sich nur kurz vor dem Tatort.
Natürlich kann dies ein Zufall sein, aber ich glaube nicht an solche Zufälle. Außerdem gibt es ja auch das Gerücht, dass der finnische Motorrad Club in den Fall verwickelt ist. Ich halte es auch für möglich, dass Jan "Clark" Jensen seinen Freund Michael verraten und hintergangen hat. Für mich stinkt die Sache gewaltig. Die Polizei hat Jan "Clark" Jensen damals befragt, aber dabei kam nichts heraus. Er hat nichts gehört oder gesehen. Die Polizei hätte heute auch gerne noch einmal mit ihm gesprochen, aber heute ist Jan "Clark" Jensen selbst spurlos verschwunden und die dänische Polizei vermutet, dass er ermordet wurde. Er war ja auch einmal Mitglied bei den Hells Angels und war dann zu den Bandidos übergelaufen. Und das wird als Hochverrat bei den Hells Angels angesehen. Und auf Hochverrat steht die Todesstrafe. 


Ich hoffe, dass die Wahrheit ans Licht kommt, wer hinter dem Mord an Michael Ljunggren steckt und wer alles daran beteiligt gewesen ist. 

Die Nachwirkungen 

Die Mutter von Michael Ljunggren, Inger Ljunggren, und seine zwei Söhne leben seit fast drei Jahrzehnten in Ungewissheit, wer ihren Sohn und Vater ermordet hat und warum er ermordet wurde. Die Mutter von Michael Ljunggren macht immer wieder in den Medien auf den Mordfall aufmerksam und hofft auf die Aufklärung des Falls. Nur so gibt es für die Familie einen Abschluss, auch wenn dies Michael nicht wieder lebendig macht.

Inger Ljunggren mit dem Foto ihres Sohnes. Auch fast dreizig Jahre nach dem Mord an Michael Ljunggren ist der Schmerz noch immer so schlimm, wie am ersten Tag. Die ganze Familie leidet bis heute sehr unter dem Verlust von Michael. Er ließ zwei kleine Söhne zurück. 
Foto: Google 

Aktuelle Einstufung des Falls 

Der Tod von Michael Ljunggren wurde als Mord eingestuft. Mittlerweile ist der Fall ein Cold Case. Die Polizei ermittelt aktuell nicht aktiv in dem Fall, aber die Ermittler der Cold-Case-Einheit überprüfen den Fall in zeitlichen Abständen immer wieder. Auch wenn die Ermittlungen eingestellt sind, wurde die Akte nie ganz geschlossen. Die Ermittler sind weiterhin auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen, um neue Ermittlungen anzustoßen. Die Polizei hofft auf Hinweise von ehemaligen Motorrad Club Mitgliedern, Aussteigern oder Mitwissern.

Fragen der Ermittler:
  1. Wer kannte Michael Ljunggren und hat noch nicht mit den Ermittlern gesprochen?
  2. Wer hat am 17. Juli 1995 gegen 16.30 Uhr auf der E4 bei Köphult südlich von Markaryd in der Provinz Småland eine verdächtige Person, verdächtige Personen oder ein verdächtiges Fahrzeug wahrgenommen?
  3. Wer hat am 17. Juli 1995 gegen 16.30 Uhr auf der E4 bei Köphult südlich von Markaryd in der Provinz Småland eine andere Beobachtung gemacht, die mit dem Mord an Michael Ljunggren in Zusammenhang stehen könnte?
  4. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe des Mordes an Michael Ljunggren?
  5. Wer weiß, wer für den Tod von Michael Ljunggren verantwortlich gewesen sein könnte?
  6. Wer kennt den Schützen oder den oder die Auftraggeber?
  7. Wer hat Gerüchte über den Mord an Michael Ljunggren gehört oder ist auf anderen Wegen zu wichtigen Informationen gekommen?
  8. Wer hat sonstige Informationen zu diesem Fall?

Wenn Sie Informationen zum Mordfall Michael Ljunggren haben, kontaktieren Sie bitte die schwedischen Strafverfolgungsbehörden unter der Rufnummer 114 14 und bitten Sie um ein Gespräch mit den Beamten des Police Contact Center [PKC] für ungeklärte Fälle in der Polizeiregion Süd. Sie können auch Hinweise online über das Hinweisformular der schwedischen Polizei abgeben. Jeder Hinweis kann vertraulich behandelt werden. Diskretion kann zugesichert werden.

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