COLD CASE DER WOCHE: Tötungsdelikt z. N. vom Tor Öberg und Gerd Wiklund (2005)
Der Mord an Tor Öberg und Gerd Wiklund
Nach den ersten Eindrücken wurde ihr jedoch schnell klar, dass es sich nicht um Farbe auf dem Boden handelte. Es war Blut. Eine lange rote Blutspur verlief von der Tür bis in die Scheune. Barbro trat vorsichtig ein und machte eine schreckliche Entdeckung. Sie fand dort die Leiche von Gerd Wiklund. Die Leiche von Gerd lag in einer großen Blutlache auf dem Scheunenboden. Jemand hatte eine Trenchcoat-Jacke über ihren Kopf drapiert.
Voller Bestürzung und Schock verließ Barbro Öberg die Scheune, um die Polizei zu alarmieren. Doch in der Verwirrung des Schocks war sie nicht in der Lage, ihr Mobiltelefon zu benutzen. Stattdessen stürmte sie in das Wohnhaus und rief vom Festnetz aus die 112 an.
Nach ein paar Stunden am Tatort verlassen die Ermittler den Hof, um zur Polizeistation zu gehen und die Ermittlungen zu strukturieren. Kriminaltechniker und anderes Polizeipersonal blieben weiterhin auf dem Bauernhof im Einsatz. Mehr als drei Stunden nachdem die Techniker mit ihrer Arbeit begonnen haben, erhält der leitender Ermittler einen Anruf, dass die Kriminaltechniker nun auch die Leiche von Tor Öberg in der Scheune gefunden haben. Er wurde zwei Meter von der Stelle entfernt gefunden, an der Gerd Wiklund entdeckt wurde.
Zwei Tage nachdem die Polizei die Mordermittlungen aufgenommen hat, führte ein Polizeibeamte mit seinem Hund eine Durchsuchung in der Umgebung des Bauernhofs von Tor Öberg in Brattås durch. Dabei wurden im Wald eine Dokumententasche und ein Stoffbeutel mit einem Dokumentenordner gefunden. Der Fund wurde etwa hundert Meter vom Bauernhof entfernt an einem steilen Hang gemacht. Die Untersuchung der Fundstücke zeigte, dass sich im Dokumentenordner alte Urkunden, Steuerbescheide und Erklärungen befanden. Diese Fundstücke konnten Tor Öberg und Gerd Wiklund zugeordnet werden.
Abhebungsversuch mit Bankkarte
In dem Stoffbeutel, der von der Polizei gefunden wurde, befand sich auch die Geldbörse von Gerd Wiklund. In der Geldbörse fehlte jedoch ihre Bankomatkarte. Später wurde die Bankomatkarte gesperrt in einem Geldautomaten aufgefunden. Der verwendete Geldautomat befand sich auf der Polizeistation in Härnösand. Übrigens war dies der einzige Geldautomat der Stadt, der seinerzeit keine Videoüberwachung hatte. Der Abhebungsversuch am Geldautomaten erfolgte zwischen zwölf und sechzehn Stunden nach dem Mord in der Nacht zum 1. Mai 2005 [Mittwoch] um 03.30 Uhr.
Wer tötete Tor Öberg und Gerd Wiklund?
Da ich mich mit dem letzten "Cold Case der Woche" verspätet hatte, kommt nun bereits der neue "Cold Case der Woche". Ich möchte mich in der nächsten Zeit auch verstärkt mit skandinavischen Vermissten- und Mordfällen beschäftigen, deshalb habe ich diese Woche einen schwedischen Cold Case ausgewählt. Im heutigen Beitrag geht es um einen schwedischen Cold Case aus dem Jahr 2005. Der Doppelmord ereignete sich in Brattås in der Gemeinde Härnösand, in der Provinz Västernorrlands län, Schweden. Den schwedischen Strafverfolgungsbehörden ist es bis heute nicht gelungen, den Fall aufzuklären.
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Der Doppelmord an Tor Öberg und Gerd Wiklund ist seit 2005 ungeklärt. Wer hat Tor Öberg und Gerd Wiklund getötet? Foto: Google |
Der Fall Tor Öberg und Gerd Wiklund
Ich möchte kurz getrennt auf die Personen Tor Öberg und Gerd Wiklund eingehen. Anschließend werde ich die beiden wieder zusammenführen.
Tor Öberg
Tor Öberg wurde 1935 in Dänemark geboren und aufgewachsen. Er zog Anfang der 70er Jahre nach Brattås, nachdem er den landwirtschaftlichen Betrieb seines Vaters gekauft hatte. Tor Öberg war schon einmal verheiratet und das Paar bekam zwei gemeinsame Töchter namens Inger [Nordström] und Barbro [Öberg]. Die Ehe hielt nicht und Tor Öberg und seine Frau ließen sich scheiden. Tor Öberg lebte ab diesem Zeitpunkt alleine auf dem landwirtschaftlichen Betrieb in Brattås, in der Gemeinde Härnösand, in der Provinz Västernorrland län. Tor Öberg sollte jedoch nicht lange alleine bleiben. Im Jahr 1985 kam der damals 50-jährige Tor Öberg mit Gerd Wiklund zusammen.
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Tor Öberg kurz vor seinem Tod. Er war geschieden und hatte aus dieser Ehe zwei Töchter. Er war seit 1985 mit Gerd Wiklund liiert. Foto: Google |
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Tor Öberg lebte seit den 70er Jahren in Brattås in der Gemeinde Härnösand, in der Provinz Västernorrland län. Foto: Google Maps |
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Der Hof von Tor Öberg befindet sich in Brattås 115 in der Gemeinde Härnösand, in der Provinz Västernorrland län. Foto: Google Maps |
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Der Hof von Tor Öberg in Brattås 115 in der Gemeinde Härnösand, in der Provinz Västernorrland län. Foto: Google |
Gerd Wiklund
Gerd Wiklund wurde 1938 geboren und lebte in Härnösand. Dort lebte Gerd Wiklund in einer Eigentumswohnung im Zentrum von Härnösand. Tor Öberg lebte weiterhin auf seinem Hof in Brattås. Ihre Beziehung war glücklich und das Paar war bis zu ihrem Tod im Jahr 2005 insgesamt zwanzig Jahre zusammen. Gerd Wiklund hatte ebenfalls aus einer früheren Beziehung Kinder. Ihre Kinder waren ebenfalls schon Eltern geworden und Gerd Wiklund liebte es, sich mit ihren Enkelkindern zu beschäftigen. Der Vater von Gerd Wiklund war Bauer und ihre Mutter Hausfrau. Gerd war früher als geplant in den Ruhestand gegangen. Sie arbeitete als Angestellte beim Regiment KA5 in Härnösand. Doch als KA5 geschlossen wurde, entschied sie sich, in den Ruhestand zu gehen. Ihre Freizeit verbrachte sie damit, Zeit mit Tor Öberg zu verbringen, ihre Kinder und Enkelkinder zu treffen, zu weben und Familienforschung zu betreiben. Sie verbrachte viel Zeit damit, ihre Familiengeschichte zu erforschen und aufzuschreiben.
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Gerd Wiklund war ebenfalls geschieden und hatte Kinder und Enkelkinder. Sie war seit 1985 mit Tor Öberg liiert. Foto: Google |
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Gerd Wiklund lebte in einer Eigentumswohnung in Härnösand und besuchte Tor Öberg so oft wie es geht. Foto: Google Maps |
Im Ruhestand
Tor Öberg war ebenfalls im Ruhestand. Er hat viele Jahre im alten Televerket gearbeitet. Begann seine Karriere als gewöhnlicher Mechaniker, arbeitete jedoch einige Jahre vor seiner Pensionierung als Vorgesetzter. Auch die Jagd auf Wild war eine Beschäftigung, die er sehr schätzte. Er bewahrte Waffen zu Hause auf der Farm auf, sie waren jedoch immer in Waffenschränken eingeschlossen. In den Familienalben waren viele Bilder von Tor zu sehen, wie er sowohl Elche als auch anderes Wild erlegt hatte.
Tanzen und Reisen als gemeinsame Leidenschaft
Tor Öberg und Gerd Wiklund liebten es auch zu tanzen. Tor war ein wirklich guter dänischer Kavalier und wusste, wie man sich auf der Tanzfläche zurechtfindet. Auch das gemeinsame Reisen und Erleben von Orten war eine Leidenschaft, die beide teilten. Sie waren gerade von einer Reise nach St. Petersburg nach Schweden zurückgekehrt. Das Paar kam nach Schweden zurück, um Tors Geburtstag zu feiern, der gerade 70 Jahre alt geworden war. Gerd, die gern Rad fuhr, fuhr im Sommer oft mit dem Rad in die Gegend, in der sie aufgewachsen war.
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Gerd Wiklund und Tor Öberg waren beide Rentner. Sie reisten und tanzten gerne. Foto: Polizei |
Der Anruf von Barbro Öberg
Am Morgen des 31. Mai 2005 [Dienstag] klingelte kurz vor 11.00 Uhr das Telefon im Haus auf Tor Öbergs Bauernhof in Brattås. Gerd Wiklund, die zu diesem Zeitpunkt gerade im Haus war, nahm das Telefongespräch entgegen. Es war Tors Tochter Barbro, die anrief. Zu Barbros Überraschung antwortet nicht ihr Vater, sondern Gerd Wiklund. Barbo war überrascht, dass Gerd den Anruf entgegen nahm, denn normalerweise ist sie dienstags nie auf dem Bauernhof in Brattås. Sie betreut eigentlich an diesem Tag regelmäßig ihre Enkelkinder. Doch an diesem Tag waren die Enkelkinder krank und der Vater blieb mit den Kindern Zuhause. Dies führte dazu, dass Gerd ihren Partner Tor stattdessen überraschte, indem sie bereits frühmorgens mit dem Fahrrad zur Farm radelte und den Tag dort verbrachte. Gerd, die gerade die Fenster im Haus putzte, als das Telefon klingelte, erzählte Barbro, dass ihr Vater draußen auf dem Waldhügel Holz hackt.
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Die Tochter von Tor Öberg, Barbro Öberg, versuchte mehrere Tage ihren Vater telefonisch zu erreichen. Foto: Google |
Niemand nahm den Anruf am Abend entgegen
Barbro, die eigentlich damit gerechnet hatte, dass ihr Vater Tor ans Telefon geht, verstand sofort, dass es besser ist, später am Tag noch einmal anzurufen. Barbro und Gerd beendeten das Gespräch. Der Dienstag ging langsam dem Abend entgegen und im Wohnhaus von Tor Öberg klingelte erneut das Telefon. Signal für Signal ertönte, ohne dass jemand antwortete. Es war Tochter Barbro, die einen weiteren Versuch unternommen hat, ihren Vater telefonisch zu erreichen. Barbro und Tor telefonierten täglich miteinander. Barbro war überrascht und verwundert darüber gewesen, dass niemand ihren Anruf entgegennahm und legte dann schließlich auf.
Barbro, die eigentlich damit gerechnet hatte, dass ihr Vater Tor ans Telefon geht, verstand sofort, dass es besser ist, später am Tag noch einmal anzurufen. Barbro und Gerd beendeten das Gespräch. Der Dienstag ging langsam dem Abend entgegen und im Wohnhaus von Tor Öberg klingelte erneut das Telefon. Signal für Signal ertönte, ohne dass jemand antwortete. Es war Tochter Barbro, die einen weiteren Versuch unternommen hat, ihren Vater telefonisch zu erreichen. Barbro und Tor telefonierten täglich miteinander. Barbro war überrascht und verwundert darüber gewesen, dass niemand ihren Anruf entgegennahm und legte dann schließlich auf.
Ein leichtes Gefühl der Sorge breitete sich in ihrem Magen aus, das Barbro nicht abschütteln konnte. Sie beschließt jedoch, am nächsten Tag einen weiteren Versuch zu wagen.
Erneuter Anrufsversuch
Am Morgen des 1. Juni 2005 [Mittwoch] klingelte erneut das Telefon im Haus von Tor Öberg. Barbro Öberg hatte erneut versucht, ihren Vater telefonisch zu erreichen, aber wieder nahm niemand ihren Anruf entgegen. Barbro versuchte den ganzen Tag, ihren Vater Tor oder Gerd zu erreichen, aber niemand nahm ihren Anruf entgegen. Barbro war am Abend richtig nervös, aber sie versuchte sich zu beruhigen.
Erneute niemand erreichbar
Am nächsten Tag, den 2. Juni 2005 [Donnerstag] versuchte Barbro am Morgen, ihren Vater Tor oder Gerd auf dem Hof in Brattås telefonisch zu erreichen, aber wieder nahm niemand ihren Anruf entgegen. Nun geriet Barbro Öberg in Panik und machte sich sofort auf den Weg nach Brattås.
Barbro Öberg machte sich auf den Weg nach Brattås
Barbro Öberg passierte mit ihrem Auto den letzten Straßenkamm und sah bereits in der Ferne den Hof ihres Vaters. Der Hof liegt wunderschön hinter einer großen Wiese, umgeben von einem dichteren Wald. Der Hof besteht aus zwei roten Grundstücken, einem Wohnhaus und einer großen Scheune. Die Scheune wurde seit vielen Jahren als Werkstatt genutzt. Vom belebten Solumsvägen, der an den Grundstücken vorbeiführt, führt eine zweihundert Meter lange Schotterauffahrt hinauf zum Hof von Tor Öberg. In der Ferne sahu Barbro das Auto ihres Vaters, es stand ordnungsgemäß im Carport. Ein beruhigendes Gefühl umhüllte den besorgniserregenden Knoten in ihrem Magen. Sie dachte, dass ihr Vater zu Hause ist und das beruhigte sie.
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Barbro sah den Hof schon in der Ferne. Foto: Google |
Briefkasten war mit Post überfüllt
An der Kiesauffahrt blieb sie am Briefkasten ihres Vaters stehen, um Post mitzunehmen. Zu ihrer Überraschung war der Briefkasten völlig mit Post überfüllt. Seit mehreren Tagen hat niemand den Briefkasten geleert. Die beruhigende Ruhe, die gerade den Knoten in ihrem Magen gelöst hatte, wurde jetzt durch einen großen Kloß in ihrem Hals ersetzt. Barbro hatte Angst und sie spürte, dass etwas nicht stimmte.
Zurück im Auto rief Barbro schnell ihre Schwester Inger an, um ihr zu erzählen, was los war und was sie auf dem Hof gesehen hat. Sie wies Inger außerdem an, die 112 anzurufen, wenn sie sie nicht innerhalb von zehn Minuten zurückrufen würde. Oben im Hof sah sich Barbro um, bevor sie aus dem Auto stieg. Auf dem Bauernhof war offenbar alles ruhig. Das Auto ihres Vaters stand im Carport und Gerdas Fahrrad stand auf der Veranda des Hauses.
Die Wohnung wurde durchsucht
Barbro öffnete die Haustür und betrat das Haus, die Tür war unverschlossen. Sie rief nach ihrem Vater und Gerd, in der Hoffnung, dass ihr jemand antwortet. Aber das Erdgeschoss war leer. Auf halber Höhe der Treppe zum Obergeschoss rief Barbro erneut nach ihrem Vater und Gerd, aber sie bekam keine Antwort. Auch das Obergeschoss war leer. In einem der Schlafzimmer bemerkte sie, dass einige Schubladen und Schranktüren offen stehen. Zurück im Erdgeschoss beobachtete sie dasselbe.
Barbro öffnete die Haustür und betrat das Haus, die Tür war unverschlossen. Sie rief nach ihrem Vater und Gerd, in der Hoffnung, dass ihr jemand antwortet. Aber das Erdgeschoss war leer. Auf halber Höhe der Treppe zum Obergeschoss rief Barbro erneut nach ihrem Vater und Gerd, aber sie bekam keine Antwort. Auch das Obergeschoss war leer. In einem der Schlafzimmer bemerkte sie, dass einige Schubladen und Schranktüren offen stehen. Zurück im Erdgeschoss beobachtete sie dasselbe.
Barbro ging zur Scheune
Im Wohnzimmer waren die Schranktüren und die Schubladen nur angelehnt, in der Küche und im Badezimmer stand eine Kleiderschranktür halb offen. Barbro ging anschließend in den Hof, um weiter in die Scheune zu gelangen. Sie machte hastig Beobachtungen, während sie schnell auf die Scheune zulief. Es sah so aus, als hätte ihr Vater das Holz gespalten. Weder Kettensäge, Axt noch andere Gegenstände lagen davor. Tor hatte immer Geräte und Werkzeuge auf dem Bauernhof, wenn er an etwas arbeitete. Barbro öffnete das Scheunentor, das in die Werkstatt führte. Das erste, was ihr auf der Schwelle der Scheune begegnete, war die Farbe Rot, die sie wahrnahm. Verwundert über die rote Farbe überlegte Barbro schnell, warum ihr Vater plötzlich in der Scheune zu malen begann, ohne dies zu erwähnen.
Im Wohnzimmer waren die Schranktüren und die Schubladen nur angelehnt, in der Küche und im Badezimmer stand eine Kleiderschranktür halb offen. Barbro ging anschließend in den Hof, um weiter in die Scheune zu gelangen. Sie machte hastig Beobachtungen, während sie schnell auf die Scheune zulief. Es sah so aus, als hätte ihr Vater das Holz gespalten. Weder Kettensäge, Axt noch andere Gegenstände lagen davor. Tor hatte immer Geräte und Werkzeuge auf dem Bauernhof, wenn er an etwas arbeitete. Barbro öffnete das Scheunentor, das in die Werkstatt führte. Das erste, was ihr auf der Schwelle der Scheune begegnete, war die Farbe Rot, die sie wahrnahm. Verwundert über die rote Farbe überlegte Barbro schnell, warum ihr Vater plötzlich in der Scheune zu malen begann, ohne dies zu erwähnen.
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Barbro Öberg ging zur Scheune, um nach ihrem Vater und Gerd zu suchen. Foto: Polizei |
Die Entdeckung von Gerd Wiklund
Nach den ersten Eindrücken wurde ihr jedoch schnell klar, dass es sich nicht um Farbe auf dem Boden handelte. Es war Blut. Eine lange rote Blutspur verlief von der Tür bis in die Scheune. Barbro trat vorsichtig ein und machte eine schreckliche Entdeckung. Sie fand dort die Leiche von Gerd Wiklund. Die Leiche von Gerd lag in einer großen Blutlache auf dem Scheunenboden. Jemand hatte eine Trenchcoat-Jacke über ihren Kopf drapiert.
Voller Bestürzung und Schock verließ Barbro Öberg die Scheune, um die Polizei zu alarmieren. Doch in der Verwirrung des Schocks war sie nicht in der Lage, ihr Mobiltelefon zu benutzen. Stattdessen stürmte sie in das Wohnhaus und rief vom Festnetz aus die 112 an.
Barbro alarmierte die Polizei
Barbro Öberg gelang es irgendwann doch, am 2. Juni 2005 kurz nach 14.00 Uhr die Polizei zu alarmieren. Die erste Polizeistreife vor Ort sollte innerhalb von fünfzehn Minuten auf dem Bauernhof eintreffen. Die erste Maßnahme bestand darin, sich die Leiche von Gerd Wiklund anzuschauen, die tot in der Scheune aufgefunden wurde. Während Kriminaltechniker, Ermittler und medizinisches Personal zum Tatort gerufen wurden, durchsuchten die ersten Polizeibeamten das Anwesen weiter. Es ging hauptsächlich darum, Tor Öberg zu finden, der verschwunden war.
Barbro Öberg gelang es irgendwann doch, am 2. Juni 2005 kurz nach 14.00 Uhr die Polizei zu alarmieren. Die erste Polizeistreife vor Ort sollte innerhalb von fünfzehn Minuten auf dem Bauernhof eintreffen. Die erste Maßnahme bestand darin, sich die Leiche von Gerd Wiklund anzuschauen, die tot in der Scheune aufgefunden wurde. Während Kriminaltechniker, Ermittler und medizinisches Personal zum Tatort gerufen wurden, durchsuchten die ersten Polizeibeamten das Anwesen weiter. Es ging hauptsächlich darum, Tor Öberg zu finden, der verschwunden war.
Tor Öberg war spurlos verschwunden
Im Inneren des Wohnhauses haben die Polizeibeamten den Eindruck, dass jemand oder mehrere das Haus nach etwas durchsucht haben. Die Kriminaltechniker erreichten den Hof und nahmen sofort ihre Arbeit sowohl im Stall als auch im Wohnhaus auf. Aber Tor Öberg wurde zu diesem Zeitpunkt immer noch vermisst. Es wurden Ressourcen eingesetzt, um zu versuchen, ihn ausfindig zu machen. Die Tatsache, dass Tor Öberg vermisst wurde, führte dazu, dass sich die Ermittlungen zunächst auf ihn als einzigen mutmaßlichen Täter konzentrierten.
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Auch die Küche wurde von den Tätern durchsucht. Die Kriminaltechniker fanden überall geöffnete Schubladen und Schränke. Foto: Polizei |
Die Entdeckung von Tor Öberg
Nach ein paar Stunden am Tatort verlassen die Ermittler den Hof, um zur Polizeistation zu gehen und die Ermittlungen zu strukturieren. Kriminaltechniker und anderes Polizeipersonal blieben weiterhin auf dem Bauernhof im Einsatz. Mehr als drei Stunden nachdem die Techniker mit ihrer Arbeit begonnen haben, erhält der leitender Ermittler einen Anruf, dass die Kriminaltechniker nun auch die Leiche von Tor Öberg in der Scheune gefunden haben. Er wurde zwei Meter von der Stelle entfernt gefunden, an der Gerd Wiklund entdeckt wurde.
Die Ermittlungen
Die Ermittlungen zeigten, dass die Mörder große Anstrengungen unternommen hatten, um die Leiche von dem 70-jährigen Tor Öberg zu verstecken, indem sie eine beträchtliche Menge Kleidung, Wachstücher, Tücher und Decken über die Leiche gelegt hatten. Mithilfe der ersten technischen Untersuchung können die Ermittler feststellen, dass die Leichen bereits seit einigen Tagen in der Scheune lagen, bevor sie entdeckt wurden. Technische Details zeigten auch, dass der Doppelmord damit begann, dass Tor Öberg als Erster in der Scheune getötet wurde.
Die Ermittlungen zeigten, dass die Mörder große Anstrengungen unternommen hatten, um die Leiche von dem 70-jährigen Tor Öberg zu verstecken, indem sie eine beträchtliche Menge Kleidung, Wachstücher, Tücher und Decken über die Leiche gelegt hatten. Mithilfe der ersten technischen Untersuchung können die Ermittler feststellen, dass die Leichen bereits seit einigen Tagen in der Scheune lagen, bevor sie entdeckt wurden. Technische Details zeigten auch, dass der Doppelmord damit begann, dass Tor Öberg als Erster in der Scheune getötet wurde.
Gerd Wiklund wurde im Hof getötet
Die 67-jährige Gerd Wiklund wurde draußen im Hof getötet und dann von dem Mörder, der den Körper an den Beinen nahm, zurück in die Scheune gezogen. Im Gras vor der Veranda des Wohnhauses wurde eine große Blutlache gefunden. Von der Blutlache im Gras führen Spuren getrockneten Blutes zum Scheunentor und dann weiter in die Scheune. Es ist wahrscheinlich, dass Gerd den oder die Mörder in der Scheune überrascht hat und dann wieder hinaus in Richtung Hof geflohen ist.
Fluchtversuch mit dem Fahrrad
Eine Möglichkeit besteht darin, dass Gerd mit Hilfe ihres Fahrrads, das neben der Veranda des Wohnhauses aufgestellt war, versuchte, vom Bauernhof zu fliehen. Neben dem Fahrrad wurde sie dann auch getötet. Bei dem Überfall verlor Gerd einen ihrer Schuhe und ihre Brille. Diese Gegenstände lagen im Gras vor dem Haus, um schnell zu verbergen, was außerhalb des Wohnhauses passiert war, warfen oder traten die Mörder den Schuh und die Brille unter die grasbewachsene Veranda.
Eine Möglichkeit besteht darin, dass Gerd mit Hilfe ihres Fahrrads, das neben der Veranda des Wohnhauses aufgestellt war, versuchte, vom Bauernhof zu fliehen. Neben dem Fahrrad wurde sie dann auch getötet. Bei dem Überfall verlor Gerd einen ihrer Schuhe und ihre Brille. Diese Gegenstände lagen im Gras vor dem Haus, um schnell zu verbergen, was außerhalb des Wohnhauses passiert war, warfen oder traten die Mörder den Schuh und die Brille unter die grasbewachsene Veranda.
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Gerd Wiklund hatte noch versucht, mit ihrem Fahrrad zu flüchten. Foto: Google |
Die Autopsien
Bei den beiden Autopsien von Tor Öberg und Gerd Wiklund durch einen Rechtsmediziner wurde festgestellt, dass beide Opfer eines Gewaltverbrechens geworden sind. Die genaue Todesursache war stumpfe und scharfe Gewalteinwirkung gegen den Kopf. Der Rechtsmediziner stellte fest, dass beide Opfer mit einer Axt oder einem axtähnlichen Gegenstand ermordet wurden.
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Tor Öberg und Gerd Wiklund wurden beide Opfer eines Gewaltverbrechens. Foto: Google |
Erste Hinweise gingen bei der Polizei ein
Im Zusammenhang mit der Berichterstattung der Medien über den Doppelmord gingen auch erste Hinweise bei der Polizei ein. Interessante Hinweise betrafen Beobachtungen rund um den Bauernhof in Brattås. Ein Zeuge hatte gesehen, wie Tor Öberg am Morgen des 31. Mai 2005 um 10.00 Uhr die Post abholte. Zwei interessante Details bei dieser Sichtung sind, dass Tor normale Alltagskleidung trug und sein Auto fuhr. Das Auto stand mit der Vorderseite zum Hof in der Einfahrt.
Hat Tor einen Auftrag erledigt?
Im Zusammenhang mit der Berichterstattung der Medien über den Doppelmord gingen auch erste Hinweise bei der Polizei ein. Interessante Hinweise betrafen Beobachtungen rund um den Bauernhof in Brattås. Ein Zeuge hatte gesehen, wie Tor Öberg am Morgen des 31. Mai 2005 um 10.00 Uhr die Post abholte. Zwei interessante Details bei dieser Sichtung sind, dass Tor normale Alltagskleidung trug und sein Auto fuhr. Das Auto stand mit der Vorderseite zum Hof in der Einfahrt.
Hat Tor einen Auftrag erledigt?
Nach Angaben der Familie nutzte Tor das Auto nie, um die Post abzuholen. Außerdem trug Tor immer Arbeitskleidung, wenn er zu Hause auf dem Bauernhof war. Alltagskleidung trug er nur, wenn Besuch erwartet wurde oder er verreist war. Die Tatsache, dass Tor die Post am frühen Morgen zusammen mit dem Auto abgeholt hat, ließ die Ermittler vermuten, dass Tor einen Auftrag erledigt hatte. Die Ressourcen, die die Polizei in die Ermittlungen gesteckt hat, wohin Tor Öberg gegangen sein könnte, haben zu keinem Ergebnis geführt. Doch die Ermittler sind davon überzeugt, dass dies etwas mit dem Mord zu tun hat.
Weitere Zeugen meldeten sich bei der Polizei
Mehrere Hinweise betrafen auch fünfzehn verschiedene Personenkraftwagen, die in der Gegend um Brattås und Solumshamn beobachtet wurden. Allerdings war einer der verbleibenden Hinweise besonders interessant. Dabei handelte es sich um einen roten Pkw, der am Morgen des 31. Mai 2005, gegen 9.00 Uhr auf der Straße neben dem Hof geparkt war. Mehrere Zeugen haben anschließend unabhängig voneinander auch Zeugenaussagen zu einem roten Kombi gemacht, der am Nachmittag des 31. Mai 2005 in der Zeit zwischen 14.00 und 16.00 Uhr in der Hofeinfahrt geparkt war.
Weitere Zeugen meldeten sich bei der Polizei
Mehrere Hinweise betrafen auch fünfzehn verschiedene Personenkraftwagen, die in der Gegend um Brattås und Solumshamn beobachtet wurden. Allerdings war einer der verbleibenden Hinweise besonders interessant. Dabei handelte es sich um einen roten Pkw, der am Morgen des 31. Mai 2005, gegen 9.00 Uhr auf der Straße neben dem Hof geparkt war. Mehrere Zeugen haben anschließend unabhängig voneinander auch Zeugenaussagen zu einem roten Kombi gemacht, der am Nachmittag des 31. Mai 2005 in der Zeit zwischen 14.00 und 16.00 Uhr in der Hofeinfahrt geparkt war.
Was war das Motiv?
Zu Beginn der Ermittlungen fiel es der Polizei schwer, ein tragfähiges Tatmotiv zu finden. Zunächst vermuteten die Ermittler einen Raubmord. Doch die Raubmordtheorie geriet sofort ins Wanken, als die Kriminaltechniker Tors Brieftasche in der Gesäßtasche einer gefalteten Hose im Schlafzimmer finden. Die Brieftasche enthält etwa zehntausend schwedische Kronen. Kein Räuber oder Dieb hinterlässt eine Brieftasche mit zehntausend Kronen. Die technische Untersuchung ergab auch, dass das Wohnhaus von einer oder mehreren Personen auf eine vom Normalmaß abweichende Art und Weise durchsucht wurde.
Was haben die Täter gesucht?
Der Ansatz erweckte stattdessen den Eindruck, dass etwas anderes als Geld gesucht wurde. Kriminaltechniker sicherten außerdem Spuren von zwei verschiedenen Schuhen, die sich auf den Grundstücken bewegt haben. Ein Paar Reebok-Schuhe in der Größe 44-45 und ein Paar Victory-Schuhe in der Größe 38. Auf dem Dachboden des Hauses wurden auch Schuhabdrücke der Victory-Schuhe gefunden. In der Scheune sicherten die Kriminaltechniker eine DNA-Spur, die von einem der Täter hinterlassen wurde. Die DNA-Spur wurde so zum heißesten Beweis der Ermittler bei der Jagd nach den Mördern.
Zu Beginn der Ermittlungen fiel es der Polizei schwer, ein tragfähiges Tatmotiv zu finden. Zunächst vermuteten die Ermittler einen Raubmord. Doch die Raubmordtheorie geriet sofort ins Wanken, als die Kriminaltechniker Tors Brieftasche in der Gesäßtasche einer gefalteten Hose im Schlafzimmer finden. Die Brieftasche enthält etwa zehntausend schwedische Kronen. Kein Räuber oder Dieb hinterlässt eine Brieftasche mit zehntausend Kronen. Die technische Untersuchung ergab auch, dass das Wohnhaus von einer oder mehreren Personen auf eine vom Normalmaß abweichende Art und Weise durchsucht wurde.
Was haben die Täter gesucht?
Der Ansatz erweckte stattdessen den Eindruck, dass etwas anderes als Geld gesucht wurde. Kriminaltechniker sicherten außerdem Spuren von zwei verschiedenen Schuhen, die sich auf den Grundstücken bewegt haben. Ein Paar Reebok-Schuhe in der Größe 44-45 und ein Paar Victory-Schuhe in der Größe 38. Auf dem Dachboden des Hauses wurden auch Schuhabdrücke der Victory-Schuhe gefunden. In der Scheune sicherten die Kriminaltechniker eine DNA-Spur, die von einem der Täter hinterlassen wurde. Die DNA-Spur wurde so zum heißesten Beweis der Ermittler bei der Jagd nach den Mördern.
Umgebung mit Hund durchsucht
Zwei Tage nachdem die Polizei die Mordermittlungen aufgenommen hat, führte ein Polizeibeamte mit seinem Hund eine Durchsuchung in der Umgebung des Bauernhofs von Tor Öberg in Brattås durch. Dabei wurden im Wald eine Dokumententasche und ein Stoffbeutel mit einem Dokumentenordner gefunden. Der Fund wurde etwa hundert Meter vom Bauernhof entfernt an einem steilen Hang gemacht. Die Untersuchung der Fundstücke zeigte, dass sich im Dokumentenordner alte Urkunden, Steuerbescheide und Erklärungen befanden. Diese Fundstücke konnten Tor Öberg und Gerd Wiklund zugeordnet werden.
Abhebungsversuch mit Bankkarte
In dem Stoffbeutel, der von der Polizei gefunden wurde, befand sich auch die Geldbörse von Gerd Wiklund. In der Geldbörse fehlte jedoch ihre Bankomatkarte. Später wurde die Bankomatkarte gesperrt in einem Geldautomaten aufgefunden. Der verwendete Geldautomat befand sich auf der Polizeistation in Härnösand. Übrigens war dies der einzige Geldautomat der Stadt, der seinerzeit keine Videoüberwachung hatte. Der Abhebungsversuch am Geldautomaten erfolgte zwischen zwölf und sechzehn Stunden nach dem Mord in der Nacht zum 1. Mai 2005 [Mittwoch] um 03.30 Uhr.
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Mit der Bankkarte von Gerd Wiklund wurde versucht, Geld abzuheben. Die Karte wurde dann vom Automaten eingezogen, da die Pin mehrfach falsch eingegeben wurde. Foto: Polizei |
Polizei ermittelte in alle Richtungen
Die Ermittlungen zum Doppelmord haben sich von Anfang an in alle möglichen Richtungen ausgeweitet. Das greifbare Motivbild, nach dem die Ermittler verzweifelt suchten, wurde nie gefunden. Nach einer Untersuchung der finanziellen Aktivitäten von Tor, sowohl der Holzgeschäfte vom gefällten Wald bis hin zu anderen finanziellen Aktivitäten, kamen die Ermittler nicht weiter. Freunde und Familie werden erfasst und untersucht, in der Hoffnung, mögliche Motive zu finden. Doch auch dort zielten die Ermittlungen letztendlich in keine Richtung. Die Ermittler fanden jedoch heraus, dass Tor zur Tatzeit einige Nachbarschaftskonflikte hatte.
Die Ermittlungen zum Doppelmord haben sich von Anfang an in alle möglichen Richtungen ausgeweitet. Das greifbare Motivbild, nach dem die Ermittler verzweifelt suchten, wurde nie gefunden. Nach einer Untersuchung der finanziellen Aktivitäten von Tor, sowohl der Holzgeschäfte vom gefällten Wald bis hin zu anderen finanziellen Aktivitäten, kamen die Ermittler nicht weiter. Freunde und Familie werden erfasst und untersucht, in der Hoffnung, mögliche Motive zu finden. Doch auch dort zielten die Ermittlungen letztendlich in keine Richtung. Die Ermittler fanden jedoch heraus, dass Tor zur Tatzeit einige Nachbarschaftskonflikte hatte.
Nachbarschaftskonflikte
Tor Öberg ging davon aus, dass die Nachbarn an der südlichen Meerenge den Strandschutz missbrauchten und Gebäude am Wasser errichteten. Das Land am Wasser gehörte früher Tors Vater, wurde aber in den 60er und 70er Jahren verkauft. Im Jahr 2004 nahm Tor Kontakt mit dem Landvermessungsamt auf, um herauszufinden, welche rechtlichen Möglichkeiten er gegen seine Nachbarn ergreifen könnte. Nachdem die Ermittler auch diese Spur untersucht und überprüft haben, schlossen die Ermittler die Nachbarn als mögliche Tatverdächtige aus.
Neue Überprüfung der Telefonverbindungen
Mit Hilfe der am Tatort gesicherten DNA-Spur begann die Polizei mit der DNA-Untersuchung aller Personen, die in die Ermittlungen involviert sind. Heute, siebzehn Jahre nach dem Doppelmord, wurden über siebenhundert Menschen ergebnislos überprüft. Auch der Mobilfunkverkehrs in der Gegend um Brattås zum Tatzeitpunkt wurden überprüft. Darüber hinaus wurde im Jahr 2013 eine erneute Überprüfung des Telefonverkehrs durch die Kreiskriminalpolizei unter Einsatz neuer Computertechnologie durchgeführt.
Tor Öberg ging davon aus, dass die Nachbarn an der südlichen Meerenge den Strandschutz missbrauchten und Gebäude am Wasser errichteten. Das Land am Wasser gehörte früher Tors Vater, wurde aber in den 60er und 70er Jahren verkauft. Im Jahr 2004 nahm Tor Kontakt mit dem Landvermessungsamt auf, um herauszufinden, welche rechtlichen Möglichkeiten er gegen seine Nachbarn ergreifen könnte. Nachdem die Ermittler auch diese Spur untersucht und überprüft haben, schlossen die Ermittler die Nachbarn als mögliche Tatverdächtige aus.
Neue Überprüfung der Telefonverbindungen
Mit Hilfe der am Tatort gesicherten DNA-Spur begann die Polizei mit der DNA-Untersuchung aller Personen, die in die Ermittlungen involviert sind. Heute, siebzehn Jahre nach dem Doppelmord, wurden über siebenhundert Menschen ergebnislos überprüft. Auch der Mobilfunkverkehrs in der Gegend um Brattås zum Tatzeitpunkt wurden überprüft. Darüber hinaus wurde im Jahr 2013 eine erneute Überprüfung des Telefonverkehrs durch die Kreiskriminalpolizei unter Einsatz neuer Computertechnologie durchgeführt.
Die Suche nach der Tatwaffe
Anschließend wurde die Möglichkeit untersucht, eingehende und ausgehende Anrufe zusammen mit angeschlossenen Geräten an den verschiedenen Basisstationen zu verbinden. Kurz nach den Morden führte die Polizei Tauchgänge in der Gegend um Brattås durch, um die Mordwaffe zu finden. Die Ermittler suchten nach einem stumpfen und axtähnlichen Gegenstand, der benutzt wurde, als das Paar auf dem Hof erschlagen wurde. Im Jahr 2013 wurden erneut Tauchgänge in der Umgebung durchgeführt, jedoch ohne Ergebnisse.
Die Theorien
Der Doppelmord an Tor Öberg und Gerd Wiklund ist weiterhin ungelöst. Trotzdem gibt es einige Theorien darüber, wer für den Mord verantwortlich gewesen sein
könnte und wo das Motiv zu suchen ist. Ich möchte nun kurz näher auf die Theorien eingehen.
1. Theorie "Unbekannte Täter"
Wurden Tor Öberg und Gerd Wiklund von unbekannten Tätern ermordet?
Diese Theorie besagt, dass Tor Öberg und Gerd Wiklund von unbekannten Tätern ermordet wurden. Bei dieser Theorie geht man davon aus, dass die Täter einfach zufällig den Hof von Tor Öberg ausgewählt haben, um dort Bargeld und Wertgegenstände zu rauben. Die Polizei glaubt nicht an diese Theorie, weil mehrere tausend schwedische Kronen zurückgelassen wurden und auch andere Wertgegenstände nicht von den Tätern berührt worden sind. Die Polizei glaubt auch nicht an völlig unbekannte Täter, die keine Vorbeziehung zu den Opfern hatten. Solche Art von Tätern hat es eigentlich hauptsächlich auf Geld und Wertgegenstände abgesehen.
2. Theorie "[Geschäftlicher] Bekannter oder Freund"
Wurden Tor Öberg und Gerd Wiklund von einem [geschäftlichen] Bekannten oder Freund ermordet?
Diese Möglichkeit muss man definitiv in Betracht ziehen.
Vieles deutet darauf hin, dass die Mörder mit dem Rentnerehepaar verabredet waren oder einfach ohne Termin vorbeigekommen waren. Zumindest wussten Tor und Gerd, warum die Mörder zu Besuch waren. Die Mörder waren vielleicht ein etwas flüchtiger oder geschäftlicher Bekannter des Paares.
Dieses besondere Treffen war aus irgendeinem Grund entscheidend oder besonders wichtig. Etwas sollte wahrscheinlich beendet oder geregelt werden. Aber es tauchte ein neuer Umstand auf. Etwas, das nicht erwartet oder gewollt war. Es ist denkbar, dass sich bei früheren Kontakten mit dem Besucher plötzlich etwas in einem anderen Licht dargestellt hat, was die Beziehung zwischen dem Mörder und dem Paar aufs Spiel gesetzt hat.
Nach meiner Recherche wurde nichts von höherem Wert aus dem Haus entwendet. Und das, obwohl sich in der Wohnung sowohl mehrere tausend schwedische Kronen Bargeld als auch Wertsachen befanden. Was verschwindet, ist ein Ordner [der möglicherweise Buchhaltung, Quittungen usw. enthalten hat], eine Kontokarte und ein Stoffbeutel, der später jedoch gefunden wurde. Die Theorie geht davon aus, dass der Stoffbeutel zum Transport des Ordners gestohlen wurde. Die Kontokarte von Gerd Wiklund wurde ebenfalls gestohlen, um die Tat wie einen Raubmord aussehen zu lassen. Es stellt sich die Frage, ob die Mörder das gefunden haben, was sie gesucht haben? Was war in dem Ordner so wichtiges drin?
Um in dieser Theorie voranzukommen, ist eine weitere These erforderlich, die sich mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner befasst, der den Mörder und seine Opfer verbindet. Der Nenner steht und findet vermutlich in einem gemeinsamen Interesse oder einer gemeinsamen Leidenschaft. Das erste, was mir in den Sinn kommt, ist Kunst oder möglicherweise Antiquitäten. Der Mörder und das Paar haben eine Geschichte des gegenseitigen geschäftlichen Austauschs der kürzeren Art.
Nach meiner Recherche wurde nichts von höherem Wert aus dem Haus entwendet. Und das, obwohl sich in der Wohnung sowohl mehrere tausend schwedische Kronen Bargeld als auch Wertsachen befanden. Was verschwindet, ist ein Ordner [der möglicherweise Buchhaltung, Quittungen usw. enthalten hat], eine Kontokarte und ein Stoffbeutel, der später jedoch gefunden wurde. Die Theorie geht davon aus, dass der Stoffbeutel zum Transport des Ordners gestohlen wurde. Die Kontokarte von Gerd Wiklund wurde ebenfalls gestohlen, um die Tat wie einen Raubmord aussehen zu lassen. Es stellt sich die Frage, ob die Mörder das gefunden haben, was sie gesucht haben? Was war in dem Ordner so wichtiges drin?
Um in dieser Theorie voranzukommen, ist eine weitere These erforderlich, die sich mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner befasst, der den Mörder und seine Opfer verbindet. Der Nenner steht und findet vermutlich in einem gemeinsamen Interesse oder einer gemeinsamen Leidenschaft. Das erste, was mir in den Sinn kommt, ist Kunst oder möglicherweise Antiquitäten. Der Mörder und das Paar haben eine Geschichte des gegenseitigen geschäftlichen Austauschs der kürzeren Art.
Nach den verfügbaren Fakten scheint es, dass Tore Öberg am Tag des Mordes eine Besorgung an einen unbekannten Ort machte, um auf dem Heimweg kurz vor der Ankunft der Mörder an der Straße am Bauernhof in Brattås anzuhalten und die Post aus seinem Briefkasten mitzunehmen. Entweder bekam Tore die neuen Informationen während seiner kürzeren Abwesenheit vom Hof oder per Post. Vielleicht und höchstwahrscheinlich kontaktierte Tore Öberg seinen Mörder und teilte ihm sein neu erworbenes Wissen mit. Die Reaktion erfolgte sofort und die Täter werden so schnell wie möglich zum Hof reisen. Was dazu führte, dass Tore Öberg keine Zeit hat, seine Partnerin abzuholen. Er kontaktierte sie daher und bittet sie, so schnell wie möglich zu kommen. Es werden nette Personen kommen, daher ist Hilfe bei der Zubereitung des Kaffees und Kuchens gefragt. Das erklärt vielleicht auch, warum Gerd mit dem Fahrrad zum Hof gefahren ist.
Fazit:
Ich persönlich schließe die Theorie komplett mit unbekannten Täter aus. Ich glaube nicht daran, dass die Täter nur rein zufällig den Hof von Tor Öberg aufgesucht haben, um einen Raub zu begehen. Die Tat war keine Zufallstat durch unbekannte Täter ohne Vorbeziehung zu den beiden Opfern.
Ich glaube, dass es eine Vorbeziehung zwischen Täter und Opfer gab. Wie intensiv diese Vorbeziehung war, ist eine ganz andere Frage. Bei den Tätern könnte es sich um geschäftliche Bekannte oder sogar Freunde gehandelt haben.
Basierend auf dieser Theorie kann ein Großteil des Geschehens erklärt werden. Ich glaube, dass der Mörder in einem Umkreis von 15 Meilen lebt. Das rote Auto in den Ermittlungen könnte durchaus der Mörder sein, der vor dem Treffen den Ort beobachtet, um sicherzustellen, dass nicht mehr Leute da sind, als er erwartet hatte. Trotzdem gibt es einige, die sagen, dass der Mörder übersehen habe, dass Gerd Wiklund an diesem Tag auf der Farm war. Er scheint überrascht gewesen zu sein, dass sie wahrscheinlich zum Tatort kam und vielleicht rief, dass der Kaffee fertig sei. Wie wir wissen, war Gerd Wiklund am Dienstag eigentlich nie auf dem Hof, denn sie passte auf ihre Enkeltochter auf. Da ihre Enkeltochter krank war und der Vater sich ebenfalls nicht gut fühlte, blieb er mit seiner Tochter zu Hause. Dieser unglückliche Umstand hat es möglich gemacht, dass Gerd auf dem Hof war. Der Mörder stand Tor Öberg zumindest so nah, dass er davon wusste, dass Tor an diesem Tag eigentlich alleine auf dem Hof war. Der Mord wurde aus zwei Gründen begangen. Teilweise und vor allem, damit eine neu gewonnene Einsicht in den wahren Wert eines Gegenstands oder Produkts nicht öffentlich bekannt wird. Zweitens muss die Geschäftsbeziehung/Beziehung zwischen Tore Öberg und dem Mörder mit allen Mitteln verschleiert werden. Möglicherweise handelte es sich bei dem Objekt um das Geschenk zum 70-jährigen Jubiläum, das sich Tore Öberg selbst gemacht hatte. Derjenige, der neben der üblichen 70-Jahr-Feier auch Champagner-Feierlichkeiten und eine Reise nach Sankt Petersburg auslöste. Wie bereits erwähnt, waren zwei Täter am Tatort. Ich halte es auch für möglich, dass der zweite Täter eine Frau war. Die Schuhgröße 38 spricht doch eher für eine Frau als für einen Mann. Natürlich könnte es sich auch um einen Mann mit der Schuhgröße 38 handeln, das kann ich nicht komplett ausschließen. Trotzdem halte ich es für möglich, dass der Täter mit seiner Frau oder Freundin auf dem Hof von Tor Öberg war und die Tat begangen hat. Ich verstehe nicht, warum die schwedischen Strafverfolgungsbehörden die Möglichkeit nie in Betracht gezogen haben, dass eine Frau an der Tat beteiligt gewesen sein könnte.
Natürlich könnte es auch Tore Öberg gewesen sein, der etwas verkauft hat. Etwas, das möglicherweise nicht ganz hält, was es verspricht. Aber wenn das der Fall gewesen wäre, hätte er wahrscheinlich nicht seine Partnerin angerufen und um Hilfe gebeten, ihm einen guten Kaffee zu machen.
Ich hoffe, dass dieser Doppelmord doch noch aufgeklärt und wir die Wahrheit erfahren werden, was genau hinter diesem Mord stand. Ich wünsche mir für die Familie von Tor Öberg und Gerd Wiklund, dass sie Antworten auf ihre Fragen erhalten werden und es zu einem Abschluss kommt.
Keine Verdächtigen ermittelt
Obwohl umfangreiche Ermittlungen durchgeführt wurden und die Akten über den Doppelmord über 15.000 Seiten Ermittlungsmaterial umfassen, über 1.000 Verhöre durchgeführt und über 700 Personen festgenommen wurden, gibt es derzeit keinen Verdächtigen für den Doppelmord an Tor Öberg und Gerd Wiklund in Brattås.
Schlecht geführte Ermittlungen
Die Lenkraduntersuchung wurde im Laufe der Jahre scharf kritisiert, weil sie in der ersten Phase schlecht gemanagt wurde. Es gab ein Ermittlungsverfahren, bei dem der Leiter des Ermittlungsverfahrens seinen eigenen Ermittlern Informationen über den Fall vorenthielt. Die für die Ermittlungen Verantwortlichen wichen von der routinemäßigen Arbeitsweise ab und befolgten nicht das vorliegende Handbuch [PUG] für die methodische Unterstützung der Polizei bei der Aufklärung schwerer Gewaltverbrechen. Das Handbuch beschreibt genau alle Maßnahmen, die von der polizeilichen Kenntnisnahme der Straftat bis zur Strafverfolgung umzusetzen sind. Ob dies auf einen internen Prestigekampf zwischen Polizeibeamten in der Ermittlungskette oder auf vorgefasste Vorstellungen über die Tat im Vorfeld zurückzuführen ist, dürfte wohl unklar bleiben.
Hinweise wurden nicht in Akten aufgenommen
Unter anderem wurden Hinweise nicht korrekt in die Akten aufgenommen, Beweise wurden nicht katalogisiert und Bereiche auf dem Bauernhof wurden zunächst nicht von den Kriminaltechnikern untersucht. Dabei sind den Kriminaltechnikern mehrfach auch wichtige Details entgangen, die erst viel später ans Licht kamen.
Unter anderem wurden Hinweise nicht korrekt in die Akten aufgenommen, Beweise wurden nicht katalogisiert und Bereiche auf dem Bauernhof wurden zunächst nicht von den Kriminaltechnikern untersucht. Dabei sind den Kriminaltechnikern mehrfach auch wichtige Details entgangen, die erst viel später ans Licht kamen.
Weitere Kritik an den Ermittlungen
Weitere Kritik an den Ermittlungen richtete sich auch auf den Punkt, dass zu viel Wert auf die gesicherte DNA-Spur gelegt wurde. Die Detektiv- und Ermittlungsarbeit musste auf Eis gelegt werden, um sich stattdessen auf eine mögliche DNA-Übereinstimmung zu einem späteren Zeitpunkt zu konzentrieren. Sogar die DNA-Spur selbst und ihre Eignung, einen Verdächtigen mit dem Verbrechen in Verbindung zu bringen, wurden in Frage gestellt.
Weitere Kritik an den Ermittlungen richtete sich auch auf den Punkt, dass zu viel Wert auf die gesicherte DNA-Spur gelegt wurde. Die Detektiv- und Ermittlungsarbeit musste auf Eis gelegt werden, um sich stattdessen auf eine mögliche DNA-Übereinstimmung zu einem späteren Zeitpunkt zu konzentrieren. Sogar die DNA-Spur selbst und ihre Eignung, einen Verdächtigen mit dem Verbrechen in Verbindung zu bringen, wurden in Frage gestellt.
Aktuelle Einstufung des Falls
Der Tod von Tor Öberg und Gerd Wiklund wurde als Doppelmord eingestuft. Zum Jahreswechsel 2015/2016 beendete die Polizei die aktiven Ermittlungen und die Angelegenheit wurde als ungelöster und kalter Fall [Cold Case] eingestuft. Der Fall ist zwar weiterhin aktiv, aber man wartet auf neue Ressourcen. Die Ermittler sind auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen, um neue Ermittlungen anzustoßen und neue Ressourcen zu erhalten.
Der Tod von Tor Öberg und Gerd Wiklund wurde als Doppelmord eingestuft. Zum Jahreswechsel 2015/2016 beendete die Polizei die aktiven Ermittlungen und die Angelegenheit wurde als ungelöster und kalter Fall [Cold Case] eingestuft. Der Fall ist zwar weiterhin aktiv, aber man wartet auf neue Ressourcen. Die Ermittler sind auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen, um neue Ermittlungen anzustoßen und neue Ressourcen zu erhalten.
Die Nachwirkungen
Barbro Öberg hat den Hof ihres Vaters übernommen und lebt heute auf dem Hof, obwohl sie immer wieder an die Bilder des Mordes erinnert wird. Sie konnte den Hof nicht verkaufen, das hätte ihr Vater nicht gewollt. Barbro hat auch Angst, auf dem Hof zu leben, vor allem weil die Mörder nicht identifiziert wurden und der Hof so abgelegen ist. Sie hofft, dass der Fall aufgeklärt wird. Die gesamte Familie von Tor Öbergs und Gerd Wiklund wünschen sich endlich einen Abschluss und die Ergreifung der Täter.
Aktuelle Einstufung des Falls
Der Tod von Tor Öberg und Gerd Wiklund wurde als Tötungsdelikt bzw. Doppelmord eingestuft. Der Fall wird mittlerweile als Cold Case bezeichnet. Die Ermittler haben in den Jahren immer wieder in dem Fall ermittelt, aber die Ermittlungen im Jahr 2016 komplett eingestellt. Trotzdem bittet die schwedische Polizei noch immer um Hinweise aus der Bevölkerung. Die schwedischen Strafverfolgungsbehörden sind auf neue Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen, um neue Ermittlungen anzustoßen. Jeder Hinweis könnte wichtig sein.
Fragen der Ermittler:
- Wer hat am 31. Mai 2005 in der Zeit zwischen 11.00 Uhr und den frühen Abendstunden verdächtige Personen oder ein verdächtiges Fahrzeug am Hof von Tor Öberg in Brattås oder in der Nähe des Hofes wahrgenommen?
- Wer weiß, wo Tor Öberg am Morgen des 31. Mai 2005 hingefahren ist oder mit wem er sich getroffen hat?
- Wer kann mehr Angaben zu den geschäftlichen Kontakten von Tor Öberg machen?
- Wer hat Informationen über die Geschäfte, die Tor Öberg regelmäßig getätigt hat?
- Wer hat in den Nachmittagsstunden des 31. Mai 2005 auf der Hofeinfahrt von Tor Öbergs Bauernhof in Brattås ein rotes Fahrzeug wahrgenommen?
- Wer weiß, nach was genau die Mörder auf dem Hof gesucht haben?
- Wer weiß, wer für den Doppelmord an Tor Öberg und Gerd Wiklund verantwortlich gewesen sein könnte?
- Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe des Doppelmordes an Tor Öberg und Gerd Wiklund?
- Wer hat am 31. Mai 2005 in Brattås und Umgebung verdächtige Wahrnehmungen gemacht?
- Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Doppelmord an Tor Öberg und Gerd Wiklund in Zusammenhang stehen könnten?
- Wer hat nach dem 31. Mai 2005 Gerüchte über den Doppelmord gehört?
- Wer hat sonstige Informationen zu diesem Fall?
Wer Informationen über den Doppelmord an Tor Öberg und Gerd Wiklund hat, wird gebeten, sich mit dem Polizeikontaktzentrum [PKC] unter der Rufnummer [Vorwahl Schweden]+11414 in Verbindung zu setzen. Bitten Sie um ein Gespräch mit den Ermittlern der Kaltfälle [Cold Cases] in der Polizeiregion Nord.
Hinweise können auch per E-Mail an die zuständigen Ermittler weitergeleitet werden.
Hinweise können auch online über das Hinweisformular der schwedischen Polizei abgegeben werden .
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