COLD CASE DER WOCHE: Tötungsdelikt z. N. von Philip Innes Fraser (1988)
Der Mord an Philip Innes Fraser
An diesem Abend rief Philip seine Eltern an und erzählte ihnen, was passiert war. Er sagte ihnen auch, wo er genau war, nachdem er den ganzen Tag über mehr als 300 Kilometer zurückgelegt hatte. Philipps Vater Robert drängte auf weitere Einzelheiten, aber Philip, der sehr eigensinnig und unabhängig war, minimierte alle Probleme. Philips Eltern ermutigten ihn, sich in ein Hotel zu begeben, da es sicherer war. Philip lehnte dies jedoch ab. Er sagte nochmals, dass alles in Ordnung wäre und sie sich keine Sorgen machen müssten. Seine Eltern mussten einfach darauf vertrauen, dass es ihm gut gehen würde. Er war ein erwachsener Mann, der auf dem besten Weg war, mehrere tausend Kilometer von Zuhause entfernt, sich sein eigenes Leben aufzubauen. Philip hatte schließlich Schecks, Kreditkarten und deren Telefonnummer. Wenn er ihre Hilfe brauchen würde, dann würde er sich schon melden. Also verabschiedete sich Philip an diesem Abend von seinen Eltern und machte sich scheinbar auf den Weg zu einem Campingplatz, den er bereits eingerichtet hatte. Dort wollte er angeblich bleiben, bis sein Auto repariert sei.
Die Polizei konnte bereits am nächsten Tag anhand der Fahrgestellnummer den Fahrzeughalter feststellen. Das Fahrzeug gehörte dem 23-jährigen Philip Fraser, der in Anchorage, Alaska, gemeldet war.
Die Beamten der RCMP [Royal Canadian Mounted Police] wandten sich an die Behörden Alaskas und erfuhren, dass das Fahrzeug nicht als gestohlen gemeldet worden war; zumindest zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Dies sollte in den darauffolgenden Tagen erfolgen, als ein All-Points-Bulletin an die Behörden in der Region verschickt wurde, in dem nicht nur Philips Nummernschild [CBJ-358] aufgeführt war, sondern auch Philip Fraser selbst. [Anm. Mit dem All-Points-Bulletin wird ein Funkspruch über eine von der Polizei gesuchte Person oder ein Fahrzeug bezeichnet, das an alle Polizeibeamten, die in einem bestimmten Bereich und in einer bestimmten Region tätig sind.]
Gaye Frocklage leitete das Café zusammen mit ihrer Tochter Tina. Die von ihnen angegebenen Daten entsprachen der geschätzten Reisezeit und Reiseroute von Philip. Laut Gaye Frocklage wurde am späten Nachmittag des 18. Juni 1988 ein Anhalter von einer Person mit einem dunklen Pick-up und mit einem hellen Streifen an der Seite dort abgesetzt. Sie fühlte sich von der Person auf den ersten Blick abgeschreckt. Sie erzählte, als sie die Person durch das Fenster betrachtete sofort dachte, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Auch sein Aussehen beunruhigte sie.
Eddie Olsen ging mit dem jungen Mann nach draußen und begann, das Fahrzeug zu inspizieren. Es schien in Ordnung zu sein, abgesehen von ein paar kleinen mechanischen und kosmetischen Problemen [die recht leicht behoben werden konnten]. Eddie Olsen war definitiv daran interessiert, das Auto zu kaufen – insbesondere zu einem Preis, der unter dem Marktwert lag. Eddie Olsen erklärte dem jungen Mann, dass man mit dem Verkauf bis Montag warten müsse, da er sicherstellen wollte, dass die Banken geöffnet waren und er den Kauf direkt beim Zoll anmelden könnte.
Philip reiste 680 Meilen weiter auf dem Highway 1, bis er das Gebiet Upper Liard erreichte. Dort nahm er dann den Highway 37 nach Süden, bis er in der Nähe von Dease Lake anhielt und dort auf einem Campingplatz übernachtete. Die Ermittler schätzten, dass Philip Fraser für die Fahrt von Beaver Creek nach Dease Lake etwa 14 bis 15 Stunden gebraucht hat. Philip schlief vermutlich bis Mittag und machte sich danach für die nächste Etappe fertig. Er fuhr dann den Highway 37 entlang, bevor er im 40 Mile Flats Cafe von Gaye Frocklage einen kurzen Halt machte.
Wer tötete Philip Innes Fraser?
Leider musste ich den letzten Cold Case der Woche ausfallen lassen, da ich krank war. Dafür habe ich diese Woche den neuen Cold Case der Woche pünktlich festgestellt. Diese Woche habe ich einen amerikanischen/kanadischen Cold Case aus dem Jahr 1988 ausgewählt, den ich schon seit vielen Jahren verfolge. Der Mord ereignete sich in der Nähe von Stewart, im Kitimat-Stikine Regional District, in British Columbia, Kanada. Der Fall konnte bis heute nicht aufgeklärt werden.
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Der Mord an Philip Innes Fraser ist seit 1988 ungeklärt. Wer tötete Philip Innes Fraser? Foto: Polizei |
Der Fall Philip Innes Fraser
Philip Innes Fraser wurde am 3. Januar 1965 als Sohn von Dr. Robert und Dr. Shirley Fraser in Anchorage, Anchorage Borough, Alaska geboren. Das Ehepaar Fraser hatte noch zwei weitere Söhne namens Will Fraser und Robert Fraser Jr. Das Oberhaupt der Familie war Vater Dr. Robert Fraser. Er war ein bekannter Internist, der ursprünglich aus Philadelphia, Pennsylvania stammte. Seine Arbeit hatte ihn irgendwann nach Alaska geführt. Er verliebte sich in die Region und deshalb entschied er sich, in Alaska dauerhaft zu bleiben. Dr. Robert Fraser wurde durch seine Arbeit als einer der renommiertesten Experten für Tuberkulose in der Region bekannt und war schließlich als Direktor für Tuberkulosebekämpfung beim Alaska Department of Public Health tätig.
Die gute Seele der Familie war Mutter Dr. Shirley Fraser. Sie war ebenfalls eine renommierte Ärztin, die im Bereich der Neurologie tätig war. Sie war in diesem Gebiet auch sehr erfolgreich. Die Eltern von Philip waren unglaublich kluge und fleißige Menschen, die darauf achteten, ihren drei Söhnen ähnliche Werte zu vermitteln. Die Frasers waren Intellektuelle mit hohen akademischen Erwartungen an ihre drei Söhne. Sie hatten beide auch eine echte Vorliebe für alles, was draußen in der Natur war. Das wurde an ihre Kinder weitergegeben.
Philip wuchs in Anchorage auf
Philip Innes Fraser wuchs in Anchorage, im Anchorage Borough, im US-Bundesstaat Alaska auf. Die Familie Fraser lebte in einem Haus im 1100 Block der West 12th Avenue in Anchorage, Anchorage Borough, Alaska.
[Anm. Anchorage ist eine Stadt an der Bucht des Cook Inlet im US-Bundesstaat Alaska. Mit 291.247 Einwohnern (laut der letzten Volkszählung 2020) ist Anchorage die mit Abstand größte Stadt Alaskas sowie dessen wichtigstes Industriezentrum. Anchorage ist Verwaltungssitz des gleichnamigen Boroughs.]
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Die Familie Fraser lebte in Anchorage, im Anchorage Borough, im US-Bundesstaat Alaska. Foto: Google Maps |
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Die Familie Fraser lebte in einem Haus im 1100 Block West 12th Ave in Anchorage. Foto: Google Maps |
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Hier im 1100 Block West 12th Avenue in Anchorage lebte das Ehepaar Fraser mit ihren drei Söhnen in einem großen Haus. Foto: Google Maps |
Sehr intelligent und begabt
Philip war, wie seine Eltern und Brüder, unglaublich klug. Als er älter wurde, verlagerte er seinen Schwerpunkt zunehmend auf die Kunst und entdeckte eine Vorliebe für Literatur und Musik. Er war ein außergewöhnlicher Geiger geworden, da er schon früh ohne Drängen seiner Eltern mit dem Instrument begonnen hatte.
Abschluss an der Anchorage West High School
Im Jahr 1982 machte der 17-jährige Philip Fraser seinen Abschluss an der West Anchorage High School in Anchorage. Im Jahr 1983 besuchte er das Western Maryland College in Westminster, im Carroll County, im US-Bundesstaat Maryland. Philips Vater hatte ebenfalls an der Universität studiert. Das Western Maryland College wurde später in McDaniel College umbenannt. [Anm. Westminster ist eine Stadt in Maryland, USA. Die Stadt ist Verwaltungssitz (County Seat) des Carroll County und hat heute 20.126 Einwohner.]
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Philip Fraser machte seinen Abschluss an der West Anchorage High School im Jahr 1982. Foto: Google |
Eigensinnig und stur
Philip war sehr eigensinnig, idealistisch und teilweise auch sehr stur. Eine war ein Rebell, aber nicht der Typ, der sich mit seinen Eltern stritt oder mit dem Rauchen anfing. Er wollte in die Fußstapfen seiner Mutter und seines Vaters treten, aber er würde zu seinen eigenen Bedingungen machen. Deshalb blieb Philip auch nur zwei Semester am Western Maryland College [heute McDaniel College], weil er sein Zuhause in Alaska sehr vermisste.
Medizinstudium am Evergreen State College in Olympia
Nachdem er in Anchorage vergeblich versucht hatte, seinen Platz in dieser Welt zu finden, schrieb er sich schließlich für sein Medizinstudium am Evergreen State College in Olympia, im Thurston County, im US-Bundesstaat Washington ein. Seine Eltern waren darüber nicht erfreut, aber sie unterstützten seine Entscheidung. Das lag vor allem daran, dass das Western Maryland College eine private Hochschule war, die einen sehr guten Ruf hatte. Wer an dieser Hochschule studierte, gehörte zur Elite und knüpfte dort wichtige Kontakte für sein weiteres berufliches Leben. Wer seinen Abschluss dort machte, konnte sich auf eine sehr erfolgreiche Zukunft freuen. Das Evergreen State College war eine staatliche Hochschule, die zwar auch gut war, aber eben nicht so renommiert war, wie das Western Maryland College. Für Philip war das College aber ideal, da es nicht so weit von seinem Zuhause entfernt war.
Philip wollte mit dem Auto nach Olympia reisen
Philip Fraser beschloss mit seinem Fahrzeug nach Washington zu fahren. Trotz der Einwände seiner Eltern plante er, die 2.300 Meilen lange Reise nach Olympia in seinem Volkswagen Jetta von 1983 zurückzulegen. Olympia war nur eine Stunde südlich von Seattle entfernt. Philip wollte während seiner Reise nicht in Hotels oder Motels übernachten, obwohl seine Eltern dafür aufkommen wollten. Er plante, in der Wildnis zu campen und sah die Reise wie ein kleines Abenteuer.
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Philip Fraser machte sich alleine mit seinem Auto nach Olympia im US-Bundesstaat Washington. Foto: Google Maps |
Reisebeginn am 14. Juni 1988
Am 14. Juni 1988 [Dienstag] hatte Philip fast seinen gesamten Besitz in seinen Volkswagen Jetta gepackt, darunter überraschenderweise auch zwei Handfeuerwaffen, die er unter Verschluss hielt. Zwischen 11.00 und 15.00 Uhr an diesem Tag machte sich Philip auf den Weg, in der Hoffnung, vor Einbruch der Dunkelheit bereits Hunderte von Kilometern zurückgelegt zu haben. Doch bereits wenige Stunden später hatte seine Fahrt eine Umleitung erfahren, als sein Fahrzeug unerwartete Störungen aufwies. Philip bemerkte, dass etwas nicht stimmte. Er beschloss, seinen ersten Tag früher zu beenden, als er eigentlich geplant hatte. Er hielt kurz vor einer Stadt in Alaska namens Tok an. Das ist eine der letzten besiedelten Städte vor einem langen und verlassenen Straßenabschnitt.
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Philip Frasers erster Halt war gezwungenermaßen in der Stadt Tok. Foto: Google Maps |
Der letzte Anruf bei seinen Eltern
An diesem Abend rief Philip seine Eltern an und erzählte ihnen, was passiert war. Er sagte ihnen auch, wo er genau war, nachdem er den ganzen Tag über mehr als 300 Kilometer zurückgelegt hatte. Philipps Vater Robert drängte auf weitere Einzelheiten, aber Philip, der sehr eigensinnig und unabhängig war, minimierte alle Probleme. Philips Eltern ermutigten ihn, sich in ein Hotel zu begeben, da es sicherer war. Philip lehnte dies jedoch ab. Er sagte nochmals, dass alles in Ordnung wäre und sie sich keine Sorgen machen müssten. Seine Eltern mussten einfach darauf vertrauen, dass es ihm gut gehen würde. Er war ein erwachsener Mann, der auf dem besten Weg war, mehrere tausend Kilometer von Zuhause entfernt, sich sein eigenes Leben aufzubauen. Philip hatte schließlich Schecks, Kreditkarten und deren Telefonnummer. Wenn er ihre Hilfe brauchen würde, dann würde er sich schon melden. Also verabschiedete sich Philip an diesem Abend von seinen Eltern und machte sich scheinbar auf den Weg zu einem Campingplatz, den er bereits eingerichtet hatte. Dort wollte er angeblich bleiben, bis sein Auto repariert sei.
Leider war dieser Anruf am 14. Juni 1988, das letzte Gespräch, das Philip mit seinen Lieben geführt hat.
Brennendes Fahrzeug entdeckt
Der 19. Juni 1988 war ein typischer milderer Frühlingsabend. Um 21.30 Uhr tobte ein intensives Inferno in einer Bucht der Car Pool Car Wash Anlage an der Fifth Ave und Third Ave direkt gegenüber einem kleinen Rasenstück, das an die Cassiar Street in Prince George, British Columbia, Kanada grenzte.
Es handelt sich um eine "Dreieckskreuzung", die ein Wohnviertel mit einem Gewerbegebiet verbindet. Jugendliche auf BMXs und Skateboards durchquerten aus allen Richtungen Höfe und Parkplätze und strömten in Scharen auf das sonnenbeschienene abendliche Rauchsignal zu. Explodierendes Glas hallte durch die Nachbarschaft. Eine Symphonie aus wütenden Hunden und hupendem Autofahrern verpestete die Luft.
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Das Auto von Philip Fraser wurde in Prince George, British Columbia, Kanada entdeckt Foto: Google |
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Das Auto von Philip Fraser, ein schwarzer Volkswagen Jetta von 1983, wurde bei einer Autowaschanlage an der 5th Avenue und 3rd Avenue in Prince George brennend aufgefunden. Foto: Google Maps |
Eine Menschenmenge versammelte sich auf der Fifth Avenue, einer wichtigen Verkehrsader von Prince George. Die starke Hitze und die wilden Flammen, versetzen die Menge in Ehrfurcht, während die Flammen die Außenbeschilderung und das Dach des Gebäudes in Brand setzten. Das Hundegebell verwandelte sich augenblicklich in unheilvolles Geheul, während die schrillen Sirenen der Feuerwehrautos durch die Menge schlängelten. Es roch nach Treibstoff, als die Feuerwehr damit begann, den Autobrand zu löschen. Die Leute spekulierten natürlich. Sie glaubten, dass es sich um ein gestohlenes Auto handelte, das einige Kinder am Ende einer Spritztour verbrennen wollten. Sogar die Namen lokaler Unruhestifter wurden herumgeworfen. Andere, darunter ein Feuerwehrmann, waren optimistisch und vermuteten, dass ein Anwohner Probleme mit dem Auto hatte und es möglicherweise in Flammen aufging. Die Polizeibeamten versuchten vor Ort herauszufinden, ob jemand verletzt war, wem das Fahrzeug gehörte und was genau passiert war. Viele hatten Vermutungen, aber niemand wusste etwas konkretes.
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Der ausgebrannte Volkswagen Jetta von 1983. Foto: Polizei |
Erste Ermittlungen aufgenommen
Die Ermittler der Royal Canadian Mounted Police [RCMP] Prince George begannen mit der Aufbereitung der verkohlten Volkswagen-Limousine. Das Fahrzeug wurde schnell als Volkswagen Jetta von 1983 identifiziert, eine zweitürige Limousine mit Schiebedach und fehlenden Nummernschildern.
Fahrzeughalter festgestellt
Die Polizei konnte bereits am nächsten Tag anhand der Fahrgestellnummer den Fahrzeughalter feststellen. Das Fahrzeug gehörte dem 23-jährigen Philip Fraser, der in Anchorage, Alaska, gemeldet war.
Die Beamten der RCMP [Royal Canadian Mounted Police] wandten sich an die Behörden Alaskas und erfuhren, dass das Fahrzeug nicht als gestohlen gemeldet worden war; zumindest zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Dies sollte in den darauffolgenden Tagen erfolgen, als ein All-Points-Bulletin an die Behörden in der Region verschickt wurde, in dem nicht nur Philips Nummernschild [CBJ-358] aufgeführt war, sondern auch Philip Fraser selbst. [Anm. Mit dem All-Points-Bulletin wird ein Funkspruch über eine von der Polizei gesuchte Person oder ein Fahrzeug bezeichnet, das an alle Polizeibeamten, die in einem bestimmten Bereich und in einer bestimmten Region tätig sind.]
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Philip Fraser aus Anchorage wurde als Halter des ausgebrannten VW Jetta identifiziert. Foto: Polizei |
Familie erfuhr von dem Fahrzeugbrand
Die Royal Canadian Mounted Police von Prince George musste Kontakt zur Familie des Opfers herstellen. Ein RCMP-Ermittler erzählte den Medien, dass sie kaum Informationen über die ganze Sache hatte. Sie wussten nur, dass das Fahrzeug Philip Fraser aus Anchorage gehörte und es keine Zeugen gab. Sie wussten nicht, wie das Auto nach Prince George gelangt war und wo sich Philip Fraser aktuell aufhielt.
Die Royal Canadian Mounted Police von Prince George musste Kontakt zur Familie des Opfers herstellen. Ein RCMP-Ermittler erzählte den Medien, dass sie kaum Informationen über die ganze Sache hatte. Sie wussten nur, dass das Fahrzeug Philip Fraser aus Anchorage gehörte und es keine Zeugen gab. Sie wussten nicht, wie das Auto nach Prince George gelangt war und wo sich Philip Fraser aktuell aufhielt.
Die Ermittler mussten mit jemandem sprechen, der uns mehr Informationen und einen Zeitplan geben konnte. Die Ermittler der RCMP kontaktierten die Beamten in Anchorage, die zu der Wohnadresse von Philip Fraser fahren sollten. Die Polizei von Anchorage erkundigte sich nach Phillips Adresse im Block 1100 der West 12th Avenue in Anchorage. Unter dieser Adresse waren auch Philips Eltern, Robert und Shirley Fraser aufgeführt. Die Beamten fuhren zum Haus der Familie Fraser.
Polizist erreichte gegen Mitternacht das Haus der Familie Fraser
Gegen Mitternacht klopfte es an der Tür der Familie Fraser. Ein Streifenpolizist aus Anchorage erklärte Robert und Shirley Fraser, dass er im Auftrag der RCMP Prince George einen "Gesundheitscheck" durchführen muss, weil an ihrer Adresse ein Fahrzeug mit gestohlenen Nummernschildern registriert war. Die Frasers kontaktierten sofort die Ermittler der RCMP Prince George, um herauszufinden, was genau los war. Es war fünf Tage her, seit sie das letzte Mal mit ihrem Sohn gesprochen hatten. Sie wussten nur, dass Philip in Alaska campen wollte, bis sein Fahrzeug repariert sei.
Eltern gaben alle Informationen weiter
Robert und Shirley Fraser erzählten dem Streifenpolizisten alles, was sie wussten. Sie erzählten, dass Philip am 14. Juni 1988 nach Olympia, Washington, aufgebrochen war und dass er vorhatte, unterwegs zu campen. Sie erzählten dem Beamten von dem letzten Telefonat, als sie mit ihm gesprochen hatten und erzählten dem Beamten auch von seinen Autoproblemen, die ihn bereits am ersten Tag seiner Reise gezwungen hatten, vorzeitig anzuhalten.
Im Gegenzug wurden Philipps Eltern darüber informiert, was die Polizei gefunden hatte. Der Beamte sagte, dass sein Fahrzeug in Prince George, British Columbia, verlassen und in Brand gesteckt aufgefunden wurde, ohne dass Philip noch irgendwelche seiner Habseligkeiten – irgendwo in der Nähe gefunden wurde.
Familie Fraser nahm Kontakt zur RCMP auf
Im Gegenzug wurden Philipps Eltern darüber informiert, was die Polizei gefunden hatte. Der Beamte sagte, dass sein Fahrzeug in Prince George, British Columbia, verlassen und in Brand gesteckt aufgefunden wurde, ohne dass Philip noch irgendwelche seiner Habseligkeiten – irgendwo in der Nähe gefunden wurde.
Familie Fraser nahm Kontakt zur RCMP auf
Nach diesem Gespräch mit dem Streifenpolizisten von Anchorage, der nicht an den Ermittlungen beteiligt war, nahm die Familie Fraser Kontakt mit den Ermittlern der RCMP Prince George auf, die den Fall aktiv untersuchten. Während dieses Gesprächs erfuhren sie, dass Philip als vermisste Person aufgeführt war und die Polizei leider – vermutete, dass es sich bei seinem Verschwinden um ein Verbrechen handelte.
Dr. Robert Fraser ging sofort vom Schlimmsten aus
Dr. Robert Fraser ahnte bereits das Schlimmste. Er war sich sofort sicher, dass Philip Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist. Trotzdem hatte er gehofft, dass seine erste Einschätzung sich nicht bewahrheiten sollte und suchte deshalb auch nach alternativen Erklärungen. Doch im Grunde war ihm klar, dass Philip etwas Schlimmes passiert ist. Auch die Ermittler gingen vom Schlimmsten aus, schließlich wurde der VW Jetta brennend aufgefunden und von Philip und seinen Habseligkeiten fehlte weiterhin jede Spur. Es gab kein Zögern von der Polizei und es wurden sofort umfangreiche polizeiliche Maßnahmen eingeleitet.
Die weiteren Ermittlungen
Die Ermittler der RCMP wollten die Tage von der Abreise am 14. Juni bis zum Brand des Fahrzeugs am 19. Juni 1988 rekonstruieren, denn die Ermittler wussten zu diesem Zeitpunkt nur das Philip Fraser am Abend des 14. Juni 1998 behauptet hat, dass er in der Nähe von Tok [Alaska] sei. Die Ermittler wandten sich über die Medien an die Öffentlichkeit, um Hinweise zum Verschwinden von Philip Fraser zu erhalten.
Erste Hinweise gingen ein
Im Laufe der nächsten ein bis zwei Wochen begannen langsam die Hinweise einzudringen. Trotz der Intensität der Strafverfolgungsbehörden und der regionalen Publizität bezüglich Philipps Verschwinden dauerte es länger als gewöhnlich, bis die ersten Hinweise die Ermittler erreichten. Das lag vor allem daran, dass die Leute in dieser Region keinen Zugang zu den Medien haben. Viele Familien in dieser Region leben ganz abgeschieden und für sich alleine. Nur wenn sie Besorgungen machen müssen, dann kommen sie in die Stadt und hören die neuesten Nachrichten.
Die Ermittler mussten deshalb jede Raststätte, Tankstelle, jeden Campingplatz und jedes Geschäft über Tausende von Kilometern aufsuchen, Plakate mit dem Zeugenaufruf aufhängen und mit den Leuten sprechen. Man musste die Leute für den Fall sensibilisieren. Bei den meisten Hinweisen handelte es sich um Leute, die Tage oder Wochen zuvor jemanden gesehen hatten, der Philip ähnelte. Das bedeutete, dass die Ermittler oft Hunderte von Kilometern zurücklegen mussten, was wertvolle Zeit und Ressourcen kostete.
Glaubwürdige Hinweise und Sichtungen
Es gab eine Reihe glaubwürdiger Hinweise, die aus Upper Liard und Lake Dease im Yukon-Territorium stammten, wo Philip nach Seattle gereist wäre. Einige Tage später konnte die RCMP Prinz George bestätigen, dass Philip in den frühen Morgenstunden des 18. Juni 1988 auf einem Campingplatz in der Nähe von Lake Dease übernachtet hatte. Dann gab es zahlreiche Sichtungen von Philip auf einem Campingplatz in Dawson Creek, British Columbia, etwa viereinhalb Stunden hinter Prince George. Es begann bei der Familie Fraser ein falsches Gefühl der Hoffnung zu wecken, was darauf hindeutete, dass Philip möglicherweise sein Auto stehen gelassen hatte und ohne sein Auto weitergereist war. Die RCMP stufte die Hinweise bezüglich Dawson Creek als nicht vertrauensvoll ein und schaltete weiterhin Zeitungsanzeigen in regionalen Zeitungen.
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Philip Fraser soll auf einem Campingplatz in Dawson Creek und Lake Dease übernachtet haben. Foto: Google Maps |
Tourist Alerts
Um jedem eine Vorstellung davon zu geben, wie abgelegen diese Gebiete sind, gab es in regionalen Zeitungen Rubriken namens "Tourist Alerts", die von der Royal Canadian Mounted Police herausgegeben wurden und bestimmte Touristen aufgefordert wurden, sich bei bestimmte Personen wegen einer dringenden Nachricht zu melden. Am 11. und 18. Juli 1988 erschien in der Nanaimo Daily News ein Aufruf der RCMP an Philip Fraser, dass er bei der RCMP Prince George oder Zuhause melden soll.
In Gesprächen mit einigen Leuten aus der Region, insbesondere in den achtziger und neunziger Jahren, war dies nicht ungewöhnlich. Menschen aus den gesamten Vereinigten Staaten und Kanada reisten in das Yukon-Territorium und in den Norden von British Columbia, um dem Alltag zu entfliehen. Normalerweise nur, um zu campen und ein Abenteuer zu erleben. Die Royal Canadian Mounted Police erhielt jeden Monat in jeder Polizeistation mindestens ein Dutzend Anrufe besorgter Familienangehöriger und Freunde. Deshalb schalteten sie einmal pro Woche eine Anzeige und listeten alle auf, deren Leute mit ihnen in Kontakt treten wollten. Es gab sogar Zeiten, in denen Menschen nur für kurze Zeit kamen, es aber zu familiären Notfällen kam. Auch wenn es den Anschein haben mag, dass etwas Unheimliches oder Seltsames vor sich ging, war die meiste Zeit nur jemand besorgt und das war's. Die meisten Fälle erledigten sich schnell und gingen gut aus.
Die Entdeckung
Am 27. Juli 1988 endete das Geheimnis um Philip Frasers Reise. Touristen fuhren direkt am Highway 37A, der auch unter dem Namen "The Glacier Highway" bekannt ist in eine Schotterkurve, etwa 47 km östlich von Stewart, British Columbia. Es war ein wunderschöner Ort, um ein paar Fotos zu machen und die Beine auszustrecken. Auch ein Mann ging dort mit seinem Hund spazieren. Der Hund hatte etwas gerochen und zog seinen Besitzer in ein paar Büsche hinein. Der Mann machte dort eine schreckliche Entdeckung. Dort lag mit dem Gesicht nach unten im Schlamm, die Leiche eines jungen Mannes. Der Mann erzählte den Touristen von dem Fund und die Touristen machten sich sofort mit ihrem Auto auf den Weg nach Stewart, um den Strafverfolgungsbehörden den Vorfall zu melden. Die Touristen meldeten den Fund und die Polizeibeamten machten sich sofort auf den Weg zum Leichenfundort.
Am 27. Juli 1988 endete das Geheimnis um Philip Frasers Reise. Touristen fuhren direkt am Highway 37A, der auch unter dem Namen "The Glacier Highway" bekannt ist in eine Schotterkurve, etwa 47 km östlich von Stewart, British Columbia. Es war ein wunderschöner Ort, um ein paar Fotos zu machen und die Beine auszustrecken. Auch ein Mann ging dort mit seinem Hund spazieren. Der Hund hatte etwas gerochen und zog seinen Besitzer in ein paar Büsche hinein. Der Mann machte dort eine schreckliche Entdeckung. Dort lag mit dem Gesicht nach unten im Schlamm, die Leiche eines jungen Mannes. Der Mann erzählte den Touristen von dem Fund und die Touristen machten sich sofort mit ihrem Auto auf den Weg nach Stewart, um den Strafverfolgungsbehörden den Vorfall zu melden. Die Touristen meldeten den Fund und die Polizeibeamten machten sich sofort auf den Weg zum Leichenfundort.
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Der Leichenfundort. Foto: Google Maps |
Ermittler erreichten Leichenfundort
Als die Ermittler den Leichenfundort erreichten und sich die Leiche und den Fundort anschauten, war schnell klar, dass der junge Mann Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist und es sich höchstwahrscheinlich um den vermissten Philip Fraser handelte.
Zum Zeitpunkt der Entdeckung der Leiche war bereits bekannt, dass das Auto von Philip Fraser in der Waschanlage von Prince George verbrannt war.
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Der Leichenfundort und der Fundort des Fahrzeugs. Foto: Google Maps |
Die Autopsie
Für eine positive Identifizierung benötigte der Rechtsmediziner die zahnärztlichen Unterlagen von Philip Fraser aus Alaska, die der Rechtsmediziner sehr schnell erhielt und die Identifizierung durchführen konnte. Am 29. Juli 1988, zwei Tage nach der Entdeckung, konnte der Rechtsmediziner die Überreste eindeutig als Philip Fraser identifizieren. Der 23-jährige Philip Fraser wurde erschossen. Philip hatte mehrere Schusswunden durch eine Handfeuerwaffe erlitten. An den Folgen dieser Schusswunden starb Philip Fraser letztendlich. Basierend auf der fortgeschrittenen Zersetzung des Körpers lag der geschätzte Todeszeitpunkt ungefähr in der Zeit, als Philip vermisst wurde.
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Philip Innes Fraser wurde Opfer eines Gewaltverbrechens. Der Fall konnte bis heute nicht aufgeklärt werden. Foto: Polizei |
Die Mordermittlung
Die RCMP begann, jeden Hinweis zu sichten und Philips gesamte Reiseroute und Aufenthaltsorte zusammenzusetzen. Ein Team wurde zusammengestellt, um umfangreiche Ermittlungen durchzuführen. Angesichts ihrer Erfahrung mit schweren Verbrechen und seinem Körper in ihrem Zuständigkeitsbereich, beauftragte die Mordkommission der Royal Canadian Mounted Police von Prince Rupert auch vier Vollzeit-Ermittler der General Investigation Section [GIS] sowie sieben RCMP-Ermittler von Prince George. [Anm. Die General Investigations Section (GIS) ist eine Einheit zur Ermittlungsunterstützung bei schweren Straftaten. Sie haben den Auftrag, RCMP-Abteilungen bei ernsthaften Ermittlungen, komplexen Ermittlungen, grenzüberschreitenden Ermittlungen usw. zu unterstützen.] In den mehr als 30 Jahren seit der Entdeckung von Philip Fraser wurden genauere Details geheim gehalten. Die Polizei hat noch keine genauen Details darüber preisgegeben, wo Philip erschossen wurde, ob der Leichenfundort, auch der mutmaßliche Tatort war usw.
40 Mile Flats Café
Die Ermittler der RCMP arbeiteten ausgiebig in der Gegend von Upper Liard und Dease Lake und befragten innerhalb eines Tages Gaye Frocklage, Besitzerin des 40 Mile Flats Café, einer Tankstelle und einem Restaurant über 720 Meilen vom Kontrollpunkt Beaver Creek und nur eine Stunde südlich von Dease Lake entfernt, wo Philip zuletzt lebend gesehen worden war. Sie hatte ein paar Wochen zuvor einen Hinweis abgegeben.
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Philip Fraser wurde auch in 40 Mile Flats gesehen. Foto: Google Maps |
Gaye Frocklage leitete das Café zusammen mit ihrer Tochter Tina. Die von ihnen angegebenen Daten entsprachen der geschätzten Reisezeit und Reiseroute von Philip. Laut Gaye Frocklage wurde am späten Nachmittag des 18. Juni 1988 ein Anhalter von einer Person mit einem dunklen Pick-up und mit einem hellen Streifen an der Seite dort abgesetzt. Sie fühlte sich von der Person auf den ersten Blick abgeschreckt. Sie erzählte, als sie die Person durch das Fenster betrachtete sofort dachte, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Auch sein Aussehen beunruhigte sie.
Sie fühlte sich nicht wohl und sagte zu ihrer Tochter Tina, dass sie bei dem Typen vorsichtig sein sollte. Gaye Frocklage sollte ungefähr zu dieser Zeit ihre Schicht beenden und nach Hause fahren, während Tina bis zum Schluss arbeitete. Gaye Frocklage war der Anhalter aber so ungeheuer, dass sie ihre Tochter nicht verlassen wollte, während der Anhalter noch im Lokal war.
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Das 40 Mile Flats Café gibt es heute nicht mehr. Foto: Google Maps |
Ungefähr zu dieser Zeit sah sie einen kleinen schwarzen Jetta neben dem Café vorfahren, der junge Mann stieg aber nicht aus. Der junge Mann [Philip Fraser] tat so, als würde er etwas in seinem Auto suchen, als hätte er etwas verlegt, das er nun brauchte. In dieser Zeit hielt ein anderes Fahrzeug an der Tankstelle. Dann wies Gaye Frocklage ihre Tochter Tina an, für den Kunden Benzin zu tanken, und sie würde sich um den verdächtigen Anhalter drinnen kümmern.
Als Tina für den Kunden tanken wollte, begrüßten sie und Philip sich gegenseitig. Kurz darauf kam sie wieder hinein, und der misstrauische Anhalter beendete sein Essen und kam zum Bezahlen. Sowohl Gaye als auch Tina bemerkten, dass er mit kanadischer Währung bezahlt hatte. Der verdächtige Anhalter verließ das Café und sowohl Tina als auch Gaye wurden Zeugen der individuellen Annäherung an Philip Fraser. Es gab einen kurzen Austausch, bevor der Anhalter sich weiter auf den Weg nach Süden machte, den Parkplatz des Cafés entlang des Highway 37. Gaye sagte, dass Philip ein paar Minuten auf dem Parkplatz saß und dann weiter fuhr, so als ob er es sich anders überlegt hätte. Phillip hielt neben dem Anhalter und sie wechselten ein paar Worte. Als Philip los fuhr, öffnete der Anhalter die Beifahrertür und rannte neben dem Wagen her. Philip gab nach und ließ den Anhalter ins Auto rein. Tina sagte dann zu Gaye, dass er [Philip] den Tag, an dem er diesen Mann mitgenommen hat, noch bereuen werde. Sie erzählte dies den Ermittlern der RCMP. Sie sagte, dass es wie ein sechster Sinn war, denn dieser Mann war zu allem fähig. Die Ermittler waren mehrere Wochen lang auf dem Highway 37 und Highway 16 unterwegs, hielten immer an jedem Restaurant und an jeder Tankstelle zwischen dem 40 Miles Flats Cafe und Prince George an, verteilten Flugblätter und sprachen über Philip Fraser und den Anhalter. Ein Ermittler erklärte später, dass wir alle dachten, der Anhalter würde zumindest die Identität von Philip Fraser oder seine Geschichte annehmen. Die Ermittler glaubten, dass der Anhalter Einkäufe mit der Kreditkarte und den Schecks von Philip Fraser bezahlen würde.
Als Tina für den Kunden tanken wollte, begrüßten sie und Philip sich gegenseitig. Kurz darauf kam sie wieder hinein, und der misstrauische Anhalter beendete sein Essen und kam zum Bezahlen. Sowohl Gaye als auch Tina bemerkten, dass er mit kanadischer Währung bezahlt hatte. Der verdächtige Anhalter verließ das Café und sowohl Tina als auch Gaye wurden Zeugen der individuellen Annäherung an Philip Fraser. Es gab einen kurzen Austausch, bevor der Anhalter sich weiter auf den Weg nach Süden machte, den Parkplatz des Cafés entlang des Highway 37. Gaye sagte, dass Philip ein paar Minuten auf dem Parkplatz saß und dann weiter fuhr, so als ob er es sich anders überlegt hätte. Phillip hielt neben dem Anhalter und sie wechselten ein paar Worte. Als Philip los fuhr, öffnete der Anhalter die Beifahrertür und rannte neben dem Wagen her. Philip gab nach und ließ den Anhalter ins Auto rein. Tina sagte dann zu Gaye, dass er [Philip] den Tag, an dem er diesen Mann mitgenommen hat, noch bereuen werde. Sie erzählte dies den Ermittlern der RCMP. Sie sagte, dass es wie ein sechster Sinn war, denn dieser Mann war zu allem fähig. Die Ermittler waren mehrere Wochen lang auf dem Highway 37 und Highway 16 unterwegs, hielten immer an jedem Restaurant und an jeder Tankstelle zwischen dem 40 Miles Flats Cafe und Prince George an, verteilten Flugblätter und sprachen über Philip Fraser und den Anhalter. Ein Ermittler erklärte später, dass wir alle dachten, der Anhalter würde zumindest die Identität von Philip Fraser oder seine Geschichte annehmen. Die Ermittler glaubten, dass der Anhalter Einkäufe mit der Kreditkarte und den Schecks von Philip Fraser bezahlen würde.
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Philip Fraser nahm den mysteriösen Anhalter beim 40 Mile Flats Café mit. Foto: Google |
Der mysteriöse Anhalter
Bis zu einem gewissen Grad hat die Kampagne mit den Zeugenaufrufen funktioniert. Mehrere Zeugen, darunter Leute aus zwei Betrieben entlang des Highway 37 und mehrere Leute am Highway 16, teilten ähnliche Berichte wie Gaye und Tina Frocklage. Keiner der Zeugen, denen der Anhalter begegnet war, konnte Philip Fraser auf den Fotos identifizieren, die seine Eltern der RCMP zur Verfügung gestellt hatten. Der Anhalter erzählte ähnliche Geschichten aus Philipps Leben und sie konnten ähnliche Beschreibungen des Anhalters geben. Einem Zeugen erzählte er, dass er Verwandte in Tok, Alaska, besucht hätte, und einem anderen, dass er dort für eine Fischverarbeitungsanlage arbeiten würde. Er erzählte anderen Zeugen, dass er ein Medizinstudent aus Toronto sei, der gerade die Hochzeit eines Freundes in Whitehorse verlassen habe und per Anhalter nach Hause gefahren sei. Möglicherweise stimmten alle diese Angaben, die Polizei hielt dies jedoch für unwahrscheinlich.
Beschreibung des Anhalters
Zeugen beschrieben den Anhalter und den Mann, den sie für Philip Fraser hielten, als einen weißen Mann Anfang bis Mitte Zwanzig mit einem großen Bierbauch, faulen Zähnen, starkem Körpergeruch und Stoppeln im Gesicht. Er war sehr ungepflegt und watschelte beim Gehen. Die meisten beschrieben ihn entweder als langsam oder leicht zurückgeblieben. Er kaute ständig an den Nägeln und ist Kettenraucher amerikanischer Zigarettenmarken. Wenn er rauchte, dann legte er seine rechte Hand um die Zigarette und hielt die Zigarette mit Zeigefinger und Daumen [wie ein Gelenk]. Sie alle waren sich nicht sicher, ob er Kanadier oder Amerikaner ist. Die Royal Canadian Mounted Police von Prince Rupert/George pendelte weiterhin zwischen 40 Mile Flats Cafe und Prince George hin und her und hielt an verschiedenen Tagen und Stunden an Tankstellen, Campingplätzen und Parks an, in der Hoffnung, jemanden zu finden, der den Verdächtigen identifizieren konnte.
Zeugen beschrieben den Anhalter und den Mann, den sie für Philip Fraser hielten, als einen weißen Mann Anfang bis Mitte Zwanzig mit einem großen Bierbauch, faulen Zähnen, starkem Körpergeruch und Stoppeln im Gesicht. Er war sehr ungepflegt und watschelte beim Gehen. Die meisten beschrieben ihn entweder als langsam oder leicht zurückgeblieben. Er kaute ständig an den Nägeln und ist Kettenraucher amerikanischer Zigarettenmarken. Wenn er rauchte, dann legte er seine rechte Hand um die Zigarette und hielt die Zigarette mit Zeigefinger und Daumen [wie ein Gelenk]. Sie alle waren sich nicht sicher, ob er Kanadier oder Amerikaner ist. Die Royal Canadian Mounted Police von Prince Rupert/George pendelte weiterhin zwischen 40 Mile Flats Cafe und Prince George hin und her und hielt an verschiedenen Tagen und Stunden an Tankstellen, Campingplätzen und Parks an, in der Hoffnung, jemanden zu finden, der den Verdächtigen identifizieren konnte.
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Phantombildzeichnung Nummer 2. So soll der Mann im Jahr 1988 ausgesehen haben. Wer kann den Mann identifizieren? Foto: Polizei |
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Phantombildzeichnung Nummer 3. So soll der Mann im Jahr 1988 ausgesehen haben. Wer kann den Mann identifizieren? Foto: Polizei |
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Phantombildzeichnung Nummer 4. So soll der Mann im Jahr 1988 ausgesehen haben. Wer kann den Mann identifizieren? Foto: Polizei |
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Phantombildzeichnung Nummer 5. So soll der Mann im Jahr 1988 ausgesehen haben. Wer kann den Mann identifizieren? Foto: Polizei |
Die Zeugen Eddie und Pauline Olsen
Eddie und Pauline Olsen waren ein Ehepaar, das in Kitwanga lebte, einem kleinen Dorf etwa 200 Kilometer südöstlich von Stewart, British Columbia Das war die Region, in der Philip Frasers Leiche gefunden wurde.
Obwohl Eddie und Pauline Olsen in Kitwanga lebten [Anm. Einer sehr kleinen Stadt mit weniger als 500 Einwohnern], waren sie unwissentlich Augenzeugen dieser Ermittlungen geworden. Vielleicht die wichtigsten Augenzeugen, die mehr Zeit in der Gesellschaft dieses mysteriösen Anhalters verbracht haben als jeder andere, den die Polizei finden konnte.
Eddie und Pauline Olsen waren ein Ehepaar, das in Kitwanga lebte, einem kleinen Dorf etwa 200 Kilometer südöstlich von Stewart, British Columbia Das war die Region, in der Philip Frasers Leiche gefunden wurde.
Obwohl Eddie und Pauline Olsen in Kitwanga lebten [Anm. Einer sehr kleinen Stadt mit weniger als 500 Einwohnern], waren sie unwissentlich Augenzeugen dieser Ermittlungen geworden. Vielleicht die wichtigsten Augenzeugen, die mehr Zeit in der Gesellschaft dieses mysteriösen Anhalters verbracht haben als jeder andere, den die Polizei finden konnte.
Mysteriöser Anhalter wurde wieder gesehen
Am Abend des 18. Juni 1988 [Samstag], etwa acht Stunden nachdem Philip den mysteriösen Anhalter vor dem 40 Mile Flats Café mitgenommen hatte, fuhren Eddie und Pauline Olsen den Highway 37 entlang. Sie waren nicht weit von ihrem Zuhause entfernt, als sie an dem Ort ankamen, wo ein Autofahrer gestrandet war, dessen Auto eine Panne hatte. Eddie Olsen erklärte später, dass man merkte, dass er nervös war. Eddie dachte aber, dass er nur Angst hatte, so spät in der Nacht hier alleine draußen zu sein. Eddie wollte nicht dort draußen bleiben, weil es eine ziemlich abgelegene Gegend ist. An diesem Punkt sagte Eddie zu dem Autofahrer, dass er ihn einfach zu ihrem Haus abschleppen würde und morgen früh wollte er dann herausfinden, was mit dem Auto los war.
Fahrzeug abgeschleppt
Die Olsens schleppten das Fahrzeug des Mannes, einen Volkswagen Jetta von 1983, zurück zu ihrem Haus und erlaubten ihm, bei ihm zu übernachten. Der Mann durfte im Keller des Hauses übernachten, wo Eddie Olsen auch seine 15 Waffen in einem Waffenkoffer lagerte. Der Waffenkoffer war nicht gesichert. Der Mann schlief direkt neben den Waffen. Die Olsens hielten ihren überraschenden Hausgast für relativ harmlos und zum Glück passierte in dieser Nacht nichts.
Die Olsens schleppten das Fahrzeug des Mannes, einen Volkswagen Jetta von 1983, zurück zu ihrem Haus und erlaubten ihm, bei ihm zu übernachten. Der Mann durfte im Keller des Hauses übernachten, wo Eddie Olsen auch seine 15 Waffen in einem Waffenkoffer lagerte. Der Waffenkoffer war nicht gesichert. Der Mann schlief direkt neben den Waffen. Die Olsens hielten ihren überraschenden Hausgast für relativ harmlos und zum Glück passierte in dieser Nacht nichts.
Anhalter wollte kaum Informationen preisgegeben
Am nächsten Morgen traf der junge Mann die Olsens oben zum Frühstück. Sie versuchten, ihn in ein Gespräch zu verwickeln, aber er wirkte geheimnisvoll und wich ihren Fragen aus. Der Mann weigerte sich, überhaupt an Smalltalk teilzunehmen. Irgendwann verriet dieser junge Mann jedoch, dass seine Eltern Ärzte in Anchorage waren und dass er auf dem Weg nach Seattle war. Dort würde er angeblich sein Medizinstudium beginnen. Der Mann sagte auch, dass er heute unbedingt weiterfahren muss, da sein Unterricht bereits am nächsten Tag [20. Juni 1988] beginnen würde. Aufgrund dieses Ansturms wollte er sich schon früher auf den Weg machen, doch dann machte er überraschenderweise den Olsens einen Vorschlag. Er bot ihnen sein Auto,einen schwarzen Volkswagen Jetta, Baujahr 1983, zum Kauf an. Das Fahrzeug befand sich in relativ gutem Zustand.
Anhalter wollte VW Jetta verkaufen
Eddie Olsen ging mit dem jungen Mann nach draußen und begann, das Fahrzeug zu inspizieren. Es schien in Ordnung zu sein, abgesehen von ein paar kleinen mechanischen und kosmetischen Problemen [die recht leicht behoben werden konnten]. Eddie Olsen war definitiv daran interessiert, das Auto zu kaufen – insbesondere zu einem Preis, der unter dem Marktwert lag. Eddie Olsen erklärte dem jungen Mann, dass man mit dem Verkauf bis Montag warten müsse, da er sicherstellen wollte, dass die Banken geöffnet waren und er den Kauf direkt beim Zoll anmelden könnte.
Das gefiel dem jungen Mann nicht, der darauf beharrte, dass ein Deal noch heute zustande kommen müsse. Der junge Mann bot daraufhin an, das Auto gegen ein Flugticket nach Seattle einzutauschen, doch auch dieses Angebot wurde von Eddie abgelehnt, der später erklärte, dass er das Auto nur kaufen würde, wenn er bis Montag warten würde. Für den jungen Mann wäre dies aber zu spät gewesen.
An dieser Stelle versuchte der junge Mann, den Olsens für ihre Gastfreundschaft zu danken. Trotz ihrer Zurückhaltung hoffte er, ihnen etwas bezahlen zu können, und zog zwei separate Geldbörsen aus seinen Taschen. Er zog 20 US-Dollar heraus, reichte sie Eddie und begann dann mit der Reparatur des schwarzen Jetta.
Es stellte sich heraus, dass das einzige Problem mit dem Auto darin bestand, dass ein neuer Keilriemen benötigt wurde, und dieses Problem konnte leicht behoben werden. Irgendwann zwischen 8:30 und 9:00 Uhr war der junge Mann wieder unterwegs. Etwa zwölf Stunden später wurde dasselbe Fahrzeug, Philip Frasers schwarzer VW Jetta, etwa 300 Meilen entfernt in Prince George gefunden, nachdem es auf dem Gelände einer Autowaschanlage nach Geschäftsschluss in Brand gesteckt worden war.
An dieser Stelle versuchte der junge Mann, den Olsens für ihre Gastfreundschaft zu danken. Trotz ihrer Zurückhaltung hoffte er, ihnen etwas bezahlen zu können, und zog zwei separate Geldbörsen aus seinen Taschen. Er zog 20 US-Dollar heraus, reichte sie Eddie und begann dann mit der Reparatur des schwarzen Jetta.
Es stellte sich heraus, dass das einzige Problem mit dem Auto darin bestand, dass ein neuer Keilriemen benötigt wurde, und dieses Problem konnte leicht behoben werden. Irgendwann zwischen 8:30 und 9:00 Uhr war der junge Mann wieder unterwegs. Etwa zwölf Stunden später wurde dasselbe Fahrzeug, Philip Frasers schwarzer VW Jetta, etwa 300 Meilen entfernt in Prince George gefunden, nachdem es auf dem Gelände einer Autowaschanlage nach Geschäftsschluss in Brand gesteckt worden war.
Seltsame Bekanntschaft
Eine Zeit lang betrachteten Eddie und Pauline Olsen die Begegnung mit diesem liegengebliebenen Autofahrer als einen seltsamen Vorfall in ihrem Leben. Erst einige Monate später erfuhr Eddie von Philip Frasers Tod und sah in einer von ihm besuchten Tankstelle eine Phantombildzeichnung seines Mörders. Erst dann wurde ihm klar, dass es dem Mann ähnelte, der Monate zuvor bei ihnen gewohnt hatte. Anschließend kontaktierte er die Behörden und teilte den Ermittlern ihre Geschichte mit.
Soweit der Polizei bekannt war, war das Ehepaar Olsen die letzten bekannten Personen, die dem mutmaßlichen Mörder von Philip Fraser begegnet sind, der Philip Frasers Fahrzeug gefahren und sich scheinbar sogar als Philip ausgegeben hatte. Ihre Begegnung mit diesem seltsamen jungen Mann schien einen entscheidenden Zeitraum auszufüllen, was die Polizei zu der Annahme veranlasste, dass Philip wenige Stunden nach der Begegnung mit diesem unbekannten Anhalter gestorben war.
Eine Zeit lang betrachteten Eddie und Pauline Olsen die Begegnung mit diesem liegengebliebenen Autofahrer als einen seltsamen Vorfall in ihrem Leben. Erst einige Monate später erfuhr Eddie von Philip Frasers Tod und sah in einer von ihm besuchten Tankstelle eine Phantombildzeichnung seines Mörders. Erst dann wurde ihm klar, dass es dem Mann ähnelte, der Monate zuvor bei ihnen gewohnt hatte. Anschließend kontaktierte er die Behörden und teilte den Ermittlern ihre Geschichte mit.
Soweit der Polizei bekannt war, war das Ehepaar Olsen die letzten bekannten Personen, die dem mutmaßlichen Mörder von Philip Fraser begegnet sind, der Philip Frasers Fahrzeug gefahren und sich scheinbar sogar als Philip ausgegeben hatte. Ihre Begegnung mit diesem seltsamen jungen Mann schien einen entscheidenden Zeitraum auszufüllen, was die Polizei zu der Annahme veranlasste, dass Philip wenige Stunden nach der Begegnung mit diesem unbekannten Anhalter gestorben war.
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Die wichtigsten Orte, die bei dem Fall Philip Fraser eine wichtige Rolle spielen. Foto: Google |
Fall wurde kalt
Trotz der umfangreichen Ermittlungen und der vielen Hinweise auf den Verdächtigen kamen die Ermittler irgendwann an einen Punkt, wo es mit den Ermittlungen nicht weiterging. Der Verdächtige war einfach wieder spurlos verschwunden. Es gab keine neuen Ermittlungsansätze mehr und der Fall wurde allmählich kalt.
Die Zeitleiste
Leider würde es Monate dauern, Philipp Frasers letzte Reise und letzte Tage zu rekonstruieren. Ich habe die Rekonstruktion der letzten Tage von Philip Fraser chronologisch zusammengefasst.
Leider würde es Monate dauern, Philipp Frasers letzte Reise und letzte Tage zu rekonstruieren. Ich habe die Rekonstruktion der letzten Tage von Philip Fraser chronologisch zusammengefasst.
14. Juni 1988
Philip Fraser verließ zwischen 11.00 und 15.00 Uhr seine Heimatstadt Anchorage auf dem Highway 1 "Alaska Highway".
Am Abend rief er seine Eltern an und teilte ihnen mit, dass er Probleme mit dem Auto habe und deshalb in der Nähe von Tok, Alaska, sein Lager aufschlagen würde. Dort wollte er sein Fahrzeug reparieren lassen. Dies hatte ihn zwei Tage zurückgeworfen.
17. Juni 1988
Philip Fraser überquerte die Grenze zum kanadischen Yukon-Territorium und meldete sich bei der Canada Border Services Agency in Beaver Creek. Er wollte auch seine beiden Handfeuerwaffen anmelden, aber die Grenzbeamten zogen die Waffen ein, da der Besitz von Waffen für einen Amerikaner in Kanada verboten und illegal war. Auf der Rückfahrt hätte er seine Waffen wieder abholen können.
18. Juni 1988
Philip reiste 680 Meilen weiter auf dem Highway 1, bis er das Gebiet Upper Liard erreichte. Dort nahm er dann den Highway 37 nach Süden, bis er in der Nähe von Dease Lake anhielt und dort auf einem Campingplatz übernachtete. Die Ermittler schätzten, dass Philip Fraser für die Fahrt von Beaver Creek nach Dease Lake etwa 14 bis 15 Stunden gebraucht hat. Philip schlief vermutlich bis Mittag und machte sich danach für die nächste Etappe fertig. Er fuhr dann den Highway 37 entlang, bevor er im 40 Mile Flats Cafe von Gaye Frocklage einen kurzen Halt machte.
Nach allem, was ich in Zeitungen und Berichten gelesen habe, öffnete Gaye das Café und wollte gerade gehen, als ihre Tochter Tina ankam. Es war wahrscheinlich bereits später Nachmittag, als Philip dort ankam. Hier nahm Philip den seltsamen Anhalter mit. Die Meziadin Junction ist eine Kreuzung, wo der Highway 37 auf den Highway 37A "The Glacier Highway" trifft. Er liegt dreieinhalb Stunden südlich von 40 Mile Flats und zwei Stunden nördlich von Kitwanga.
Insgesamt ist Kitwanga etwa sechs Stunden von 40 Mile Flats Café entfernt, wo der Anhalter [jetzt Mordverdächtiger] von dem Ehepaar Olson mitgenommen und abgeschleppt wurde.
19. Juni 1988
Er blieb über Nacht und fuhr am frühen Morgen, nachdem er das Auto repariert hatte, über den Highway 16 nach Prince George. Die Polizei erwähnte, dass es noch einen Zeugen gab, der dem Verdächtigen begegnet war, nachdem der Verdächtige das Haus der Olsons verlassen hatte. Der Zeuge half den Ermittlern auch, ein Phantombild des Verdächtigen zu erstellen. Über den Zeugen und die Ereignisse während seiner Begegnung mit dem Verdächtigen liegen nur wenige Informationen vor.
Zwölf Stunden später wurde Philips VW Jetta in Prince George brennend aufgefunden. Kitwanga und Prince George liegen sechs Stunden auseinander.
27. Juli 1988
Philipps Leiche wurde neun Meilen von der Meziadin Junction entfernt am Highway 37A in Büschen entlang einer Schotterstraße gefunden.
Oktober 1988
Im Oktober 1988 durchsuchte die Polizei alle Mülldeponien in der Region Prince George, British Columbia. Die Polizei war auf der Suche nach den ganzen Habseligkeiten von Philip, die scheinbar über Nacht verschwunden waren. Zu diesen Gegenständen gehörten eine Stereoanlage, Kassetten mit handgeschriebenen Etiketten, ein Reisepass, Gepäck, Campingausrüstung und Kleidung – alles davon hatte der Mörder wahrscheinlich nach dem Verbrechen weggeworfen [bevor er das Fahrzeug im Prince-George-Auto in Brand steckte]. Es ist nicht bekannt, ob die Polizei bei diesen Durchsuchungen etwas gefunden hat.
Die Polizei ging zum Ende des Jahres 1988 mehr als 500 Hinweise nach und sprach mit mehreren hundert Personen.
1992
Einige Jahre später, im Jahr 1992, erlangte der Fall Philip Innes Fraser große Aufmerksamkeit, als seine Geschichte in "Unsolved Mysteries" vorgestellt wurde. Der Beitrag wurde fast vier Jahre nach Philipps Tod ausgestrahlt.
Die Theorien
Ich möchte kurz näher auf die Theorien in diesem Fall eingehen.
1. Theorie "Anhalter"
Wurde Philip Innes Fraser von dem Anhalter getötet?
Das ist zumindest die Haupttheorie der Polizei. Dieser Mann war mit Philip zum Zeitpunkt seines Verschwindens und Todes zusammen. Plötzlich war der Anhalter alleine mit dem Fahrzeug von Philip Fraser, dem schwarzen Volkswagen Jetta von 1983, unterwegs. Er nahm sogar die Identität von Philip Fraser an und gab sich als Philip aus. Für die Polizei ist er deshalb der Hauptverdächtige in diesem Mordfall.
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Wer kann den Mann identifizieren? Foto: Polizei |
2. Theorie "Serienmörder Michael McGray"
Hat der Serienmörder Michael McGray etwas mit dem Mord an Philip Fraser zu tun?
Einige Online-Theoretiker und Internet-Ermittler haben sich in Foren im Internet ausführlich mit dem Fall beschäftigt. Sie vermuten, dass Philip Fraser von dem Serienmörder Michael McGray ermordet wurde.
Michael McGray ist ein berüchtigter kanadischer Serienmörder, der es in den 1980er und 1990er Jahren auf Anhalter abgesehen hat. Dazu gehörten auch Männer, eine Eigenschaft, die bei Serienmördern oder Gelegenheitskillern normalerweise nicht zu finden ist.
Michael McGray wurde im Jahr 1998 verhaftet und in den nächsten Jahren wegen fast einem halben Dutzend Morden angeklagt und verurteilt. Diese Verbrechen erstreckten sich über den größten Teil Kanadas und erstreckten sich von 1984 bis 1998, was nicht nur zum allgemeinen Kontext dieses Verbrechens, sondern auch zum Zeitrahmen passte. In den Jahren seit seiner Verhaftung hatte McGray gestanden, mehr als ein Dutzend Menschen getötet zu haben, darunter Opfer in den Vereinigten Staaten [nämlich Seattle]. Er weigerte sich jedoch, Namen zu nennen.
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Der Serienmörder Michael McGray. Foto: Google |
Obwohl das Profil des Mörders von Philip Fraser – einschließlich der physischen Beschreibung – übereinstimmt, glaubt die Polizei nicht, dass Michael McGray etwas mit dem Tod von Philip Fraser zu tun hat.
Seitdem haben sie ihn als Verdächtigen ausgeschlossen oder haben zumindest nicht genügend Beweise, um ihn tatsächlich zu verdächtigen. Es ist nicht bekannt, wie die Ermittler ihn als Verdächtigen eliminierten, aber einige in der Online-Community glauben weiterhin, dass er ein möglicher Täter ist.
Fazit:
Ich persönlich glaube daran, dass der Anhalter Philip Fraser ermordet hat. Der Anhalter verfügte über sehr viele Informationen von Philip Fraser. Es deutet darauf hin, dass Philip und der Anhalter gemeinsam eine gewisse Zeit verbracht haben. Philip muss dem Anhalter diese Informationen frei erzählt haben. Ich glaube nicht, dass der Anhalter Philip gezwungen hat, diese Dinge zu erzählen. Wahrscheinlich haben Philip und der Anhalter sich zunächst ganz normal unterhalten. Philip gab dann viel über sich Preis. Irgendwann muss die Situation dann gekippt sein. Es ist unklar, ob der Anhalter es von Anfang an geplant hat, Philip auszurauben und zu töten oder ob der Anhalter dies spontan entschieden hat.
Ich persönlich glaube nicht, dass Philip aufgrund einer Amoklaufbahn oder eines Serienmörders ermordet wurde. Der größte Beweis ist meiner Meinung nach, dass der Anhalter persönliche Daten von Philip Fraser kannte, die er normalerweise durch Smalltalk im Laufe der Zeit und nicht durch Drohung oder Gewalt erlangt. Anschließend nutzte er dieselben Angaben, um sich zurechtzufinden, bis er an einen Ort gelangte, der ihm vertraut war. Ein weiteres interessantes Detail der Untersuchung war Tok, Alaska. Philip erzählte seinen Eltern, dass er außerhalb von Tok campte. Der Verdächtige sagte Zeugen außerdem, dass er seine Familie in Tok besucht habe und anderen Zeugen zufolge arbeitete er dort in einer Fischverarbeitungsanlage. Es könnte ein reiner Zufall sein, denn Tok ist die letzte Station für Hunderte von Kilometern auf dem Alaskan Highway.
Es scheint, dass sie mehrere Stunden lang zusammen gereist sind und dann ist etwas schiefgegangen. Der Highway 37A führt zurück in den Panhandle von Alaska, der definitiv abseits von Philips geplanter Route liegt. Das bringt mich zu dem, was mich an diesem Fall am meisten beunruhigte, abgesehen von seiner sinnlosen Hinrichtung. Der Ort der Hinrichtung von Philip Fraser ergab keinen Sinn. Offenbar folgten der Anhalter und Philip dem Highway 37 bis zur Meziadin Junction und nahmen dann den Highway 37A in Richtung Stewart, nur etwa 9 Meilen lang. Philip wurde dann getötet und an der Schotterstraße abgeladen. Dann drehte der Mörder um und fuhr zurück zum Highway 37 und über den Highway 16 weiter in Richtung Prince George. Highway 37 und Highway 37A münden in Meziadin Junction, British Columbia.
Der Highway 37 nimmt Philipps bekannte Route und führt etwa eine Meile lang um eine Kurve. Er müsste links abbiegen, um auf dem Highway 37 weiterzufahren, wenn dieser in den Highway 37A mündet. Wenn er an der Kreuzung geradeaus fährt, beginnt der Highway 37A. An der Kreuzung befindet sich eine alte, verlassene Blockhaus-Tankstelle. Es sieht so aus, als wäre sie wahrscheinlich 1988 und noch lange danach in Betrieb gewesen. Der Highway 37A ist als „The Glacier Highway“ bekannt, da er buchstäblich etwa eine Stunde lang durch ein enges Tal zwischen Bergen nach Stewart, British Columbia, führt, das weniger als eine Meile von der US-kanadischen Grenze entfernt liegt, kurz vor Hyder, Alaska. Von den Straßen von Stewart aus sind auf allen Seiten Berge zu sehen. Ich suchte den Highway 37A entlang nach der Schotterstraße, an der Philip hingerichtet wurde. Basierend auf den Zeitungs- und Polizeiberichten, wurde seine Leiche an einer Schotterstraße 47 Kilometer östlich von Stewart am Highway 37A gefunden. Im Jahr 2009 hat Google das Gebiet kartiert. Zwei Kieswerke liegen ungefähr 2 km von der 47-km-Marke entfernt, ein Brunnen innerhalb eines Kilometers. Es kommt wirklich darauf an, wo von Stewart aus begonnen wurde, die Entfernung zu messen. Vom Stadtzentrum aus? Oder genau dort, wo die Stadtgrenzen begannen?
Es scheint, dass sie mehrere Stunden lang zusammen gereist sind und dann ist etwas schiefgegangen. Der Highway 37A führt zurück in den Panhandle von Alaska, der definitiv abseits von Philips geplanter Route liegt. Das bringt mich zu dem, was mich an diesem Fall am meisten beunruhigte, abgesehen von seiner sinnlosen Hinrichtung. Der Ort der Hinrichtung von Philip Fraser ergab keinen Sinn. Offenbar folgten der Anhalter und Philip dem Highway 37 bis zur Meziadin Junction und nahmen dann den Highway 37A in Richtung Stewart, nur etwa 9 Meilen lang. Philip wurde dann getötet und an der Schotterstraße abgeladen. Dann drehte der Mörder um und fuhr zurück zum Highway 37 und über den Highway 16 weiter in Richtung Prince George. Highway 37 und Highway 37A münden in Meziadin Junction, British Columbia.
Der Highway 37 nimmt Philipps bekannte Route und führt etwa eine Meile lang um eine Kurve. Er müsste links abbiegen, um auf dem Highway 37 weiterzufahren, wenn dieser in den Highway 37A mündet. Wenn er an der Kreuzung geradeaus fährt, beginnt der Highway 37A. An der Kreuzung befindet sich eine alte, verlassene Blockhaus-Tankstelle. Es sieht so aus, als wäre sie wahrscheinlich 1988 und noch lange danach in Betrieb gewesen. Der Highway 37A ist als „The Glacier Highway“ bekannt, da er buchstäblich etwa eine Stunde lang durch ein enges Tal zwischen Bergen nach Stewart, British Columbia, führt, das weniger als eine Meile von der US-kanadischen Grenze entfernt liegt, kurz vor Hyder, Alaska. Von den Straßen von Stewart aus sind auf allen Seiten Berge zu sehen. Ich suchte den Highway 37A entlang nach der Schotterstraße, an der Philip hingerichtet wurde. Basierend auf den Zeitungs- und Polizeiberichten, wurde seine Leiche an einer Schotterstraße 47 Kilometer östlich von Stewart am Highway 37A gefunden. Im Jahr 2009 hat Google das Gebiet kartiert. Zwei Kieswerke liegen ungefähr 2 km von der 47-km-Marke entfernt, ein Brunnen innerhalb eines Kilometers. Es kommt wirklich darauf an, wo von Stewart aus begonnen wurde, die Entfernung zu messen. Vom Stadtzentrum aus? Oder genau dort, wo die Stadtgrenzen begannen?
Wenn ich jedoch raten müsste, gibt es etwa 9 Meilen von der Meziadin-Kreuzung entfernt, kurz bevor die Straße ins Tal abfällt, ein Kieswerk und einen Hof. Im Falle einer Lawine, einer Überschwemmung oder eines Unwetters, das die Durchfahrt durch das Tal gefährlich macht, gibt es Sperrtore, die den Verkehr daran hindern, ins Tal zu gelangen.
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Das muss nach meinen Berechnungen der Leichenfundort sein. Foto: Google Maps |
Hat Philip versehentlich verpasst, an der Meziadin-Kreuzung auf den Highway 37 links abzubiegen, und den paranoiden Anhalter losgeschickt? Hat der Anhalter viel früher auf ihrer Reise die Kontrolle über Philip übernommen und ihm diesen Ort befohlen, nur um ihn zu töten und zu entsorgen? Oder hatte Philip wie Gaye und Tina Frocklage gespürt, dass etwas mit ihm nicht stimmte, Angst gehabt und versucht, ihn durch einen Grenzkontrollpunkt zu bringen, um ihn loszuwerden? Es gab einen bestimmten Grund für diesen Umweg, der noch immer ein Rätsel ist.
Basierend auf den Beweisen und jedem Detail, das ich finden und/oder nachfragen konnte, bin ich fest davon überzeugt, dass Philip entweder versehentlich oder absichtlich die Abzweigung auf den Highway 37 verpasst hat (um sich vom Anhalter zu befreien) und auf dem Highway 37A weiter in Richtung Hyder, Alaska und weitergefahren ist an einem Kontrollpunkt an der US-Grenze – woraufhin der Anhalter in Panik geriet und Philip zum Anhalten zwang und ihn dann hinrichtete. Vielleicht hat er ihm nicht einmal gedroht, sondern Philip gesagt, er solle ihn dort absetzen, also ging Philip auf die Toilette und der Anhalter fing an, von hinten auf ihn zu schießen.
Basierend auf den Beweisen und jedem Detail, das ich finden und/oder nachfragen konnte, bin ich fest davon überzeugt, dass Philip entweder versehentlich oder absichtlich die Abzweigung auf den Highway 37 verpasst hat (um sich vom Anhalter zu befreien) und auf dem Highway 37A weiter in Richtung Hyder, Alaska und weitergefahren ist an einem Kontrollpunkt an der US-Grenze – woraufhin der Anhalter in Panik geriet und Philip zum Anhalten zwang und ihn dann hinrichtete. Vielleicht hat er ihm nicht einmal gedroht, sondern Philip gesagt, er solle ihn dort absetzen, also ging Philip auf die Toilette und der Anhalter fing an, von hinten auf ihn zu schießen.
Die Beisetzung
Nach der Entdeckung seiner Leiche am 27. Juli 1988 wurde Philip Innes Fraser eingeäschert. Seine Asche wurde über dem Otter Lake in seiner Heimatstadt Anchorage verstreut, einem Ort, den er mit seiner Familie schon oft besucht hatte. Zum Zeitpunkt seines Todes war er gerade 23 Jahre alt.
Nach der Entdeckung seiner Leiche am 27. Juli 1988 wurde Philip Innes Fraser eingeäschert. Seine Asche wurde über dem Otter Lake in seiner Heimatstadt Anchorage verstreut, einem Ort, den er mit seiner Familie schon oft besucht hatte. Zum Zeitpunkt seines Todes war er gerade 23 Jahre alt.
Die Nachwirkungen
Die Familie Fraser lebt seit über drei Jahrzehnten in Ungewissheit, wer Philip Fraser getötet hat. Sie haben ein Recht auf Antworten und Gerechtigkeit.
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Philip Frasers Mutter, Shirley Fraser, wartet bis heute auf Antworten. Foto: Google |
Philip Innes Fraser Senior starb am 5. Juni 2014 im Alter von 83 Jahren in Anchorage, Anchorage Borough, Alaska. Er wurde ebenfalls eingeäschert und seine Asche verstreut. Er hat nie erfahren, wer seinen Sohn ermordet hat.
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Leider erfuhr der Vater von Philip nie, wer seinen Sohn ermordet hat. Foto: Find a grave |
Aktuelle Einstufung des Falls
Der Tod von Philip Innes Fraser wurde als Mord eingestuft. Obwohl der Fall mittlerweile ein Cold Case ist, wurde die Akte nie ganz geschlossen. Aktuell wird nicht aktiv in dem Fall ermittelt. Die Ermittler sind auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen, um neue Ermittlungen anzustoßen.
Die Fragen der Ermittler:
- Wer hatte in der Zeit zwischen dem 14. Juni und 19. Juni 1988 Kontakt zu Philip Fraser?
- Wer hat Philip Fraser in der Zeit zwischen dem 14. Juni und 19. Juni 1988 mit seinem schwarzen Volkswagen Jetta von 1983 auf seiner Reise zwischen Alaska und Kanada gesehen?
- Wer kann den mysteriösen Anhalter anhand der Beschreibung und der Phantombildzeichnung identifizieren?
- Wer hat Philip Fraser und den Anhalter ab dem späten Nachmittag des 18. Juni 1988 zusammen gesehen?
- Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe des Mordes an Philip Fraser?
- Wer weiß, wer für den Tod von Philip Fraser verantwortlich gewesen sein könnte?
- Wer weiß, wo die ganzen persönlichen Gegenstände von Philip Fraser abgeblieben sind?
- Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Mord an Philip Innes Fraser in Zusammenhang stehen könnten?
- Wer hat sonstige Informationen zu diesem Fall?
Wer Informationen über diesen Fall hat, wird gebeten, sich bei den Ermittlern der RCMP Prince George in British Columbia zu melden.
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