COLD CASE DER WOCHE: Tötungsdelikt z. N. von Angela Margot (1975)

Der Mord an Angela Mangot 

Wer tötete Angela Mangot?

Leider habe ich mich diese Woche etwas mit dem neuen Cold Case der Woche verspätet. Eigentlich wollte ich diese Woche einen ganz anderen Fall als "Cold Case der Woche" veröffentlichen, aber für diesen Fall brauche ich mehr Zeit. Ich habe den geplanten Beitrag nach hinten geschoben und einen anderen Beitrag vorgezogen, den ich schon fertiggestellt hatte. Ich habe mich diese Woche für einen niederländischen Fall entschieden. Im heutigen Beitrag geht es um einen niederländischen Cold Case aus dem Jahr 1975. Der Mord ereignete sich in Amsterdam, in der Provinz Nordholland [Noord-Holland], Niederlande. Den niederländischen Strafverfolgungsbehörden ist es nicht gelungen, diesen Mordfall aufzuklären.

Der Mord an Angela Mangot wurde nie aufgeklärt. Wer tötete Angela Mangot?
Foto: Google 

Der Fall Angela Mangot 

Angela Mangot wurde am 16. November 1963 in Barcelona, Spanien geboren. Sie stammte aus einer spanischen Familie mit insgesamt fünf Kindern. Die Familie Mangot kam im Jahr 1967 in die Niederlande. Die Familie Mangot lebte davor in Barcelona, Spanien. [Anm. Barcelona ist die Hauptstadt Kataloniens und nach Madrid die zweitgrößte Stadt Spaniens. Sie liegt am Mittelmeer, etwa 120 Kilometer südlich der Pyrenäen und der Grenze zu Frankreich.  Barcelona ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Provinz und der Comarca Barcelonès. Barcelona hat 1.636.193 Einwohner.]

Obwohl sich die Familie Mangot zunächst in Enschede niederließ, zog sie bald nach Amsterdam. [Anm. Amsterdam ist die Hauptstadt und bevölkerungsreichste Stadt des Königreichs der Niederlande und belegt den 18. Rang der größten Städte der Europäischen Union. Die Gemeinde Amsterdam hat 921.468 Einwohner (Stand: 1. Januar 2023) und hat als Agglomeration Greater Amsterdam 1.459.493 Einwohner (Stand: 1. Januar 2023). Während sich der Regierungssitz des Landes sowie die Königsresidenz sowie auch der Hohe Rat (Oberstes Gericht für Zivil-, Straf- und Steuerrecht), der Staatsrat (Oberstes Gericht für Verwaltungsrecht) und alle Ministerien und Botschaften im 60 Kilometer entfernten Den Haag befinden, ist Amsterdam seit 1983 gemäß niederländischer Verfassung die Hauptstadt der Niederlande.] Dort wohnte Angela Mangot mit ihrer Familie in der Nieuwe Oostenburgerstraat.

Die Familie Mangot lebte im Jahr 1975 in der Nieuwe Oostenburgerstraat in Amsterdam.
Foto: Google Maps 

Schülerin an der Comenius-Schule in Amsterdam-West

Angela Mangot war geistig zurückgeblieben und hatte eine Sehschwäche. Aufgrund ihrer geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen besuchte die 11-jährige Angela Mangot im Jahr 1975 die Comenius-Schule in Amsterdam-West. Die Comenius-Schule ist eine Schule für sehbehinderte Kinder. Da die Familie in der Nähe des Amsterdamer Hauptbahnhofs wohnte, ging Angela Mangot oft dorthin, um mit ihren Freunden zu spielen. Obwohl der Hauptbahnhof [CS = Central Station] einer ihrer Lieblingsspielplätze war, waren sie und ihre zwei Jahre ältere Schwester Olga auch oft unter der Kattenburgerbrug zu finden. Dort trafen die jungen Teenager manchmal auf (ältere) Jungen, mit denen sie heimlich Zigaretten rauchten.

Die Einbürgerung der Familie Mangot 

Die Familie Mangot ließ sich schließlich offiziell  in die Niederlande einbürgern, so dass von diesem Zeitpunkt an jedes Familienmitglied die niederländische Staatsangehörigkeit besaß.

Bei der Polizei als vermisst gemeldet   

Angela wurde am Abend des 5. Oktober 1975 [Sonntag] bei der Polizei in Amsterdam als vermisst gemeldet,  nachdem sie an diesem Abend nicht wie vereinbart nach Hause zurückgekehrt war. Sie war an diesem Tag mit dem Fahrrad zum Amsterdamer Hauptbahnhof gefahren, um wahrscheinlich mit ein paar Freunden zu spielen. Die Polizei leitete umgehend erste Suchmaßnahmen ein.

Auf dieser Karte kann man die Entfernung zwischen dem Hauptbahnhof und der Wohnung der Familie Mangot erkennen.
Foto: Google Maps 

Fahrrad entdeckt

Das Fahrrad von der 11-jährigen Angela Mangot wurde am Abend des 6. Oktober 1975 [Montag] am Haupteingang des Bahnhofs entdeckt. 

Die Entdeckung 

Drei Tage nach dem Verschwinden von Angela Mangot machte am 8. Oktober ein junger Mann eine schreckliche Entdeckung. Ein 25-jähriger Barkeeper ging gegen 18.00 Uhr mit seinem Hund über den Diemer Zeedijk spazieren. [Anm. Der Diemer Zeedijk ist ein Deich, der sich von Amsterdam bis über Muiden hinaus erstreckt. Der Lehmdeich wurde im 13. Jahrhundert gegründet, um das Land vor der Zuiderzee zu schützen.] Als er sich in der Nähe der Brücke über den Amsterdamer Rheinkanal befand, wurde sein Hund plötzlich nervös und lief am Wasser auf und ab. Neugierig ging der Barkeeper zu seinem Hund, um zu sehen, was los war. Dort machte er eine schockierende Entdeckung, als er im Schilf auf die Leiche eines kleinen Kindes stieß. Das Kind war halbnackt. Er alarmierte sofort die Polizei.

Der Leichenfundort von Angela Margot. Der Diemer Zeedijk ist ein Deich, der sich von Amsterdam bis über Muiden hinaus erstreckt. Hier sieht man nur den relevanten Abschnitt.
Foto: Google Maps 

Die Identifizierung 

Es stellte sich schnell heraus, dass es sich um die 11-jährige Angela Mangot handelte. Ihre Eltern hatten sie drei Tage zuvor als vermisst gemeldet. 

Wer tötete Angela Mangot im Oktober 1975?
Foto: Google 


Die Autopsie
 
Bei der Autopsie wurde festgestellt, dass das Mädchen sexuell angegriffen und anschließend gewaltsam getötet wurde. Angela Mangot wurde vergewaltigt. Die Todesursache war Erwürgen. Der Todeszeitpunkt wurde auf den Abend des 5. Oktober 1975 festgelegt.

Die Ermittlungen 

Das vierzigköpfige Ermittlerteam unter der Leitung von Kommissar G. Toorenaar und Chefinspektor T. Platkamp begann sofort mit dem Anbringen von Plakaten und der Durchführung einer umfassenden Nachbarschaftsermittlung. Dies geschah in der Nähe des Diemer Zeedijk. Zahlreiche Personen wurden zu der Tat an diesem Ort befragt, jedoch ohne Erfolg. Am Hauptbahnhof hatte das Team mehr Glück. Von da an gingen Dutzende Hinweise von Leuten ein, die sagten, dass sie Angela in der Halle des CS [CS =Central Station,  Hauptbahnhof]gesehen hätten. Beispielsweise wurde sie gegen 18.00 Uhr von jemandem an der Grenzwechselstelle gesehen, und ungefähr zur gleichen Zeit wurde das Mädchen von anderen Leuten an einer Snackbar in der Nähe des Eingangs des Gebäudes, in der Nähe des Taxistands, gesehen. Es stellte sich heraus, dass Angela an diesem Sonntagnachmittag sogar ein Gespräch mit einem Paar begonnen hatte, das sie später auf dem Bahnsteig zum Abschied winkte. Von diesem Moment an fehlte jede Spur von der 11-jährigen Angela Mangot.

Die Befragung von Schwester Olga 

Um sich ein besseres Bild von Angela zu machen, sprach die Kriminalpolizei unter anderem mit ihrer älteren Schwester Olga. Olga war oft mit Angela unterwegs.
Die 13-jährige Olga sollte an diesem Sonntag auf Angela aufpassen, während der Rest der Familie einen Tag in Zandvoort verbrachte. Sie sagte der Polizei, dass sie an diesem Tag zunächst im Park gespielt hätten und anschließend zum Hauptbahnhof gegangen wären, um dort weiterzuspielen. Während die beiden Schwestern mit Angelas Fahrrad unterwegs waren, änderte Olga plötzlich ihre Aussage. Am liebsten ging Olga zu Silvia, einer guten Freundin der beiden. Weil Angela keine Lust dazu hatte, war sie alleine mit dem Fahrrad zum Bahnhof gefahren.

Olga fing auch an, mit der Polizei über einen MM zu sprechen, einen gemeinsamen [viel älteren] Freund der Schwestern. Olga hatte ihn am Tag nach dem Verschwinden von Angela getroffen und ihn gefragt, ob er wisse, wo Angela sei. Laut Olga war seine Reaktion wie folgt: 

„Du kannst aufhören, nach ihr zu suchen, Angela wurde sowieso schon getötet.“

Verdächtiger festgenommen

Die Polizei hielt den 22-jährigen M.M. verdächtig genug, um nach ihm zu suchen und ihn in Gewahrsam zu nehmen. Auf der Wache wurde der Mann befragt. Die Ermittler führten ein sehr strenges Verhör durch.
Zwischenzeitlich wurde eine Hausdurchsuchung durchgeführt, bei der die Polizei die Hose des Verdächtigen mit einem Blutfleck fand. Auf der Wache sagte M.M., dass er mit dem Moped gestürzt sei und deshalb der Fleck auf seiner Hose gewesen sei.

Während der langen Verhöre hinterfragte die Polizei die eher unglaubwürdigen Aussagen von M.M. Er log nachweislich mehrfach. Es machte ihn für die Ermittler nur noch verdächtiger in den Mord an Angela verwickelt zu sein. M.M. gab außerdem zu, dass er die 11-jährige Angela Mangot an jenem Sonntagabend am Hauptbahnhof gesehen habe.

Als M. M. dann noch zugab, mit einem minderjährigen Mädchen aus der Nachbarschaft unzüchtige Handlungen begangen zu haben, waren das genug Informationen für die Polizei. Dieser Mann musste der Mörder sein. Doch zur großen Verzweiflung der Polizei zog der 22-jährige M.M. seine belastenden Aussagen plötzlich wieder zurück. Er dementierte auch die Aussagen, die er angeblich gegenüber Olga gemacht hatte.

Verdächtiger wieder auf freien Fuß gesetzt 

Obwohl die Polizei zuvor glaubte, den Fall fast abgeschlossen zu haben, war eine Verurteilung plötzlich in sehr weiter Ferne. Die Beweise gegen M.M. erwiesen sich als dürftig, kein einziger Zeuge hatte ihn an diesem Abend mit Angela zusammen gesehen. Da das Ermittlerteam den Fall nicht abschließen konnte, blieb keine andere Möglichkeit, als den jungen Mann wieder freizulassen.

Neue Hinweise im Fall

Am 14. Oktober 1975 lief im Fernsehen eine neue Sendung mit dem Titel „Opsporing Requested“. In einer der ersten Folgen – im März 1976 – wurde der Fall Angela Mangot thematisiert. Die Redaktion widmete dem Mord an dem Mädchen große Aufmerksamkeit. Es ergaben sich viele neue Hinweise. Allerdings war der entscheidende Hinweis nicht unter den vielen Hinweise enthalten.

Andere Fernsehsendung befasste sich ebenfalls mit dem Fall

Auch eine andere Fernsehsendung beschäftigte sich mit dem Fall. In der Sendung "Het Zesde Zintuig", beschäftigten sich verschiedene Hellseher mit ihren angeblich übernatürlichen Fähigkeiten mit Fällen verschiedener Thematiken. Auch dies brachte keine neuen Erkenntnisse und Informationen im Mordfall Angela Mangot.

Der Kindermörder Koos Hertogs

Jacobus Dirk [Koos] Hertogs [Den Haag, 16. Dezember 1949 – Vught, 19. Juli 2015] war ein verurteilter niederländischer Serienmörder. Er wurde für insgesamt drei Morde verurteilt. Ich möchte kurz auch näher auf den Mörder Koos Hertogs und seine Opfer eingehen, da viele ihn auch nicht kennen. Ich möchte, dass ihr Euch selbst eine Meinung macht, ob dieser Mörder auch für den Mord an Angela Mangot in Frage kommen könnte.

Der Serienmörder Jacobus Dirk [Koos] Hertogs.
Foto: Polizei 

Befragung wegen dem Mord an Angela Mangot 

Im November 1980 beschloss die Polizei, den berüchtigten Kindermörder Koos H. unter anderem wegen der Ermordung von Angela Margot zu verhören. Es stand bereits fest, dass er für mindestens drei Kindermorde verantwortlich war. Koos Hertogs hatte diese Kinder entführt, vergewaltigt und ermordet.

Die Opfer 

Das sind die drei Opfer, für die Koos Hertogs letztendlich verurteilt wurde. Diese drei Taten konnten ihm nachgewiesen werden. Die Polizei hält es für möglich, dass er noch mehr Morde verantwortlich ist.

1. Opfer "Tialda Visser"

Das erste Kind, das Koos Hertogs ermordete, war die 12-jährige Tialda Visser. Sie wurde am 11. Mai 1979 als vermisst gemeldet, nachdem sie nach dem Ballettunterricht am Königlichen Konservatorium in Den Haag nicht nach Hause zurückgekehrt war.
Am 15. Mai 1979 wurde ihr lebloser Körper in der Nähe des Leeghwaterbrug in Den Haag entdeckt. Die Todesursache konnte nicht ermittelt werden.

Das erste Opfer von Koos Hertogs war die 12-jährige Tialda Visser.
Foto: Google 


Tialda Visser.
Foto: Google 

2. Opfer "Emy den Boer"

Das zweite Opfer von Koos Hertogs war die 18-jährige Emy den Boer. Sie verschwand am 3. April 1980. Sie verließ ihr Haus in Schiedam, um zur Sportakademie in Den Haag zu gehen. Sie kam dort jedoch nie an. Am 5. April 1980 wurde ihre Leiche von einem Wanderer im Wald bei Nistelrode gefunden. Sie wurde in Bauch und Kopf geschossen.

Das zweite Opfer von Koos Hertogs war die 18-jährige Emy den Boer. Auf dieser Aufnahme ist sie jedoch jünger 
Foto: Google 


Emy den Boer.
Foto: Google 

3. Opfer "Edith Post"

Die 11-jährige Edith Post war das dritte Opfer von Koos Hertogs. Sie verschwand am 29. September 1980 in der Schule. Sie verließ ihre Klasse, um Material aus einem Schrank im Flur zu holen. Sie kehrte aber nicht mehr zurück. Am 2. Oktober 1980 wurde ihre Leiche in den Dünen von Wassenaar gefunden. Sie starb an stumpfer Gewalteinwirkung gegen den Kopf und den Körper. Es wurde ein Ast neben ihrem Körper gefunden. Wahrscheinlich wurde mit diesem Ast auf sie eingeschlagen.

Edith Post war das dritte Opfer von Koos Hertogs.
Foto: Google 


Verbindungen zu anderen Verbrechen gesucht

Da Koos Hertogs als jemand bekannt war, der gerne Auto fuhr, begann sich die Polizei zu fragen, ob dieser skrupellose Mann für noch mehr Kindermorde im ganzen Land verantwortlich war. Schließlich wurde auch eines seiner Opfer hundert Kilometer von seinem Zuhause entfernt gefunden.

Beziehung zu einer hochrangigen Person in der Justiz?

Erwähnenswert ist auch noch, dass Koos Hertogs angeblich eine homosexuelle Beziehung zu Cornelis Stolk hatte, der Vizepräsident des Gerichts in Den Haag war. Lange Zeit gab es Gerüchte, dass Koos Hertogs von hochrangigen Personen in der Justiz geschützt wurde.
In dem Buch Zuidwal, das die Geschichte des Serienmörders erzählt, wird behauptet, dass Koos Hertogs von Cornelis Stolk, einem wichtigen Richter und Vizepräsidenten des Gerichts, beschützt wurde. Beide Männer bestritten jedoch die Behauptungen. 

Die Festnahme

Nach dem Mord an der Edith Post erhielt die Polizei einen anonymen Anruf mit der Information, dass Edith ihren Mörder gebissen hatte, und ein Türsteher des Nachtclubs "De Nachtegaal" [Die Nachtigall] hatte eine schwere Bisswunde an seinem kleinen Finger.Der Türsteher, der später verhaftet wurde, stellte sich als Koos Hertogs heraus.Die Polizei durchsuchte sein Haus und fand Blutspuren, die mit Tialda Visser und Emy den Boer übereinstimmten.Auf dem Dachboden fand die Polizei einen isolierten Raum.Es wird angenommen, dass Hertogs seine Opfer hier für einige Zeit versteckt und vergewaltigt hat, bevor er sie getötet hat.Hertogs wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.Bis 1989 bestritt Hertogs, die Mädchen getötet zu haben.Nach Rücksprache mit seinem Anwalt gestand er jedoch, dass er einem leichteren Regime unterworfen werden könne.

Wurde Koos Hertogs von hochrangigen Personen geschützt?

Lange Zeit gab es Gerüchte, dass Hertogs vor hochrangigen Personen geschützt waren. In dem Buch Zuidwal, das die Geschichte des Serienmörders erzählt, wird behauptet, dass Hertogs von Cornelis Stolk, einem wichtigen Richter und Vizepräsidenten des Gerichts, beschützt wurde, beide Männer bestritten jedoch die Behauptungen.

Peter R. de Vries untersuchte den Fall Koos Hertogs 

Im Jahr 2009 startete der Kriminalreporter Peter R. de Vries eine eigene Untersuchung, um herauszufinden, ob Hertogs noch mehr Menschen ermordet hat oder ob die in dem Buch gemachten Behauptungen wahr sind. Während Koos Hertogs mit versteckten Kameras gefilmt wurde, gab er im Gespräch mit einem "lieben" Freund, der sich als Infiltrator für Peter R. de Vries herausstellte, einige bemerkenswerte Aufnahmen. Er gab zu, die drei Mädchen entführt und ermordet zu haben.
Bei dem Mord an Edith Post hatte er einen Komplizen.
Dreimal hatte er Pläne, jemanden zu ermorden, aber die Pläne wurden nicht ausgeführt oder scheiterten. Angeblich wollte er einen Mann töten, mit dem Koos Hertogs einen Streit hatte. Der Mann konnte in eine Schwimmhalle fliehen, bevor Koos Hertogs ihn töten konnte. Er behauptete auch, dass er einen Direktor eines Jugendgefängnisses töten wollte, doch der Mann starb, bevor Koos Hertogs seinen Plan ausführen konnte.
Koos Hertogs wollte einen Insasse in eine Falle locken, doch ein Wachmann wurde misstrauisch und sperrte ihn ein.

Informationen zu einem Doppelmord?

Angeblich wusste Koos Hertogs auch, wer die beiden schwedischen Frauen, die 18-jährige Gun-Ingeborg Johannesson und die 19-jährige Jönsson in einem Wald in der Nähe von La Roche-en-Ardenne ermordet hat.
Er gestand, dass er eine besondere Beziehung zu Richter Cornelis Stolk hatte. Cornelis Stolk bezahlte den Führerschein von Koos Hertogs und stellte ihn nach einer früheren Verurteilung unter die Obhut eines "befreundeten" Psychiaters, der sich später als Ex-Frau von Cornelis Stolk herausstellte. Am Ende der Fernsehsendung wurde bekannt, dass Koos Hertogs im Gegenzug für Cornelis Stolk Bemühungen, ihm sexuelle Dienste (Oralsex) und Kinderpornografie anbot. Cornelis Stolk starb am 10. Juni 2004 im Alter von 87 Jahren.

Koos Hertogs schwierig bis zu seinem Tod

Allerdings schwieg Koos Hertogs zu allen Fragen der Polizei, was bei mehreren Kindermorden die Hoffnung auf eine Aufklärung zunichte machte. Es war daher nicht klar, ob er etwas mit der Ermordung von Angela Margot zu tun hatte. Zumindest wurden nie Beweise für dieses Szenario gefunden. Der Serienmörder starb am 19. Juli 2015 und nahm möglicherweise große Geheimnisse mit ins Grab.

Koos Hertogs als alter Mann. 
Foto: Google 

Peter R. de Vries wurde auf den Fall Angela Mangot aufmerksam 

Im Jahr 1976 wurde Peter R. de Vries zum ersten Mal auf den Mord an der 11-jährigen Angela Mangot aufmerksam. Er berichtete über den Fall. [Anm. Ich habe bereits im Beitrag "Germa van den Boom" ausführlich über Peter R. de Vries und seine Arbeit berichtet und ich möchte mich nicht wiederholen. Wer mehr über Peter R. de Vries erfahren möchte, sollte den Beitrag von Germa van den Boom lesen.] Der Kriminalreporter Peter R. de Vries widmete dem Fall Ende 1995 erneut Aufmerksamkeit. Dies war auf Wunsch von Angelas Schwester Olga passiert. Der Kriminalreporter Peter R. de Vries versuchte auch viele Jahre später erneut, das Verbrechen aufzuklären. In seiner Sendung nahm er die Zuschauer mit in das Jahr 1975. Er sprach auch mit der inzwischen erwachsenen Olga Mangot. Sie hatte sich wegen des Mordes an ihrer Schwester all die Jahre schuldig gefühlt. Die beiden sprachen auch über M.M., und Olga war in der Sendung davon überzeugt, dass er der Täter sei. Die neue Berichterstattung führte zu einer Vielzahl von Hinweisen, doch der entscheidende Hinweis war nicht darunter. Der Mord ist immer noch ungeklärt.

Aktuelle Einstufung des Falls

Der Mord an Angela Mangot ist mittlerweile leider verjährt. Die Ermittlungen wurden seitens der niederländischen Strafverfolgungsbehörden offiziell eingestellt. Die Polizei ermittelt nicht mehr in dem Fall und wird es auch nicht mehr tun.

Die niederländischen Strafverfolgungsbehörden sind strafrechtlich die Hände gebunden, aber es gibt andere Personen, die sie mit dem Fall beschäftigen und die Wahrheit herausfinden möchten, um der Familie Mangot zu helfen.

Die Nachwirkungen 

Auch wenn der Fall mittlerweile verjährt ist, wird immer noch nach Antworten gesucht. Vorallem für die Familie Mangot. Gerechtigkeit wird es in diesem Fall nicht mehr geben, aber vielleicht gibt es Antworten. 

Fragen an Zeugen:
  1. Wer weiß, wer für den Mord an Angela Mangot verantwortlich gewesen ist?
  2. Wer kennt die genauen Umstände der Tat?
  3. Wer hat Angela Mangot am 5. Oktober 1975 in Begleitung am Hauptbahnhof oder in der Umgebung des Hauptbahnhofs beobachtet?
  4. Wer hat Angela Mangot am Abend des 5. Oktober 1975 in Begleitung am Diemer Zeedijk [Deich] in der Nähe des Amsterdamer Rijnkanaals [Amsterdam-Rhein-Kanal] wahrgenommen?
  5. Wer hat am Abend des 5. Oktober 1975 eine verdächtige Person am Diemer Zeedijk [Deich] in der Nähe des Amsterdamer Rijnkanaals gesehen?
  6. Wer hat andere Beobachtungen am Diemer Zeedijk [Deich] in der Nähe des Amsterdamer Rijnkanaals gemacht?
  7. Wer hat sonstige Informationen zu diesem Fall?

Hinweise und Informationen können bei mir abgegeben werden und ich leite sie an die Personen und Organisationen weiter, die sich immer noch mit dem Fall befassen und an der Aufklärung arbeiten, auch wenn der Täter keine strafrechtlichen Konsequenzen mehr zu befürchten hat.

Kommentare

  1. ich bin für die Todesstrafe bei Kindsmord...wenn ich solche Berichte lese, dann wird mir übel und ich werde so böse....diese Täter haben ihren Anspruch auf Leben verwirkt

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