USA: Tötungsdelikt z. N. von Walton Sanchez (2008)

Der Mord an Walton Sanchez

Wer tötete Walton Sanchez?

Diesen Fall wollte ich eigentlich zu Weihnachten veröffentlichen, aber ich habe es einfach nicht geschafft. Dies hole ich nun nach. Im heutigen Beitrag geht es um einen amerikanischen Cold Case aus dem Jahr 2008. Der Mord ereignete sich in Mission, im Hidalgo County, Texas. Leider ist es den texanischen Strafverfolgungsbehörden nicht gelungen, den Fall aufzuklären.

Der Mord an Walton Sanchez ist seit 2008 ungeklärt.
Wer tötete Walton Sanchez und warum musste er sterben?
Foto: Polizei

Der Fall Walton Sanchez

Walton Sanchez wurde am 8. Juli 1960 geboren. Walton war der jüngste der Sanchez-Kinder. Seine Schwestern und Brüder waren alle älter als er. Besonders zu seiner Schwester Elizabeth Garza hatte er eine enge Beziehung. Zunächst lebte die Familie Sanchez in Mission, im Hidalgo County, Texas. [Anm. Mission ist eine Stadt im Hidalgo County im US-Bundesstaat Texas. Die Stadt liegt am U.S. Highway 83 und dem Highway 107 im Südwesten von Texas, ist im Süden sieben Kilometer vom Rio Grande und der Grenze zu Mexiko, im Osten rund 110 Kilometer vom Golf von Mexiko entfernt. Sie hat rund 86.000 Einwohner.]

Walton Sanchez lebte in Mission, im Hidalgo County, Texas.
Foto: Sperling's best places

Umzug nach Südkalifornien und wieder zurück

Walton Sanchez, seine Schwestern und seine Mutter waren Mitte der 1960er Jahre nach Südkalifornien gezogen. Als Walton sieben Jahre alt war, kehrte die Familie wieder nach Texas zurück und lebte wieder in Mission, im Hidalgo County, Texas. Sanchez war unter den Spitznamen "Pinky", "El Zurdo" und "Lefty" bekannt. Diese Spitznamen hatte er von seiner Familie bekommen. Walton war mit seiner fröhlichen, fürsorglichen und einfühlsamen Art bei allen sehr beliebt.

Haare wurden zur Zielscheibe

Walton Sanchez hatte sich während sie in Südkalifornien lebten, die Haare lang wachsen lassen. Als sie dann wieder in Mission lebten, ließ er seine Haare weiter wachsen. Ihm gefielen die langen Haare. Wer konnte ahnen, dass seine langen Haare zur Zielscheibe in Mission wurden und andere Menschen damit Probleme hatten. [Anm. Auch wenn viele junge Menschen bereits Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre lange Haare trugen, war es für viele Erwachsene ein Problem. Sie glaubten, dass die jungen Menschen sie provozieren wollten und alle irgendwelche Herumtreiber waren. Und dies glaubten nicht nur konservative Menschen, sondern viele hatten damit ein Problem.]

In der Marine dienen

Walton Sanchez träumte davon, eines Tages in der Marine zu dienen und in die Fußstapfen der beiden älteren Brüder zu treten, die er so sehr bewunderte und die ihrem Land während des Vietnamkrieges dienten. Doch im Jahr 1973, als Walton 13 Jahre alt war, ereignete sich ein Vorfall, der alles veränderte.

Der Vorfall

Im Jahr 1973 war der damals 13-jährige Walton Sanchez mit seinem Freund in Mission unterwegs, als sie plötzlich von Polizeibeamten aus Mission angehalten wurden. Die Polizeibeamten forderten Walton Sanchez auf, seinen Ausweis vorzulegen. Dies konnte Walton jedoch nicht, da er seinen Ausweis nicht dabei hatte. Die Beamten beschimpften Walton wegen seinen langen Haaren und dann schlugen sie ihn und seinen Freund. Die Polizisten sagten, dass er aussehe, wie ein krimineller Herumtreiber und er in der Stadt nicht erwünscht wäre.

Durch lange Haare provoziert

Seine Schwester Elizabeth sagte, dass sie Walton als Fremder eingestuft hatten, der in ihrer Stadt nichts verloren hatte. Die Leute fühlten sich durch die langen Haare provoziert, zudem war er ein Kind von hispanischen Einwandern und sie wollten keine Veränderungen. Er sah anders aus und sie mochten ihn einfach nicht.

Folgen des Vorfalls

Die Schläge hinterließen bei Walton Sanchez einen Schädelbruch. Er hatte dadurch auch lebenslange epileptische Anfälle, die ihn schwächten und in seinen späteren Jahren Schwierigkeiten bereiteten, einen Job zu finden. Auch sein Traum, zur Marine zu gehen, war dadurch nicht mehr möglich.

Misstrauen gegenüber den Strafverfolgungsbehörden

Dieser schlimme Vorfall hatte nicht nur körperliche Konsequenzen, sondern der Vorfall hat auch bei dem jungen Walton Sanchez großes Misstrauen gegenüber den Strafverfolgungsbehörden gesät. Danach geriet Walton auch immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt. Das war sein Weg, sich mit den Strafverfolgungsbehörden auseinanderzusetzen. 

Walton hatte sich verändert

Walton war nach dem Vorfall nicht mehr die Person, die er vor dem Vorfall war. Man muss auch bedenken, dass es für ihn besonders schlimm war, denn er hat die Strafverfolgungsbehörden immer sehr respektiert und sogar bewundert. Nach dem Vorfall hatte er jeglichen Respekt gegenüber den Behörden verloren, was auch nachvollziehbar war. Von diesem Zeitpunkt an fing er an, Krämpfe zu bekommen, wenn er zu müde wurde und er wusste nicht, wie er es kontrollieren sollte.

Walton Sanchez hat sich nach dem Vorfall mit der Polizei stark verändert.
Foto: Polizei

Konflikte mit dem Gesetz

Als Walton Sanchez erwachsen war, verdiente er seinen Lebensunterhalt, indem er seinem Vater im Mechanikergeschäft der Familie half. Laut öffentlichen Aufzeichnungen kam Walton Sanchez immer mal wieder mit dem Gesetz in Konflikt. Er wurde auch wegen Vergehen wie Fahren unter Alkohol- und Drogeneinfluss, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte bei einer Festnahme und des Besitzes von Marihuana verhaftet. 

Der Mord

In der Nacht des 23. Dezember 2008 hielt der mittlerweile 48-jährige Walton Sanchez am Haus seines Freundes in der 2020 Joanna Avenue in Mission, im Hidalgo County, Texas, auf. Plötzlich tauchte ein goldfarbenes Fahrzeug auf und hielt am Haus in der 2020 Joanna Avenue. Der Fahrer rief Walton zu sich. Als Walton sich dem Fahrzeug näherte, wurde auf ihn geschossen. Walton starb noch am Tatort.

Walton wurde vor dem Haus seines Freundes erschossen.
Foto: Polizei

Walton Sanchez hielt sich in der Nacht des Mordes bei einem Freund in der 2020 Joanna Avenue in Mission, im Hidalgo County, Texas, auf.
Foto: Google Maps

Der Tatort.
Der Mord ereignete sich vor dem Haus seines Freundes in der 2020 Joanna Avenue in Mission.

Foto: Google Maps

Der Tatort in der 2020 Joanna Avenue in Mission, im Hidalgo County, Texas. Das ist das Haus von Waltons Freund.
Foto: Google

Die Autopsie

Bei der Autopsie wurde festgestellt, dass Walton Sanchez an den Folgen eines Schusses starb. Der Mord glich einer Hinrichtung.

Die Ermittlungen

Eigentlich weiß die Polizei bis heute nicht besonders viel. Während Zeugen befragt und Gerüchte verbreitet wurden, sahen es die Ermittler der Polizei Mission als Herausforderung an, eine Verhaftung wegen des Mordes an Sanchez vorzunehmen.

Im Laufe der Jahre wurden mehrere Hinweise untersucht und Verdächtige überprüft, aber es wurden nicht genügend Beweise gefunden, um eine Anklage gegen irgendjemanden zu erheben. Der Falk wurde allmählich kalt und alle Ermittlungen verliefen im Sande. Es gab irgendwann keine Ermittlungsansätze mehr. Die Ermittler hoffen nun auf Hinweise aus der Bevölkerung. 

Die Ermittler hoffen, dass sich ein Zeuge sicher genug fühlt, um sich zu melden und weitere Informationen bereitzustellen.

Eigene Nachforschungen

Waltons Schwester, Elizabeth Garza, wollte sich ihr eigenes Bild von dem Fall machen und fing an, eigene Nachforschungen anzustellen. Elizabeth und die ganze Familie möchten endlich Antworten erhalten.

Elizabeth Garza wurde seit der Erschießung ihres Bruders mit vielen Dingen konfrontiert. Sie traf auf abweisende Strafverfolgungsbeamte, die sagten, dass Walton sich alles selbst zu geschrieben habe, denn sein Tod würde in Zusammenhang mit seiner Neigung stehen, sich mit schändlichen Personen zu verbinden.

Elizabeth Garza hat unzählige Stunden damit verbracht, die Beamten des Mission Police Department wegen des Falls ihres Bruders zu belästigen, und wurde sogar einmal darüber informiert, dass die Fallakten verschwunden oder verlegt wurden.

Elizabeth Garza hat auch Beschwerden gegen einzelne Beamte wegen Unstimmigkeiten in den Aufzeichnungen eingereicht, und sie lässt sich nicht davon abhalten, für ihren Bruder zu sprechen. 

Das Motiv

Es gab Anschuldigungen, dass Walton Links Sanchez wegen Drogen und ähnlichen Dingen ermordet wurde. Der Polizeichef sagte, dass es für diese Anschuldigungen keine Beweise gibt. Elizabeth Garza sagte, dass Walton in seiner Jugend hin und wieder Marihuana geraucht hat. Aber was anderes hat er nie genommen. Als er älter wurde, hat er auch kein Marihuana mehr geraucht. Sie kann sich deshalb "Drogen" als Motiv für die Tat nicht vorstellen. Und die Polizei hätte sicherlich Beweise für diese Möglichkeit gefunden, wenn sie tatsächlich wahr wäre. 

Die Nachwirkungen

Elizabeth Garza ist sehr enttäuscht, dass der Mord an Walton Sanchez bis heute ungelöst geblieben ist. Sie ist sehr enttäuscht über die Art und Weise, wie damit umgegangen wurde, weil alle Beweise da sind. 

Der Polizeichef von Mission hat mitgeteilt, dass  die Beweise bis heute im Labor des Texas Department of Public Safety analysiert werden.

Elizabeth Garza sagt, sie werde nicht aufgeben und glaubt, dass die Täter eines Tages gefasst werden.

Aktuelle Einstufung des Falls

Der Tod von Walton Sanchez wurde als Mord eingestuft. Der Fall ist ein Cold Case. Die Ermittler hoffen aktuell auf Hinweise aus der Bevölkerung, um neue Ermittlungen anzustoßen.

Belohnung
Die Texas Crime Stoppers haben für Informationen eine Belohnung von 3.000 USD ausgelobt, die zur Ergreifung des Täters und zur Aufklärung des Falles führen.

Fragen der Ermittler:
  1. Wer hat die Tat in der Nacht des 23. Dezember 2008 in der 2020 Joanna Avenue in Mission, im Hidalgo County, Texas beobachtet?
  2. Wer kann Angaben zu dem goldfarbenen Fahrzeug oder dem Fahrer machen?
  3. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe des Mordes?
  4. Wer weiß, wer für den Tod von Walton Sanchez verantwortlich ist?
  5. Wer kannte Walton Sanchez und kann mehr über seine Kontakte, sein Umfeld oder seine Gewohnheiten sagen?
  6. Wer weiß, ob Walton in irgendwas verwickelt war oder Probleme mit anderen Leuten hatte?
  7. Wer hat Gerüchte über den Mord an Walton Sanchez gehört?
  8. Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Mord an Walton Sanchez in Zusammenhang stehen könnten?
  9. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Hinweise nimmt das Mission Police Department unter der Rufnummer [Vorwahl USA/Texas]+956-581-8577 entgegen. 

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