COLD CASE DER WOCHE: Tötungsdelikt z. N. von Marianna Radziwońska (2006)
Der Mord an Marianna Radziwońska
Marianna Radziwońska wurde im Jahr 1946 in Polen geboren. Im Jahr 2006 war die 60-jährige Marianna Radziwońska schon viele Jahrzehnte mit ihrem Mann Eugeniusz verheiratet. Das Ehepaar Radziwoński hatte drei erwachsene Söhne, Krzysztof, Mateusz und Tomasz. Marianna Radziwońska lebte mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen und L lll.!ihren Familien in einem großen Haus in der Fabryczna-Straße 88 in Białystok, in der Woiwodschaft Podlachien. [Anm. Białystok ist die Hauptstadt und einzige Großstadt der polnischen Woiwodschaft Podlachien. Im Laufe seiner Geschichte war Białystok eine vielsprachige Stadt. Von der Stadtgründung bis zum Zweiten Weltkrieg stellten Juden oft die Bevölkerungsmehrheit dar. Von Mitte des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts existierte in der Stadt auch eine zahlenmäßig bedeutende deutsche Minderheit. Heute sind die Weißrussen die größte Minderheit in der Stadt. Białystok liegt in einer landwirtschaftlich reichen ländlichen Region. Im 19. und 20. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt zu einem Zentrum des Maschinenbaus, der Elektro-, Metall- und Bierindustrie. Es liegt an der Eisenbahnlinie von Warschau in Richtung Kaunas/Vilnius (Rail Baltica). In Białystok gibt es mehrere Universitäten. Die Stadt ist der Sitz eines katholischen Erzbistums. Heute hat die Stadt etwa 300.000 Einwohner.]
Marianna und ihr Mann Eugeniusz, sowie ihre drei Söhne lebten von der Landwirtschaft und betrieben gemeinsam zwei Bauernhöfe. Die Familie betrieb zwei Bauernhöfe. Der erste Hof befand sich im nahe gelegenen Dorf Nowodworce und der zweite Hof befand sich in Knorozy, etwa 40 km südlich von Białystok entfernt.
An einem sonnigen Freitag, dem 12. Mai 2006, beschloss Marianna Radziwońska, den Boden zu pflegen und neu zu bepflanzen. In diesem Jahr war es ihr erster unangemeldeter Besuch auf dem Grundstück auf dem Landgut im nahe gelegenen Dorf Nowodworce. Sie fuhr die kurze Strecke in einem Citroën, der von ihrem Sohn gefahren wurde [Anm. Tomas oder Mateusz, je nach Quelle]. Die ältere Frau traf gegen 9.00 Uhr am Grundstück ein. Zwei Stunden später brachte Tomasz seiner Mutter noch die Schaufel, die sie unbedingt brauchte, um den Garten zu pflegen und zu bepflanzen. Er bemerkte keine andere Person auf dem Grundstück.
Mateusz und Krzysztof kamen kurz vor 20.00 Uhr in der Niemenska-Straße 7 in Nowodworce an. Sie bemerkten sofort die offene Tür zum Schuppen. Die 60-jährige Marianna Radziwońska lag mit dem Gesicht zum Boden, mit hochgezogenem Rock und knielangem Höschen im Schuppen. Als die Brüder sie auf den Rücken rollten, sahen sie ein stark blutiges Gesicht. Trotzdem erlaubten sie sich nicht den Gedanken, dass jemand ihre Mutter angegriffen hatte. Sie glaubten, sie habe das Bewusstsein verloren. Leider erklärten die herbeigerufenen Ärzte sie noch am Tatort/Leichenfundort für tot. Schon damals deutete vieles darauf hin, dass der gewaltsame Tod von Marianna Radziwońska kein Unfall war.
Bei der Obduktion wurde festgestellt, dass jemand Marianna Radziwońska mehrfach mit einem eckigen Metallgegenstand auf den Hinter- und Vorderkopf schlug, was unter anderem zu einer Prellung führte. Ihre Haut wies zudem Schnittverletzungen auf. Gleichzeitig wurden so häufig verwendete Tatwerkzeuge wie ein Messer oder eine Axt ausgeschlossen. Die zugefügten Verletzungen waren jedoch nicht die direkte Todesursache. Der Mörder beendete das Leben seines Opfers, indem er sie mit einer Folie, die zu einer Art Seil gedreht war, erdrosselte. Bei der Folie handelte es sich um eine ganz herkömmliche Plastiktüte, die in fast jedem Geschäft zu finden sind. Obwohl die heruntergezogene Unterwäsche auf Vergewaltigung hindeutete, wurden keine Anzeichen von Missbrauch gefunden. Über den genauen Todeszeitpunkt wurde nichts veröffentlicht.
Das Verbrechen muss von einem Mann begangen worden sein, der Marianna entweder im Schuppen verfolgt oder in den Schuppen eingedrungen ist, während das Opfer bereits dort war. Zunächst wurde vermutet, dass es sich um einen der Stammgäste handeln könnte, die sich regelmäßig in dem leerstehenden Gebäude aufhielten und dort feierten. Dutzende von Menschen wurden befragt, darunter auch Obdachlose. Und diese Aktionen hatten keine Wirkung.
Wenn sie Informationen zu dem Mordfall haben, wenn Sie sich bitte an das Hauptquartier der Stadtpolizei in Białystok,
Wer tötete Marianna Radziwońska und warum?
Die Woche ist so schnell vergangen und somit ist es auch wieder Zeit für den neuen "Cold Case der Woche". Leider habe ich es nicht geschafft, den neuen Cold Case der Woche pünktlich am Freitag zu veröffentlichen. Ich möchte diese Woche besonders den Fokus auf einen polnischen Cold Case aus dem Jahr 2006 legen. Der Mord ereignete sich in Białystok, in der Woiwodschaft Podlachien. Trotz intensiver Ermittlungen ist es der polnischen Polizei nicht gelungen, den Fall aufzuklären.
Die Woche ist so schnell vergangen und somit ist es auch wieder Zeit für den neuen "Cold Case der Woche". Leider habe ich es nicht geschafft, den neuen Cold Case der Woche pünktlich am Freitag zu veröffentlichen. Ich möchte diese Woche besonders den Fokus auf einen polnischen Cold Case aus dem Jahr 2006 legen. Der Mord ereignete sich in Białystok, in der Woiwodschaft Podlachien. Trotz intensiver Ermittlungen ist es der polnischen Polizei nicht gelungen, den Fall aufzuklären.
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Der Mord an Marianna Radziwońska ist seit 2006 ungeklärt. Wer tötete Marianna Radziwońska? Foto: Polizei |
Der Fall Marianna Radziwońska
Marianna Radziwońska wurde im Jahr 1946 in Polen geboren. Im Jahr 2006 war die 60-jährige Marianna Radziwońska schon viele Jahrzehnte mit ihrem Mann Eugeniusz verheiratet. Das Ehepaar Radziwoński hatte drei erwachsene Söhne, Krzysztof, Mateusz und Tomasz. Marianna Radziwońska lebte mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen und L lll.!ihren Familien in einem großen Haus in der Fabryczna-Straße 88 in Białystok, in der Woiwodschaft Podlachien. [Anm. Białystok ist die Hauptstadt und einzige Großstadt der polnischen Woiwodschaft Podlachien. Im Laufe seiner Geschichte war Białystok eine vielsprachige Stadt. Von der Stadtgründung bis zum Zweiten Weltkrieg stellten Juden oft die Bevölkerungsmehrheit dar. Von Mitte des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts existierte in der Stadt auch eine zahlenmäßig bedeutende deutsche Minderheit. Heute sind die Weißrussen die größte Minderheit in der Stadt. Białystok liegt in einer landwirtschaftlich reichen ländlichen Region. Im 19. und 20. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt zu einem Zentrum des Maschinenbaus, der Elektro-, Metall- und Bierindustrie. Es liegt an der Eisenbahnlinie von Warschau in Richtung Kaunas/Vilnius (Rail Baltica). In Białystok gibt es mehrere Universitäten. Die Stadt ist der Sitz eines katholischen Erzbistums. Heute hat die Stadt etwa 300.000 Einwohner.]
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Marianna Radziwońska lebte in Białystok, in der Woiwodschaft Podlachien. Foto: Google |
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Marianna Radziwońska lebte mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen und ihren Familien in einem großen Haus in der Fabryczna-Straße 88 in Białystok, in der Woiwodschaft Podlachien. Foto: Google Maps |
Landwirtschaftliche Betriebe
Marianna und ihr Mann Eugeniusz, sowie ihre drei Söhne lebten von der Landwirtschaft und betrieben gemeinsam zwei Bauernhöfe. Die Familie betrieb zwei Bauernhöfe. Der erste Hof befand sich im nahe gelegenen Dorf Nowodworce und der zweite Hof befand sich in Knorozy, etwa 40 km südlich von Białystok entfernt.
Familie arbeitete und wohnte zusammen
Die Arbeit auf den Höfen und Feldern klappte sehr gut. Alle Familienmitglieder lebten auch friedlich gemeinsam in dem großen Haus in der Fabryczna-Straße in Białystok. Es gab nie Streit untereinander. Zwei Söhne von Marianna und Eugeniusz waren bereits verheiratet und hatten ihre eigenen Familien gegründet, deshalb wollten die zwei Söhne mit ihren Familien in ein eigenes Haus ziehen. Sie wollten aber in der Nähe bleiben, nur eben nicht mehr unter einem Dach leben, denn man muss doch auch immer Rücksicht auf die anderen Familienmitglieder nehmen und man stand doch immer unter einer gewissen Beobachtung. Die Schwiegertöchter wollten einfach was eigenes haben und alleine entscheiden können.
Hausbau geplant
Die jungen Familien schauten sich deshalb um und man entschied sich schließlich für den Bau
eines neuen, geräumigen Wohnhauses auf dem Landgut Wyżyny im nahe gelegenen Dorf Nowodworce. Das nicht eingezäunte Grundstück befand sich in der Niemenska-Straße 7 und war nur 4 km von dem vorherigen Wohnhaus entfernt. Das neue Haus sollte dann neben den eleganten Häusern der zukünftigen Nachbarn stehen. In der Nähe des Grundstücks in der Niemenska-Straße 7 war eine Bushaltestelle, und hinter der Kreuzung wo man in Richtung der Grenzstadt Krynki abbiegen konnte, gab es einen Zenon -Lebensmittelladen, den es heute aber nicht mehr gibt. Das Grundstück, die Umgebung und die Infrastruktur waren ideal für die junge Familie.
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Das Haus in der Fabryczna-Straße 88 in Białystok und das Grundstück in der Niemenska-Straße 7 in Nowodworce lagen nur 4 km auseinander. Foto: Google Maps |
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Das Haus in der Niemenska-Straße 7 ist hier nicht zu erkennen, es befindet sich rechts im Bild. Nur ein paar Meter vom Grundstück verbindet sich eine Bushaltestelle. Foto: Google Maps |
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Der Lebensmittelladen befand sich damals auch im direkten Umfeld des Hauses Niemenska-Straße 7 in Nowodworce. Heute gibt es das Geschäft nicht mehr. Foto: Google |
Marianna Radziwońska war Herzkrank
Marianna Radziwońska hatte eine Herzkrankheit und konnte daher nicht an harter Arbeit teilnehmen, daher erschien sie selten auf dem Landgut in der Niemenska-Straße 7. Die Bewohner des Anwesens kannten die 60-jährige Marianna Radziwońska nicht einmal vom Sehen. Ganz anders war die Situation in der Fabryczna-Straße. Die blonde Nachbarin war allseits beliebt und wurde sehr geschätzt und respektiert. Sie war eine sehr aufrichtige und immer ehrliche Frau, die sich nie geweigert hatte, jemandem zu helfen. Sie ging auch keine Konflikte ein, was man von ihrem Ehemann kaum sagen kann. Eugeniusz, der Ehemann von Marianna Radziwońska, erwähnte später, dass ihm infolge eines Streits gedroht wurde. Angeblich sollte er von einem Weißrussen entführt werden, um dann in den Ural gebracht zu werden. Eugeniusz sprach auch von seltsamen Anrufen, die er von Leuten erhielt, die am Kauf seines Grundstücks interessiert waren. Kein Angebot brachte ihn jedoch von seiner Absicht ab, den Bau des neuen Wohnhauses durchzuführen.
Bau des Hauses erfolgte in Etappen
Die Familie Radziwoński plante ein stattliches, zweistöckiges Haus mit Garage auf dem Grundstück des Landguts zu bauen. Aufgrund begrenzter finanzieller Mittel wurde das Traumnest jedoch langsam und in Etappen gebaut. Es gab Zeiten, in denen keine Aufgaben darin ausgeführt wurden. Die unbewachte Brachfläche wurde dann zum Treffpunkt betrunkener Männer, die im Lebensmittelgeschäft Zenon täglich nicht nur Brot oder Aufschnitt kauften. Im Frühjahr 2006 wurde das Anwesen mit Schlackensteinmauern verkleidet, ohne Fenster und Türen, aber mit einem ziegelroten Dach. Direkt neben der zukünftigen Garage befand sich ein kleiner, meist mit einem Vorhängeschloss versehener Schuppen, in dem die notwendigen Werkzeuge und Materialien aufbewahrt wurden.
Die Familie Radziwoński plante ein stattliches, zweistöckiges Haus mit Garage auf dem Grundstück des Landguts zu bauen. Aufgrund begrenzter finanzieller Mittel wurde das Traumnest jedoch langsam und in Etappen gebaut. Es gab Zeiten, in denen keine Aufgaben darin ausgeführt wurden. Die unbewachte Brachfläche wurde dann zum Treffpunkt betrunkener Männer, die im Lebensmittelgeschäft Zenon täglich nicht nur Brot oder Aufschnitt kauften. Im Frühjahr 2006 wurde das Anwesen mit Schlackensteinmauern verkleidet, ohne Fenster und Türen, aber mit einem ziegelroten Dach. Direkt neben der zukünftigen Garage befand sich ein kleiner, meist mit einem Vorhängeschloss versehener Schuppen, in dem die notwendigen Werkzeuge und Materialien aufbewahrt wurden.
Gartenarbeiten auf dem Grundstück
An einem sonnigen Freitag, dem 12. Mai 2006, beschloss Marianna Radziwońska, den Boden zu pflegen und neu zu bepflanzen. In diesem Jahr war es ihr erster unangemeldeter Besuch auf dem Grundstück auf dem Landgut im nahe gelegenen Dorf Nowodworce. Sie fuhr die kurze Strecke in einem Citroën, der von ihrem Sohn gefahren wurde [Anm. Tomas oder Mateusz, je nach Quelle]. Die ältere Frau traf gegen 9.00 Uhr am Grundstück ein. Zwei Stunden später brachte Tomasz seiner Mutter noch die Schaufel, die sie unbedingt brauchte, um den Garten zu pflegen und zu bepflanzen. Er bemerkte keine andere Person auf dem Grundstück.
Seine Mutter Marianna versicherte ihm, dass sie nach Beendigung ihrer Arbeit zu Fuß nach Bialystok zurückkehren würde. Also ging der Sohn von Marianna zum Bauernhof in Nowodworce, von wo aus er mit dem Traktor zum zweiten Betrieb nach Knorozów fuhr.
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Marianna wollte von dem Grundstück in der Niemenska-Straße 7 in Nowodworce zur Fabryczna-Straße 88 in Białystok laufen. Foto: Google Maps |
Schwiegertochter machte sich Sorgen
Gegen 19.00 Uhr begann es draußen dunkel zu werden, aber Marianna Radziwońska erschien immer noch nicht zu Hause. Die besorgte Schwiegertochter rief ihren Mann an, der mit seinen Brüdern und seinem Vater auf dem Hof arbeitete. Die Söhne und der Ehemann von Marianna Radziwońska erreichten etwa eine halbe Stunde später in einem Volkswagen Passat die Fabryczna-Straße in Białystok. Die zwei Söhne [Mateusz und Krzysztof] beschlossen dann, zu überprüfen, was mit Marianna passiert war. Sie befürchteten, dass die herzkranke ältere Frau während der Anstrengung ohnmächtig geworden ist.
Die Entdeckung
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Marianna Radziwońska wurde tot von ihren Söhnen auf dem Grundstück gefunden. Foto: Polizei |
Die Obduktion
Bei der Obduktion wurde festgestellt, dass jemand Marianna Radziwońska mehrfach mit einem eckigen Metallgegenstand auf den Hinter- und Vorderkopf schlug, was unter anderem zu einer Prellung führte. Ihre Haut wies zudem Schnittverletzungen auf. Gleichzeitig wurden so häufig verwendete Tatwerkzeuge wie ein Messer oder eine Axt ausgeschlossen. Die zugefügten Verletzungen waren jedoch nicht die direkte Todesursache. Der Mörder beendete das Leben seines Opfers, indem er sie mit einer Folie, die zu einer Art Seil gedreht war, erdrosselte. Bei der Folie handelte es sich um eine ganz herkömmliche Plastiktüte, die in fast jedem Geschäft zu finden sind. Obwohl die heruntergezogene Unterwäsche auf Vergewaltigung hindeutete, wurden keine Anzeichen von Missbrauch gefunden. Über den genauen Todeszeitpunkt wurde nichts veröffentlicht.
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Der Mörder hat eine Plastiktüte zu einer Art Seil gedreht. Mit dem Seil erdrosselte Marianna Radziwońska. Foto: Unbekannt |
Wichtige Spuren gingen verloren
Laut dem stellvertretenden Kommissar [Kamil Sorko] fehlten mehrere kleine Metallgegenstände aus dem Schuppen, aber gleichzeitig sind sich alle Quellen einig, dass keine Wertsachen gestohlen wurden. Sogar die Geldbörse mit dem Geld war noch da. Da die Söhne ihre Mutter auf den Rücken drehten, wurden leider viele wichtige Spuren verwischt oder sind verloren gegangen. Der mitgebrachte Polizeihund nahm die Spur auf, verlor sie aber bald wieder. Auch bei der Erkundung der umliegenden Felder und der näheren Umgebung konnte weder die Spur des Mörders noch das konkrete, kantige Tatwerkzeug gefunden werden.
Laut dem stellvertretenden Kommissar [Kamil Sorko] fehlten mehrere kleine Metallgegenstände aus dem Schuppen, aber gleichzeitig sind sich alle Quellen einig, dass keine Wertsachen gestohlen wurden. Sogar die Geldbörse mit dem Geld war noch da. Da die Söhne ihre Mutter auf den Rücken drehten, wurden leider viele wichtige Spuren verwischt oder sind verloren gegangen. Der mitgebrachte Polizeihund nahm die Spur auf, verlor sie aber bald wieder. Auch bei der Erkundung der umliegenden Felder und der näheren Umgebung konnte weder die Spur des Mörders noch das konkrete, kantige Tatwerkzeug gefunden werden.
Die Zeugen
Im Zuge der Ermittlungen versuchten die Beamten, den letzten Lebenstag der ermordeten Marianna Radziwońska zu rekonstruieren. Nachbarn aus dem Gut Wyżyny wurden verhört.
Im Zuge der Ermittlungen versuchten die Beamten, den letzten Lebenstag der ermordeten Marianna Radziwońska zu rekonstruieren. Nachbarn aus dem Gut Wyżyny wurden verhört.
Erste Zeugin "Stanisława"
Die Polizisten trafen auch die 87-jährige Stanisława, die ihre Tochter besuchte, die auf der gegenüberliegenden Seite der Niemenska-Straße 7 wohnte. Die ältere Dame sagte aus, dass sie am Nachmittag am Fenster saß. Sie bemerkte zwischen 14.00 und 16.00 Uhr einen Fremden, der sich auf einer Baustelle herumtrieb. Der unbekannte Mann wäre [im Jahr 2006] in den Vierzigern oder Fünfzigern gewesen und trug eine dunkelgraue Jacke.
Zweiter Zeuge "Nachbar"
Zwei Stunden später sah ein anderer Zeuge [Nachbar] ein paar fremde junge Männer im Alter von 16 bis 17 Jahren in der Nähe des Anwesens von der Familie Radziwoński. Marianna wurde mehrmals beim Arbeiten gesehen, aber es gibt erhebliche zeitliche Unterschiede. Auf der offiziellen Website der Polizei und in der "Gazeta Wyborcza" gab es Informationen, dass die Frau zuletzt vor 14.00 Uhr im Garten gesehen, während in der Fernsehsendung "Kriminalmagazin 997" von Michał Fajbusiewicz sie noch um 16.00 Uhr im Garten bei der Arbeit gesehen worden ist.
Die Theorien
Sowohl die Ermittler als auch die Familie betrachteten verschiedene Versionen der Ereignisse.
Sowohl die Ermittler als auch die Familie betrachteten verschiedene Versionen der Ereignisse.
1. Theorie "Rache"
Wurde Marianna Radziwońska aus Rache ermordet?
Eugeniusz behauptete, dass jemand seine Frau aus Rache getötet hätte, aber es wurden keine Beweise gefunden, die diese These stützen.
2. Theorie "Meinungsverschiedenheiten in der Familie oder finanzielle Motivation"
Wurde Marianna Radziwońska wegen Meinungsverschiedenheiten in der Familie oder aus finanziellen Motiven von einem Familienmitglied getötet?
Auch das Mordmotiv aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit Angehörigen oder aus finanziellen Gründen ist sehr zweifelhaft. Es wurden keine Belege für Meinungsverschiedenheiten in der Familie gefunden.
Marianna Radziwońska hatte auch keine Lebensversicherung, daher konnte ihre Familie nicht mit Geld rechnen. Deshalb wurde auch das finanzielle Motiv ausgeschlossen.
3. Theorie "Sexuelle Motivation"
Wurde Marianna Radziwońska aufgrund von sexuellen Motiven ermordet?
Es ist auch für die Ermittler nicht ersichtlich, dass der Täter aus körperlichen Motiven gehandelt hat. Die vorgetäuschte Vergewaltigung sollte die Ermittler wahrscheinlich in die Irre führen und die Untersuchung in eine falsche Richtung weisrn. Trotzdem wurden alle verurteilten Sexualverbrecher befragt, die zum Zeitpunkt des Mordes in dem Gebiet lebten, aber es wurden keine signifikanten Hinweise gefunden.
4. Theorie "Stammgäste"
Wurde Marianna Radziwońska von einem der Stammgäste getötet, die sich regelmäßig in dem leerstehenden Gebäude der Familie aufhielten?
Das Verbrechen muss von einem Mann begangen worden sein, der Marianna entweder im Schuppen verfolgt oder in den Schuppen eingedrungen ist, während das Opfer bereits dort war. Zunächst wurde vermutet, dass es sich um einen der Stammgäste handeln könnte, die sich regelmäßig in dem leerstehenden Gebäude aufhielten und dort feierten. Dutzende von Menschen wurden befragt, darunter auch Obdachlose. Und diese Aktionen hatten keine Wirkung.
5. Theorie "Zufallstat"
Wurde Marianna Radziwońska getötet, weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort war?
Laut den Ermittlern ist die wahrscheinlichste Version, dass hinter dem Mord an Marianna Radziwońska jemand steckt, der gerade in der Niemenska-Straße 7 vorbeiging und sich dann für einen Diebstahl entschied. Dann traf er zufällig auf das Opfer und tötete sie, aus Angst entdeckt zu werden. Aber würde der Täter in diesem Fall Zeit damit verschwenden, ihre Unterwäsche herunterzuziehen, um die Ermittler zu verwirren?
Fazit:
Für mich ist es schwer, sich auf eine Theorie festzulegen, da ich mich keine von den Theorien überzeugt. Alle Möglichkeiten haben ihre Schwächen und sind nicht rund. Wenn ich mich aber mit einer Theorie anfreunden müsste, dann würde ich mich auf die Zufallstat oder die sexuell motivierte Tat festlegen. Ich bin mir nicht so sicher, wie die Polizei, dass der Täter sie austricksen wollte. Das kann natürlich gut sein, ich will das überhaupt nicht ausschließen, aber ich kann mir vorstellen, dass der Täter bei der Ausübung der Tat irgendwie gestört worden ist und sich dann vom Tatort entfernt hat. Das sollte man auch im Kopf haben.
Mit einer Zufallstat kann ich mich mit dem jetzigen Kenntnisstand aber am meisten anfreunden.
Für mich ist diese Tat eigentlich komplett sinnlos und ein Motiv ist nicht klar zu erkennen. Vielleicht wollte der Täter tatsächlich etwas stehlen und er ging davon aus, dass niemand auf dem Grundstück ist. Schließlich stand kein Fahrzeug vor dem Haus und Bauarbeiten fanden auch nicht statt. Wenn der Geräteschuppen sein Ziel war, könnte Marianna ihm direkt in die Arme gelaufen sein. Sie hat sich erschreckt und schrie los. Der Täter musste sie zum Schweigen bringen und tötete sie, vermutlich in Panik. Die Tat war nicht geplant. Um seine Tat zu vertuschen, täuschte der Mörder ein Sexualverbrechen vor, um von sich abzulenken.
Ich persönlich wünsche mir, dass die Ermittler des X-Archives diesen Fall auswählen und den Fall auch neu aufrollen. [Anm. Das X-Archiv ist eine gesonderte Abteilung der Polizei, die sich ausschließlich mit der Bearbeitung von X-Akten (X-Akten = Cold Cases, Altfälle, Kaltfälle) beschäftigt.]
Wir werden wohl erst die Wahrheit erfahren, wenn der Täter verhaftet und der Fall aufgeklärt wurde.
Medien berichteten über den Mordfall
Der rätselhafte Mord am helllichten Tag an der gutmütigen 60-jährigen Marianna Radziwońska wurde damals stark publik gemacht. Abgesehen von Presseberichten wurde 1,5 Jahre nach der Tragödie der Mordfall Marianna Radziwońska in der polnischen Fernsehsendung "Magazyn Kryminalny 997" [Kriminalmagazin 997] vorgestellt. Noch einmal wurde der Fall im Jahr 2015 in der polnischen Sendung "Fajbusiewicz na Tropie" und dann erneut im Jahr 2020 im Magazyn Kryminalny 997 von Dariusz Bochatkiewicz vorgestellt. Der verzweifelte Ehemann und seine Söhne baten um Hilfe bei der Suche nach dem Täter, aber leider konnte ihn bisher niemand finden.
Der rätselhafte Mord am helllichten Tag an der gutmütigen 60-jährigen Marianna Radziwońska wurde damals stark publik gemacht. Abgesehen von Presseberichten wurde 1,5 Jahre nach der Tragödie der Mordfall Marianna Radziwońska in der polnischen Fernsehsendung "Magazyn Kryminalny 997" [Kriminalmagazin 997] vorgestellt. Noch einmal wurde der Fall im Jahr 2015 in der polnischen Sendung "Fajbusiewicz na Tropie" und dann erneut im Jahr 2020 im Magazyn Kryminalny 997 von Dariusz Bochatkiewicz vorgestellt. Der verzweifelte Ehemann und seine Söhne baten um Hilfe bei der Suche nach dem Täter, aber leider konnte ihn bisher niemand finden.
Die Nachwirkungen
Die Familie von Marianna Radziwońska hofft noch immer auf Gerechtigkeit. Sie möchte endlich wissen, wer ihre Frau, Mutter und Oma getötet hat und warum sie sterben musste.
Aktuelle Einstufung des Falls
Der Tod von Marianna Radziwońska wurde als Mord eingestuft. Die Ermittlungen wurden eingestellt und der Fall ist mittlerweile ein Cold Case. Staatsanwalt Wojciech Zalesko versicherte, dass die Ermittlungen zwar formell eingestellt, aber sofort wieder aufgenommen werden, wenn neue glaubwürdige Informationen auftauchen.
Fragen der Ermittler:
- Wer hat Marianna Radziwońska am 12. Mai 2006, im Zeitraum zwischen 9.00 Uhr und 20.00 Uhr, auf dem Grundstück der Familie auf dem Landgut Wyżyny in der Niemenska-Straße 7 in Nowodworce gesehen oder gesprochen?
- Wer hat am 12. Mai 2006 eine verdächtige Person oder verdächtige Personen in der Nähe des Grundstücks der Familie auf dem Landgut Wyżyny in der Niemenska-Straße 7 in Nowodworce wahrgenommen?
- Wer hat zur tatrelevanten Zeit, am Nachmittag des 12. Mai 2006 zwischen 14.00 Uhr und 20.00 Uhr, eine verdächtige Person oder andere verdächtige Personen in der Nähe des Grundstück der Familie auf dem Landgut Wyżyny in der Niemenska-Straße 7 in Nowodworce beobachtet?
- Wer weiß, wer für den Mord an Marianna Radziwońska verantwortlich gewesen sein könnte?
- Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe dieser Tat?
- Wer hat irgendwelche Gerüchte nach dem Mord gehört?
- Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Mord an Marianna Radziwońska in Zusammenhang stehen könnten?
- Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?
ul. Bema 4
15-001 Białystok
unter der Rufnummer [Vorwahl Polen +48]+(85) 670 34 30 oder +(85) 670 2420.,
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