COLD CASE DER WOCHE: Vermisst Genette Tate (1978)

Das Verschwinden von Genette Louise Tate

Was ist mit Genette Louise Tate zugestoßen?


Ich bleibe geographisch erneut in Großbritannien. Ich habe für das Format "Cold Case der Woche" einen Missing Cold Case ausgewählt, der schon über vier Jahrzehnte zurückliegt. Ich habe dieses mal versucht den Beitrag pünktlich fertigzustellen und zu veröffentlichen. Dieser Fall stammt aus dem Jahr 1978 und ereignete sich im Dorf Aylesbeare im östlichen Teil der Grafschaft Devon. Dieser Fall zählt zu einer der längsten Ermittlungen zu einem Vermisstenfall in Großbritannien. Der Verbleib von Genette Tate ist bis heute ungeklärt.

Das Verschwinden von Genette Tate ist seit August 1978 ungelöst.
Wer ist für das Verschwinden von Genette Tate verantwortlich?
Foto: Polizei

Der Fall Genette Louise Tate

Genette Louise Tate wurde am 5. Mai 1965 in Taunton, in der Grafschaft Somerset, als Tochter von John und Sheila Tate [geb. Cook] geboren. Zum Zeitpunkt der Geburt von Genette lebte die Familie Tate im Taunton, einem Vorort von Wedlands. Sie zogen kurz in die Grafschaft Cornwall, bevor sie dann in die Grafschaft Devon zogen.

Zum Zeitpunkt der Geburt von Genette lebte die Familie Tate im Taunton, einem Vorort von Wedlands.
Foto: Google

Später zog die Familie Tate in die Grafschaft Devon, sie lebten in einem Dorf der Nähe von Exeter, in East Devon.
Foto: Google

Die Scheidung

Die Eltern von Genette Tate trennten sich, als sie jung war. Ihr Vater heiratete kurz danach wieder. Genette lebte mit ihrem Vater, ihrer Stiefmutter Violet und Stiefschwester Tania im Barton Farm Cottage im Dorf Aylesbeare, in der Grafschaft Devon. Aylesbeare befindet sich 8 Meilen (13 km) östlich von Exeter. Nach der Trennung ihrer Eltern hielt Genette Tate einen regelmäßigen Kontakt mit ihrer Mutter.

Die Familie Tate lebte im Dorf Aylesbeare, in der Grafschaft Devon. Aylesbeare befindet sich 8 Meilen (13 km) östlich von Exeter.
Foto: Google

Die Familie Tate lebte auf dem Barton Farm Cottage im Dorf Aylesbeare, in der Grafschaft Devon. Aylesbeare befindet sich 8 Meilen (13 km) östlich von Exeter.
Das Bild zeigt das Cottage, wie es heute aussieht.
Foto: Google

Die frühe Kindheit von Genette

In ihrer frühen Kindheit berichtete ihre Familie, dass Genette die Schule sehr mochte und wie unglaublich gut sie im Schulfach Mathematik war. Genette Tate hat Tiere sehr geliebt. Sie hat Geschichten geschrieben und war neugierig auf die Welt. Genette besaß eine natürliche Schüchternheit, aber es gelang ihr immer wieder die Schüchternheit abzulegen und aus sich herauszukommen.

Genette Tate mit ihrem Vater John.
Foto: Google

Schülerin der Exmouth Comprehensive School

Als 13-jährige besuchte Genette Tate die Exmouth Comprehensive School, die etwa zehn Meilen von ihrem Elternhaus entfernt war.

Genette war Schülerin der 
Exmouth Comprehensive School.
Foto: Wikipedia

Ein ganz normaler Morgen

Am 19. August 1978, verließ John Tate gegen 7.30 Uhr das Haus. Er hatte seine Frau Violet zu einem Krankenhaustermin in Exeter gebracht und war gegen 10.00 Uhr wieder zu Hause angekommen.

Als er nach Hause zurückkehrte, machte er das Frühstück für die beiden Mädchen. Er sprach mit ihnen über Tanias Reise nach Cornwall, um ihren leiblichen Vater zu besuchen. Die Mädchen beendeten dann ihr Frühstück und gingen zum örtlichen Postamt, um ein paar Süßigkeiten zu kaufen. Gegen 12.20 Uhr waren die Mädchen beide zu Hause angekommen. Zu dieser Zeit fuhr John Tate seine Stieftochter Tania und ihren Freund zum örtlichen Bahnhof, damit sie den Bus zu Tanias Vater nehmen konnten. John fuhr dann weiter, um seine Frau Violet von der Arbeit abzuholen. Danach kaufte das Paar kaufte in Exeter ein. Mitarbeiter von Dingles Kaufhaus berichteten später, dass sie sich an John Tate gut erinnern konnten, weil er einen kaputten Teller zurückgab und ihn gegen einen neuen eintauschte.

Die Zeitungsrunde

Gegen 14.00 Uhr verließ Genette Tate dann das Haus der Familie und machte sich auf den Weg, um Exemplare der Zeitungen Express und Echo auszuliefern. Genette vervollständigte diese Zeitungsrunde mit dem Fahrrad und so wurde sie viele Male auf ihrem blauen Kalkhoff-Fahrrad gesehen, als sie durch Aylesbeare fuhr. Genette wurde dann auf der Withen Lane und auf der A3052 gesichtet, das ist die Hauptstraße, die Exeter mit der Stadt Sidmouth verband. Dann kam Genette im White Horse an. Hier holte sie die Zeitungen aus einem Lieferwagen und begann ihre Zeitungsrunde.

Hier am White Horse holte Genette ihre Zeitungen ab.
Foto: Google

Gegen 15.15 Uhr war Genette die Withen Lane entlang gefahren und hatte ungefähr vierzehn Zeitungen ausgeliefert. Als sie fortfuhr, traf Genette dann auf zwei Freundinnen, Margaret Heavey und Tracey Pratt. Die drei jungen Frauen sprachen und plauderten eine Weile, bevor das Trio gemeinsam zurück Richtung Dorfmitte ging. Oben auf einer kleinen Steigung angekommen, verabschiedete Genette sich und fuhr los.

Das Verschwinden

Es wurde angenommen, dass Margaret und Tracey Genette mindestens fünfzig Meter weit sehen konnten, bevor die Straße sich bog und sie außer Sichtweite war. Etwa zehn Minuten nachdem sie sich von Genette verabschiedet hatten, kamen Margaret und Tracey dann in die Kurve und bemerkten, dass Genettes Fahrrad mitten auf der Straße lag. Die Zeitungen, die zuvor in Genettes Korb gelegen hatten, lagen nun quer über die Straße verstreut.

Margaret Heavey und Tracey Pratt fanden das Fahrrad von Genette. Es lag mitten auf der Straße. Von Genette fehlte jede Spur.
Foto: Google

Als die Mädchen das Fahrrad sahen, begannen sie, nach Genette Tate zu rufen und suchten sogar die Hecken auf den Feldern ab, in dem Glauben, dass Genette möglicherweise von ihrem Fahrrad gefallen war und sich verletzt hatte. Sie konnten Genette jedoch nirgendwo finden.

Mädchen brachten Fahrrad zum Haus von Genette

Ungefähr 25 Minuten nach der Entdeckung des Fahrrad kamen die beiden Mädchen mit ihrem Fahrrad im Schlepptau beim Haus von Genettes Familie an. Die Mädchen fragten John Tate, ob Genette zu Hause wäre, aber er sagte ihnen, dass sie nicht zu Hause ist. Damit informierten die Mädchen John Tate über das Fahrrad mitten auf der Straße und bald hatten sich Nachbarn versammelt, um die Withen Road zu abzusuchen.

Die gesamte Whiten Road in Aylesbeare wurde mehrfach abgesucht.
Foto: Google

Bei der Polizei als vermisst gemeldet

Um 17.00 Uhr meldete John Tate dann seine Tochter bei der Polizei als vermisst. Aufgrund des Alters von Genette und des plötzlichen Verschwindens des jungen Mädchens nahm die Polizei die Sache sehr ernst und leitete umgehend erste Maßnahmen ein.

Die Suche

Die Polizei begann sofort mit einer umfangreichen Suche. Innerhalb weniger Stunden waren die Straßen von Aylesbeare von Polizisten überflutet und der Such- und Rettungshubschrauber der RAF [Royal Air Force] flog über den Ort hinweg und suchte alle großen Felder ab. Die zwei Mädchen zeigten den Ermittlern, wo sie das Fahrrad gefunden hatten.

Margaret Heavey und Tracey Pratt zeigten einem Ermittler genau, wo sie das Fahrrad gefunden hatten und in welcher Position das Rad auf der Straße lag.
Foto: Polizei

Eltern suchten ebenfalls nach Genette

Genettes Eltern schlossen sich bald der Suche auf den Straßen an. John Tate berichtete der Polizei, wie Genette Tate bekleidet war.
Die Beschreibung wurde schnell überall verbreitet.

Beschreibung von Genette Tate
  • Genette Tate wurde am 5. Mai 1965 geboren.
  • Genette wurde am 19. August 1978 das letzte mal lebend gesehen.
  • Sie lebte und verschwand in Aylesbeare.
  • Zum Zeitpunkt ihres Verschwindens war sie 13 Jahre alt und 1,50 m groß.
  • Sie hatte braune kurze Haare und war braun gebrannt.
  • Sie wurde auch als jungenhaft beschrieben.
  • Genette wurde zuletzt in einem weißen Baumwoll-T-Shirt mit ihrem Namen in roten Buchstaben auf der linken Schulter, einer hellbraunen Hose und weißen Turnschuhen gesehen. 

Was ist mit Genette Tate passiert?
Foto: Google

Neben der Suche zu Fuß wurden Unterwassersucheinheiten und Suchhunde hinzugezogen, um die Polizei bei der Durchsuchung dichter Waldgebiete und der um Aylesbeare herum verstreuten Teiche zu unterstützen. Genette Tate wurde jedoch nicht gefunden. An diesem Punkt wurde die Theorie eines freiwilligen Verschwindens diskutiert. Genette hatte jedoch all ihre persönlich zu Hause gelassen – einschließlich etwas Geld, das Genette für einen Familienurlaub gespart hatte.

Bei der Suche nach Genette, waren viele Freiwillige anwesend und unterstützten die Polizei.
Foto: Daily Express

Die Zeugen

Zeugen berichteten der Polizei, dass ein kastanienbrauner Triumph oder ein ähnliches Fahrzeug zur gleichen Zeit wie Genettes Verschwinden die Withen Road entlang gefahren war. Das war für die Polizei ein wichtiger Hinweis. Daneben berichtete ein Zeuge, dass ein sehr gutaussehender Mann Anfang zwanzig, das Auto fuhr. Der Mann hatte einen blassen Teint und kurze dunkle Haaren hatte. Die Polizei stufte den Zeugen und seine Beobachtung als glaubwürdig ein.

Phantombild von dem Fahrer des kastanienbraunen Triumph.
Foto: Polizei/Google

Die Polizei glaubte, dass Genette Tate sich noch in der Gegend aufhalten könnte, und beschloss dann, einen Stützpunkt im örtlichen Gemeindeamt einzurichten. Hier koordinierten sie ihre Suche. Innerhalb der ersten achtundvierzig Stunden wurde jedoch festgestellt, dass es keine Anzeichen von Genette Tate gab, und es wurde die Theorie aufgestellt, dass sie entführt und aus der Gegend gebracht worden war.

Zeugin Matilda Rogers

Matilda Rogers meldete sich ebenfalls als Zeugin bei den Ermittlern. Mit Matilda Rogers erhielt die Polizei eine weitere glaubwürdige Zeugin. Zum Zeitpunkt des Verschwindens von Genette Tate war Matilda Rogers mit ihrer 14-jährigen Tochter im Urlaub in der Grafschaft Devon. Sie hatten auch den Mann im Auto gesehen. Matilda Rogers berichtete der Polizei, dass sie zu Fuß zu ihrem Ferienhaus zurückgegangen wären, als sie Genette und ihre beiden Freundinnen gesehen hätten. Als sie weitergingen, hatten sie dann das kastanienbraune Auto an den Mädchen vorbeifahren sehen.

Im Anschluss daran beschloss die Polizei, tägliche Pressekonferenzen in Bezug auf das Verschwinden von Genette zu veröffentlichen, einschließlich einer Nachstellung dessen, was ihrer Meinung nach am Tatort passiert ist, an dem Genettes Fahrrad gefunden wurde.

Die Karte zeigt die wichtigsten  Punkte des Falls im Dorf Aylesbeare, die ich zusätzlich farblich markiert habe.
John Tate und seine Stieftochter verließen das Dorf Aylesbeare (Gelb) Seine Frau war ebenfalls nicht im Dorf. Die zwei Mädchen (Grün) liefen ins Dorf hinein. Der Fundort (Rot) vom Fahrrad auf der Whitin Road. Der Ort (Lila) wo das kastanienbraune Fahrzeug beobachtet wurde.

Foto: Devon Online

Der Fall wurde kalt

Nach mehreren Monaten war die Polizei jedoch nicht näher dran, Genette zu finden, und der Fall wurde bald kalt.



Neue Spur führte nach Australien

Erst in den frühen 1980er Jahren gewann die Polizei eine neue Spur, die sie nach Australien führte. Als die Polizei jedoch den Mann befragte, kamen die Ermittler zu dem Schluss, dass er nicht an dem Verschwinden beteiligt war, und so stand die Polizei wieder am Anfang ihrer Ermittlungen. Eine Sache, die die Polizei jedoch auch festhielt, war, dass Genette wahrscheinlich entführt worden war.

Auch die Australien-Spur endete ergebnislos.
Foto: Google

Gibt es eine potenzielle Verbindung zwischen Genette Tate und Robert Black?

Zumindest gibt es einige Parallelen zwischen seinen bestätigten Mordfällen und zum Fall Genette Tate.

Wer war Robert Black?

Robert Black wurde am 21. April 1947 geboren. Er war ein schottischer Serienmörder und Pädophiler, der wegen Entführung, Vergewaltigung und Mordes an vier Mädchen im Alter zwischen 5 und 11 Jahren, er er eine zwischen 1981-1986 begangen hatte, am 14. Juli 1990 festgenommen. Im Jahr 1994 wurde er wegen vier Mordfällen an jungen Mädchen zu einer lebenslangen Haftstrafe ohne die Möglichkeit auf Bewährung in Großbritannien verurteilt. Auf und dieser Ähnlichkeit beschloss die Polizei, Robert Black im Zusammenhang mit dem Verschwinden von Genette zu befragen.

Der pädophilie Serienmörder Robert Black.
Foto: Wikipedia

Es wurde bald besonders betont, dass Robert Black dafür bekannt war, seine Entführungen und Morde immer zu begehen, während er als Fernfahrer arbeitete. Bei näherer Betrachtung stellte sich auch heraus, dass Robert in den 1970er Jahren als Lieferfahrer in der Gegend von Exeter gearbeitet hatte und auch immer mal wieder im Dorf Aylesbeare unterwegs war. Und Genette Tate verschwand im Dorf Aylesbeare spurlos. Darüber hinaus hatte ein Augenzeuge gegenüber der Polizei ausgesagt, dass sie ein Fahrzeug, das Robert Black fuhr, an dem Tag als Genette Tate verschwand, auf dem Parkplatz des Flughafens von Exeter parkend gesehen hatte. Dies war für die Ermittler ein Beweis, das Robert Black in der gleichen Gegend wie Genette Tate.

Robert Black im Jahr 1968.
Foto: Polizei

Ist Robert Black auch für das Verschwinden von Genette Tate verantwortlich gewesen?
Foto: Google

Im August 2008 kam der Crown Prosecution Service [CPS] jedoch zu dem Schluss, dass es keine ausreichenden Beweise gab, um Robert Black des Verschwindens und / oder Mordes von Genette Tate anzuklagen. [Anm. Der Crown Prosecution Service (CPS) ist die wichtigste öffentliche Behörde für die Durchführung der Strafverfolgung in England und Wales. Er wird vom Generalstaatsanwalt geleitet. Die Hauptaufgaben des CPS bestehen darin, der Polizei und anderen Ermittlungsbehörden im Verlauf strafrechtlicher Ermittlungen Rechtsberatung zu leisten, und zu entscheiden, ob nach einer Ermittlung gegen einen Verdächtigen strafrechtliche Anklage zu erheben ist.]
Dies hinderte die Polizei von Devon und Cornwall nicht daran, den Fall im Juni 2014 erneut zu überprüfen. Ihre größte Hoffnung bestand darin, ausreichende Beweise zu finden, um Robert Black im Zusammenhang mit dem Verbrechen strafrechtlich zu verfolgen. Doch nur wenige Wochen bevor sie ihre Akte beim CPS einreichen sollten, starb Robert Black am 12. Januar 2016 im Alter von 68 Jahren im Gefängnis HMP Maghaberry, Nordirland. Aufgrund seines Todes wurde entschieden, dass es keine posthume Entscheidung geben würde, ihn wegen Genettes Mordes anzuklagen.

Seine Opfer

Ich möchte kurz auf die vier Opfer von Robert Black eingehen, für die er verurteilt wurde. 
Die Ermittler vermuten aber, dass er wahrscheinlich für noch mehr Morde verantwortlich gewesen sein könnte.

1. Opfer "Jennifer Cardy"

Den ersten Mord, den Black nachweislich begangen hat, war der Mord an der 9-jährigen Jennifer Cardy, die am 12. August 1981 entführt, sexuell missbraucht und dann ermordet wurde.

Jennifer Cardy wurde nur 9 Jahre alt. Sie wurde im August 1981 entführt, sexuell missbraucht und ermordet.
Foto: Google

Das letzte mal lebend gesehen

Jennifer Cardy wurde zuletzt am 12. August 1981 um 13.40 Uhr von ihrer Mutter gesehen, als sie mit ihrem Fahrrad zum Haus einer Freundin nach Ballinderry, in der Grafschaft Antrim, fuhr. Dort kam Jennifer nie an.

Jennifer Cardy verschwand in der Grafschaft Antrim, Nordirland, Großbritannien.
Foto: Google

Fahrrad entdeckt

Stunden später wurde das Fahrrad Jennifer Cardy weniger als eine Meile von ihrem Haus entfernt entdeckt. Das Rad war mit Zweigen und Blättern bedeckt. Der Ständer des Fahrrads war heruntergeklappt, was darauf hindeutete, dass sie angehalten hatte, um sich mit ihrem Entführer zu unterhalten.

Die Suche

Eine von 200 Freiwilligen unterstützte Suche fand keine weiteren Spuren auf den Verbleib von Jennifer oder Hinweise auf ihren Entführer.

Die Entdeckung

Sechs Tage später, am 18. August 1981, entdeckten zwei Angler Leiche der 9-jährigen Jennifer Crady in einem Stausee. Der Leichenfundort befand sich in der Nähe eines Rastplatzes in Hillsborough, 26 km von ihrem Zuhause entfernt.

Die Autopsie

Ein Rechtsmediziner bemerkte Anzeichen von sexuellem Missbrauch am Körper und an der Unterwäsche von Jennifer Cardy. Die Autopsie kam zu dem Schluss, dass die Todesursache Ertrinken war, höchstwahrscheinlich begleitet von einer Strangulation mit einem Seil, eine Grotte, einem Schal oder durch einen anderen ähnlichen Gegenstand. Die Uhr, die sie getragen hatte, war um 17.40 Uhr stehengeblieben. Das war vermutlich der genaue Todeszeitpunkt.

Der Leichenfundort

Die Lage der Leiche in der Nähe einer Hauptverkehrsader zwischen Belfast und Dublin ließ die Polizei vermuten, dass ihr Mörder mit der Gegend vertraut war und einen Bezug dazu hatte. Das Wasserreservoir, in dem ihre Leiche gefunden wurde, befand sich in der Nähe einer Route, die häufig von Fernfahrern frequentiert wurde. Der spätere Leichenfundort war nur wenige Meter von der Raststätte entfernt zu sehen, was darauf hindeutete, dass ihr Mörder auf dieser Route viel gereist sein könnte.

2. Opfer "Susan Maxwell"

Robert Blacks zweites bestätigtes Opfer war die 11-jährige Susan Claire Maxwell, die in Cornhill-on-Tweed auf der englischen Seite der anglo-schottischen Grenze lebte. Susan Maxwell wurde am 30. Juli 1982 entführt, als sie vom Tennisspielen in Coldstream nach Hause ging.

Susan Maxwell wurde im Jahr 1982 ermordet, sie wurde nur 11 Jahre alt.
Foto: Google

Das letzte mal lebend gesehen

Susan Maxwell wurde zuletzt am 30. Juli 1982 um 16.30 Uhr lebend gesehen, als sie die Brücke überquerte, die über den Fluss Tweed führte. Sie wurde wahrscheinlich kurz darauf von Robert Black entführt.

Die Suche

Am nächsten Tag wurde eine große Suchaktion durchgeführt. Es wurden Suchhunde eingesetzt, und zu Spitzenzeiten wurden 300 Beamte in Vollzeit eingesetzt. Jedes Grundstück in Cornhill und Coldstream sowie über 80 Quadratmeilen Gelände wurde gründlich durchsucht.

Die Beobachtung der Zeugen

Mehrere Personen berichteten, einen weißen Lieferwagen in der Gegend gesehen zu haben. Einer der Zeugen sagte, ein Lieferwagen wäre in einem Feldtor an der A697 geparkt worden.

Die Entdeckung

Am 12. August 1982, zwei Wochen nach ihrem Verschwinden wurde die Leiche von Susan Maxwell von einem Lastwagenfahrer gefunden. Ihr Körper war mit Gestrüpp bedeckt und nur bis auf ihre Schuhe und Unterwäsche bekleidet.

Todeszeitpunkt und Todesursache

Das genaue Datum und die Todesursache konnten aufgrund von Zersetzung nicht ermittelt werden. Susan Maxwell war gefesselt und mit Heftpflaster geknebelt worden, und ihre Unterwäsche war entfernt und unter ihrem Kopf gelegt worden, was darauf hindeutete, dass sie sexuell angegriffen worden war.

Die Autopsie

Die Untersuchung eines Rechtsmediziners ergab, dass Susan Maxwell kurz nach ihrer Entführung gestorben war. Offensichtlich war Susan Maxwell über 24 Stunden in Robert Blacks Lieferwagen [lebend oder tot], da sein Lieferplan Edinburgh, Dundee und schließlich Glasgow umfasste, wo er am 30. Juli 1982 gegen Mitternacht seine letzte Lieferung machte. Am folgenden Tag kehrte Black von Glasgow nach London zurück und warf die Leiche in einem Wäldchen neben der Straße A518 in der Nähe von Uttoxeter, 425 km von der Stelle entfernt, an der Susan Maxwell entführt worden war.

3. Opfer "Caroline Hogg"

Die fünfjährige Caroline Hogg, war Robert Blacks jüngstes bekanntes Opfer.

Caroline Hogg wurde nur 5 Jahre alt.
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Das Verschwinden

Sie verschwand am frühen Abend des 8. Juli 1983, als sie vor ihrem Haus in der Beach Lane im Edinburgher Vorort Portobello spielte. Als sie bis 19.15 Uhr nicht nach Hause zurückkehrte, durchsuchte ihre Familie die umliegenden Straßen. Ein Junge erzählte ihnen, er habe Caroline mit einem Mann auf der nahe gelegenen Promenade gesehen. Die Promenade suchte die Familie Hogg ebenfalls ab, bevor sie die Lothian and Borders Police anriefen und das Verschwinden von Caroline Hogg meldeten.

Die Suche

Die anschließende Suchaktion war zu dieser Zeit die größte in der schottischen Geschichte, mit 2.000 örtlichen Freiwilligen und 50 Mitgliedern der Royal Scots Fusiliers, die zuerst Portobello durchsuchten und dann ihren Geltungsbereich auf ganz Edinburgh ausdehnten. Am 10. Juli war Hoggs Verschwinden Schlagzeilen in ganz Großbritannien.

Neun bekannte Pädophile überprüft

Neun bekannte Pädophile wurden am 8. Juli in Portobello identifiziert, alle wurden aus der Untersuchung ausgeschlossen.

Die Zeugen

Zahlreiche Augenzeugen hatten einen ungepflegten, kahlköpfigen, verstohlen aussehenden Mann mit einer Hornbrille gesehen, der Caroline Hogg beim Spielen zusah. Dann folgte er ihr zu einem nahe gelegenen Rummelplatz. Unterwegs hatte ein 14-jähriges Mädchen namens Jennifer Booth die 5-jährige Caroline Hogg mit diesem Mann auf einer Bank sitzen sehen. Jennifer Booth hörte, wie Caroline Hogg auf eine Frage, die der Mann ihr gestellt hatte, mit "Ja, bitte" antwortete, bevor die beiden Händchen haltend zum Rummelplatz gingen. Dort zahlte der Mann 15 Pence für Caroline, um Karussell zu fahren, während er zusah. Ein Zeuge gab gegenüber der Polizei an, dass Caroline verängstigt wirkte, als sie gegen 19.30 Uhr das Gelände des Rummelplatzes verließen.

Caroline Hogg wurde im Jahr 1983 entführt, sexuell missbraucht und ermordet.
Foto: Google

Auch Caroline Hogg blieb mindestens 24 Stunden in Robert Blacks Fahrzeug. Robert Black lieferte einige Stunden nach der Entführung Plakate nach Glasgow und betankte seinen Lieferwagen am frühen Morgen des nächsten Morgens in Carlisle.

Die Entdeckung

Am 18. Juli 1983 wurde die nackte Leiche von Caroline Hogg in einem Graben in der Nähe der Autobahn M1 in Twycross gefunden. Der Leichenfund befand sich 500 km von der Stelle entfernt, an der sie entführt worden war, und nur 39 km von der Stelle, an der Susan Maxwells Leiche nur ein Jahr zuvor gefunden worden war.

Die Todesursache

Die genaue Todesursache konnte aufgrund des Ausmaßes der Verwesung nicht mehr ermittelt werden. Die massive Insektenaktivität deutete darauf hin, dass die Leiche , am oder nach dem 12. Juli 1983 dort platziert worden war. Robert Black hatte an diesem Tag eine Lieferung an Bedworth vorgenommen. Das Fehlen von Kleidung deutete wiederum auf ein sexuelles Motiv hin.

Im folgenden März wurde landesweit eine Fernsehrekonstruktion der Entführung ausgestrahlt. Caroline Hoggs Vater appellierte an Zeugen, sich zu melden, und sagte:

„Du denkst, dass dir das niemals passieren kann, aber es hat immer wieder bewiesen, dass es möglich ist, und es könnte wieder passieren, wenn dieser Mann nicht in naher Zukunft gefasst wird.“

4. Opfer "Sarah Harper"

Im Jahr 1986 verschwand die 10-jährige Sarah Harper, nachdem sie ihr Zuhause in Morley in der Nähe von Leeds verlassen hatte, um in einem Tante-Emma-Laden einen Laib Brot zu kaufen. Sie kaufte das Brot und verschwand auf dem Heimweg.

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Sarah Harper wurde nur 10 Jahre alt.
Foto: Polizei

Die Entdeckung

Ihre Leiche wurde einen Monat später im Fluss Trent in der Nähe von Nottingham treibend gefunden. Sie war vergewaltigt worden.

Die Obduktion

Eine Obduktion ergab, dass sie vor dem Ertrinken gewaltsam sexuell angegriffen worden war.

Robert Black tötete Sarah Harper im Jahr 1986.
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Die Nachwirkungen

Am 18. August 2018, am Vorabend des 40. Jahrestages des Verschwindens seiner Tochter, bat John Tate erneut für Informationen über den Fall und sagte:

„Ich bin nicht einmal 100% sicher, ob Robert Black es getan hat. Ich brauche Beweise dafür, dass Robert Black sie getötet hat. Meine Gesundheit verschlechtert sich schnell. Das führt dazu, dass ich meine jährliche Reise von Manchester nach Aylesbeare nicht mehr machen kann. Mein letzter Wunsch besteht darin, meiner Tochter ein würdiges christliches Begräbnis zu geben und neben ihr begraben zu werden.“

John Tate wollte vor seinem Tod nur noch seine Tochter würdig beerdigen.
Foto: Google

Er hat seiner Tochter aber vor seinem Tod noch einen Gedenkstein anfertigen und aufstellen lassen.



John Tate starb im April 2020 im Alter von 77 Jahren.

Der Fall ist immer noch ungelöst.

Aktuelle Einstufung des Falles

Das Verschwinden von Genette Tate wurde als Tötungsdelikt eingestuft. Obwohl der Fall ein Missing Cold Case ist, bleibt der Fall aktiv und die Akte geöffnet. Zur Zeit wird nicht in dem Fall ermittelt.

Die Ermittler sind auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen.

Wenn Genette Tate doch noch lebt, wäre sie heute 56 Jahre alt.

Fragen der Ermittler:
  1. Wer hat Genette Tate am 19. August 1978 in Aylesbeare gesehen?
  2. Wer hat Genette Tate am 19. August 1978 auf der Within Road in Aylesbeare gesehen?
  3. Wer erkennt den Mann auf dem Phantombild wieder, der zum Zeitpunkt von Genette Tates Verschwinden mit einem kastanienbraunen Fahrzeug durch Aylesbeare fuhr?
  4. Wer hat Genette Tate nach dem 19. August 1978 noch einmal gesehen oder gesprochen?
  5. Wer hat andere Beobachtungen gemacht, die mit dem Verschwinden von Genette Tate in Zusammenhang stehen könnten?
  6. Wer weiß, wer für das Verschwinden von Genette Tate verantwortlich gewesen sein könnte?
  7. Wer kennt den derzeitigen Aufenthaltsort von Genette Tate?
  8. Wer hat sonstige Informationen zu dem Fall?

Hinweise nimmt die Devon and Cornwall Police oder die Crimestoppers UK entgegen.

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