COLD CASE DER WOCHE: Tötungsdelikt z. N. von Melinda Joyce Freeman (1991)

Der Mord an Melinda Joyce Freeman 

Wer hat Melinda Joyce Freeman getötet?

Es ist schon wieder so weit für den neuen "Cold Case der Woche". Im heutigen Beitrag möchte ich auf einen australischen Cold Case aus dem Jahr 1991 aufmerksam machen. Ich beobachte diesen Fall bereits seit einigen Jahren und es ist an der Zeit, dass ich den Fall auch hier im Blog vorstelle. Ich hatte bereits vor einigen Tagen den Beitrag fertiggestellt. Kurz vor der Veröffentlichung dieses Beitrags habe ich Zugang zu den Polizeiberichten bekommen. Diese Berichte erhielten so viele neue Informationen, dass ich nochmals komplett von vorne beginnen musste. Ich möchte Euch natürlich gut recherchierte Fälle zur Verfügung stellen. 
Der Mord hat sich in Whittlesea im Verwaltungsbezirk City of Whittlesea, im australischen Bundesstaat Victoria, ereignet. Bis heute konnte der Fall nicht aufgeklärt werden. 

Der Mord an Melinda Joyce Freeman ist seit 1991 ungeklärt. Wer hat Melinda Joyce Freeman getötet?
Foto: Polizei 

Der Fall Melinda Joyce Freeman 

Melinda Joyce Bird wurde am 27. Dezember 1963 als Tochter von Deanna and Graeme Bird in 
Greensborough, Banyule City, im australischen Bundesstaat Victoria geboren. Melinda hat mehrere Geschwister, zwei Brüder namens Darren und Andy und zwei Schwestern namens Roxanne und Dee. Melinda ist mit ihren Geschwistern in Greensborough aufgewachsen. Die Familie Bird war sehr eng mit verbunden. Melinda war Schülerin der Montmorency High School [heute Montmorency Second Collage] in Montmorency. Montmorency liegt in unmittelbarer Nähe zu Greensborough. 

Melindas Leidenschaft war die Rhythmische Sportgymnastik 

Melinda Bird war schon immer sehr sportlich aktiv gewesen. Ihre Leidenschaft war die Rhythmische Sportgymnastik. Sie stellte an ihrer Schule auch einen Gymnastikclub auf. Und Melinda war ein richtiges Talent. Sie repräsentierte ihren Bundesstaat Victoria bei Wettkämpfen. Später nahm sie auch an nationalen Wettkämpfen teil. Sie war sehr erfolgreich und holte viele Preise. Nachdem sie die Schule beendet hatte, arbeitete Melinda als Assistentin an der Kalparrin Special School, wo sie mit behinderten Kindern arbeitete und sie unterstützte. Sie arbeitete außerdem als Rezeptionistin und Aerobic-Trainerin im Hunt's Fitness Center in Fitzroy, Victoria. 

Die Hochzeit 

Irgendwann im Laufe des Jahres 1982 lernte Melinda Bird einen Mann namens Craig Freeman im Lifestyle Fitness Center in Greensborough, Victoria kennen. Er war 20 Jahre alt und arbeitete als Schweißer in einem Unternehmen im Thomastown, Victoria. Später war er in der Gartenbau- und Landschaftsgestaltungbranche tätig. Er interessierte sich nicht nur für Fitness, sondern er spielte auch Football. Melinda war regelrecht verrückt nach ihm. Sie verliebte sich in Craig Freeman und die beiden verbrachten nicht nur im Fitnessstudio Zeit miteinander. Es dauerte nicht lange und Melinda und Craig wurden ein Paar. Im Januar 1985 verlobten sich Melinda Bird und Craig Freeman. Im November 1986 heirateten Melinda und Craig in der St. John's Church of England in Heidelberg, Victoria. Sie nahm nach der Hochzeit ganz traditionell den Nachnamen Freeman ihres Mannes an.

In dieser Kirche heirateten Craig und Melinda Freeman im November 1986 in Heidelberg, Victoria. 
Foto: Google Maps 

Umzug nach Whittlesea 

Nach der Hochzeit zog das Paar in ein Einfamilienhaus in der 75 Yea Road in Whittlesea, Victoria. Das Haus mit Garten war wunderschön eingerichtet. [Anm. Whittlesea ist eine Stadt im australischen Bundesstaat Victoria. Whittlesea liegt 40 Kilometer nordöstlich vom zentralen Geschäftsviertel Melbournes. Whittlesea liegt im Verwaltungsbezirk City of Whittlesea. Im Jahr 2021 hatte Whittlesea 6.117 Einwohner.] Zu diesem Zeitpunkt arbeitete Craig Freeman weiterhin in der Gartenbau- und Landschaftsgestaltungbranche. Melinda war in der Kosmetikbranche tätig und verkaufte Kosmetik bei Hausbesuchen bei ihren Kunden. Sie hatte sich einen großen Kundenstamm aufgebaut und verkaufte sehr erfolgreich für die Firma Mary K Cosmetics, bei der sie angestellt war. 
Im Januar 1991 brachte Melinda ihren Sohn Brent zur Welt. Melinda ging in ihrer Mutterrolle voll auf. 

Nach der Hochzeit zogen Melinda und Craig Freeman in ein Einfamilienhaus in Whittlesea, Victoria. Whittlesea ist eine Stadt im australischen Bundesstaat Victoria. Whittlesea liegt 40 Kilometer nordöstlich vom zentralen Geschäftsviertel Melbournes. Whittlesea liegt im Verwaltungsbezirk City of Whittlesea. Im Jahr 2021 hatte Whittlesea 6.117 Einwohner.
Foto: Google Maps 

Melinda und Craig Freeman zogen nach der Hochzeit in dieses Haus in der 75 Yea Road in Whittlesea, Victoria. Die Aufnahme des Hauses stammt aus 2024. Heute befindet sich das Haus nicht mehr in Besitz von Craig Freeman. 
Foto: Google Maps 

Melinda und Brent Freeman. 
Foto: Polizei 

Baldige Geschäftseröffnung 

Auch wenn Melinda das Muttersein liebte, wollte sie in naher Zukunft auch wieder beruflich durchstarten. Sie machte deshalb eine Ausbildung an der Beauty- und Kosmetikschule. Ihr Ziel war es, in der Schönheitsbranche Karriere zu machen. Ihre Ausbilder waren von dem Ehrgeiz und ihrem Wissen begeistert. Craig Freeman unterstützte seine Frau immer und passte auch auf den gemeinsamen Sohn auf, damit sie in Ruhe lernen konnte. Melinda Freeman stand kurz davor, ihr eigenes Geschäft in der Schönheitsbranche zu eröffnen.

Melinda Freeman wollte sich selbstständig machen und ein Geschäft eröffnen. 
Foto: Polizei 

Das Familientreffen 

Am 4. Oktober 1991 fuhren die 26-jährige Melinda Freeman und ihr Mann zu einem Familientreffen, um ihre aus Übersee zurückgekehrte Schwester Roxanne willkommen zu heißen. Außerdem wollte Roxanne auch ihren kleinen Neffen sehen. Gegen 16.00 Uhr war die kleine Familie Freeman von dem Familientreffen nach Hause zurückgekehrt. Anschließend bereitete Melinda dann das Abendessen für die Familie vor.
Die Familie Freeman aß gemeinsam zu Abend. Nach dem Abendessen machte sich ihr Mann Craig sich mit seinem weißen Ford zwischen 19.30 und 19.45 Uhr auf den 26 Kilometer langen Weg nach Kinglake, um dort im Haus der Familie Hawkins Karten zu spielen. Er nahm auch den kleinen Sohn Brent mit, damit Melinda etwas Zeit für sich allein hatte, um für ihre Karriere in der Schönheitsbranche zu lernen. Frau Hawkins und ihre Tochter passten auf Brent auf, während die Männer Karten spielten. 

Melinda bereitete sich auf ihre baldige Selbstständigkeit in der Beautybranche vor.
Foto: Google 

Die Entdeckung

Craig Freeman und der kleine Brent kehrten gegen 23.30 Uhr nach Hause zurück. Craig Freeman  schloss die Hintertür auf, bevor er bemerkte, dass die Räumlichkeiten im Haus offenbar durchwühlt worden waren. Außerdem bemerkte Craig auch, dass die vordere Haustür weit offen stand.
Craig Freeman ging dann zum Fuß der Treppe und sah von dort Melindas Leiche auf dem Treppenabsatz im obersten Stockwerk liegen. Er nahm ein Handtuch hoch, das direkt auf den Kopf von Melinda Freeman platziert war. Als er das Handtuch wegnahm, sah er überall Blut und Gehirnmasse am Kopf und in der näheren Umgebung. Er war komplett schockiert über den Fund. Dann entfernte er einen schwarzen Männergürtel, der um die Beine von Melinda befestigt war. Er konnte nichts mehr für Melinda tun, denn sie war offenbar schon einige Zeit tot. Craig Freeman lief dann durch das Haus und um das Grundstück, um nach einem Eindringling zu suchen. Dann ging er wieder ins Haus und rief zunächst seine Eltern, erzählte von seinem Fund. Zunächst kapierte Noel Freeman nicht, dass sein Sohn Craig am Telefon ist. Er hörte nur ein gurgeln und Geschrei, bis er kapierte, dass es Craig ist. Noel Freeman sagte seinem Sohn, dass er zur nächsten Polizeistation fahren soll, um die Polizei zu informieren. Das machte Craig Freeman auch. Er fuhr mit seinem Wagen zur Polizeistation. Craig Freeman stand zunächst vor verschlossener Tür. Er rief dann die Polizeistation von seinem Autotelefon an. Erst dann wurde ihm die Tür geöffnet. Er erzählte den Beamten von dem Fund seiner getöteten Frau. Er gab weiter an, dass er seinen schlafenden Sohn im Flur abgestellt und seine Frau mit einem weißen Frottee-Bademantel abgedeckt habe und dann zur Polizei gefahren sei. 
Anschließend fuhr die Polizei zum Haus der Familie Freeman. Noel Freeman und seine Frau waren bereits anwesend, als die Polizei das Haus erreichte. Noel Freeman hatte bereits die Eltern von Melinda verständigt.

Originalaufnahme vom Tatort.
Die Schränke im Haus der Familie Freeman waren durchwühlt und die Schubladen waren herausgezogen worden. 
Foto: Polizei 

Originalaufnahme vom Tatort.
Die vordere Haustür stand bei der Ankunft von Craig Freeman weit offen. 
Foto: Polizei 

Polizei erreichte den Tatort

Kurze Zeit später erreichten die Polizei und die Kriminaltechniker den Tatort. Sie begannen sofort mit der Arbeit. Craig Freeman musste das Haus mit seinem Sohn verlassen, damit die Kriminaltechniker mit ihrer Arbeit anfangen konnten. Für die Ermittler stand sofort fest, dass es sich offensichtlich um ein Tötungsdelikt handelt. Craig Freeman übergab seinen kleinen Sohn seinen Eltern. Anschließend wurde Craig Freeman mit ins Polizeirevier genommen, damit er eine offizielle Aussage machen konnte. In dieser Zeit arbeiteten die Kriminaltechniker weiter im Haus und sammelten, sicherten und dokumentierten alle Spuren und Beweise. Im Haus waren die ganzen Schränke durchwühlt worden. Es herrschte etwas Chaos im Haus. Auf den ersten Blick sah es so aus, als handelte es sich um einen Raubmord, denn die Schränke waren durchwühlt worden und aus dem Haus waren einige Gegenstände wie ein Videorekorder und einige Haushaltsgeräte entwendet worden. Auf den zweiten Blick sah der Tatort für die Ermittler inszeniert aus. Es sollte wie ein Raubmord aussehen und die Ermittler wohl in die falsche Richtung lenken. Der Tatort war für einen Raubüberfall einfach viel zu "sauber". Viele Gegend wirkten wie arrangiert. Weitere forensische Untersuchungen im Haus zeigten, dass der Täter blutverschmiert gewesen sein muss.

Der Tatort befand sich in der 75 Yea Road in Whittlesea, Victoria. 
Foto: Google Maps 

Originalaufnahme vom Tatort.
Das Haus der Familie Freeman im Jahr 1991 in der 75 Yea Road in Whittlesea, Victoria. 
Foto: Polizei 

Originalaufnahme vom Tatort.
Das Haus der Familie Freeman im Jahr 1991 in der 75 Yea Road in Whittlesea, Victoria. 
Foto: Polizei 

Originalaufnahme vom Tatort.
Im Haus herrschte Chaos. Vieles deutete auf einen Raubüberfall und einen Raubmord hin. Die Ermittler hielten das Szenario im Haus für inszeniert. 
Foto: Polizei 

Originalaufnahme vom Tatort.
Im Haus herrschte Chaos. Vieles deutete auf einen Raubüberfall und einen Raubmord hin. Die Ermittler hielten das Szenario im Haus für inszeniert. 
Foto: Polizei 

Wertvoller Schmuck nicht entwendet 

Auch wurde der wertvolle Schmuck und das Bargeld nicht entwendet. Stattdessen hat der Täter ein schnurloses Telefon, eine Schmuckbox mit einigen nicht besonders wertvollen Schmuck, einen Videorekorder, eine blaue Tasche, zwei Brechstangen, einen Winkelschleifer und einige Haushaltsgeräte mitgenommen. Das war für die Ermittler doch recht seltsam. Als die Kriminaltechniker sich die Vordertür und Hintertür des Hauses anschauten, konnten keine Spuren eines gewaltsamen Eindringens ins Haus gefunden werden. Auch konnten im Bereich der Haustüren keine Spuren eines Kampfs gefunden werden. Die Ermittler sind davon überzeugt, dass Melinda Freeman auch keinem Fremden die Tür geöffnet hat, weil Melinda bei der Auffindung nur einen schwarzen spitzen Body trug. So hätte sie niemals einem Fremden die Tür geöffnet. Es wurden keine fremden Fingerabdrücke am Tatort gefunden. Vieles deutet für die Ermittler darauf hin, dass Melinda Freeman ihren Mörder kannte. Es stellte sich auch heraus, dass das Haus der Familie Freeman relativ gut abgesichert war. Es gab eine Alarmanlage, die mit einem Sicherheitsbüro verbunden war. Die Polizei sprach mit dem Sicherheitsexperten, der das Haus mit dem Sicherheitskonzept ausgestattet hatte. Er sagte den Ermittlern, dass das Haus von der Familie Freeman mit dem höchsten Sicherheitskonzept ausgestattet war. Die Freemans hatten das Haus nach ihrem Einzug absichern lassen. Der Sicherheitsexperte gab an, dass er Craig Freeman über die geringe Kriminalitätsrate in dieser Wohngegend informiert hat. Craig Freeman wollte trotzdem das sein Haus mit dem höchsten Sicherheitskonzept ausgestattet wird. Wenn ein Fremder in das Haus eindringen wollte, hätte das Sicherheitsbüro es bemerkt, die Alarmanlage wäre angegangen und man hätte sofort jemanden zum Haus geschickt. Es lag keine Meldung für das Haus an diesem Tag vor. 

Die Obduktion

Die Obduktion von Melinda Freeman wurde von dem zuständigen Rechtsmediziner durchgeführt. Der Rechtsmediziner bestätigte, dass Melinda Freeman Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist. Am Körper konnten unzählige Verletzungen und Prellungen festgestellt werden. Der Täter muss Melinda mit äußerster Brutalität angegriffen haben. Der Täter hat wiederholt mit einem langen und stumpfen Gegenstand auf den Kopf des Opfers eingeschlagen. Der Schädel war regelrecht zerschmettert und ihr linkes Ohr war zerrissen.
Der Täter muss Melinda massiven Schlägen bearbeitet haben. Es wurden jedoch keine Abwehrverletzungen oder Spuren eines Kampfes auf Leben und Tod gefunden. Weiter wurden an den Knien und an den Fußgelenken Fesslungsspuren gefunden. Die Untersuchungen zeigten, dass Melinda entweder post-mortem oder kurz vor Todeseintritt mit einem schwarzen Männergürtel gefesselt wurde. Möglicherweise wurde das gemacht, um die Ermittler in die Richtung eines Raubüberfalls durch einen Eindringling zu lenken. Die genaue Todesursache war eine stumpfe Gewalteinwirkung gegen den Kopf. Der Täter hat die junge Mutter praktisch zu Tode geprügelt.

Die Ermittlungen

Die Polizei von Victoria führte umfangreiche Ermittlungen durch. Sie befragten zunächst Craig Freeman. Craig Freeman wollte aber überhaupt nicht mit den Ermittlern und vor allem nicht über die Situation im Haus sprechen. Auch später wich er den Ermittlern immer wieder aus und sagte, dass er sich um seinen Sohn kümmern müsse. Außerdem sagte er den Ermittlern, dass er sich nicht mit dem Mord weiter auseinandersetzen möchte. Das alles, was er gesehen habe, sei schon schlimm genug gewesen. Mit seinem Verhalten machte Craig Freeman verständlicherweise nicht besonders beliebt bei den Ermittlern. Die Ermittler sprachen mit Hunderten von Personen, doch den Ermittlern gelang es nicht, eine Vielzahl von Personen als Verdächtige auszuschließen. Obwohl einige Gegenstände aus dem Haus entwendet wurden, schlossen die Ermittler einen Raubmord schnell aus, da der Tatort für sie wie inszeniert aussah. Aufgrund der Tatausführung sind die Ermittler davon überzeugt, dass es sich um eine Beziehungstat handelt.

Polizei sprach mit einigen Zeugen 

Der Mord an Melinda Freeman hat sich schnell in der gesamten Gegend herumgesprochen. Alle waren sehr schockiert über den Tod der jungen Mutter und wollten bei den Ermittlungen helfen. Die Gespräche mit diesen Zeugen war besonders wichtig, um die genaue Tatzeit zu rekonstruieren. Zunächst sprach die Polizei mit dem Ehepaar Hawkins in Kinglake. Frau Hawkins erzählte, dass Melinda und Craig Freeman mit ihrem Sohn befreundet waren. Sie gab außerdem an, dass Craig Freeman gegen 19.30 Uhr bei ihnen angerufen hat. Er hatte gesagt, dass er etwas später kommen werde, weil er noch Schokolade für Melinda kaufen müsste. Das Ehepaar Hawkins sagte, dass Craig gegen 20.00 Uhr oder kurz danach bei ihnen mit Brent ankam. Frau Hawkins sagte den Ermittlern, dass Craig ihr den kleinen Brent in seiner Babyschale übergeben hat. Sie fand es komisch, dass Craig weder Windeln, Essen noch dickere Kleidung für das Baby dabei hatte. Es war an diesem Abend recht kalt. Sie fand es ungewöhnlich, dass Melinda keine Sachen für das Baby eingepackt hatte, denn sie kannte Melinda nur als eine sehr fürsorgliche und verantwortungsvolle Mutter. Gegen 22.00 Uhr versuchte Craig Freeman seine Frau telefonisch vom Haus der Familie Hawkins zu erreichen. Die beiden telefonierten zwischendurch regelmäßig miteinander. Vor allem weil sie Brent noch stillte. Die beiden stimmten sich ab, damit sie Brent stillen konnte, sofern er unruhig wurde.
Er konnte Melinda jedoch nicht erreichen. Craig Freeman versuchte, seine Frau danach noch mehrmals vergeblich zu erreichen. Die Polizei geht davon aus, dass Melinda zu diesem Zeitpunkt bereits tot war. Sie wäre sonst definitiv ans Telefon gegangen. Das bestätigte auch die Mutter von Melinda. 

Melinda war eine sehr glückliche und fürsorgliche Mutter. Ich glaube nicht daran, dass Melinda an diesem Abend vergessen hat, ihrem Mann für das Baby eine Wickeltasche und dickere Kleidung mitzugeben. War sie zu diesem Zeitpunkt bereits tot?
Foto: Google 

Versuch Melinda telefonisch zu erreichen 

Diese Annahme konnte auch durch die Vorgesetzte von Melinda Freeman bestätigt werden. Sie versuchte, Melinda gegen 20.45 Uhr telefonisch zu erreichen, aber die Leitung war tot. Sie versuchte, Melinda am selben Abend um 21.00 Uhr und nach 21.00 Uhr zu erreichen. Beide Male war die Leitung plötzlich nicht mehr tot. Es klingelte mehrmals, bis der Anrufbeantworter ansprang. Sie hinterließ jedes Mal eine Nachricht, doch Melinda rief nicht zurück. Sie fand es seltsam, weil Melinda immer zurückrief. Eine andere Mitarbeiterin der Firma hat mit Melinda um 18.00 Uhr gesprochen. Melinda war gut drauf.

Das letzte bestätigte Lebenszeichen von Melinda Freeman war gegen 18.00 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt hat sie mit einer Kollegin telefoniert. Anschließend war Melinda nicht mehr telefonisch erreichbar. 
Foto: Polizei 

Der weiße Kastenwagen 

Ein Storemanager bemerkte gegen 21.45 Uhr oder 21.50 Uhr einen weißen Kastenwagen in der Fore Street, die seitlich an das Haus der Freemans grenzt. Er kannte die Familie Freeman, weil er in der Nachbarschaft lebte. Dieser weiße Kastenwagen pakte mit zwei Reifen in den Bitumen und mit den anderen zwei Reifen auf dem Schotterstreifen. Im Haus war Licht und draußen war auch das Licht über den Bewgungsmelder an. Er fand die Sache mit dem Fahrzeug komisch, fuhr aber weiter.

Der weiße Kastenwagen soll seitlich am Haus der Familie Freeman im Bereich der Fore Street gestanden haben.
Foto: Google Maps 

Der weiße Kastenwagen soll seitlich am Haus der Familie Freeman im Bereich der Fore Street gestanden haben.
Foto: Google Maps 

Wann hat sich die Tat ereignet?

Die Polizei konnte Mithilfe der Zeugenaussagen den Tatzeitpunkt näher eingrenzen. 
Die Ermittler gehen davon aus, dass Melinda Freeman irgendwann zwischen 19.00 und 22.00 Uhr in ihrem Haus in Whittlesea angegriffen und getötet wurde. 

Diebesgut gesucht

Die Polizei von Victoria hat umfangreiche Suchmaßnahmen durchgeführt, um die entwendeten Gegenstände aus dem Haus der Familie Freeman zu finden. Sie suchten in mehreren Gebieten rund um Kinglake, Victoria. Die Ermittler vermuteten, dass sich die Gegenstände irgendwo in Kinglake und Umgebung befinden müssen. Die Polizei suchte viele Gebiete rund um Kinglake ab, doch die Gegenstände konnten nicht gefunden werden. Die Polizei sagte später, dass es über 3 Millionen Möglichkeiten in Kinglake gibt, wo die Gegenstände versteckt oder vergraben sein könnten. Diebe verkaufen ihre geklauten Gegenstände in der Regel immer. Solche Gegenstände tauchen in Pfandhäusern oder in Secondhand Geschäften auf. Heute werden solche Gegenstände auch über das Internet verkauft. 
Es ist daher schon bemerkenswert, dass kein einziger Gegenstand bis heute wieder aufgetaucht ist.

Die Polizei suchte das Diebesgut in Kinglake und Umgebung. 
Foto: Google Maps 

Die Theorien 

Der Mord an Melinda Jocye Freeman ist weiterhin ungeklärt. Es gibt einige Theorien darüber, wer hinter dem Mord stecken könnte. Auf diese Theorien möchte ich nun kurz näher eingehen. Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung.

1. Theorie "Fremde Person/Raubmord"

Hat eine fremde Person etwas mit dem Mord an Melinda Joyce Freeman zu tun?


Diese Theorie besagt, dass eine fremde Person ins Haus eingedrungen ist, Melinda getötet und einige Gegenstände und Haushaltsgeräte entwendet hat. Diese Möglichkeit wurde von den Ermittlern zunächst in Betracht gezogen und überprüft. Nach der Rekonstruktion der Tat sind die Ermittler jedoch zu dem Schluss gekommen, dass es sich nicht um einen klassischen Raubmord durch einen Fremden handelt, sondern um eine Beziehungstat. Täter und Opfer müssen sich gekannt haben und es muss eine Vorbeziehung zwischen Täter und Opfer gegeben haben. Aufgrund der Brutalität der Tat gehen die Ermittler davon aus, dass Wut und Hass eine Rolle bei der Tat gespielt haben. Außerdem stellten die Ermittler fest, dass der Tatort wie inszeniert aussah. Aus dem Haus wurden tatsächlich einige Gegenstände entwendet, wie beispielsweise ein Videorekorder und einige Haushaltsgeräte. Trotzdem sind die Ermittler davon überzeugt, dass es nur wie ein Raubmord aussehen sollte, aber eine andere Motivation im Vordergrund steht. Die Ermittler konnten keinen Beweis für die Theorie finden, dass eine fremde Person für den Tod von Melinda Freeman verantwortlich ist und schlossen diese Theorie aus.

2. Theorie "Person aus dem Umfeld/Beziehungstat"

Wurde Melinda Joyce Freeman von einer Person aus ihrem Umfeld getötet?

Diese Theorie besagt, dass Melinda Freeman von einer Person aus ihrem direkten oder indirekten Umfeld getötet wurde. Die Polizei ist davon überzeugt, dass Melinda Freeman von jemandem angegriffen wurde, den sie kannte. Außerdem sind die Ermittler davon überzeugt, dass es sich um eine Beziehungstat handelt. Es muss eine Verbindung zwischen Täter und Opfer geben.
Die Ermittler haben in den letzten 30 Jahren mit vielen Personen gesprochen. Viele dieser Personen konnten bis heute nicht als Täter ausgeschlossen werden. Die Polizei geht davon aus, dass sie vermutlich schon mit dem Mörder gesprochen haben. 

3. Theorie "Craig Freeman"

Hat Craig Freeman etwas mit dem Mord an Melinda Joyce Freeman zu tun?


Bei dieser Theorie geht man davon aus, dass Craig Freeman für den Tod seiner Frau Melinda verantwortlich ist. Viele der Ermittler sind davon überzeugt, dass Craig Freeman seine Frau getötet oder jemanden beauftragt hat. Auch die Familie von Melinda geht davon aus, dass Craig in den Mord an Melinda involviert ist. Diese Vermutung hat die Familie von Melinda auch immer wieder den Ermittlern mitgeteilt. 

Craig Freeman. 
Foto: Google 

Zufällig war Craig Freeman an diesem Abend in Kinglake, um Karten zu spielen. Dieses Kartenspiel könnte dann als Alibi für Craig Freeman fungiert haben.
Die Ermittler gingen auch die Frage nach, was Craig Freeman für ein Motiv für den Mord haben könnte? Die Ermittler haben das ganze Leben von Craig Freeman durchleuchtet. Dabei kam heraus, dass Craig Freeman eine Affäre mit einer engen Freundin von Melinda hatte. Bei einer Scheidung hätte Craig Unterhalt für Melinda und Brent zahlen müssen. Und was wäre mit dem Haus passiert? Hätte es Melinda bekommen?
Könnte dies ein Motiv für den Mord sein? Könnte er den Mord in Auftrag gegeben haben?

Fazit:

Dieser Fall hat mir Kopfschmerzen bereitet. Ich glaube auch nicht an einen Raubmord. Es gab keine Spuren eines gewaltsamen Eindringens oder Spuren eines Kampfs im Haus. Auch ging die Alarmanlage nicht an, obwohl sie eingeschaltet war. Außerdem finde ich es bemerkenswert, dass der Täter die wertvollen Schmuckstücke und das Bargeld nicht entwendet hat. Stattdessen hat der Täter ein paar Werkzeuge, einen Videorekorder, ein schnurloses Telefon und ein paar andere Haushaltsgeräte mitgenommen. Man könnte argumentieren, dass der Täter nicht am Bargeld und dem wertvollen Schmuck interessiert war. Glauben wir das? Und ist es plausibel. Ich finde es nicht wirklich plausibel. Auch ist es in der Regel oft so, dass diese Gegenstände irgendwann in Secondhand Geschäften oder Pfandhäusern auftauchen. Damals wurden solche Gegenstände auch über Kleinanzeigen in den lokalen Zeitungen angeboten. Das fand jedoch im Fall Melinda Freeman nicht statt. Die entwendeten Gegenstände sind bis heute nicht mehr aufgetaucht. Man darf auch nicht vergessen, dass die Ermittler davon überzeugt sind, dass der Tatort inszeniert war. Und ich glaube das auch, weil keine Fingerabdrücke oder andere Spuren einer fremden Person im Haus gefunden wurden. Ich denke, dass man die Polizei in die Richtung eines Raubüberfalls/Raubmordes lenken wollte, um von sich abzulenken. 

Ich bin davon überzeugt, dass Melinda Freeman ihren Mörder kannte. Wie intensiv die Beziehung zwischen Täter und Opfer war, ist aber unklar. Ich habe mich gefragt, wer könnte Melinda an dem Tatabend aufgesucht haben? Wir wissen, dass Melinda Freeman eigentlich die freie Zeit nutzen wollte, um zu lernen. Als sie aufgefunden wurde, trug sie nur einen schwarzen spitzen Body. Ich habe mich gefragt, ob Melinda sich möglicherweise mit einem anderen Mann treffen wollte? So gekleidet, hätte sie niemals einem Fremden die Tür geöffnet. Eigentlich trägt man solche Sachen nur wenn man Sex haben möchte. Natürlich könnte sie den Body für ihren Mann Craig angezogen haben, aber vielleicht gab es noch einen anderen Mann? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Melinda sich zum Lernen diesen Body angezogen hat. Craig Freeman hatte zum Tatzeitpunkt eine Affäre mit einer engen Freundin von Melinda. Vielleicht hatte Melinda auch eine Affäre? Vielleicht hat sie sich auch am Tatabend zum ersten Mal mit diesem Mann getroffen. Ich will Melinda nicht schlecht machen, aber ich versuche alle Möglichkeiten mit Euch durchzugehen. 

Die Polizei konnte keine Hinweise darauf finden, dass Melinda Freeman eine Affäre hatte. Wie gesagt, vielleicht war es noch keine Affäre, sondern es kam an dem besagten Abend zu ihrem ersten Treffen. Ich kann mir vorstellen, dass Melinda durch ihre Arbeit im Außendienst auch immer viele Menschen kennengelernt hat. Auch wenn die Polizei keine Hinweise auf eine Affäre seitens Melinda gefunden hat, schließe ich diese Möglichkeit nicht aus. Ich bin davon überzeugt, dass der Täter aus dem direkten oder indirekten Umfeld von Melinda kommt. Bei dieser Tat haben große Emotionen wie Hass und Wut eine Rolle gespielt. Der Täter war sehr wütend und wollte Melinda regelrecht vernichten. Der Täter hatte ein Problem oder einen Konflikt mit Melinda. Melinda war sich dieses Problems oder Konflikts vermutlich nicht einmal bewusst. Sie hätte diese Person nicht ins Haus gelassen, wenn sie von diesem Konflikt gewusst hätte. Ja, ich gehe davon aus, dass Melinda ihren Mörder selbst ins Haus gelassen hat. 

Und nun zu dem weißen Kastenwagen, der am besagten Abend seitlich am Haus der Freemans geparkt hatte. Ich bin davon überzeugt, dass der weiße Kastenwagen eine Rolle bei der Tat haben könnte oder eben auch nicht. Vielleicht kam der Täter mit diesem Wagen zum Tatort und flüchtete auch wieder mit diesem weißen Kastenwagen vom Tatort. Das ist aber reine Spekulation. 

Ich weiß nicht, was ich von Craig Freeman halten soll. Wenn wir davon ausgehen, dass er Melinda getötet hat, dann hätte er die Tat nach 18.00 Uhr begehen können. Um 18.00 Uhr hat Melinda noch mit einer Kollegin ihrer Kosmetikfirma gesprochen. Das war das letzte bestätigte Lebenszeichen von Melinda Freeman. Craig Freeman hätte 30 bis 40 Minuten Zeit gehabt, um die Tat zu begehen, das Haus zu verwüsten und sich zu reinigen. Um 19.00 Uhr hat er bei den Hawkins angerufen und gesagt, dass er vielleicht etwas später kommen werde, weil er noch Schokolade für Melinda kaufen müsste. Ich frage mich, ob er extra bei den Hawkins angerufen hat, um seine mögliche Verspätung zu erklären? Wenn es so war, dann hat es funktioniert, da die Hawkins der Polizei von dem Anruf berichtet haben. Er müsste das Haus dann spätestens gegen 19.30 Uhr verlassen haben, da er gegen 20.00 Uhr oder kurz danach bei den Hawkins in Kinglake angekommen ist. Sofern Craig die Tat begangen hat, hat er vermutlich schon etwas früher das Haus verlassen, um seine verschmutzte Kleidung, das Tatwerkzeug und das "Diebesgut" verschwinden zu lassen. Ich kann mir vorstellen, dass Craig bei den Hawkins angerufen hat, und die Sache mit der Schokolade erzählt hat, falls ein Zeuge ihn beispielsweise irgendwo abseits der direkten Route nach Kinglake gesehen hat. Damit hätte er zwei Fliegen mit einer Klatsche geschlagen. 

Für mich deutet vieles darauf hin, dass Melinda Freeman vermutlich nicht mehr am Leben war, als Craig mit Brent das Haus in Whittlesea verlassen hat, weil sie für ihr Baby eine Wickeltasche und dickere Kleidung eingepackt hätte. Melinda war eine äußerst fürsorgliche Mutter, die sich sehr um ihr Baby gekümmert hat. Craig Freeman hat diesen Punkt nicht bedacht, sofern er die Tat begangen hat. Ihm war es wichtig, das Haus der Hawkins mit Brent zu erreichen. Er hat nicht damit gerechnet, dass Frau Hawkins die Sache mit der fehlenden Wickeltasche und Kleidung auffällt und sie es so seltsam fand, dass sie den Ermittlern später davon erzählt hat. Auch seine Anrufe bei Melinda könnten extra fungiert gewesen sein, damit die Hawkins später der Polizei erzählen, dass Craig mehrmals vergeblich versucht hat, Melinda zu Hause telefonisch zu erreichen. Dann hat er die Leiche von Melinda entdeckt. Anstatt sofort die Polizei anzurufen, rief er zunächst seine Eltern an und bat sie, vorbeizukommen. Danach rief er nicht den Notruf der Polizei, sondern verließ das Haus und fuhr mit seinem Wagen zur nächsten Polizeistation. Die Tür war jedoch verschlossen, sodass er von seinem Autotelefon die Polizei angerufen hat und seine Situation geschildert hat. Anschließend wurde ihm die Tür von der Polizeistation geöffnet und er konnte mit einem Beamten sprechen. Erst zu diesem Zeitpunkt fuhr die Polizei zum Tatort. Ich finde das Verhalten von Craig sehr seltsam, denn ich hätte sofort die Polizei angerufen, bevor ich meine Eltern anrufe. Aber vielleicht war Craig Freeman so durcheinander, dass er nicht rational denken konnte. Ich habe mich gefragt, was für ein Motiv Craig Freeman haben könnte? Alles könnte mit der Affäre, einer möglichen Scheidung und finanziellen Aspekten zusammenhängen. Andere Motive konnte ich nicht recherchieren. 

Fakt ist, dass er für einen bestimmten Zeitraum ein Alibi hat. Hier spielt der genaue Tatzeitpunkt eine Rolle. Wurde Melinda vor 19.00 Uhr getötet oder doch erst später? Mit dem genauen Todeszeitpunkt könnte das Alibi bestätigt werden oder bedeutungslos sein. Natürlich könnte er den Mord beauftragt haben, aber irgendwie bin ich davon nicht komplett überzeugt. Bei der Tatausführung spielte so viel Brutalität mit, dass ich irgendwie nicht an einen professionellen Auftragsmörder glauben kann. Die Familie von Melinda und auch die Polizei vermuteten, dass Craig Freeman in die Tat involviert ist. Die Polizei hätte sonst nicht nach dem Diebesgut im Raum Kinglake gesucht, wo Craig sich am Tatabend aufgehalten hat. 

Letztendlich konnte der Fall bis heute nicht aufgeklärt werden. Vielleicht wird Craig Freeman die vielen Jahre Unrecht getan, dass man ihn verdächtigt, für den Tod von Melinda verantwortlich zu sein. Möglicherweise gibt es eine andere Person aus dem direkten oder indirekten Umfeld von Melinda, der tatsächlich für die Tat verantwortlich war. Ich hoffe, dass sich der Zeuge aus dem Jahr 2018 erneut bei der Polizei von Victoria meldet. Möglicherweise könnte er dazu beitragen, dass dieses schreckliche Verbrechen nach über dreißig Jahren aufgeklärt wird. Ich wünsche mir, dass wir irgendwann die Wahrheit erfahren werden, wer für den Tod von Melinda Freeman verantwortlich ist. 

Die Beisetzung 

Melinda Joyce Freeman wurde auf dem Yan Yean Cemetery in Whittlesea, Verwaltungsbezirk City of Whittlesea, Victoria beigesetzt. 

Das Grab von Melinda Freeman auf dem Yan Yean Cemetery in Whittlesea, Victoria. 
Foto: Find a grave 

Der Grabstein von Melinda Freeman. 
Foto: Find a grave 

Ermittlungen eingestellt 

Die Polizei von Victoria hat viele Jahre intensiv in dem Mordfall Melinda Freeman ermittelt. Im Jahr 1997 wurden die Ermittlungen unter Vorbehalt eingestellt. Sobald sich neue Spuren oder Hinweise ergeben, werden die Ermittlungen umgehend wieder aufgenommen. Für die Ermittler war die Einstellung der Ermittlungen sehr frustrierend, weil sie den Fall unbedingt zum Abschluss bringen wollten. 

Polizei erhielt 2018 neue Informationen zum Fall

Im Jahr 2018 erhielt die Polizei einen anonymen Hinweis von einer Person zum Tod von Melinda Freeman. Die Ermittler der Mordkommission möchten den Mann erneut sprechen und appellieren an ihn, sich bei der Polizei zu melden.

Die Nachwirkungen

Melinda und ihre Familie waren alle sehr eng miteinander verbunden. Als die Geschwister von Melinda damals von ihrem Tod hörten, brachen sie komplett zusammen. Sie waren so schockiert, traumatisiert und mit der Situation komplett überfordert. Melinda's Familie leidet bis heute sehr unter dem schmerzlichen Verlust von Melinda. Sie hoffen, dass der Fall irgendwann aufgeklärt werden kann und sie Antworten auf ihre Fragen erhalten werden.

Für Craig Freeman hat sich das Leben seit dem Tod von Melinda komplett verändert. Er ist aus dem Haus in Whittlesea ausgezogen und hat es recht schnell verkauft. Im Jahr 1997 lebte er mit seiner zweiten Ehefrau, seinem Stiefsohn und ihrem gemeinsamen Sohn, in einem Haus in Greensborough, Victoria. Craig Freeman arbeitete nach dem Mord an Melinda weiter in der Gartenbau- und Landschaftsgestaltungbranche. Fitness und Sport blieben aber weiterhin ein wichtiger Teil in seinem Leben. Er hat den Titel "Best Body" des Mr. Nude Australia Wettbewerb gewonnen. Das hat ihm so viel Selbstbewusstsein gegeben, dass er sich entschlossen hatte, weiter als Entertainer zu arbeiten. Im Jahr 1997 trat er am Freitag- und Samstagabend als Stripper in einem Club in Brunswick auf. Sein Bühnenname war Bronson. Was Craig Freeman heute macht, ist unklar.

Aktuelle Einstufung des Falls

Der Tod von Melinda Freeman wurde von den Strafverfolgungsbehörden als Mord bzw als Tötungsdelikt eingestuft. Seit 2022 ermittelt die Polizei wieder aktiv im Fall Melinda Freeman.
Trotz intensiver Ermittlungen in den letzten 30 Jahren ist es den Ermittlern nicht gelungen, Melindas letztes Verhalten in dieser Nacht und die Ereignisse, die zu ihrer Ermordung führten, zu rekonstruieren. Die Ermittler der Mordkommission bitten weiterhin um Informationen im Zusammenhang mit dem Mord an Melinda Freeman im Jahr 1991. Die Polizei hofft, dass über 30 Jahre nach ihrem Tod jemand Informationen darüber liefern kann, wer für Melindas Mord verantwortlich ist und warum. 
Die Polizei kann Zeugen oder Hinweisgebern auch Diskretion zusichern!

Die Belohnung
Die Polizei von Victoria hat im Februar 2022 für Informationen eine Belohnung von 1 Million US-Dollar ausgelobt, die zur Ergreifung und anschließenden Verurteilung der für den Tod von Melinda Freeman verantwortlichen Person[en] führen. Die Belohnung ist weiterhin aktiv.

Fragen der Ermittler:
  1. Wer hat am 4. Oktober 1991 zwischen 19.00 und 23.30 Uhr am Haus der Freemans in der Yea Road in Whittlesea [Victoria] eine verdächtige Person, verdächtige Personen oder einen weißen Kastenwagen beobachtet?
  2. Wer hatte Kontakt zu Melinda Freeman und hat noch nicht mit der Polizei gesprochen?
  3. Wer weiß, ob Melinda sich am Tatabend mit jemandem treffen wollte?
  4. Wer hat Craig Freeman am Abend des 4. Oktober 1991 abseits der direkten Route von Whittlesea nach Kinglake beobachtet?
  5. Wer hat Craig Freeman am Abend des 4. Oktober 1991 mit seinem weißen Ford auf einem Parkplatz irgendwo zwischen Whittlesea und Kinglake stehen sehen?
  6. Wer hat nach dem 4. Oktober 1991 irgendwo blutverschmierte Kleidung, einen Winkelschleifer, zwei Brechstangen, einen Videorekorder, eine große blaue Tasche, eine Schmuckbox mit einigen nicht besonders wertvollen Schmuckstücken und anderen Haushaltsgeräten gefunden?
  7. Wer weiß, ob jemand mit Melinda Freeman einen Streit oder einen Konflikt hatte?
  8. Wer weiß, wer für den Tod von Melinda Freeman verantwortlich sein könnte?
  9. Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe des Mordes an Melinda Freeman?
  10. Wer hat andere Beobachtungen oder Wahrnehmungen gemacht, die mit dem Mord an Melinda Freeman in Verbindung stehen könnten?
  11. Wer hat sonstige Informationen zu diesem Fall?

Wer über Informationen zum Mord an Melinda verfügt, wird gebeten, sich unter der Rufnummer +1800 333 000 an Crime Stoppers Victoria zu wenden. Außerdem kann man über das Online-Hinweisformular der Crime Stoppers Victoria Informationen und Hinweise einreichen.

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