COLD CASE DER WOCHE: Tötungsdelikt z. N. von Kanika T. Powell (2008)
Der Mord an Kanika T. Powell
Wer hat Kanika T. Powell getötet?
Ich möchte das neue Jahr mit einem neuen "Cold Case der Woche" beginnen. Im neuen "Cold Case der Woche" möchte ich einen ungelösten Mordfall aus dem Jahr 2008 vorstellen, auf den ich bereits vor einigen Jahren gestoßen bin. Ich habe mich im letzten Jahr erneut intensiv mit dem Fall beschäftigt und nun diesen Beitrag dazu verfasst. Der Fall ereignete sich in Laurel im Prince George's County, im US-Bundesstaat Maryland. Der Fall konnte bisher nicht aufgeklärt werden.
Der Mord an Kanika T. Powell ist seit 2008 ungeklärt. Wer hat Kanika getötet und warum? Foto: Polizei |
Der Fall Kanika T. Powell
Kanika T. Powell wurde am 31. Januar 1980 als Tochter von Judy Powell Forrest im US-Bundesstaat Maryland geboren. Über den leiblichen Vater von Kanika ist nichts bekannt. Judy Powell hat Kanika als eine alleinerziehende Mutter großgezogen. Kanika und Judy Powell lebten zunächst in Largo im Prince George's County, Maryland.
Kanika Powell mit ihrer Mutter Judy Powell Forrest. Foto: Privat |
Kanika ist in Largo im Prince George's County, im US-Bundesstaat Maryland aufgewachsen. Im Jahr 2020 hatte Largo 11.065 Einwohner. Foto: Google Maps |
Schülerin an der Largo High School
Kanika wuchs als fröhliches, temperamentvolles und lustiges Mädchen auf, das für jeden Spaß zu haben war. Als Kanika Powell eingeschult wurde und den Unterricht besuchte, stellte sich schnell heraus, dass sie sehr intelligent war. Kanika ist gern zur Schule gegangen. Der Unterricht hat ihr sehr Spaß gemacht und bei ihren Mitschülern war sie sehr beliebt. Kanika wechselte dann auf die Largo High School in Largo-Upper Marlboro. Auch auf der High School entwickelte sich Kanika zu einer ehrgeizigen jungen Frau, die ein genaues Bild für ihr weiteres Leben hatte. Im Sommer 1998 schloss Kanika die Largo High School mit einem hervorragenden Abschluss ab.
Die Largo High School befindet sich in der 505 Largo Road, in Largo-Upper Marlboro im Prince George's County, im US-Bundesstaat Maryland. Foto: Google Maps |
Kanika Powell war Schülerin an der Largo High School in Largo-Upper Marlboro im Prince George's County, im US-Bundesstaat Maryland. Foto: Google |
Kanika Powell hat im Sommer 1998 ihren Abschluss an der Largo High School gemacht. Foto: Privat |
Militärische Ausbildung
Im Jahr 2000 verpflichtete Kanika Powell sich bei der Armee. Sie machte dort ihre militärische Ausbildung und schloss sie auch erfolgreich ab. Anschließend diente sie mehrere Jahre stolz in Korea. Während ihrer gesamten Dienstzeit blieb Kanika eng mit ihrer Familie verbunden. Ihre Familie kann sich bis heute nicht erklären, warum Kanika unbedingt zum Militär wollte, aber es war ein großer Wunsch von ihr.
Nach ihrem Einsatz wurde sie ganz regulär im Jahr 2004 aus dem Militärdienst entlassen und kehrte in ihre Heimat zurück.
Kanika Powell ging im Jahr 2000 zum Militär. Sie verpflichtete sich für vier Jahre. In ihrer Zeit beim Militär war Kanika auch in Korea stationiert. Foto: Polizei |
Im Jahr 2004 wurde Kanika Powell ganz regulär aus dem Militärdienst entlassen. Sie wollte nun im zivilen Leben wieder Fuss fassen. Foto: Google |
Arbeit im John Hopkins-Labor in Laurel
Kanika Powell zog nach Laurel im Prince George's County, Maryland. Während sie versuchte, die nächsten Schritte in ihrem Leben zu planen, erhielt sie eine Vertragsstelle beim Applied Physics Laboratory der John Hopkins University in Laurel, Maryland. Diese Labore arbeiten an Projekten zur inneren Sicherheit. Kanika hat dort als Sicherheitskraft gearbeitet. Mit Sicherheitskraft ist aber keine Fachkraft für Schutz und Sicherheit gemeint, die Gebäude, Anlagen oder Veranstaltungen sichert, sondern eine Sicherheit im Administrativen gemeint. Sie hat dort bestimmte Dinge beobachtet und gesichert, aber was sie ganz genau gemacht hat, ist eigentlich nie bekannt geworden. Kanika hat auch im Privaten nie über ihre Arbeit gesprochen. Nicht einmal ihre Familie wusste, was Kanika dort genau gemacht hat.
Fakt ist, dass sie die höchste Sicherheitsfreigabe hatte und oft im Land umher gereist ist. Sie war häufig tagelang unterwegs, bevor sie wieder nach Hause zurückkehrte. Für Kanika war ihre Arbeit ein echter Traumjob. Sie hatte schon immer im Bereich der nationalen Sicherheit arbeiten wollen und freute sich immer darauf, zur Arbeit zu gehen. Judy Powell war natürlich neugierig und fragte Kanika immer wieder wegen ihrer Arbeit im John Hopkins-Labor, aber Kanika sagte immer wieder, dass sie darüber nicht sprechen darf.
Kanika arbeitete als Sicherheitskraft im Applied Physics Laboratory der John Hopkins University in Laurel [Maryland]. Foto: Google |
Der erste seltsame Vorfall
Kanika Powell lebte allein in dem 301 Apartment in 13240 Deerfield Road in Laurel im Prince George's County, im US-Bundesstaat Maryland. Sie fühlte sich in ihrer Wohnung und in ihrer Nachbarschaft sehr wohl. Am 23. August 2008 [Samstag] klopfte es gegen 19.00 Uhr an der Haustür von Kanika Powell. Kanika ging zur Tür und schaute durch den Tür. Draußen auf dem Flur stand ein unbekannter Mann. Für Kanika war die ganze sehr beängstigend, deshalb wollte sie die Tür auch nicht öffnen. Sie sprach mit dem Mann durch die Tür und fragte wer er sei. Der unbekannte Mann sagte nur, dass er vom FBI sei und er im Zusammenhang mit einer Ermittlung mit Kanika Powell sprechen möchte. Er hielt auch einen einen Ausweis hoch, aber keinen Lichtbildausweis. Kanika Powell sagte ihm, dass sie nicht wüsste, wovon er rede. Sie sagte dem Mann, dass er ihr Unterlagen und einen Durchsuchungsbefehl vorlegen müsse. Der Mann sagte nichts mehr dazu und ging wieder. Anschließend sah Kanika aus ihrem Schlafzimmerfenster und beobachtete, wie der Mann ging. Plötzlich hörte sie eine Stimme, die dem Mann sagte, dass er in entgegengesetzte Richtung gehen soll.
Kanika Powell lebte im Jahr 2008 in Laurel im Prince George's County, im US-Bundesstaat Maryland. Foto: Google Maps |
Hier in diesem Apartmenthaus in der 13240 Deerfield Road in Laurel [Maryland] lebte Kanika Powell im Jahr 2008. Sie lebte alleine im Apartment 301. Foto: Google Maps |
Kanika rief die Polizei
Die ganze Situation kam Kanika so suspekt vor, dass sie die Polizei rief und eine Beschreibung des Mannes abgab. Sie glaubte, dass der Mann sie überfallen und/oder vergewaltigen wollte. Sie machte sich Sorgen, dass der Mann sich nun in der Gegend ein neues Opfer suchen könnte.
Kanika war eigentlich keine ängstliche Person, aber der Mann hatte ihr Angst gemacht. Die Polizei konnte den Mann nicht finden. Der gesamte Vorfall hat Kanika nachhaltig sehr beschäftigt, dass sie ihrer Familie und ihren Freunden am 25. August 2008 in einer E-Mail davon erzählt hat. Sie schrieb in der Mail auch, dass sie so schnell wie möglich ein Sicherheitssystem installieren lassen möchte. Kanika hat sich auch beim FBI über den Mann und die angebliche Befragung erkundigt. Die Beamten sagten ihr, dass dies höchstwahrscheinlich ein Schwindel war, weil sie nie alleine jemanden besuchen und immer eine Visitenkarte hinterlassen, damit man sie kontaktieren kann.
Der zweite Vorfall
Ein paar Tage später hatte Kanika Powell den Vorfall langsam verarbeitet, als sie erneut Besuch bekam. Am 27. August 2008 [Mittwoch] klopfte ein anderer Mann an die Tür von Kanika.
Sie öffnete die Tür nicht. Sie sprach durch die Tür mit dem Mann, den sie ebenfalls nicht kannte.
Wie beim ersten Vorfall fragte der Mann, ob sie Kanika Powell heiße. Kanika bejahte seine Frage. Der Mann sagte ihr, dass er ein Paket für sie hätte und er es kurz aus seinem Fahrzeug holen werde. Der angebliche Paketbote kam aber nicht mehr zurück. Er verschwand, ohne ein Paket oder eine Notiz zu hinterlassen, wo sie die Lieferung abholen könnte. Nachdem innerhalb einer Woche drei unbekannte Männer zu ihr nach Hause kamen, war Kanika Powell davon überzeugt, dass sie das Ziel für eine "Attacke" war.
Der dritte Vorfall
Am Morgen des 28. August 2008, nur 12 Stunden nach dem Vorfall mit dem Paketboten, bekam Kanika Powell erneut Besuch. Dieses Mal stand ein anderer unbekannter Mann vor ihrer Tür. Der Mann sagte, dass er ein Paket für sie hätte. Kanika rief während dieses Vorfalls ihre Mutter Judy an und fragte sie, wer morgens um 7.30 Uhr Pakete ausliefert? Judy Powell Forrest sagte später, im Rückblick habe sie Angst in Kanikas Stimme gehört, aber sie habe nicht wissen können, ob Kanika in Gefahr sei oder nicht. Während des Gesprächs sagte sie ihrer Mutter noch, dass sie sich den Tag frei nehmen würde. Kanika Powell rief nach diesem frühen morgendlichen Vorfall erneut die Polizei an. Die Polizei kam wieder vorbei. Obwohl ein Beamter Nachforschungen anstellte, konnte er weder den unbekannten Mann noch etwas Ungewöhnliches entdecken.
Besorgungen für eine Reise gemacht
Nach dem Vorfall hatte Kanika Powell sich den Tag frei genommen, um einige Vorbereitungen und Besorgungen für ihre Reise zu erledigen. Kanika hatte geplant, am nächsten Tag die Stadt zu verlassen. Sie wollte die nächsten Tage mit einer Frau verbringen, die Kanika kennengelernt hatte. Man kann sagen, dass Kanika in die Frau ein wenig verliebt war und die Frau wohl auch von Kanika angetan war. Kanika hatte sich entschieden, ihre Besorgungen so früh wie möglich zu erledigen, weil sie nicht im Dunkeln unterwegs sein wollte. Wie bereits erwähnt, war Kanika Powell eigentlich keine ängstliche Person gewesen, aber diese Vorfälle haben sie nachhaltig beeinflusst. Sie fühlte sich nicht mehr richtig sicher.
Der Mord
Kanika Powell hatte an diesem 28. August 2008 tatsächlich ihre Besorgungen und Erledigungen in der Stadt gemacht. Als sie gegen 11.50 Uhr in ihre Wohnung zurückkehrte, wartete jemand bereits im Flur auf sie. Der unbekannte Täter schoss sofort auf Kanika Powell. Die ersten Notrufe gingen um 11.50 Uhr ein und meldeten Schüsse in der Wohnanlage. Schon kurze Zeit später, erreichte die Polizei und der Rettungsdienst die Anlage. Sie fanden Kanika Powell mit mehreren Schusswunden auf dem Boden im Flur liegen. Sie blutete stark und war bewusstlos, aber sie lebte noch. Sie wurde umgehend in das nahegelegene Krankenhaus gebracht.
Kanika Powell wurde am 28. August 2008 auf dem Flur vor Apartment 301 in der 13240 Deerfield Road in Laurel angegriffen. Der Täter hat mehrfach auf Kanika geschossen. Foto: Google Maps |
Die ersten Ermittlungen
Nachdem die 28-jährige Kanika Powell ins Krankenhaus gebracht worden war, begannen die Ermittler mit den ersten Ermittlungen. Sie untersuchten zunächst den Tatort, um herauszufinden, was passiert war und warum. Die Ermittler stellten fest, dass der Täter Kanika vor ihrer Wohnung auf sie geschossen hat. Am Tatort wurden kaum Beweismittel gefunden und es konnten keine Waffen sichergestellt werden.
Kanika erliegt ihren Verletzungen
Am 29. August 2008 erlag Kanika Powell ihren Verletzungen, ohne noch einmal das Bewusstsein zu erlangen. Kanika Powell wurde nur 28 Jahre alt. Die Familie und die Freunde von Kanika hat ihr Tod sehr mitgenommen. Keiner konnte sich erklären, warum sie getötet wurde. Die Leiche von Kanika Powell wurde für weitere forensische Untersuchungen zum Rechtsmedizinischen Institut von Prince George's County transportiert.
Kanika Powell wurde nur 28 Jahre alt. Foto: Polizei |
Die Obduktion
Die Obduktion wurde vom zuständigen Rechtsmediziner durchgeführt. Er stellte offiziell fest, dass Kanika Powell Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist. Die Todesursache waren mehrere Schusswunden. An den Folgen dieser schweren Verletzungen starb Kanika Powell nur einen Tag nach der Tat [29. August 2008]. Es gab weder Abwehrverletzungen noch andere Hinweise auf einen Kampf vor dem Mord. Der Täter muss auf Kanika Powell im Flur des Apartmenthauses gewartet haben und sofort auf sie geschossen haben, als sie den Flur zu ihrer Wohnung betreten hatte. Der Mord an Kanika Powell glich einer Hinrichtung.
Ermittlungen laufen auf Hochtouren
Die Polizei ermittelt mit Hochdruck an dem Fall. Viele Ermittlungsansätze hatten die Ermittler jedoch nicht. In den Stunden nach der Tat hatten die Ermittler Mühe, ein Motiv zu ermitteln. Über Kanikas Tod wussten sie nur eins, dass sie mit einer Pistole erschossen wurde. Und die Ermittler glaubten, dass der Schütze im Flur auf sie gewartet habe. Zu Beginn der Ermittlungen hatte die Polizei Schwierigkeiten, Informationen zu finden.
Die Theorien
Der Mord an Kanika Powell warf viele Fragen auf. Auch wurde aus allen Richtungen spekuliert, wer oder was hinter dem Verbrechen stecken könnte. Auf diese Theorien möchte ich nun kurz näher eingehen. Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung.
1. Theorie "Raubmord"
Ist Kanika Powell Opfer eines Raubmordes geworden?
Das war zumindest die erste Vermutung der Polizei. Die Vermutung konnte jedoch sehr schnell wieder ausgeschlossen werden, da ihre Brieftasche und ihre Autoschlüssel neben ihr entdeckt wurden. Auch hatte der Täter die Wohnung von Kanika nicht betreten und dort auch keine Wertgegenstände entwendet, somit konnte die Raubmord-Theorie komplett ausgeschlossen werden.
2. Theorie "Arbeit"
Hatte die Ermordung von Kanika Powell etwas mit ihrer Arbeit zu tun?
Die meisten Leute vermuteten, dass die Arbeit von Kanika bei der renommierten John Hopkins APL im direkten Zusammenhang mit dem Mord stehen könnte. Kanika Powell, die immer als Sicherheitskraft beschrieben wird, verließ gelegentlich für ein paar Tage die Stadt, um Dinge für das Labor abzuholen. Nicht einmal ihre Mutter Judy wusste, was Kanika eigentlich bei ihrer Arbeit gemacht hat. Judy sagte einmal, dass die Arbeit von Kanika wohl etwas mit dem Militär zu tun hatte und Kanika nach Florida und Kalifornien geflogen ist.
Manche glauben, dass eine Entscheidung von Kanika auf ihrer Arbeit, einen Kollegen oder eine andere Person so verärgert hat, dass er sich an ihr rächen wollte. Möglicherweise führten ihre Entscheidungen zu Problemen für manche Kollegen und Arbeiter von John Hopkins APL. Sie war ja eine Sicherheitskraft und war für den Bereich Sicherheit zuständig. Es ist nicht so abwegig, dass ihre Meldungen und Entscheidungen vielleicht irgendwelche Folgen für manche Personen gehabt haben. Dies könnte zu einem Konflikt geführt haben, den sie überhaupt nicht wahrgenommen hatte.
Es könnte aber sein, dass sie mit jemandem auf der Arbeit ein Problem hatte. Vielleicht ging es nicht um etwas im Bezug auf der Arbeit, sondern um eine persönliche Meinungsverschiedenheit bei der Arbeit, von der die Öffentlichkeit aufgrund der Geheimhaltung ihres Jobs nichts mitbekommt [im Vergleich zu jemandem, der im privaten Sektor arbeitet und einen persönlichen Freund anrufen könnte, um Klatsch über die Arbeit zu erzählen, über den komischen Typen im Büro zu reden usw.]. Möglicherweise etwas Einseitiges, bei dem sie vielleicht nicht bemerkt hat, dass ein Kollege ein Problem mit ihr hatte.
3. Theorie "Neue Bekanntschaft"
Hatte die neue Bekanntschaft etwas mit dem Mord an Kanika Powell zu tun?
Diese Theorie besagt, dass Kanika Powell getötet wurde, weil sie und die neue Bekanntschaft sich immer näher gekommen sind. Dies wollte jemand mit aller Kraft verhindern. Kanika hatte sich seit kurzem immer wieder mit einer bestimmten Frau getroffen, die zwar noch mit ihrem Mann verheiratet, aber schon seit einiger Zeit von dem Mann getrennt war. Kanika war ein bisschen verliebt in die Frau und die Frau wohl auch in Kanika. Die beiden Frauen wollten deshalb für ein paar Tage zusammen die Stadt verlassen und Zeit miteinander verbringen. Wollte das jemand unbedingt verhindern? Wurde sie deshalb kurz vor ihrer Reise getötet? Wurden deshalb diese Männer zu der Wohnung von Kanika Powell geschickt, um zu verifizieren, ob Kanika Powell dort tatsächlich lebt?
Dann war der Mord zumindest eine geplante und gezielte Tat. Man kann dann von einem Auftragsmord sprechen.
4. Theorie "Sean Green"
Hat die Ermordung von Sean Green etwas mit dem Mord an Kanika Powell zu tun?
Wenige Monate nach Kanikas Ermordung wurde ein 31-jähriger junger Mann namens Sean Green getötet. Er hatte zum Zeitpunkt seines Mordes für das National Counterterrorism Center in McLean, im US-Bundesstaat Virginia gearbeitet. Er hatte einen ähnlichen Job wie Kanika Powell. Er hatte ebenfalls mit hochsensiblen Informationen zu tun und benötigte höchste Sicherheitsfreigaben.
Im November 2008 wurde Sean Green von einem maskierten Schützen an einer Ampel überfallen und erschossen. Es war praktisch eine Hinrichtung auf offener Straße. Sean Green wurde nur 30 Minuten von der Kanikas Wohnung entfernt ermordet. Obwohl es mehrere Unterschiede zwischen den Morden gab, wiesen Internetdetektive darauf hin, dass sowohl Sean als auch Kanika in der nationalen Sicherheit tätig waren und dass Sean in der Nähe von Kanikas Haus getötet wurde. Die Polizei gab nie offiziell bekannt, ob sie einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen vermutete.
Sean Green wurde nur einige Wochen nach dem Mord an Kanika Powell getötet. Auch sein Mord glich einer Hinrichtung. Es ist unklar, ob es eine Verbindung zwischen den beiden Fällen gibt. Foto: Google |
5. Theorie "Willkürliche Tat"
Könnte Kanika auch nur ganz zufällig Opfer eines Gewaltverbrechens geworden sein?
Es könnte natürlich sein, dass Kanika
nicht von einem Auftragsmörder oder aufgrund ihres Berufs ermordet wurde. Es könnte sich um eine willkürliche, sinnlose Gewalttat gehandelt haben. Kanika könnte nur zufällig als Opfer ausgewählt worden sein, ohne dass es für den Mord einen Grund gibt. Täter und Opfer kannten sich nicht und trafen nur zufällig aufeinander. Wenn es sich tatsächlich um eine willkürliche Tat gehandelt hat, könnte es eine Erklärung dafür sein, warum die Ermittler keine stichhaltigen Spuren und Beweise finden konnten.
6. Theorie "Serienmörder Jason Scott"
Wurde Kanika Powell von einem Serienmörder namens Jason Scott ermordet?
Einige Personen vermuten, dass Kanika Powell von
dem Serienmörder namens Jason Scott ermordet wurde, der zwischen Juni 2008 und März 2009 wegen fünf Morden begangen hat und auch dafür verurteilt wurde. Letztendlich wurde er für die Morde an Vilma Butler, Karen Lofton, Karens 16-jähriger Tochter Karissa, Delores Dewitt und Delores‘ 20-jähriger Tochter Ebony angeklagt und zu insgesamt 182 Jahren Haft verurteilt. Obwohl er nicht dafür bekannt war, falsche Identitäten zu verwenden, und seine Vorgehensweise nicht genau mit der Vorgehensweise von Kanikas Mörder übereinstimmt, tötete Jason Scott mindestens drei seiner Opfer durch Schüsse und steckte die beiden anderen Opfer nach dem Angriff in Brand.
Er hatte zahlreiche Konflikte mit dem Gesetz und wurde mehrfach wegen Einbruchs und anderer Verbrechen verhaftet und verurteilt. Er war hochintelligent und nutzte diese Intelligenz, um Verbrechen zu begehen.
Laut Polizeibericht begann er bei UPS zu arbeiten und nutzte seinen Abschluss in Informatik, um an die Informationen der Opfer zu gelangen und diese auszurauben und zu töten. Nachdem die Polizei einen Hinweis erhalten hatte, dass er aus seinem UPS-Lieferwagen illegale Waffen verkaufen würde, wurde er im Juli 2009 verhaftet. Die Polizei durchsuchte nach seiner Verhaftung ein Versteck, das Jason Scott unterhielt. Die Polizei fand Beweise, die ihn mit fünf Morden zwischen Juni 2008 und März 2009 in Verbindung brachten. Bei vier dieser Morde ermordete er Mütter und ihre Töchter. Drei der Opfer wurden erschossen. Die Morde waren alle willkürlich und keines der Opfer kannte Scott. Es gab keine Vorbeziehung zwischen Täter und Opfer.
Die Medien nannten ihn den "Mutter-Tochter-Mörder", und die Polizei in Washington, D.C. und Maryland, ging davon aus, dass er auch an weiteren Morden beteiligt war. Alle Morde hatten einige Gemeinsamkeiten, darunter die Merkmale der Opfer. Sie alle ereigneten sich innerhalb eines Zeitraums von neun Monaten, in dem auch Kanika erschossen wurde. Obwohl Kanika Powell nicht ausgeraubt worden war und es keine Anzeichen für einen gewaltsamen Einbruch in ihre Wohnung gab, könnte er geplant haben, sie auszurauben, was er dann aber nicht gemacht hat. Die Tatsache, dass sie in einem Mehrfamilienhaus wohnte, könnte ihn daran gehindert haben.
Serienmörder Jason Scott. Foto: Google |
Fazit:
Ich persönlich schließe die Theorie eines Raubmordes komplett aus, da nichts von Kanika Powell gestohlen wurde. Ihre Brieftasche und ihre Autoschlüssel lagen neben ihr und auch in der Wohnung wurde nichts entwendet. Der Täter hat nicht einmal ihre Wohnung betreten. Es wurde nichts durchsucht und entwendet, daher muss ich einen Raubmord ausschließen.
Auch mit der Theorie, dass Kanika aufgrund ihrer Arbeit getötet wurde, ist für mich nicht besonders plausibel. Ihre Arbeit bei den John Hopkins Laboratories war streng geheim und selbst nach ihrer Ermordung bestätigte das Labor lediglich, dass sie für John Hopkins arbeitete, verriet jedoch weder ihren Titel noch für welches Labor sie arbeitete. Ihre Arbeit war hochsensibel und es ging wohl um Fragen der nationalen Sicherheit. Es ist bekannt, dass Kanika eine hohe Sicherheitsfreigabe hatte, aber mehr auch nicht. Ich habe gehört, dass Kanika sich wohl in ihrem Job mit den Sicherheitsfreigaben von anderen Mitarbeitern befasst und sie kontrolliert hat. Ich glaube nicht, dass Kanika aufgrund ihrer Arbeit getötet wurde. Ich glaube nicht, dass Kanika wegen ihrer Arbeit aus dem Weg geräumt wurde. Ich glaube nicht an die Möglichkeit, dass es sich hier um eine Art von der Regierung organisierte Verschwörung handelt oder dass sie etwas gesehen/gehört hat, was sie nicht hätte sehen sollen. Dafür wirkt der Mord und der gesamte Ablauf der Tat zu unorganisiert. Kanika hatte sich ja auch an das FBI, ihre Familie und Freunde gewandt. Angesichts dessen und des Kontexts dessen, was sie erzählt hat, fühlt es sich nicht wie die Reaktion von jemandem an, der einen Angriff durch einen mächtigen Arbeitgeber befürchtet hat. Und wenn die Regierung tatsächlich Kanika Powell aus dem Weg räumen wollte, dann hätte sie Kanika vermutlich für immer verschwinden lassen und hätte nicht so deletantisch den Mord und die gesamte Tat ausgeführt.
Ich kann jedoch nicht ausschließen, dass ein Kollege von Kanika etwas mit dem Mord zu tun hat. In dieser Variante geht es nicht um die Arbeit an sich, sondern um einen Konflikt zwischen Kanika und einem Kollegen. Vielleicht hatte sie mit jemandem auf persönlicher Ebene ein Problem oder einen Konflikt, dem sie sich noch nicht mal bewusst war, denn sonst hätte sie jemanden in ihrem Umfeld davon erzählt.
Die Möglichkeit, dass der Mord etwas mit ihrer neuen Bekanntschaft zu tun hatte, finde ich eigentlich ganz interessant. Angeblich war die Frau, mit der Kanika verreisen wollte, zwar bereits getrennt, aber noch verheiratet. Wollte dieser Mann vielleicht nicht, dass Kanika und seine Frau die Reise antreten und sich näher kommen? Wollte diese Person unbedingt die Reise verhindern? Wenn ja, ist seine Rechnung aufgegangen. Dies würde auch die Vorfälle erklären. Jemand wollte damit ganz klar die mögliche Zielperson als Kanika Powell identifizieren, damit nicht eine unschuldige Person getötet wird. Ich halte es durchaus plausibel, dass jemand sich sicher sein wollte, die richtige Person und die richtige Wohnung gefunden zu haben. Wenn es sich tatsächlich um den Ex-Mann der Bekanntschaft handelt, könnte er den Namen von Kanika Powell herausgefunden haben, aber sie noch nie selbst gesehen haben. Es ist unklar, ob die Polizei überhaupt in diese Richtung ermittelt hat. Trotzdem halte ich die Theorie nicht ganz für abwegig.
Einige haben auf seltsame Verbindungen zwischen Kanikas Mord und dem ungeklärten Mord an dem 31-jährigen Sean Green hingewiesen, einem Mitarbeiter des National Counterterrorism Center in McLean, Virginia. Am 12. November 2008 [weniger als drei Monate nach Kanikas Tod] wurde neunmal von einem maskierten Schützen auf Sean Green geschossen, während er in einer Reihe von Autos an einer Ampel wartete. Er wurde nur dreißig Minuten von Kanikas Wohnung entfernt ermordet. Abgesehen davon, dass es eigentlich auch für seine Ermordung kein wirkliches Motiv gab, waren Kanika und Sean beide unverheiratet, lebten allein, hatten keine Vorstrafen und verfügten über eine Sicherheitsfreigabe. Sie scheinen auch beide zumindest von ihren Mördern ausgewählt [wenn nicht sogar gezielt] worden zu sein und es wurde mehrfach auf sie geschossen. Das war es dann auch mit den Parallelen. Ich kann natürlich nicht ausschließen, dass es doch einen Zusammenhang zwischen den beiden Morden gibt, aber ich bin nicht so von einem Zusammenhang überzeugt. Ich kann es nur schwer erklären, aber der Mord an Sean Green fühlt sich eher wie eine Verwechslung an oder es ging um eine Aufnahme des Täters in eine Bande. Es gibt häufig Tötungen als Aufnahmerituale bei Banden/Gangs oder bei anderen kriminellen Vereinigungen.
Der Mord an Kanika Powell fühlt sich für mich irgendwie persönlicher an.
Ich weiß nicht, was ich von der Theorie halten soll, dass Kanika Powell willkürlich als Opfer ausgewählt worden sein könnte. Für eine reine willkürliche Tat ist im Vorfeld viel zu viel vorgefallen. Ich schließe diese Theorie eher aus, weil ich glaube das es beim Mord an Kanika um etwas persönliches ging.
Es könnte schon möglich sein, dass Jason Scott etwas mit dem Mord an Kanika Powell zu tun hatte. Jason Scott war nachweislich zwischen Juni 2008 und März 2009 aktiv. In dieser Zeit hat er fünf Morde im Prince George's County begangen. Die Ermordung von Kanika würde kein zeitlich in diesen Zeitraum passen. Er wurde im Juli 2009 verhaftet. Auch würde passen, dass er seine Opfer willkürlich tötete. Obwohl Jason Scott nicht dafür bekannt war, falsche Identitäten zu verwenden, und nicht genau mit der Vorgehensweise von Kanikas Mörder übereinstimmt, tötete Jason Scott mindestens drei seiner Opfer durch Schüsse und steckte die beiden anderen Opfer nach dem Angriff in Brand. Ich schließe auch nicht aus, dass er weitere Morde begangen hat, die man noch nicht mit ihm in Verbindung bringen konnte.
Diese Theorie ist jedoch, wie auch andere, nur das – eine Theorie. Kanikas Mord wurde nie mit Jason Scott in Verbindung gebracht und die Polizei hat nicht gesagt, ob er ein möglicher Verdächtiger ist.
Ich habe mich mit allen Theorien beschäftigt und ich bin immer wieder zu dem Schluss gekommen, dass es bei der Ermordung von Kanika Powell um etwas Persönliches ging. Die Tat wurde im Vorfeld geplant und Kanika sollte definitiv gezielt getötet werden. Man hat sich dreimal bestätigen lassen, dass sie Kanika Powell ist. Das zeigt, dass es direkt um Kanika ging. Ich schließe nicht aus, dass dies ein Auftragsmord war. Das ist eigentlich sehr wahrscheinlich. Warum sollte sie sich identifizieren, wenn der Täter sie kannte? Es macht nur Sinn, wenn der Täter ein Fremder war, der mit der Tötung von ihr beauftragt war. Wir wissen nicht, wer das getan hat oder warum, aber es ist klar, dass der Täter es auf sie abgesehen hatte, auf sie gewartet hat, wusste, wo sie sein würde, und dafür gesorgt hat, dass sie tot war.
Ich hoffe, dass der Fall irgendwann aufgeklärt werden kann und wir die Wahrheit erfahren werden, wer oder was für ihren Tod verantwortlich gewesen ist. Eigentlich hatte Kanika Powell vieles in ihrem Leben richtig gemacht. Sie ging zum Militär, diente ihrem Land und als sie nach Hause kam, bekam sie einen Job, der mit der Sicherheit des Landes zu tun hatte. Es war ihr Traumjob. Sie hatte Träume und liebte das Leben, aber jemand nahm ihr einfach das Leben.
Kanika mit ihrer Mutter Judy. Wer hat Kanika getötet und warum? Foto: Privat |
Fall wurde allmählich kalt
Obwohl die Polizei bei den Ermittlungen auch Unterstützung vom FBI bekam, konnten die Strafverfolgungsbehörden den Fall bis heute nicht aufklären. Alle Spuren und Hinweise verliefen letztendlich immer im Sande. Die Polizei hatte irgendwann auch keine Ermittlungsansätze mehr und der Fall wurde allmählich kalt. Die Ermittler des Falls erhielten dann neue Fälle zur Bearbeitung und die Ermittlungen im Fall Kanika Powell wurden vorerst eingestellt.
Die Beisetzung
Die Leiche von Kanika T. Powell wurde im September 2008 auf dem Veteranenfriedhof von Maryland in Cheltenham im Prince George's County, im US-Bundesstaat Maryland beigesetzt. Ihre Grabstelle befindet sich in der Section L2 Site 191.
Das Grab von Kanika T. Powell auf dem Veteranenfriedhof von Maryland in Cheltenham im Prince George's County, im US-Bundesstaat Maryland. Foto: Find a grave |
Die Nachwirkungen
Die Familie von Kanika Powell leidet bis heute sehr wegen der ganzen Situation. Seit über 16 Jahren ist der Fall ungeklärt. Viele Fragen konnten bis heute nicht beantwortet werden. Ich hoffe, dass dieser Fall neues Interesse weckt. Ich appelliere an jeden, der über Informationen verfügt, sich an die Strafverfolgungsbehörden zu wenden. Es ist nie zu spät, das Richtige zu tun und das Schweigen zu brechen. Die Familie von Kanika hat Antworten verdient, auch wenn bereits einige Jahre seit dem Mord vergangen sind. Ich bin davon überzeugt, dass es da draußen Menschen gibt, die helfen könnten.
Aktuelle Einstufung des Falls
Der Tod von Kanika T. Powell wurde als Mord bzw. als Tötungsdelikt eingestuft. Der Fall wird mittlerweile als Cold Case bezeichnet. Die Polizei ermittelt aktuell nicht aktiv in dem Fall. Trotzdem nimmt sie weiterhin Hinweise aus der Bevölkerung entgegen. Die Ermittler sind weiterhin auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen, um neue Ermittlungen anzustoßen. Jeder Hinweis könnte wichtig sein.
Die Belohnung
Für Hinweise wurde eine Belohnung von 25.000 US-Dollar ausgelobt, die zur Ergreifung des Täters oder zur Aufklärung des Falls führen.
Fragen der Ermittler:
- Wer kannte Kanika Powell und kann mehr Angaben zu ihrem Umfeld, ihren Kontakten und ihren Gewohnheiten machen?
- Wer hat am 28. August 2008 gegen 11.50 Uhr den Mord im Flur des Apartmenthauses, vor dem Apartment 301 in der 13240 Deerfield Road in Laurel im Prince George's County, im US-Bundesstaat Maryland gehört oder gesehen?
- Wer hat im Vorfeld der Tat eine verdächtige Person beobachtet oder eine andere verdächtige Wahrnehmung auf dem Flur des Apartmenthauses im Bereich des Apartment 301 in der 13240 Deerfield Road in Laurel [Maryland] gemacht?
- Wer hat am Abend des 23. August 2008, am 27. August 2008 und in den frühen Morgenstunden des 28. August verdächtige Personen oder verdächtige Fahrzeuge am Apartmenthaus in der 13240 Deerfield Road in Laurel [Maryland], insbesondere im Bereich von Apartment 301 wahrgenommen? Möglicherweise haben sich diese Männer im Vorfeld der Tat das Apartmenthaus beobachtet und bei anderen Bewohnern nach Kanika Powell und ihrem Apartment gefragt.
- Wer weiß, wer für den Tod von Kanika Powell verantwortlich gewesen sein könnte?
- Wer kennt die genauen Umstände und Hintergründe der Tat?
- Wer weiß, ob Kanika Powell vor der Tat irgendwelche Probleme oder Ärger mit einer Person hatte?
- Wer hat den Täter auf seinem Fluchtweg beobachtet?
- Wer hat nach der Tat irgendwelche Gerüchte über den Mord gehört?
- Wer hat andere Beobachtungen oder Wahrnehmungen gemacht, die mit dem Mord an Kanika Powell in Zusammenhang stehen könnten?
- Wer hat sonstige Informationen zu diesem Fall?
Kanika Powell wurde am 28. August 2008 im Flur ihrer Wohnung in Laurel im Prince George's County, im US-Bundesstaat Maryland, erschossen.
Wenn Sie Informationen zu dem Mordfall haben, wenden Sie sich an die Polizeibehörde von Prince George's County unter der Rufnummer +[301] 352-1200.
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