WIEN: Tötungsdelikt z. N. von Werner Haas (2007)
Der Tod des Diamantenhändlers, ein ungelöster Mordfall:
Vor 12 Jahren wurde Werner Haas in seiner Wohnung in Wien erschossen. Dieser Fall wurde jetzt auch in einem Podcast "Dunkle Spuren" vom Kurier ausführlich behandelt. Dieser Podcast ist sehr gut recherchiert und wird sehr spannend erzählt. Ich werde Euch den Link zum Podcast unter diesen Fall verlinken.
Wenn ihr diesen Postcast noch nicht kennt, solltet ihr unbedingtunbedingt reinhören.
Der Mord am Diamantenhändler ereignete sich am 27. September 2007. Bis heute ist unklar, warum Werner Haas sterben musste.
Am Abend zuvor war es spät geworden. Diamantenhändler Werner Haas hatte eine Veranstaltung im Casino Baden besucht. Doch der 46-Jährige war ein Frühaufsteher. Er zog sich ein Sakko über und war bereit für das Tagesgeschäft, als es gegen 8.30 Uhr an seiner Tür läutete. Über eine Videokamera konnte Haas sehen, wer an der Tür stand. Es muss ein bekanntes Gesicht gewesen sein.
Als Haas die Tür öffnete, fiel der erste Schuss. Er taumelte zurück, flüchtete ins Innere der Wohnung – in sein Arbeitszimmer. Dort wurde der zweite Schuss abgefeuert. Wieder wurde Haas in den Oberkörper getroffen. Und dieser Schuss war tödlich.
Es dauerte elf Stunden bis Werner Haas gefunden wurde. Seine Geschäftspartnerin hatte sich Sorgen gemacht, weil er nicht auf Anrufe reagiert hatte. Gegen 19.30 öffnete sie die Tür zur Wohnung in der Lammgasse 12 in Wien-Josefstadt und stieß auf seinen leblosen Körper. Daneben stand der Tresor offen. Er war durchwühlt worden.
Im Tresor haben sich Tage zuvor Schmuck und wertvolle Farbedelsteine befunden. Außerdem waren im Tresor noch ein paar tausend Euro drin für kurzfristige Ankäufe oder Bezahlungen.
Bis zuletzt ließ sich nicht klären, ob der Inhalt des Tresors gestohlen wurde – oder ob der Schmuck schon vor dem Mord weitergegeben worden war. Denn viele kleinere Schmuckstücke und eine größere Skulptur für Golfturniere, die doch einen beträchtlichen Wert hatte, waren vom Täter nicht mitgenommen worden.
Die Ermittler glauben nicht, dass es sich um einen klassischen Raubmord handelte. Doch die Welt der Diamanten ist eine eigene. Das ist ein hartes Geschäft, mit seinen ganz eigenen Regeln.
Diamanten als Anlage
Werner Haas sei wie ein Manager gewesen, der Diamanten auf modernen Stil verkaufen wollte. Er war der erste, der Diamanten als Anlage-Objekte verkaufte. Das war für damalige Zeiten ein heißes Eisen und was ganz Neues. Werner Haas hatte einen guten Geschäftssinn und immer neue Ideen, vom Import bis zum Export. Haas war auch der erste, der Fancy Diamonds, also farbige Diamanten, nach Österreich brachte. Damals war es eine Sensation.
Haas hatte Sicherheits-vorkehrungen in der Wohnung, in der auch seine Geschäftsräume waren, getroffen – an seinem Arbeitstisch stand ein Monitor, auf dem er sehen konnte, wer vor seiner Tür stand. Und ebenfalls bei diesem Tisch war ein Alarmknopf angebracht. Haas hatte ihn nicht gedrückt.
Die Schüsse im Haus – sie waren nicht unbemerkt geblieben. Mehrere Bewohner hatten sie wahrgenommen.
Am Tatort fanden sich keine Kampfspuren. Und auch der Täter hatte keine Spuren hinterlassen – bis auf möglicherweise eine. Am Sakko von Werner Haas fand man fremde DNA. Sie konnte bis heute niemandem zugerechnet werden. Allerdings hatte Haas dieses Sakko schon am Vorabend im Casino getragen.
Bekannt in der High Society
Haas war in der "besseren Gesellschaft" bekannt. Der eigentlich zurückhaltende Mann machte hier seine Geschäfte. Er sponserte Veranstaltungen für die Krebshilfe, veranstaltete gut besuchte Ausstellungen.
Haas hatte wunderschönen Schmuck gehabt, wirklich originelle Schmuckstücke, das kam bei seinen gut betuchten Kunden besonders gut an. Haas wird von vielen, als besonders großzügigen und höflichen Menschen bezeichnet, der viele Freunde und Bekannte hatte. Keiner von seinen Freunden, kann sich vorstellen, wer Hass ermordet hat.
Der Privatmann Werner Haas verbrachte die Abende gerne in Gesellschaft von Freunden. Sein Stammlokal war das Theatercafe auf dem Wiener Naschmarkt.
Wernwr Haas trank gerne mal ein Glas Wein, aber nie zuviel und hatte niemals Streit mit anderen Personen.
Um Hass Tod ranken sich bis heute viele Gerüchte.
Mal soll er eine Affäre mit einer verheirateten Frau gehabt. Mit ihr könnte er sogar ein Kind gehabt haben.
Das Kind blieb ein Gerücht, die Affäre ließ sich belegen – allerdings lag die bereits einige Zeit zurück.
Zuletzt war Haas mit einer jungen Tierärztin aus Slowenien liiert. Und diese Beziehung sei ernst gewesen, schildern die Angehörigen von Werner Haas.
Die Frau - sie war gerade frisch geschieden (es soll eine einvernehmliche Scheidung ohne Rosenkrieg gewesen sein) - wollte nach Wien ziehen. Bis dahin fuhr Haas regelmäßig zu ihr nach Slowenien. Und auf dem Weg zurück blieb er bei seinen Verwandten im kleinen Ort Limbach in der Steiermark stehen. "In erster Linie, um seine Mutter zu besuchen", erzählt die Schwägerin von Werner Haas.
Haas stammte aus einfachen Verhältnissen. Der Vater war Zimmerer, die Mutter Hausfrau. Nach der Matura wurde er Finanz- und Wirtschaftsberater, ehe er zu einer Diamantenfirma nach Wien wechselte. Dort war sein Chef häufig unterwegs, Haas führte die Firma in dessen Abwesenheit. Und irgendwann dachte er sich: Dann mache ich es gleich selber.
Gemeinsam mit einer Kollegin gründete er daraufhin die Firma "De Haas".
Die Geschäfte liefen nicht schlecht, doch reich war Haas nicht. Er fuhr ein altes Auto, gab wenig Geld für sich selbst aus. Sein Luxus war das Golfspielen. Hin und wieder leistete er sich Golfreisen mit einem Freund. Dann spielte er in Florida oder Mallorca.
Sein Stammclub allerdings war der Golfclub Tuttendörfl in der Nähe von Korneuburg. Zwei bis drei Mal in der Woche kam Haas zum Spielen vorbei.
Haas war auch im Vorstand des Clubs, kümmerte sich um die Jugendarbeit. Und er blieb nach dem Spielen gerne noch auf ein Glas sitzen und plauderte mit den anderen Golfern.
In seinem Umfeld verliert niemand ein schlechtes Wort über Haas. Umso unverständlicher ist für seine Familie, die Freunde und Wegbegleiter sein Tod. "Er hätte die Türe nicht aufgemacht für jemanden, den er nicht gekannt hat", sagt seine ehemalige Geschäftspartnerin. "Also habe ich mir gedacht: Ist da jemand in unserem Freundeskreis, der ihm etwas getan hat? Oder hat er jemandem etwas getan?"
Diese Frage beschäftigt auch die Ermittler. Denn bis zuletzt finden sich dafür keine Anhaltspunkte. Weder gibt es Hinweise auf geschäftliche Probleme, noch auf private Streitigkeiten.
Und auch die Spuren am Tatort lieferten keinen entscheidenden Hinweis.
Es gab keinerlei Kampfspuren. Die verwendete Waffe war ein Massenprodukt - eine Pistole 9 Millimeter. Hunderte Personen wurden befragt. Der
Terminkalender von Haas wurde durchforstet, die Handydaten wurden ausgewertet.
Seit der Tat sind zwölf Jahre vergangen. Vielleicht gibt es noch jemanden, den die Ermittler damals schon befragt haben, der über irgendwelche, wesentlich wichtigen Sachen Bescheid wusste und dies den Ermittlern nicht mitgeteilt hat. Vielleicht fasst die Person, wenn sie das liest, doch den Entschluss, zur Polizei zu gehen.
Darauf hofft auch die Familie von Werner Haas. Sie konnte seinen Tod noch nicht verarbeiten...!
Der Mörder wird irgenwann gefasst werden, da ist sich die Familie Hass sicher.
Hinweise an das Landeskriminalamt Wien (Journaldienst) unter (01) 313 10-33 800
Hier ist der Link zum Podcast "Dunkle Spuren" vom Kurier.
Vor 12 Jahren wurde Werner Haas in seiner Wohnung in Wien erschossen. Dieser Fall wurde jetzt auch in einem Podcast "Dunkle Spuren" vom Kurier ausführlich behandelt. Dieser Podcast ist sehr gut recherchiert und wird sehr spannend erzählt. Ich werde Euch den Link zum Podcast unter diesen Fall verlinken.
Wenn ihr diesen Postcast noch nicht kennt, solltet ihr unbedingtunbedingt reinhören.
Der Mord am Diamantenhändler ereignete sich am 27. September 2007. Bis heute ist unklar, warum Werner Haas sterben musste.
Wer erschoss Werner Haas? Foto: Polizei |
Am Abend zuvor war es spät geworden. Diamantenhändler Werner Haas hatte eine Veranstaltung im Casino Baden besucht. Doch der 46-Jährige war ein Frühaufsteher. Er zog sich ein Sakko über und war bereit für das Tagesgeschäft, als es gegen 8.30 Uhr an seiner Tür läutete. Über eine Videokamera konnte Haas sehen, wer an der Tür stand. Es muss ein bekanntes Gesicht gewesen sein.
Als Haas die Tür öffnete, fiel der erste Schuss. Er taumelte zurück, flüchtete ins Innere der Wohnung – in sein Arbeitszimmer. Dort wurde der zweite Schuss abgefeuert. Wieder wurde Haas in den Oberkörper getroffen. Und dieser Schuss war tödlich.
Es dauerte elf Stunden bis Werner Haas gefunden wurde. Seine Geschäftspartnerin hatte sich Sorgen gemacht, weil er nicht auf Anrufe reagiert hatte. Gegen 19.30 öffnete sie die Tür zur Wohnung in der Lammgasse 12 in Wien-Josefstadt und stieß auf seinen leblosen Körper. Daneben stand der Tresor offen. Er war durchwühlt worden.
Im Tresor haben sich Tage zuvor Schmuck und wertvolle Farbedelsteine befunden. Außerdem waren im Tresor noch ein paar tausend Euro drin für kurzfristige Ankäufe oder Bezahlungen.
Bis zuletzt ließ sich nicht klären, ob der Inhalt des Tresors gestohlen wurde – oder ob der Schmuck schon vor dem Mord weitergegeben worden war. Denn viele kleinere Schmuckstücke und eine größere Skulptur für Golfturniere, die doch einen beträchtlichen Wert hatte, waren vom Täter nicht mitgenommen worden.
Die Ermittler glauben nicht, dass es sich um einen klassischen Raubmord handelte. Doch die Welt der Diamanten ist eine eigene. Das ist ein hartes Geschäft, mit seinen ganz eigenen Regeln.
Diamanten als Anlage
Werner Haas sei wie ein Manager gewesen, der Diamanten auf modernen Stil verkaufen wollte. Er war der erste, der Diamanten als Anlage-Objekte verkaufte. Das war für damalige Zeiten ein heißes Eisen und was ganz Neues. Werner Haas hatte einen guten Geschäftssinn und immer neue Ideen, vom Import bis zum Export. Haas war auch der erste, der Fancy Diamonds, also farbige Diamanten, nach Österreich brachte. Damals war es eine Sensation.
Haas hatte Sicherheits-vorkehrungen in der Wohnung, in der auch seine Geschäftsräume waren, getroffen – an seinem Arbeitstisch stand ein Monitor, auf dem er sehen konnte, wer vor seiner Tür stand. Und ebenfalls bei diesem Tisch war ein Alarmknopf angebracht. Haas hatte ihn nicht gedrückt.
Die Schüsse im Haus – sie waren nicht unbemerkt geblieben. Mehrere Bewohner hatten sie wahrgenommen.
Am Tatort fanden sich keine Kampfspuren. Und auch der Täter hatte keine Spuren hinterlassen – bis auf möglicherweise eine. Am Sakko von Werner Haas fand man fremde DNA. Sie konnte bis heute niemandem zugerechnet werden. Allerdings hatte Haas dieses Sakko schon am Vorabend im Casino getragen.
Bekannt in der High Society
Haas war in der "besseren Gesellschaft" bekannt. Der eigentlich zurückhaltende Mann machte hier seine Geschäfte. Er sponserte Veranstaltungen für die Krebshilfe, veranstaltete gut besuchte Ausstellungen.
Haas hatte wunderschönen Schmuck gehabt, wirklich originelle Schmuckstücke, das kam bei seinen gut betuchten Kunden besonders gut an. Haas wird von vielen, als besonders großzügigen und höflichen Menschen bezeichnet, der viele Freunde und Bekannte hatte. Keiner von seinen Freunden, kann sich vorstellen, wer Hass ermordet hat.
Der Privatmann Werner Haas verbrachte die Abende gerne in Gesellschaft von Freunden. Sein Stammlokal war das Theatercafe auf dem Wiener Naschmarkt.
Wernwr Haas trank gerne mal ein Glas Wein, aber nie zuviel und hatte niemals Streit mit anderen Personen.
Um Hass Tod ranken sich bis heute viele Gerüchte.
Mal soll er eine Affäre mit einer verheirateten Frau gehabt. Mit ihr könnte er sogar ein Kind gehabt haben.
Das Kind blieb ein Gerücht, die Affäre ließ sich belegen – allerdings lag die bereits einige Zeit zurück.
Zuletzt war Haas mit einer jungen Tierärztin aus Slowenien liiert. Und diese Beziehung sei ernst gewesen, schildern die Angehörigen von Werner Haas.
Die Frau - sie war gerade frisch geschieden (es soll eine einvernehmliche Scheidung ohne Rosenkrieg gewesen sein) - wollte nach Wien ziehen. Bis dahin fuhr Haas regelmäßig zu ihr nach Slowenien. Und auf dem Weg zurück blieb er bei seinen Verwandten im kleinen Ort Limbach in der Steiermark stehen. "In erster Linie, um seine Mutter zu besuchen", erzählt die Schwägerin von Werner Haas.
Haas stammte aus einfachen Verhältnissen. Der Vater war Zimmerer, die Mutter Hausfrau. Nach der Matura wurde er Finanz- und Wirtschaftsberater, ehe er zu einer Diamantenfirma nach Wien wechselte. Dort war sein Chef häufig unterwegs, Haas führte die Firma in dessen Abwesenheit. Und irgendwann dachte er sich: Dann mache ich es gleich selber.
Gemeinsam mit einer Kollegin gründete er daraufhin die Firma "De Haas".
Die Geschäfte liefen nicht schlecht, doch reich war Haas nicht. Er fuhr ein altes Auto, gab wenig Geld für sich selbst aus. Sein Luxus war das Golfspielen. Hin und wieder leistete er sich Golfreisen mit einem Freund. Dann spielte er in Florida oder Mallorca.
Sein Stammclub allerdings war der Golfclub Tuttendörfl in der Nähe von Korneuburg. Zwei bis drei Mal in der Woche kam Haas zum Spielen vorbei.
Haas war auch im Vorstand des Clubs, kümmerte sich um die Jugendarbeit. Und er blieb nach dem Spielen gerne noch auf ein Glas sitzen und plauderte mit den anderen Golfern.
In seinem Umfeld verliert niemand ein schlechtes Wort über Haas. Umso unverständlicher ist für seine Familie, die Freunde und Wegbegleiter sein Tod. "Er hätte die Türe nicht aufgemacht für jemanden, den er nicht gekannt hat", sagt seine ehemalige Geschäftspartnerin. "Also habe ich mir gedacht: Ist da jemand in unserem Freundeskreis, der ihm etwas getan hat? Oder hat er jemandem etwas getan?"
Diese Frage beschäftigt auch die Ermittler. Denn bis zuletzt finden sich dafür keine Anhaltspunkte. Weder gibt es Hinweise auf geschäftliche Probleme, noch auf private Streitigkeiten.
Und auch die Spuren am Tatort lieferten keinen entscheidenden Hinweis.
Es gab keinerlei Kampfspuren. Die verwendete Waffe war ein Massenprodukt - eine Pistole 9 Millimeter. Hunderte Personen wurden befragt. Der
Terminkalender von Haas wurde durchforstet, die Handydaten wurden ausgewertet.
Tatort: Wohnanschrift, Geschätsräume von Werner Hass, Lammgasse 12, Wien. Foto: Polizei |
Darauf hofft auch die Familie von Werner Haas. Sie konnte seinen Tod noch nicht verarbeiten...!
Der Mörder wird irgenwann gefasst werden, da ist sich die Familie Hass sicher.
Hinweise an das Landeskriminalamt Wien (Journaldienst) unter (01) 313 10-33 800
Hier ist der Link zum Podcast "Dunkle Spuren" vom Kurier.
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